Kleiner Klappertopf
Kleiner Klappertopf, Kleine Klapper and Gemeiner Hahnenkamm (Rhinanthus minor L., Familie Sommerwurzgewächse = Orobanchaceae) Wortherkunft: Rhinanthus von (Griechisch: ῥίς, sprich rís; ῥινός, sprich rinós) Nase und (ἆνθη, sprich ánthi) Blume gebildet – „Nasenblume“ – bezieht sich auf die Gestalt der Oberlippe in dieser Gattung (Martin 1851), minor bedeutet kleiner (Hegi u.a. 1906) Anmerkungen: in der Botanik wird er als Sammelart betrachtet, d.h. Beschreibung (feiner) unterscheidbarer Unterarten ist möglich
Merkmale 
Einjährige Pflanze, Zähne an der Oberlippe der Blüte breiter als lang, weißlich, selten bläulich Größe: (5) 10 bis 50 (60) cm Blume (Blütenstand) (⚘ ➚ 2a): Blumenkrone 1,5 cm lang, hellgelb, mit gerader Röhre und durch die der Oberlippe nicht anliegende Unterlippe etwas geöffnetem Schlund; Zahn der Oberlippe sehr klein, meist weißlich (oder blassbläulich bis violett); Kelch kahl Früchte (⚘ ➚ 2b, c): Samen häutig berandet Blätter: Stengelblätter eilanzettlich bis schmallanzettlich, kerbsägig. Tragblätter (aus denen die Seitenzweige oder Blütenzweige entwachsen) mit Ausnahme der untersten, den Stengelblättern gleichgestaltet: dreieckig, spitz, ziemlich gleichmäßig gezähnt mit dreieckigen Zähnen, dunkelgrün. Stängel: aufrecht, mit oder ohne schwarze Strichelung, schwach zweizeilig-behaart, einfach oder ästig (Fleischmann 2015; Hegi 1918; Westbury 2004)
Vorkommen, Verbreitung
Trocken- und Halbtrockenrasen — Häufig auf Wiesen, nassen Waldtriften, an Wegrändern; von der Talsohle bis in die Alpenregion (bis 2000 m) verbreitet, auf kalkarmen Magerrasen (Hegi; Düll) — Verbreitung: Ganz Europa mit Ausnahme des südlichen Teiles der Pyrenäen- und Apenninenhalbinsel; südliches Grönland, Neufundland. — Zum Schutz: kein besonderer Schutzstatus für Deutschland nach Bundesartenschutzverordnung (Floraweb 2020); nach älteren Daten (1990-1999) eingestuft als „gefährdet“ in Schleswig-Holstein, Niedersachsen u. Bremen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen; als „vom Aussterben bedroht“ (1992, 1998, 2001) in Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Berlin
Wissenswertes 
Der Kleine Klappertopf wird als Halbparasit bezeichnet, d.h. er nutzt anderer Pflanzen Nährstoffe aber hat trotzdem Pflanzengrün, um sich von der Sonnenenergie zu nähren; er kann an die Wurzeln vieler Kräuterpflanzen und Gräser anwachsen (mind. 50 Arten aus 18 Pflanzenfamilien; Westbury) und bevorzugt die stickstoffbindenden Schmetterlingsblütler, dann Gräser wie Lolch, Schwingel oder Honiggras; man geht davon aus, dass er sich dadurch als einjährige Pflanze auch eigentlich geschlossenes Grasland erschließen kann, wo andere Einjährige Pflanzen es nicht schaffen hineinzuwachsen; im Gegensatz zu vielen Pflanzen geht er keine Lebensgemeinschaft mit Wurzelpilzen (Mykorrhiza) ein (Westbury). Er wird stark von Hummeln besucht und bestäubt, wobei manche Hummelarten aufgrund der Zungenlänge den Klappertopf z.T. gezielter aussuchen (Kwak 1978; Kwak u.a. 1985).
Verwendung
Stichworte: Erkältung (Volksheilkunde); Augen stärkend (Volksheilkunde) — Er gilt als schwach giftig; wenn Samen mit Getreide zusammen verarbeitet werden, schmeckt das Brot bei größeren Mengen Klappertopf-Samen unangenehm, bekommt auch eine rötlich bis violett-bräunliche Färbung, über Kühe soll der unangenehme Geschmack ebenfalls in Butter übergehen (Westbury) giftig scheint er jedoch nur bei üppigem Verzehr zu sein (im 19. Jh. hatte jemand 35 g Samen in Kekse verbacken ohne Schaden zu nehmen; Long 1917). Zum Gebrauch schreibt Braune (1797) ähnlich »(…) Übrigens ist diese Pflanze, welche auch Klapperkraut, Rodel, und Glitsch genennt wird, sehr verhaßt; indem das Brod, wenn sich der Saame dieser Pflanze in grosser Menge unter dem Getreide befindet, blau wird. Der hiesige Landmann jätet diese Pflanze soviel als möglich ist aus den Korn- und Weizen Saaten, wo sie oft in ausserordentlicher Menge im Gebirglande wächst; man nennt diese Arbeit das Klaffen: denn diese Pflanze führet auch hier im Lande, wie um Schönberg die Benennung Klaff, welche von dem Klappern des Saamens herrührt, das nach dem Verblühen bey dessen Reife wahrzunehmen ist.« Darüberhinaus gibt es auch volksheilkundliche Hinweise für eine medizinische Verwendbarkeit als Tinktur oder als verdünnter Aufguss, so soll er einen stärkenden Einfluss auf die Augen haben (angeblich mittels Waschen), auch bei Erkältungen soll er helfen (Róbertsdóttir 2016). Aus Island beschrieben Halldórsson u.a. (1783), dass die Deutschen früher das frische Frühlingskraut auch zusammen mit Kohl oder anderen Kräutern aßen und die Samen verwendeten und kochten.
Umseitige Bildtafel: 2 ganze Pflanze, 2a Blumenkrone im Längsschnitt (vergrößert), 2b Reife Kapsel (geöffnet), 2c Same (vergrößert), 2d Staubblatt (vergrößert) – Abbildung nach Hegi verändert
Zeichnung zum Ausmalen
Die Menschen nennen mich auch Kleine Klapper and Gemeiner Hahnenkamm oder Rhinanthus minor L., wie sie es auch hoch wissenschaftlich auszudrücken pflegen. Vielleicht findest Du mich in Deiner Welt und möchtest mich einmal genauer kennenlernen?
Suche mich und wenn Du mich gefunden hast, zeichne mich und male mich in Farbe ODER falls Du umseitig eine schwarz/weiß Zeichnung vor Dir hast, gib ihr einmal die Farbenpracht, die sie auch verdient. Hier möchte Ich Dir noch ein paar Hinweise mit auf den Weg geben:
- meine Blütenfarbe beschreiben die Menschen mit: gelb und meine Blütezeit ist Mai bis August (…Oktober)
- nach menschlichen Maßstäben bin ich (5) 10 bis 50 (60) cm groß
- mein Vorkommen – wo ich am liebsten wohne – beschreiben die Menschen so: Trocken- und Halbtrockenrasen
- meine „Geschwister“ in unserer „Familie“, die genauso aussehen wie ich, haben es unter Euch Menschen schwer, denn wir haben nur wenig Möglichkeiten, wo wir wirklich wachsen können. Danke für Deine Behutsamkeit mit meinem Leben(!)
Die Menschen nennen mich auch Kleine Klapper and Gemeiner Hahnenkamm oder Rhinanthus minor L., wie sie es auch hoch wissenschaftlich auszudrücken pflegen. Vielleicht findest Du mich in Deiner Welt und möchtest mich einmal genauer kennenlernen?
Suche mich und wenn Du mich gefunden hast, zeichne mich und male mich in Farbe ODER falls Du umseitig eine schwarz/weiß Zeichnung vor Dir hast, gib ihr einmal die Farbenpracht, die sie auch verdient. Hier möchte Ich Dir noch ein paar Hinweise mit auf den Weg geben:
- meine Blütenfarbe beschreiben die Menschen mit: gelb und meine Blütezeit ist Mai bis August (…Oktober)
- nach menschlichen Maßstäben bin ich (5) 10 bis 50 (60) cm groß
- mein Vorkommen – wo ich am liebsten wohne – beschreiben die Menschen so: Trocken- und Halbtrockenrasen
- meine „Geschwister“ in unserer „Familie“, die genauso aussehen wie ich, haben es unter Euch Menschen schwer, denn wir haben nur wenig Möglichkeiten, wo wir wirklich wachsen können. Danke für Deine Behutsamkeit mit meinem Leben(!)
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- Kannst Du an mir riechen, ohne mich rauszureißen? Komm gerne auf meine Augenhöhe und rieche an meinen Blüten und Blättern. Vielleicht dufte ich sogar – wonach denn?
- Wie fühlt sich Dir mein Körper an?
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- Habe ich schon Früchte? Falls ja, koste behutsam davon, wie schmecken sie Dir?
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- Zerreibe eines meiner Blätter. Wonach riecht es?
- Kann man sie essen? Koste behutsam davon, wonach schmeckt es?
- Stehen sich meine Blätter genau gegenüber oder abwechselnd gegenüber?
- Sehen sie alle gleich aus oder verschieden? Wie sieht der Rand meiner Blätter aus?
- Welche Form haben meine Blätter?
- Was ist Deine Lieblingspflanze?
- Wie würdest Du meine Lebensgeschichte erzählen?
- Wer weiß: es kommt ein Gedicht
- daher und Dir in den Sinn …
- Hm, sooo schwer ist’s eigentlich nicht
- und schon fließen die Worte dahin …
Da Du ein Mensch bist und die Natur
Dir einen kreativen Geist geschenkt hat,
vermagst Du ja sogar noch mehr …
- Fällt Dir an mir sonst noch etwas auf? Oder kann ich Dir vielleicht gar von Nutzen sein? Kommen Dir Ideen?
Wie kann ich die Pflanzentafel verwenden?
Anwendung oder Aufgabe | Welche Seiten und welches Material? |
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Klassische Informationstafel 2-seitig ausgedruckt |
Seite 1 + 2 (2-seitig auf 1 A4, laminiert) |
Einfache Aufgabe:
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Seite 3 + 5 (2-seitiger Papierausdruck) |
Einfache Aufgabe:
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Seite 3 + 2 (2-seitig auf 1 A4, laminiert) |
Komplexe Aufgabe, Selbststudium und Wahrnehmungsfragen:
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Seite 4 + 5 (2-seitiger Papierausdruck) |
Komplexe Aufgabe + Selbststudium & Wahrnehmungsfragen:
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Seite 4 + 2 (2-seitig auf 1 A4, laminiert) |
Verwendete und weiterführende Literatur
(Zur intensiven Recherche siehe auch die Virtuelle Fachbibliothek Biologie www.vifabio.de)