Elymus repens (= Agropyron repens, Elytrigia repens), die Gemeine Quecke gehört zur Familie der Poaceae (Süßgräser). Die englischen Namen sind Couch Grass, Gould Quackgrass, Twitch. EPPO-Code AGRRE.
Die Gemeine Quecke kommt in vielen Ackerkulturen, im Grünland und im Garten vor. Sie ist sehr konkurrenzstark. Sie wächst schon seit Beginn des Ackerbaus auf unseren Äckern und ist wirklich überall in Deutschland zu finden. Sie wurde weltweit verschleppt. In Nordamerika ist sie verbreitet, allerdings weniger im Süden. In Neuseeland und Australien tritt sie auf; dort vor allem im Südosten. Im Norden ist sie noch nördlich des Polarkreises zu finden. Die Quecke gedeiht auf fast allen Bodenarten und gilt als Pionierpflanze. Sie vermehrt sich auf nährstoffreichen Böden besonders gut.
Die Gemeine Quecke ist ausdauernd mit weit kriechenden, unterirdischen Ausläufern. Hat sie sich einmal angesiedelt, ist sie schwer wieder los zu werden. Sie ist flachwurzelnd. Die Pflanzen können jederzeit aus kurzen Teilstücke selbst aus 25 cm Tiefe austreiben und neue Pflanzen bilden.
Die Halme können über 150 cm hoch werden. Die Laubblätter sind lang, schwach gerieft und überwiegend kahl. Blütezeit ist von Juni bis August. Die Blütenstände sind zweireihige, lange Ähren, an denen die Ährchen mit ihrer Breitseite der Ährenachse anliegen, während die Ährchen des Weidelgras, mit denen sie häufig verwechselt wird, mit ihrer schmalen Seite am Halm sitzen. Die Ährchen sind drei- bis siebenblütig und haben lanzettlich zugespitzte Hüll- und Deckelspelzen. Die Samen sind im Boden bis zu zehn Jahre lebensfähig.
Als Arzneimittel wird die Wurzel als Graminis rhizoma verwendet, das ätherische Öle enthält. Die Quecke ist Wirtspflanze der Halmbruchkrankheit, der Schwarzbeinigkeit und des Mutterkorns an Getreide und verbreitet damit diese Krankheiten.
| Die Quecke ragt meistens über den Getreidebestand hinaus (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Im reifen Getreide fallen die graugrünen Queckenester besonders auf. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Das Blatthäutchen ist kaum vorhanden, während die Blattöhrchen gut erkennbar sind, häufig rötlich gefärbt (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Rhizome der Quecke bilden, hier in einem Garten, ein dichtes Geflecht (Bild: P. Scriven, M. Nicoll) |
| Wie hier unter einem Blumentopf bilden sich auch im Acker die Ausläufer schnell und zahlreich. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Ausläufer bewurzeln sich sehr schnell. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Blütenstand ist eine unterbrochene Ähre. Die Ährchen liegen mit der Breitseite an der Ährenspindel an. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Manchmal haben die Ährchen lang begrannte Deckspelzen. Die Granne kann bis zu 1 cm lang sein. Es handelt sich um Elymus repens var. aristatum. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Körner lösen sich kaum aus den Spelzen. Sie keimen aber besser ohne die Spelzen (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Mutterkorn ist bei der Quecke viel zu finden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. März 2020.
Fotos vom Pollen der Quecke siehe bei PalDat, einer palynologischen Datenbank.
Zur Bekämpfung mit Pflanzenschutzmitteln siehe Informationen des BVL (Gemeine Quecke als Schadorganismus eintragen!) oder die Seiten des Ökolandbau.de.