Elymus repens (= Agropyron repens, Elytrigia repens), die Gemeine Quecke gehört zur Familie der Poaceae (Süßgräser). Der englische Name ist Couch Grass, Twitch. EPPO-Code AGRRE
Die Gemeine Quecke kommt in vielen Ackerkulturen, im Grünland und im Garten vor. Sie ist sehr konkurrenzstark. Sie wächst schon seit der Jungsteinzeit auf unseren Äckern. Die Quecke ist auf fast allen Bodenarten zu finden und gilt als Pionierpflanze. Hat sie sich einmal angesiedelt, ist sie schwer wieder los zu werden. Als Wirtspflanze fördert die Quecke die Verbreitung der Halmbruchkrankheit, der Schwarzbeinigkeit und des Mutterkorns im Getreide. Sie vermehrt sich auf nährstoffreichen Böden besonders gut.
Die Gemeine Quecke ist ein ausdauerndes Ährengras mit weit kriechenden, unterirdischen Ausläufern. Sie ist flachwurzelnd. Die Pflanzen können jederzeit aus den widerstandsfähigen Ausläufern, die sich bis maximal 25 cm Tiefe überall im Boden befinden, austreiben und neue Pflanzen bilden. Teilstücke von nur 2 cm können aus den Nodien austreiben.
Die Halme sind aufrecht, glatt und können bis über 150 cm hoch werden. Das Keimblatt ist klein, eingerollt, schmal linealisch, kurz behaart und am Grunde rötlich. Die Laubblätter sind lang, schwach gerieft und überwiegend kahl. Das Blatthäutchen ist gerade abgeschnitten und fein gezähnt, die Blattöhrchen sind krallenartig. Die Blütezeit verläuft von Juni bis August. Die Blütenstände sind lockere, zweireihige, lange Ähren, an denen die Ährchen mit ihrer Breitseite der Ährenachse anliegen. Die Ährchen sind drei- bis siebenblütig und haben lanzettlich zugespitzte oder kurzbegrannte Hüll- und Deckelspelzen. Ihre Farbe ist meist grünlich bis graugrün. Die Samen sind im Boden bis zu zehn Jahre lebensfähig.
Was ist möglich, wenn sie auf dem Acker überhandnimmt?
- Anbau von gut beschattenden, Sommerzwischenfrüchten, z.B Senf oder
- Stoppelschälen mit Pflug bis max. 12 cm
- Mehrmaliges Grubbern, Eggen mit Federzinkenegge bei trockenem Boden
- Nicht vollständig vertrocknete Wurzeln sollten zusammengerecht werden
- Riskant, aber bei trockenem Boden sehr erfolgreich: Wiederholtes intensives Fräsen in Trockenperioden mit den Zielen des sehr starken Zerkleinerns der Rhizome und dem provozierten Austreiben der Nodien. Anschließend tiefe Wendung und Anbau einer konkurrenzkräftigen Feldfrucht.
- Anbau von Zwischenfrüchten (Perser-Alexandriner-Klee-Gemenge) bei nicht zu starker Verqueckung.
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Die Quecke ragt meistens über den Getreidebestand hinaus (Bild: W. Wohlers, JKI)
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Im reifen Getreide fallen die Queckenester besonders auf. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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Das Blatthäutchen ist kaum vorhanden, während die Blattöhrchen gut erkennbar sind, häufig rötlich gefärbt (Bild: W. Wohlers, JKI)
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Die Rhizome der Quecke bilden, hier in einem Garten, ein dichtes Geflecht (Bild: P. Scriven, M. Nicoll)
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Wie hier unter einem Blumentopf bilden sich auch im Acker die Ausläufer schnell und zahlreich. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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Die Ausläufer bewurzeln sich sehr schnell. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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Der Blütenstand ist eine unterbrochene Ähre. Die Ährchen liegen mit der Breitseite an der Ährenspindel an. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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Manchmal haben die Ährchen lang begrannte Deckspelzen. Die Granne kann bis zu 1 cm lang sein. Es handelt sich um Elymus repens var. aristatum. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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Die Körner lösen sich kaum aus den Spelzen. Sie keimen aber besser ohne die Spelzen (Bild: W. Wohlers, JKI)
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Mutterkorn ist bei der Quecke viel zu finden. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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Verfasser: B. Jüttersonke, B. Pallut, P. Marx, S. Kühne, W. Wohlers, JKI. August 2011