Schlüssel zu den Lilienblütenähnlichen (frühere Großfamilie Liliaceae) in Deutschland und Österreich (Jürgen Klotz)

From Offene Naturführer
Jump to: navigation, search
Hinweis: Dieser Schlüssel ist mit dem Autornamen gekennzeichnet und die Mitarbeit ist auf Jürgen Klotz beschränkt. Auf der Diskussionsseite sind Kritik und Verbesserungsvorschläge willkommen! Direkte Verbesserungen und Illustrationen sind insbesondere in der frei veränderlichen Version in offener Zusammenarbeit erwünscht: Lilienblütenähnliche Pflanzen (Deutschland und Österreich).
Diese Arbeit ist eine Originalarbeit, die erstmalig hier publiziert ist.
Zitiervorschlag: Klotz, Jürgen 2010. Schlüssel zu den Lilienblütenähnlichen (frühere Großfamilie Liliaceae) in Deutschland und Österreich. http:/​/​offene-naturfuehrer.​de/​wiki/​Schlüssel_​zu_​den_​Lilienblütenähnlichen_​(frühere_​Großfamilie_​Liliaceae)_​in_​Deutschland_​und_​Österreich_​(Jürgen_​Klotz)
Schlüssel zu den Lilienblütenähnlichen (frühere Großfamilie Liliaceae) in Deutschland und Österreich (Jürgen Klotz) (Einkeimblättrige Pflanzen)
By: Jürgen Klotz
Bestimmungsschlüssel der „Liliaceae“ (Lilianae p. p., Asparaganae p. p.; „Lilienblütenähnliche“) für Deutschland und Österreich.

Die Vertreter der ehemaligen Großfamilie Liliaceae werden inzwischen zusammen mit einigen anderen Familien im Wesentlichen auf 2 (Über-)Ordnungen verteilt. Da die Feldmerkmale mit der bisherigen Zusammenfassung als Familie gut korrelieren, dagegen viele taxonomischen Merkmalen zur Unterscheidung der „neuen“ Familien für die Bestimmung wenig praktikabel sind, wird hier auf eine Bestimmung der Familien meist verzichtet, sondern vielfach gleich zu den Gattungen geführt.

Allgemein: Alle im Gebiet heimischen (oder verwilderten) Vertreter der „Lilienblütenähnlichen“ sind mehrjährige und nur saisonal grüne Stauden, meist Rhizom- oder Zwiebelgeophyten; Ausnahmen: Allium porrum und Allium cepa mitunter nur 2-jährig, Ruscus teilweise halbstrauchig, immergrün.
Geographic Scope: Deutschland und Österreich — Source: Überarbeitet nach Rothmaler (2005), Fischer et al. (2008), Oberdorfer (1983) sowie eigenen Daten. — Collaboration limited to: Jürgen Klotz
1
Pflanze immergrün, teilweise halbstrauchig, Blüten scheinbar auf Blattspreiten sitzend (tatsächlich auf der Oberseite blattartig verbreiterter Kurztriebe, Phyllokladien), echte Blätter klein (nur wenige mm lang), trockenhäutig 
  Ruscus (Ruscaceae)
Nur in SO-Österreich (bzw. in S-Tirol); sonst höchstens als Zierpflanze.
1*
Pflanze herbst-, frühjahrs- oder sommergrün, in der Ruhezeit eingezogen (nicht sichtbar) oder vertrocknet, Blüten nie auf blattähnlichen Sprossen sitzend; wenn alle Blätter klein und nicht laubblattartig, dann Phyllokladien nicht flächig verbreitert, sondern nadelförmig   ► 2
2
Blätter in nur einem 4 (–5)-zähligen Quirl, netznervig, Staubblätter 8 (selten bis 12), Blüten einzeln, endständig, grünlich, schwarzblaue Beerenfrüchte (heidelbeerähnlich) 
  Paris (Trilliaceae)
2*
Blätter nie in nur einem Blattquirl, meist parallelnervig, Staubblätter 6 oder 4, Blüten meist zu mehreren (zumindest an einzelnen Pflanzen eines Bestands), wenn einzeln endständig, dann Blätter nicht in Quirlen   ► 3
3
Perigon- und Staubblätter 4; Laubblätter 1–2 (–3) je Stängel oder Spross, wechselständig, herzförmig 
  Maianthemum (Convallariaceae)
Blüten in Trauben, gelblichweiß, Pflanze mit kriechendem Rhizom, rote Beerenfrüchte.
3*
Perigon- und Staubblätter 6; Laubblätter mehr als drei, wenn weniger, dann nie herzförmig, sondern breit lanzettlich bis linealisch oder grasartig   ► 4
Blüten in Trauben oder anders.
4
Pflanze nur mit nadelförmigen, gebüschelten Kurztrieben (Phyllokladien) in den Achseln von 1 bis wenige mm langen, häutigen Schuppenblättern, ohne normale Spreitenblätter 
  Asparagus (Asparagaceae)
Pflanze reich und besenähnlich verzweigt, (orange-)rote Beerenfrüchte.
4*
Pflanze mit normalen, binsen- oder grasartigen oder flächigen Spreitenblättern oder Blätter während der Blütenzeit fehlend oder verwelkt   ► 5
Stängel unverzweigt oder höchstens im Blütenstand spärlich verzweigt.
5
Blüten blass rosa bis lila oder hell purpur, selten weiß, grundständig, mit mehrere cm langer Röhre, Pflanze ohne Stängel (krokusähnlich), Fruchtknoten zumindest zur Blütezeit unterirdisch verborgen, während der Blütezeit meist keine Laubblätter vorhanden 
  Colchicum (Colchicaceae)
5*
Blüten andersfarbig oder wenn rosa, dann nie mit langer Röhre, Pflanzen immer an Stängeln blühend, zumindest verwelkende Blätter während der Blütezeit vorhanden, Fruchtknoten stets deutlich über dem Erdboden   ► 6
6
Griffel 3, sehr kurz, getrennt, Perigon weiß bis gelblichgrün   ► 7
6*
Griffel 1, wenn fehlend, dann 1 sitzende Narbe (mit 3 Narbenstrahlen), Perigon auch andersfarbig   ► 8
7
Blüten in kleinen Trauben, Perigonblätter frei, Blätter schmal schwertförmig, grasartig, nur bis 5 mm breit 
  Tofieldia (Tofieldiaceae)
Pflanze zierlich, bis 30 cm hoch.
7*
Blüten in großen, reichblütigen Doppeltrauben oder Rispen, Perigon am Grund verwachsen, Blätter breit-elliptisch bis lanzettlich, groß und längsfaltig (vgl. die vegetativ ähnliche Gentiana lutea, deren Blätter aber gegenständig sind) 
  Veratrum (Melanthiaceae)
Hochstaude, bis über 100 cm hoch.
8 (6)
Blätter stets 2, grundständig, auffällig marmoriert (rotbraun mit grünen Flecken, später grün mit blassen Flecken), Stängel 1 (–2)-blütig, Perigonblätter im unteren Teil plötzlich stark zurückgebogen (Alpenveilchen-artig) 
  Erythronium
Pflanze mit hundezahnförmiger Zwiebel.
8*
Blätter 1, 2 oder zahlreich, grund- oder stängelständig, einfarbig grün oder blau- bis graugrün (wenn ausnahmsweise rotbraun gefleckt, dann nicht alle grundständig), stängel 1- bis vielblütig, Perigonblätter gestreckt oder gleichmäßig gebogen   ► 9
Pflanze mit runder bis spindelförmiger Zwiebel oder mit Rhizom.
9
Blüten in dichten (halb-)kugeligen, reichblütigen (ca. 20 bis über 100), langgestielten, endständigen Dolden, diese einzeln an (oft nur basal) beblätterten Stängeln, vor dem Aufblühen ganz von einer 1–2-blättrigen Hülle eingeschlossen, die während der Blüte verwelkt bzw. trockenhäutig wird, oder Blütendolde teilweise oder ganz durch ein Knäuel aus kleinen, sitzenden Brutzwiebeln ersetzt, Blätter flach, lanzettlich, oder rinnig, stielrund oder röhrig-hohl, aufgeblasen seltener 3–5-kantig, Pflanze immer mit Lauchgeruch (nach Schnittlauch, Knoblauch oder Küchenzwiebel) 
  Allium (Alliaceae)
9*
Blüten einzeln oder in Trauben, wenn in doldenähnlichen Blütenständen, dann diese höchstens 14-blütig und nur ausnahmsweise mit Brutzwiebeln (Gagea villosa) und nicht als Ganzes von einer 1–2-blättrigen Hülle eingeschlossen, Pflanze ohne Lauchgeruch   ► 10
10
Blütenstängel blattlos oder nur mit trockenhäutigen, bleichen oder rasch welkenden, lanzettlichen bis pfriemlichen oder schuppenförmigen, 1–30 mm langen spreitenlosen Nieder- oder Hochblätter (Deckblätter), nur ausnahmsweise länger, aber kürzer als die Blüten oder zumindest schmäler und viel kleiner als die grundständigen Laubblätter (die mitunter den Blütenstängel unten scheidig einhüllen)   ► 11
10*
Blütenstängel mit gut entwickelten grünen Laubblättern (Spreitenblättern) oder im Blütenstand mit laubblattartigen, kräftig grünen Hochblättern, die mindestens so lang sind wie die Blüten und mindestens so breit wie die grundständigen Blätter   ► 15
11
Blätter und Blütenstände stets aus einer Zwiebel hervorgehend, Blüten oft mit grünlichem Mittelstreif, blühende Pflanzen oft von dichten Rasen aus Laubblättern umgeben (die aus Nebenzwiebeln hervorgehen), aber Blüten nie gelb (vgl. Gagea
  Hyacinthaceae
11*
Pflanze mit kriechendem Rhizom, ausläuferartig oder mit länglichen Rhizomknollen, ohne Zwiebeln, Perigonblätter ohne grünlichen Mittelstreif, Pflanzen auch meist gesellig wachsend (Rhizomausbreitung), aber nicht rasenartig   ► 12
12
Pflanze bis 20(–30) cm hoch, Laubblätter 2(–3), breit lanzettlich, bis 20 cm lang, den Blütenstängel unten scheidig einhüllend, Blüten unter 1 cm klein, weiß, in einseitswendigen, dichten Trauben, Frucht eine (orange-)rote Beere 
  Convallaria (Convallariaceae)
12*
Pflanze 30–150 cm hoch, Laubblätter zahlreich, schmal schwertförmig bis grasartig, 20–60 cm lang, den Blütenstängel nicht scheidig einhüllend, Blüten über 2 cm groß, in lockeren Trauben, Doppeltrauben oder Rispen, Frucht eine Kapsel   ► 13
13
Blätter bis über 60 cm lang, Blütenstängel bis 150 cm hoch, Blüten 5–15 cm groß, gelb oder orange(-braun), in armblütigen Rispen, Kapsel über 2 cm lang (oft fehlschlagend, unreif abfallend) 
  Hemerocallis (Hemerocallidaceae/Xanthorrhoeacae)
Zierpflanzen, auch verwildert.
13*
Blätter bis 40 cm lang, Blütenstängel bis 80 cm hoch, Blüten 2,5–6 cm groß, rein weiß, in Trauben oder Doppeltrauben, Kapsel bis 1,3 cm lang (stets reifend)   ► 14
Wildpflanzen.
14
Blütenstiele knotig gegliedert, Perigonblätter 1–2,5 (–3) cm lang, nach dem Aufblühen sternförmig ausgebreitet, Trauben allseitswendig, meist mindestens 10-blütig, Deckblätter meist kürzer als die Blütenstiele 
  Anthericum
Im Flachland und in den Gebirgen.
14*
Blütenstiele nicht gegliedert, Perigonblätter 3–5 (–6) cm lang, auch nach dem Aufblühen trichterförmig, Trauben einseitswendig, 3–10-blütig, Deckblätter länger als die Blütenstiele 
  Paradisea
Nur in den österreichischen Alpen.
15 (10)
Perigon bis über die Mitte verwachsen, schmal glockenförmig bis röhrig, mindestens doppelt so lang wie breit, Pflanze stets reich beblättert 
  Polygonatum (Convallariaceae)
15*
Perigon frei oder weniger als bis zur Mitte verwachsen, breit glockenförmig, schüsselförmig oder (im voll aufgeblühten Zustand) sternförmig ausgebreitet, an den Spitzen oft zurückgebogen, Pflanze unterschiedlich beblättert   ► 16
16
Perigonblätter (2,5–)3–8 cm lang, sehr auffällig blühende Pflanzen   ► 17
Vielfach Zierpflanzen (oder verwildert).
16*
Perigonblätter 0,5–2,5 cm lang, weniger auffällig, oft nur spärlich blühende Pflanzen, Blüten weißlich oder gelb(-grün)   ► 19
Stets Wildpflanzen.
17
Griffel sehr kurz, Narbe fast sitzend, Blüten meist einzeln (bei einigen kaum verwilderten Arten Stängel auch mehrblütig) 
  Tulipa
17*
Griffel lang, Stängel mehrblütig oder mit 1 hängenden Blüte   ► 18
18
Blüten hängend, 1–2 je Stängel oder in einer von einem Blattschopf überragten Dolde 
  Fritillaria
Meist Zierpflanze.
18*
Blüten aufrecht oder nickend, wenn hängend, dann Perigonblätter stark zurückgebogen, in 1–30-blütiger Traube 
  Lilium
Auch Wildpflanze.
19 (16)
Pflanze kräftig, stets über 30 cm hoch, Blätter lanzettlich bis eiförmig-zugespitzt, bis 4 cm breit, am Spreitengrund stängelumfassend, gleichmäßig am Stängel verteilt, nicht grundständig, Blüten cremeweiß, einzeln (scheinbar) blattgegenständig, rote Beerenfrucht 
  Streptopus (Uvulariaceae)
19*
Pflanze zierlich, höchstens 30 cm hoch, Blätter schmal, schwertförmig bis grasartig, rinnig oder stielrund, 0,1–1 (–2) cm breit, überwiegend grundständig, Stängel deutlich kleiner beblättert oder nur mit laubblattartigen Hochblättern, Blüten einzeln endständig oder in armblütigen Blütenständen (selten bis 14-blütig), überwiegend reinweiß oder gelb(-grün), keine Beerenfrucht   ► 20
20
Perigonblätter weiß, oberseits rötlich längsgestreift, trichterförmig zusammenneigend (Blüte so lang wie breit), am Grund verwachsen, Blüten einzeln (selten 2–3) endständig, ohne laubblattartige Hochblätter 
  Lloydia
Nur in alpinen Rasen (Hochlagen).
20*
Perigonblätter oberseits kräftig gelb, nicht rötlich, unterseits oft grün(-streifig), v. a. beim Verblühen, aufgeblüht sternförmig ausgebreitet oder sehr weit trichterförmig (Blüte viel breiter als lang), frei oder nur undeutlich verwachsen, Blüten in armblütigen Trauben oder Doldentrauben, wenn einzeln, dann mit laubblattartigen Hochblättern   ► 21
Meist vom Flachland bis in subalpine Lagen.
21
Blüten in bis zu 25-blütigen Trauben, 10–15 mm im Durchmesser, von Stängelblättern nicht überragt, Blätter schwertförmig (reitend), 2-zeilig, ohne Kapuzenspitze 
  Narthecium (Nartheciaceae)
Pflanze mit dünnem, kriechenden Rhizom, Blütezeit Juli und August, Pflanze samt leeren Fruchtkapseln im Winter vertrocknet stehen bleibend, hell strohfarben.
Pflanze in Mooren auf Torfböden.
21*
Blüten in 2–10(–14)-blütigen Doldentrauben (Scheindolden) oder seltener einzeln, 18–30 mm im Durchmesser, von laubblattartigen Hochblättern (Deckblätter und hoch stehende Stängelblätter) überragt oder zumindest erreicht, Blätter grasartig bis rinnig-röhrig, V-förmig gefaltet oder fadenförmig, oft mit Kapuzen- oder Kahnspitze 
  Gagea
Pflanze mit Zwiebeln, oft rasenartige, vegetative Bestände um wenige blühende Pflanzen bildend, Blütezeit Februar bis Mai (nur bei 1 Art Juni und Juli), Pflanze nach der Blütezeit rasch welkend und einziehend, die meisten Arten schon im Juni nicht mehr auffindbar.
Pflanze nicht in Mooren, höchstens in nassen Wiesen.


Narthecium Die Gattung Narthecium (Moorlilie, Nartheciaceae) ist in Deutschland und Österreich nur mit einer Art vertreten:
 →  Beinbrech, Gelbe Moorlilie    Narthecium ossifragum
Perigonblätter an der Basis undeutlich verwachsen, Staubbeutel orange bis ziegelrot, gebogen, Staubfäden gelb und dicht gelb behaart, spindelförmige Kapseln kräftig orangebraun, an der Spitze aufreißend, Blätter bis 4 mm breit, an der Basis V-förmig gefaltet; 10–30 cm, VII–VIII



Lloydia Die Gattung Lloydia (Faltenlilie, Liliaceae) ist in Deutschland und Österreich nur mit einer Art vertreten:
 →  Späte Faltenlilie    Lloydia serotina
Grundblätter meist 2, fadenförmig, 7–20 (–30) cm lang, meist länger als der bis 10 cm hohe Stängel, Stängelblätter lineallanzettlich, Blüten 15 mm groß; 5–15 (–30) cm, VII–VIII.



Erythronium Die Gattung Erythronium (Zahnlilie, Liliaceae) ist in Deutschland und Österreich nur mit einer Art vertreten:
 →  Hunds-Zahnlilie    Erythronium dens-canis
Blattspreite 6–10 cm lang, länglich-elliptisch, Blüten nickend, Perigonblätter 2–3 cm lang, purpur, innen am Grund mit gelblichbrauner, weiß umrandeter Zeichnung, die inneren Perigonblätter am Grund mit einer weißlichen, lappigen Querleiste, die randlich jederseits in einem ca. 0,5 mm langen, abstehenden Zahn endet, Staubfäden weiß, etwas verbreitert, Staubblätter schwarzblau; 10–30 cm, (II–) III–IV.






Paris Die Gattung Paris (Einbeere, Melanthiaceae) ist in Deutschland und Österreich nur mit einer Art vertreten:
 →  Vierblättrige Einbeere    Paris quadrifolia
Rhizom waagrecht kriechend, ausläuferartig, Stängel unverzweigt, kahl, Blätter elliptisch-breitlanzettlich, Blütenstiel schraubig verdreht, Perigonblätter meist 8, blassgrün, äußere 4 lanzettlich, innere 4 pfriemlich bis fast fadenförmig (heterotepal: die Blütenblätter sind nur in ihrer Breite zweigestaltig, aber nicht in Kelch und Krone differenziert), Staubfäden über die Staubbeutel hinaus in eine 5–10 mm lange grannenartige Spitze auslaufend (verlängertes Konnektiv), daher Blüten von einem auffälligen Fransenschopf überragt; 10–30 (–40) cm, V–VI.



(In Kultur kommen weitere Arten sowie Hybriden zwischen den obigen Arten vor, die aber bei Verwilderungen keine Rolle spielen.)





Ruscus (Mäusedorn; Lilienblütenähnliche Pflanzen)
By: Jürgen Klotz
zu Convallariaceae, Ruscaceae (bzw. zu Asparagaceae)
Geographic Scope: Deutschland und Österreich — Source: Überarbeitet nach Rothmaler (2005), Fischer et al. (2008), Oberdorfer (1983) sowie eigenen Daten. — Collaboration limited to: Jürgen Klotz
1
Stängelförmiger Spross unverzweigt, 20–50 cm hoch, Phyllokladien (3–) 5–11 cm lang, 3–4-mal so lang wie breit, elliptisch bis lanzettlich, zugespitzt, aber nicht stechend 
  Ruscus hypoglossum
Blüten zu mehreren; 20–50 cm, III–IV.
Seltene Wildpflanze (nur in Österreich).
1*
Stängelförmiger Spross reich verzweigt, 20–100 cm hoch, Phyllokladien (1–) 2–4 cm lang, 2–2,5-mal so lang wie breit, breit eiförmig bis breit lanzettlich, stachelspitzig und stechend 
  Ruscus aculeatus
Blüten zu 1–2; 20–100 cm, III–IV.
In Deutschland und Österreich nur Zierpflanze (wild erst im angrenzenden Südtirol).

Convallaria Die Gattung Convallaria (Asparagaceae) ist in Deutschland und Österreich nur mit einer Art vertreten:
 →  Maiglöckchen    Convallaria majalis
Rhizom waagrecht, Stängel am Grund mit einigen häutigen, scheidigen Niederblättern, Laubblätter breit lanzettlich bis elliptisch, unterseits glänzend (beim vegetativ ähnlichen Allium ursinum oberseits glänzend), Traube 5–10-blütig, Blüten nickend; 10–20 (–30) cm, V–VI.


Maianthemum Die Gattung Maianthemum (Schattenblume, Asparagaceae) ist in Deutschland und Österreich nur mit einer Art vertreten:
 →  Zweiblättrige Schattenblume    Maianthemum bifolium
Rhizom waagrecht, Traube mit 10–15 (–30) Blüten, diese aufrecht abstehend, 3–5 mm groß, Perigonblätter zurückgeschlagen; 5–20 cm, V–VI.





Paradisea Die Gattung Paradisea (Paradieslilie, Asparagaceae) ist in Österreich nur mit einer Art vertreten:
 →  Weiße Trichterlilie    Paradisea liliastrum
Laubblätter 20–40 cm lang, Deckblätter pfriemlich, etwas stängelumfassend, Narbe verdickt; 30–50 cm, VI–VII. Nur in S-Österreich (Kärnten).



Streptopus Die Gattung Streptopus (Knotenfuß, Uvulariaceae) ist in Deutschland und Österreich nur mit einer Art vertreten:
 →  Stängelumfassender Knotenfuß    Streptopus amplexifolius
Rhizom schief, knotig, Blütenstiel mit dem aufwärts folgenden Stängelglied verwachsen, knapp unter dem nächsten Laubblatt waagrecht abzweigend (daher Blüte diesem Laubblatt scheinbar gegenüberstehend und der Spreitenunterseite teilweise angeschmiegt), freier Teil des Blütenstiels knieartig, spitzwinklig gebogen, Perigonblätter fast frei, weit glockig, Beere walzlich bis eiförmig, 15–18 mm lang und 8–10 mm breit, hängend; 30–100 cm, VI–VII (zu Uvulariaceae bzw. Asparagaceae)