Lepidium draba L. (= Cardaria draba), die Pfeil-Kresse oder Scharfe Pfeil-Kresse wird nach der Form der Schötchen Herz-Kresse genannt oder auch Türkische Kresse und gehört zur Familie der Brassicaceae oder Cruciferae (Kreuzblütler). Die englischen Namen sind Whitetop oder Hoary Cress, auch Whiteweed. EPPO-Code CADDR.
Die mehrjährige Pflanze kommt ursprünglich aus Osteuropa und Westasien. In Deutschland ist sie weit verbreitet. Nach Nordamerika wurde sie verschleppt und gilt dort als Unkraut. Vor allem in den westlichen Staaten ist sie viel zu finden. Auch in Australien und Neuseeland tritt sie viel auf. In Skandinavien wächst sie noch in Mittelschweden, in Finnland am 60sten Breitengrad, selten weiter nördlicher.
Die Pfeil-Kresse wird bis zu 60 cm hoch und fällt durch die meistens großen Gruppen mit ihrem süßlichen Duft auf. Sie bevölkert Feld- und Wegränder, kann aber in Weiden ein Problem sein, wenn sie zu stark beweidet werden, zumindest in den USA. Alte Pflanzen werden aufgrund ihrer Bitterkeit nicht gefressen. Die Pfeilkresse verfügt über ein ausgeprägtes Wurzelsystem und kann sich vegetativ vermehren. Eine Pflanze kann 400 Wurzelsprosse im Jahr bilden. Daher sieht man im April und Mai große Areale mit den creme-weißen Blüten. Der Artname draba kommt aus dem Griechischen drabe und weist auf die Felsen- und Hungerblümchen mit diesem Gattungsnamen hin. Dabei liebt die Pfeilkresse feuchte, gut mit Nährstoffen angereicherte Böden, wächst aber auch auf felsigem Untergrund.
| Pfeilkresse-Pflanzen, die vom Feldrain in den Weizen eingewandert sind. (Bild: W. Wohlers) |
| Ein großflächiger Bestand im Feldrain. (Bild: W. Wohlers) |
| Gut entwickelte Pflanzen von 55 cm Höhe. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine kleine Pflanze, die aus einer Wurzelsprosse gewachsen ist. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine Pflanze bei beginnender Blüte. (Bild: W. Wohlers) |
| Dies Blatt ist 8 cm lang. (Bild: W. Wohlers) |
| Blätter sitzen ohne Stiel am Stängel, umfassen ihn aber mit breitem Grund. (Bild: W. Wohlers) |
| Blattober- und Unterseite sind wie die ganze Pflanze behaart. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Haare sind unterschiedlich lang. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Blütenstand wächst aus den Blättern heraus. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Knospen sind anfangs eng gepackt. Einige sind angefressen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blüten sehen anfangs wie eine Dolde aus, aber es ist nur eine Scheindolde. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Vorblätter sind klein. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Blütenstand misst mit allen Knospen nur 1,5 cm im Durchmesser. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Kelchblätter sin hellbraun mit einem weißen Rand. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Narbe erscheint zuerst zwischen den noch halb geschlossenen Blütenblättern. Aber die Antheren sind auch schon geöffnet. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Narbe ist ein fein strukturierter Stempel. (Bild: W. Wohlers) |
| Hellgelbe Antheren. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Antheren der rechten Blüte sind noch geschlossen, links bereits geöffnet. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Pollen ist hellgelb. (Bild: W. Wohlers) |
| Blüten und Knospen stehen eng beieinander. (Bild: W. Wohlers) |
| Die gelblich weiße Farbe des Blütenmeers wird von den hellgelben Antheren und dem Pollen bestimmt. (Bild: W. Wohlers) |
| Hier nochmal die Kelchblätter mit dem häutigen Rand. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Form der Frucht ist schon in der Blüte zu erkennen: ein Herz. (Bild: W. Wohlers) |
| Von dem hellbraunen, geringelten Insekt in dem vorigen Foto ist hier der Kopf zu sehen: ein Thrips. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Frucht ist ein Herz mit der Spitze nach oben. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Blütenstand streckt sich beim Verblühen. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine prächtige Pflanze mit vielen Seitentrieben. (Bild: W. Wohlers) |
| Da die Pfeilkresse meistens in Gruppen steht ist das Erscheinungsbild ziemlich massiv. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine eher kleine Pflanze mit nur sieben Blütentrieben. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine reife Pflanze. Der linke Seitentrieb hat wiederum einige Seitentriebe gebildet. (Bild: W. Wohlers) |
| Ein Schwarm von Herzchen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Schötchen sind nur 5 mm lang und ebenso breit. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Samen fallen nicht so leicht aus der Frucht heraus. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Samen sind ca 3 mm lang. (Bild: W. Wohlers) |
|
Verfasser: Wohlert Wohlers. Juli 2020.
Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.
Fotos vom Pollen der Pfeil-Kresse siehe bei PalDat, einer palynologischen Datenbank.