Amanita Pers. – Wulstlinge, Streiflinge (Georg Müller & Markus Scholler)

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Hinweis: Dieser Schlüssel ist mit den Autorennamen gekennzeichnet und die Mitarbeit ist auf Georg Müller, Markus Scholler beschränkt. Auf der Diskussionseite sind Kritik und Verbesserungsvorschläge jedoch sehr willkommen!
Zitiervorschlag: Müller, Georg & Scholler, Markus 2011. Amanita Pers. – Wulstlinge, Streiflinge. http:/​/​offene-naturfuehrer.​de/​wiki/​Amanita_​Pers.​_​–_​Wulstlinge,_​Streiflinge.​_​(Georg_​Müller_​%26_​Markus_​Scholler) Diese Arbeit ist eine Originalarbeit, die erstmalig hier publiziert ist.
Amanita Pers. (Wulstlinge, Streiflinge, Pilze)
Von: Georg Müller, Markus Scholler
Fruchtkörper relativ robust. Hut 2 – 20 cm, leicht vom Stiel ablösbar, ohne oder mit Velumresten beziehungsweise mit oder ohne Sphaerozystiden. Lamellen frei, angeheftet angewachsen (oft mit Zahn herablaufend), ausgebuchtet oder breit angewachsen. Lamellentrama bilateral divergierend. Stiel mit oder ohne häutigem, hängendem Ring (Manschette). Stielbasis mit oder ohne häutige, sackförmige Volva beziehungsweise mit gürtelförmigen bis ringförmigen Velumresten. Sporenpulver weiß (bei A. solitaria cremegelb), amyloid oder inamyloid. Bodenbewohnend (terricol), Symbiosepartner (Ektomykorrhiza) mit Laub- und Nadelbäumen (Ausnahme: Amanita vittadinii ist ein terricoler Saprobiont). Viele bekannte Speise- und Giftpilze. In Südeuropa weitere, im Schlüssel nicht erwähnte Arten. Auch wurden einige adventive Arten (u. a. A. inopinata D.A. Reid & Bas, A. nauseosa (Wakef.) D.A. Reid, A. singeri Bas) nicht aufgelistet.
Geographischer Geltungsbereich: Mitteleuropa — Quelle: Der folgende Bestimmungsschlüssel für Wulstlinge (Amanita) in Europa unter besonderer Berücksichtigung von in Mitteleuropa vorkommenden Arten basiert auf den Schlüsseln von Moser (1983) ergänzt durch Horak (2005) und Hahn & Lohmeyer (2010). Aktuelle nomenklatorische und taxonomische Änderungen wurden, soweit uns dies als sinnvoll erschien, integriert. Die Abkürzungen der Autoren wurden nach dem Index Fungorum (Kirk et al. 2010) standardisiert, die deutschen Volksnamen von Bollmann et al. (2002) übernommen. Noch vielfach gebräuchliche, auf rein morphologischen Kriterien beruhende subgenerische Taxa (Untergattungen, Sektionen) wurden nicht berücksichtigt, da sie durch jüngste DNS-analytische Untersuchungen nicht oder nicht vollständig bestätigt werden konnten (z. B. Zhang et al. 2004). Nomenklatorische Grundlage ist ebenfalls der Index Fungorum. Phänologische Angaben wurden nur bei Arten angegeben, die man vorzugsweise außerhalb der Hauptfruktifikationszeit (Juli-Oktober) findet. Fotos © Georg Müller. — Zielgruppe: Allgemein — Mitarbeit begrenzt auf: Georg Müller & Markus Scholler
11
Stiel ohne Ring.   ► 2
1*
Stiel mit hängendem Ring.   ► 3
2(1)
Bei Alnus. Hut feucht graubraun, dunkelbraun, grau, mit filzigen bis flockigen Velumresten am Hutrand, 35–60 (–80) mm. Stiel weißlich bis hellgraubräunlich, bisweilen schwach genattert, Stielbasis knollenförmig, mit zerfallenden, gürtelförmigen Velumresten, 50–100 × 6–15 mm. Sporen 8,5–11 × 8–10 µm, oval, inamyloid. 
 Erlen-Streifling  –  A. friabilis (P. Karst.) Bas
(= A. alnicola Rouzeau & Massart)
2*
Nicht bei Alnus. Hutrand gerieft. Stielbasis mit persistenter Volva. Sporen inamyloid.   ► 5
3(1)
Hutrand ± gerieft beziehnungsweise gefurcht. Sporen inamyloid.   ► 15
3*
Hutrand nicht gerieft beziehnungsweise gefurcht. Sporen amyloid.   ► 4
4(3)
Stiel mit Volva oder Hut grau, rötlichbräunlich oder gelblich, mit persistentem und gerieftem Ring.   ► 20.
4*
Stiel ohne Volva, meist groß und robust. Hut weiß oder hellgrau bis braun, mit kegelförmigen, dachziegelförmigen oder polyedrischen (abwischbaren) Velumresten.   ► 32
5(2)
Stiel mit grauer oder weißer, brüchiger zerfallender Volva, gegen Stielbasis mit 1–2 weiteren, gürtelförmigen Velumzonen. Volva (und Velumreste) mit zahlreichen Sphaerozysten (Lichtmikroskop!).   ► 6
5*
Hut meist ohne Velumreste. Stiel ohne gürtelförmigen Velumzone. [vgl. A. lividopallescens]. Volva (und Velumreste) ohne oder mit spärlichen Sphaerozysten.   ► 9
66
Volva grau.   ► 7
6*
Volva weiß (höchstens alt hellgrau), bisweilen orangebraun oder rostbraun.   ► 8
7(6)
Hut bräunlich, rötlichbraun bis gelbbraun oder graubraun, 80–150 mm. Stiel hellgraubraun, gegen Stielbasis mit helleren, flockigen Schüppchen, ± gleichmäßig zylindrisch, 120–200 (–250) × 15–30 mm. Sporen 11,5–14 µm, rundlich. Bei Laubbäumen, besonders Fagus, Quercus, und bei Nadelbäumen. 
 Riesen-Streifling  –  A. ceciliae (Berk. & Broome) Bas
(= A. strangulata (Fr.) Quél., = A. inaurata Secr., nomen invalidum)
Amanita ceciliae. Foto: © Georg Müller
Amanita ceciliae. Foto: © Georg Müller
Amanita ceciliae. Foto: © Georg Müller
7*
Hut graubraun, rötlichbraun oder braunoliv, Hutrand blasser, 40–75 (–100) mm. Stiel apikal weißlich, gegen Stielbasis graugelblich genattert, ± gleichmäßig zylindrisch, 100–150 × 8–15 mm. Volva grau, dünnhäutig. Sporen 10–13,5 × 9,5–13 µm, rundlich (bis breit oval). Bei Nadelbäumen, besonders Picea, bisweilen bei Laubbäumen. 
 Grauhäutiger Streifling  –  A. submembranacea (Bon) Gröger
Amanita submembranacea. Foto: © Georg Müller
8(6)
Bei Laubbäumen, besonders Fagus, Quercus). Hut hellbraun bis dunkelbraun, mit helleren, flockigen Velumresten, 65–120 mm. Stiel apikal mit kleinen Flöckchen, gegen Stielbasis genattert, 100–120 × 12–20 mm. Volva jung weiß, alt bräunlich. Sporen 9,5–10,5 µm, rundlich. 
 Hellflockiger Streifling  –  A. beckeri Huijsman
Amanita beckeri. Foto: © Georg Müller
8*
Bei Laubbäumen, Salix, arkto-alpine Zone. Hut jung weß, alt ± grau bis graubraun, Hutmitte graugelblich bis beigebräunlich, 30–80 mm. Stiel weiß, weißlich, Außenseite alt bräunlich. Sporen 9,5–13,5 µm, rundlich. 
 Alpiner Streifling  –  A. nivalis Grev.
(= A. alpina Contu = A. hyperborea (P. Karst.) Fayod = A. vaginata f. oreina J. Favre)
Amanita nivalis. Foto: © Georg Müller
9(5)
Hut ± grau (vgl. A. magnivolvata). (folgende Taxa in Literatur oft als Varietäten interpretiert).   ► 10
9*
Hut gelbbraun, orangebraun, rotbraun, olivbraun oder graubraun, (jung auch weißlich bis ocker, mit rostfarbigen Flecken).   ► 11
1010 (9)
Hut ± grau bis graubräunlich, bisweilen mit hellgrauen, häutigen Velumresten, 45–100 (–120) mm. Stiel weißlich, faserig, 70–100 × 6–12 mm. Volva weißlich. Sporen 9,5–12 × µm, rundlich. Bei Nadel- und Laubbäumen. 
 Grauer Streifling, Grauer Scheidenstreifling  –  A. vaginata (Bull.) Lam.
Amanita vaginata. Foto: © Georg Müller
Amanita vaginata. Foto: © Georg Müller
Amanita vaginata. Foto: © Georg Müller
10*
Hut silbergrau, bisweilen mit weißen Velumfetzen, 60–100 mm. Stiel zylindrisch oder Stielbasis schwach verdickt, 70–100 × 17 mm. Volva weiß. Sporen 10,5–13 × 8–10 µm, oval. Bei Laubbäumen, besonders Fagus, bisweilen bei Nadelbäumen. 
 Maires Streifling  –  A. mairei Folay
(= A. argentea Huijsman)
Amanita mairei. Foto: © Georg Müller
1111 (9)
Hut orangebraun bis rostorangebraun. Sporen 8–12 (–14) µm, rundlich.   ► 12
11*
Hut ockergrau (jung auch weißlich), graubraun bis olivbraun.   ► 13
1212 (11)
Hut orange, orangebraun (selten helloliv), 60–120 mm. Stiel mit kleinen, orangenen Schüppchen, alt genattert, 100–150 × 10–20 mm, Volva weißlich. Fleisch mit Phenol dunkelweinrot. Bei Laubbäumen, besonders Betula, und bei Nadelbäumen, besonders Picea
 Orangegelber Streifling, Orangebrauner Scheidenstreifling  –  A. crocea (Quél.) Singer
Amanita crocea. Foto: © Georg Müller
12*
Hut dunkelrostorangebraun, Hutrand heller, meist kleiner als A. crocea, 45–100 (–120) mm. Stiel weißlich bis heller gleichfarbig mit Hut, nicht genattert, 75–180 × 10–20 mm. Volva rostorangebräunlich. Fleisch mit Phenol braun. Bei Laub- und Nadelbäumen. 
 Rotbrauner Streifling  –  A. fulva Fr.
Amanita fulva. Foto: © Georg Müller
1313 (11)
Volva auffallend groß, 2–3-lappig, zäh, weiß bis rostbraun gefleckt. Hut jung helloliv, alt grau, ohne Velumreste, 80–120 mm. Stiel 95–125 × 15–20 mm. Sporen 10–14,5 × 8–11,5 µm, oval. Bei Laub- undNadelbäumen. Nordeuropa (Finnland). [wenn Sporen rundlich, vgl. A. pachyvolvata (Bon) Krieglst.]. 
 Großscheidiger Streifling  –  A. magnivolvata Aalto
13*
Volva nicht auffallend groß, brüchig. Hut braun oder ocker.   ► 14
1414 (13)
Hut gelbbraun, olivbraun, gegen Hutrand blasser bis weißlich, 60–120 mm. Stiel graubraun oder gelbbraun, auffällig genattert, 75–120 × 10–15 mm. Sporen 11–14 × 9,5–13 µm, rundlich. Bei Nadel- seltener bei Laubbäumen. 
 Zweifarbiger Streifling  –  A. battarrae (Boud.) Bon
(= A. umbrinolutea (Secr. ex Gillet) Bertill.)
Amanita battarrae. Foto: © Georg Müller
14*
Hut ockergrau (jung bisweilen weißlich und rostfarbig gefleckt), 80–150 mm. Stiel weißlich, auffällig genattert, ± zylindrisch, 90–150 × 10–25 mm, bisweilen gegen Stielbasis mit gürtelförmiger Velumzone, Volva persistent. Sporen 10–13,5 × 8–12 µm, rundlich bis oval. Bei Laubbäumen. 
 Ockergrauer Riesen-Streifling  –  A. lividopallescens (Secr. ex Boud.) Kühner & Romagn.
Amanita lividopallescens. Foto: © Georg Müller
1515
Volva stark entwickelt, häutig, persistent, weiß. Stiel und Lamellen gelb. Hut leuchtend rot bis orange, 60–150 mm. Stiel 75–150 × 20–30 mm. Sporen 9–12 × 6–7,5 µm, oval. Bei Laubbäumen, Castanea, Fagus, saure, oligotrophe Standorte. Besonders Südeuropa (selten und lokal nördlich der Alpen). 
 Kaiserling  –  A. caesarea (Scop.) Pers.
Amanita caesarea. Foto: © Georg Müller
15*
Merkmale verschieden.   ► 16
1616 (15)
Hut rot, orange, gelbbraun, graubraun oder grau.   ► 17
16*
Hut gelblich, weißlich oder rosa. Velumreste als mehlige, flockige Schüppchen.   ► 19
1717 (16)
Hut rot, orange oder orangegelb, jung (meist) mit weißen, flockigen und schuppigen Velumresten, 50–150 mm. Stiel und Lamellen weiß. Stiel weißlich, gegen knollenförmige Stielbasis mit mehreren, weißen, gürtelförmigen Velumzonen, 100–150 (–200) × 15–25 mm. Fleisch unter Huthaut gelborange. Sporen 9–11,5 × 7–9 µm, oval. Bei Nadel- und Laubbäumen. Mit zahlreichen Varietäten und Formen. 
 Roter Fliegenpilz  –  A. muscaria (L.) Lam.
Amanita muscaria. Foto: © Georg Müller
17*
Hut braun, graubraun oder hellgrau.   ► 18
1818
Fleisch unter Huthaut gelb, gelbbraun oder gelbgrün. Hut gelbbraun, Hutmitte dunkelbraun, mit pyramidalen, jung weißlichen bis gelben, alt graubraunen, abwischbaren Velumflocken, 100–150 (–200) mm. Lamellen weiß. Stiel weiß, keulenförmig, gegen Stielbasis mit grobflockigen, gürtelförmigen Velumzonen, 80–130 × 15–25 mm, Stielbasis knollenförmig, bis 45 mm breit. Ring weiß, Rand jung gelb. Sporen 9–12 × 6–10 µm, breit elliptisch. Bei Nadelbäumen, Pinus, Picea. Besonders Nordeuropa. 
 Brauner Fliegenpilz, König-Fliegenpilz  –  A. regalis (Fr.) Michael
(= A. umbrina Pers.)
Amanita regalis. Foto: © Georg Müller
18*
Fleisch unter Huthaut nicht gelb. Hut grau, graubraun oder graugelb, alt ausgeblasst, mit kleinen, weißen Velumflocken, 50–100 mm. Stiel weiß, Stielbasis knollenförmig bis becherförmig, 60–130 × 10–20 mm. Fleisch mit Phenol weinrot. Sporen 10–12 × 7–8,5 µm, oval. Bei Laub-, selten bei Nadelbäumen. 
 Pantherpilz  –  A. pantherina (DC.) Krombh.
Amanita pantherina. Foto: © Georg Müller
Amanita pantherina. Foto: © Georg Müller
Amanita pantherina. Foto: © Georg Müller
1919 (17)
Hut jung gelblich oder ockergelb (selten ± orange), alt ausgeblasst, mit weißen Velumfetzen, 45–100 mm. Lamellen weiß, Stielbasis becherförmig bis knollenförmig, fragil, 50–100 × mm. Ring flüchtig. Sporen 10–12 × 7–9 µm, oval. Bei Nadel- und Laubbäumen. 
 Narzissengelber Wulstling  –  A. gemmata (Fr.) Bertill.
(= A. junquillea Quél.)
Amanita gemmata. Foto: © Georg Müller
19*
Hut weißlich, ockerlich, rosa oder weinbräunlich, 40–80 mm. Stiel weiß, 75–120 × 10–20 mm. Sporen 10–13 × 6–8 µm, oval bis elliptisch. Bei Laubbäumen. 
 Isabellfarbener Wulstling  –  A. eliae Quél.
Amanita eliae. Foto: © Georg Müller
2020 (4)
Volva häutig, persistent. Sporen rundlich. (Knollenblätterpilze).   ► 21
20*
Volva zerfallend (leicht zu übersehen, weil Stielbasis tief im Substrat) oder Hut mit krustenförmigen oder pulverartigen Volvaresten oder ohne Volva, mit flockigen bis warzenförmigen Velumresten auf Hut und Stiel. (vgl. A. muscaria, A. pantherina).   ► 7
2121
Stielbasis mit großer, rübenförmiger Knolle, mit Volvaresten gesäumt. Hut und Stiel ± rötlichbräunlich. Lamellen weiß bis schuppig, 60–100 mm. Stiel mit flüchtigem Ring. Fleisch an Luft rötlichbräunlich verfärbend. Sporen 13–15 × 6–6,5 µm, oval bis kurz elliptisch. Bei Laubbäumen, Fagus, und Nadelbäumen, Picea. Besonders Südeuropa. (wenn Sporen zylindrisch und in Südeuropa, vgl. A. curtipes Gilbert). 
 Braunscheidiger Wulstling  –  A. lepiotoides Barla
21*
Stielbasis nicht rübenförmig und Fleisch nicht rötend.   ► 22
2222
Hut jung und alt weiß oder grünlich. Sporen 8,5–11 × 6,5–9 µm, rundlich oder breit oval bis elliptisch. (Knollenblätterpilze sensu stricto)   ► 23
22*
Hut jung weiß, alt ockerlich oder grau. Besonders Südeuropa (selten nördlich der Alpen).   ► 25
2323
Hut grünlich, grüngrau oder gelbgrün, selten weiß, eingewachsen faserig, 50–150 mm. Stiel weiß, gelblich oder grünlich, oft genattert. Ring weiß bis gelblich, oberseits gerieft. Geruch süßlich, nach Honig, bisweilen widerlich, nach Ammoniak. Bei Laubbäumen, besonders Quercus, selten bei Nadelbäumen. 
 Grüner Knollenblätterpilz  –  A. phalloides (Vaill. ex Fr.) Link
Amanita phalloides. Foto: © Georg Müller
Amanita phalloides. Foto: © Georg Müller
Amanita phalloides var. alba. Foto: © Georg Müller
Amanita phalloides var. alba. Foto: © Georg Müller
Amanita phalloides. Foto: © Georg Müller
23*
Hut weiß, Hutmitte bisweilen gelblich oder rosabräunlich. (vgl. auch weiße Formen von A. lactea Malençon und A. phalloides).   ► 24
2424
Hut jung ± halbkugelig bis konvex, weiß bis weißlich, mit spärlichen, weißen Velumresten, 40–80 mm. Stiel weiß, eingewachsen faserig, mit angedrückten Velumschüppchen, 70–120 × 10–15 mm. Ring weiß, schwach gerieft. Huthaut mit FeCl3 helloliv, Fleisch mit KOH negativ (wenn gelb, vgl. var. decipiens). Bei Laubbäumen, besonders Quercus, Castanea. Mai bis September. 
 Frühlings-Knollenblätterpilz  –  A. verna (Bull.) Lam.
24*
Hut jung ± ovoid bis spitzkegelförmig, weiß, selten hellrotbräunlich, (feucht) ± schmierig, 30–70 mm. Lamellen, Stiel und Volva weiß. Stiel mit faserigen Schüppchen, 75–150 × 10–20 mm. Sporen 8,5–11 (–12) × 7–9 (–10) µm, oval bis rundlich. Bei Laubbäumen, besonders Fagus, und Nadelbäumen, Picea
 Kegelhütiger Knollenblätterpilz, Spitzhütiger Knollenblätterpilz  –  A. virosa (Fr.) Bertill.
Amanita virosa. Foto: © Georg Müller
2525 (22)
Fruchtkörper groß robust. Hut >100 mm, halbkugelig, Huthaut eingewachsen faserig, Hutrand mit Velumresten. Stiel derb, mit kleinen, flockigen Schüppchen, knollenförmig. Stielbasis oft tief im Boden steckend, 100–150 × 30–50 mm. Ring breit, weißlich. Volva gelblich oder ocker. Sporen 10–12 × 6,5–8 µm, oval bis elliptisch. Bei Laub- und Nadelbäumen. (vgl. A. gilbertii Beauseign.). 
 Eier-Wulstling  –  A. ovoidea (Bull.) Link
25*
Fruchtkörper mittelgroß. Hut 50–120 mm, konvex. Stiel gleichfarbig mit Hut, ± zylindrisch, 50–80 × 20–30 mm. Ring flüchtig. Volva auffallend groß. Sporen 10–13 × 6–8 µm, elliptisch. Bei Nadelbäumen, Pinus, und Laubbäumen, Quercus, Eucalyptus
 Blasslederfarbener Wulstling  –  A. valens Gilb.
(= A. ponderosa Malençon & R. Heim)
2626 (20)
Volva vorhanden, fragil, pulverig zerfallend, gelblich oder porphyrgrau.   ► 27
26*
Volva fehlend. Hut und Stiel mit warzenförmigen Velumresten. (vgl. A. muscaria, A. pantherina).   ► 29
2727
Hut satt orangerot, mit schollenförmigen, weißlichen bis gelblichen Velumfetzen, 25–80 mm. Stiel gelblich bis orange, 50–150 × 5–15 mm, Stielbasis abgerundet bis knollenförmig, bis 25 mm breit. Geruch fehlend. Sporen 6–8 × 5–5,5 µm, rundlich bis oval. Bei Laubbäumen, Castanea, Quercus, saure Standorte. Selten (Italien). (vgl. A. flavorubescens G.F. Atk.). 
 Rothütiger Wulstling)  –  A. erythrocephala Neville, Poumarat & Aste
27*
Hut nicht orangerot. Stiel weißlich. Sporen <8 µm lang.   ► 28
2828
Hut und Stiel gelblich, bisweilen gelbgrünlich oder weiß, Hut mit schollenförmigen Velumfetzen, 50–100 mm. Stiel weißlich, 60–120 × 10–15 mm, Stielbasis abgerundet bis knollenförmig, bis 30 mm breit. Geruch nach roher Kartoffel. Sporen 8–10 × 7–9 µm, rundlich. Bei Nadelbäumen, besonders Picea, Pinus, und Laubbäumen, Fagus, Quercus
 Gelber Knollenblätterpilz  –  A. citrina Pers.
(= A. mappa (Batsch) Bertill.)
Amanita citrina. Foto: © Georg Müller
Amanita citrina. Foto: © Georg Müller
Amanita citrina. Foto: © Georg Müller
28*
Hut porphyrbraun bis grauviolett, mit schollenförmigen Velumresten, 40–80 (–100) mm. Stiel weißlich oder grauviolett, bisweilen genattert, 50–90 × 8–12 mm, Stielbasis gerandet knollenförmig, bis 30 mm breit. Ring glatt, weiß bis gelblich oder grauviolett. Volvareste grauviolett. Sporen 8–11,5 × 7,5–11 µm, rundlich. Bei Nadelbäumen, besonders Picea, bisweilen bei Laubbäumen. 
 Porphyrbrauner Wulstling  –  A. porphyria Alb. & Schwein.
Amanita porphyria. Foto: © Georg Müller
2929 (26)
Hut graubraun, rötlichbraun oder gelblich.   ► 30
29*
Hut weiß. Fruchtkörper meist groß. (vgl.auch Arten der Untergattung Lepidella, im Schlüssel ab 32)). 
3030
Hut grau oder schwarzbraun, mit weißlichen oder hellgrauen, fest anhaftenden Velumfetzen, 50–120 (–150) mm. Stiel weiß, 80–120 × 15–25, gegen (bisweilen hellgraue) keulen-bis knollenförmige Stielbasis faserig oder genattert, bisweilen mit gürtelförmigen Velumzonen. Ring gerieft. Fleisch weißlich. Geruch unangenehm oder fehlend. Sporen 9–10 × 7–8 µm, oval. Bei Nadelbäumen, besonders Picea, und Laubbäumen, besonders Fagus
 Grauer Wulstling  –  A. excelsa (Fr.) P. Kumm.
(= A. spissa (Fr.) P. Kumm.)
Amanita excelsa. Foto: © Georg Müller
30*
Merkmale verschieden.   ► 31
3131
Hut feucht rötlichbräunlich bis bräunlich, (trocken) hellviolettbraun, mit weißen bis gelblichen oder rosabräunlichen, kleinen, Velumschüppchen, 50–150 mm. Stiel weiß, rötend, Stielbasis keulenförmig bis knollenförmig, häufig wurzeln, 50–150 × 10–40 mm. Ring gerieft, weiß, gelblich oder grauviolett. Fleisch rötend. Sporen 8–12 × 7–9 µm, oval. Bei Nadel- und Laubbäumen. 
 Perlpilz, Perl-Wulstling  –  A. rubescens Pers.
Amanita rubescens. Foto: © Georg Müller
Amanita rubescens. Foto: © Georg Müller
Amanita rubescens. Foto: © Georg Müller
31*
Hut gelbbraun, gegen Hutrand gelblich bis gelb, mit kleinen, ockerlichen Velumschüppchen, 40–80 mm. Stiel zylindrisch oder gegen Stielbasis keulenförmig, 50–80 × 10–15 mm, mit gelblichen Velumzonen oder Velumschüppchen. Ring am Rand gelblich. Sporen 8,5–11,5 × 6–7,5 µm, oval. Bei Laub- und Nadelbäumen. 
 Gelbflockiger Wulstling  –  A. franchetii (Boud.) Fayod
Amanita franchetii. Foto: © Georg Müller
3232 (4)
Hut gelb bis gelbgrünlich, Velumreste schuppig. 
  (siehe Armillaria)
32*
Hut weiß oder weißlich.   ► 33
3333
Hut mit großen, grauen, schollenförmigen Velumresten, 100–150 (–200) mm. Lamellen und Stiel weiß. Stiel robust, 120–200 × 20–40 mm, Stielbasis knollenförmig, meist tief im Substrat wurzelnd. Ring zerfallend. Geschmack schwach nach Rettich. Sporen 10–12,5 × 7,5–9 µm, oval bis elliptisch. Bei Laubbäumen, besonders Fagus. [Wenn Ring häutig, persistent, vgl. A. baccata (Fr.) Gill. = A. boudieri Barla, A. gracilior Bas & Honrubia]. 
 Fransiger Wulstling  –  A. strobiliformis (Poulet ex Vittad.) Bertill.
Amanita strobiliformis. Foto: © Georg Müller
33*
Hut mit relativ kleinen, meist kegelförmigen Velumresten. Lamellen jung weiß, alt grünlich oder gelblich. Ring persistent.   ► 34
3434
Hut mit isolierten, warzenförmigen bis kegelförmigen (nicht abwischbaren) Velumresten, jung weißlich bis grau, 75–120 × 10–25 mm. Stiel robust, 50–120 × 10–25 mm, Stielbasis rübenförmig oder wurzelnd, bis 50 mm breit. Ring fragil. Fleisch weiß bis grünlich. Geruch und Geschmack unangenehm. Sporenpulver (grünlich? bis) cremegelb, Sporen 9–11 × 6,5–8 µm, oval. Bei Laubbäumen, besonders Fagus
 Igel-Wulstling  –  A. echinocephala (Vittad.) Quél.
(= A. solitaria (Bull.) Fr.)
Amanita echinocephala. Foto: © Georg Müller
Amanita echinocephala. Foto: © Georg Müller
Amanita echinocephala. Foto: © Georg Müller
34*
Hut mit ± pyramidalen, warzenförmigen oder dachziegelförmigen Velumresten. Bei Laubbäumen, besonders Quercus. Südeuropa (selten in Mittel- und Westeuropa).   ► 35
3535
Sporen elliptisch bis subzylindrisch, 10–12 × 5,5–6,5 µm. Stielbasis mit ± gürtelförmigen Velumresten (Volva rudimentär oder fehlend). Hut (und Velumreste weißlich), 45–80 (–100) mm. Stiel weißlich, schlank spindelförmig, Stielbasis wurzelnd, 80–150 × 10–25 (–35) mm. Ring häutig, ± persistent. Geruch und Geschmack fehlend. Bei Nadelbäumen, Pinus, und Laubbäumen, Quercus. Selten (Südeuropa). (vgl. A. boudieri Barla). 
 Graziler Wulstling  –  A. gracilior Bas & Honrubia
35*
Sporen rundlich bis oval.   ► 36
3636
Volva weiß bis weißlich. Hut weißlich, 70–150 mm. Stiel weißlich bis grünlich, ± schlank zylindrisch, 100–160 × 15–30 mm, Stielbasis ± wurzelnd, unterhalb des Ringes mit gürtelförmigen Velumzonen. Sporen 8–11 × 7–8,5 µm, rundlich bis oval. 
 Schuppenstieliger Wulstling  –  A. vittadinii (Moretti) Sacc.
36*
Volva und Velumreste (auf Hut und Stiel) braun. Hut 50–100 mm. Stiel spindelförmig, 40–100 × 10–25 mm, Stielbasis verjüngt oder wurzelnd. Sporen 10–13,5 × 6,5–9 µm, oval. 
 Braunschuppiger Wulstling  –  A. codinae (Maire) Bertault


Literatur

  • Bollmann, A., Gminder, A., Reil, P. (2002): Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze. Jahrbuch der Schwarzwälder Pilzlehrschau 2, 334 pp.
  • Hahn, C. & Lohmeyer, T. (2010): Betrachtungen zur Gattung Amanita. Mycologia Bavarica 11: 37-42.
  • Horak, E. (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa. Elsevier, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 555 pp.
  • Kirk, P. (2010): Index Fungorum. http://www.indexfungorum.org/Names/Names.asp (Stand 24.11.2010)
  • Moser, M. (1983): Die Röhrlinge und Blätterpilze (Polyporales, Boletales, Agaricales, Russulales). G. Fischer, Stuttgart, New York, 533 pp.
  • Zhang, L., Yang, J. & Yang, Z. (2004): Molecular phylogeny of eastern Asian species of Amanita (Agaricales, Basidiomycota): Taxonomic and biogeographic implications. Fungal Diversity 17: 219-238.

Bildergalerie

Amanita battarrae. Foto: © Georg Müller
Amanita battarrae. Foto: © Georg Müller 
Amanita beckeri. Foto: © Georg Müller
Amanita beckeri. Foto: © Georg Müller 
Amanita caesarea. Foto: © Georg Müller
Amanita caesarea. Foto: © Georg Müller 
Amanita ceciliae. Foto: © Georg Müller
Amanita ceciliae. Foto: © Georg Müller 
Amanita ceciliae. Foto: © Georg Müller
Amanita ceciliae. Foto: © Georg Müller 
Amanita citrina. Foto: © Georg Müller
Amanita citrina. Foto: © Georg Müller 
Amanita citrina. Foto: © Georg Müller
Amanita citrina. Foto: © Georg Müller 
Amanita crocea. Foto: © Georg Müller
Amanita crocea. Foto: © Georg Müller 
Amanita echinocephala. Foto: © Georg Müller
Amanita echinocephala. Foto: © Georg Müller 
Amanita echinocephala. Foto: © Georg Müller
Amanita echinocephala. Foto: © Georg Müller 
Amanita eliae. Foto: © Georg Müller
Amanita eliae. Foto: © Georg Müller 
Amanita excelsa. Foto: © Georg Müller
Amanita excelsa. Foto: © Georg Müller 
Amanita franchetii. Foto: © Georg Müller
Amanita franchetii. Foto: © Georg Müller 
Amanita fulva. Foto: © Georg Müller
Amanita fulva. Foto: © Georg Müller 
Amanita gemmata. Foto: © Georg Müller
Amanita gemmata. Foto: © Georg Müller 
Amanita lividopallescens. Foto: © Georg Müller
Amanita lividopallescens. Foto: © Georg Müller 
Amanita mairei. Foto: © Georg Müller
Amanita mairei. Foto: © Georg Müller 
Amanita muscaria. Foto: © Georg Müller
Amanita muscaria. Foto: © Georg Müller 
Amanita nivalis. Foto: © Georg Müller
Amanita nivalis. Foto: © Georg Müller 
Amanita pantherina. Foto: © Georg Müller
Amanita pantherina. Foto: © Georg Müller 
Amanita pantherina. Foto: © Georg Müller
Amanita pantherina. Foto: © Georg Müller 
Amanita phalloides. Foto: © Georg Müller
Amanita phalloides. Foto: © Georg Müller 
Amanita phalloides. Foto: © Georg Müller
Amanita phalloides. Foto: © Georg Müller 
Amanita phalloides var. alba. Foto: © Georg Müller
Amanita phalloides var. alba. Foto: © Georg Müller 
Amanita porphyria. Foto: © Georg Müller
Amanita porphyria. Foto: © Georg Müller 
Amanita regalis. Foto: © Georg Müller
Amanita regalis. Foto: © Georg Müller 
Amanita rubescens. Foto: © Georg Müller
Amanita rubescens. Foto: © Georg Müller 
Amanita rubescens. Foto: © Georg Müller
Amanita rubescens. Foto: © Georg Müller 
Amanita rubescens. Foto: © Georg Müller
Amanita rubescens. Foto: © Georg Müller 
Amanita strobiliformis. Foto: © Georg Müller
Amanita strobiliformis. Foto: © Georg Müller 
Amanita submembranacea. Foto: © Georg Müller
Amanita submembranacea. Foto: © Georg Müller 
Amanita vaginata. Foto: © Georg Müller
Amanita vaginata. Foto: © Georg Müller 
Amanita vaginata. Foto: © Georg Müller
Amanita vaginata. Foto: © Georg Müller 
Amanita virosa. Foto: © Georg Müller
Amanita virosa. Foto: © Georg Müller 



Die vorliegende Arbeit entstand im Rahmen einer Förderung von Georg Müller durch die Studienstiftung Mykologie.