Persicaria maculosa (= Polygonum persicaria L.), der Floh-Knöterich, auch Pfirsichblättriger Knöterich, gehört zur Familie der Polygonaceae (Knöterichgewächse). Die englischen Namen sind Redshank, Lady's-thumb. EPPO-Code POLPE.
Der Floh-Knöterich kommt weit verbreitet in ganz Europa und in den gemäßigten Breiten Asiens vor, so auch in Deutschland. In Skandinavien ist er nördlich des 61sten Breitengrades selten, siehe diese Karte von Finnland. Nach Nordamerika wurde er verschleppt, ebenso nach Neuseeland und Australien, wo er vor allem im Südosten auftritt. Als Unkraut wächst er überwiegend in Sommergetreide und Hackfrüchten, d.h. in Kartoffeln, Zuckerrüben und Mais, die alle im Frühjahr keimen. Er kommt auf fruchtbaren, stickstoffreichen, gut durchlüfteten Böden vor. Er gilt auf nahezu allen Böden als Zeigerpflanze für eine gute Stickstoffversorgung.
Der Floh-Knöterich ist ein einjähriges Samenunkraut. Er keimt vorwiegend im Frühjahr. Die Keimtiefe beträgt meist 1 bis 4 cm. Die Pflanzen werden bis zu 80 cm hoch. Die dunkelgrünen bis rötlichen Keimblätter sind länglich oval mit abgerundeter Spitze. Die Pfahlwurzel ist verzweigt. Die Laubblätter sind lanzettlich und in der Mitte am breitesten. Auf der Blattoberseite befindet sich oft ein dunkler Fleck. Die Blätter sind kurz gestielt oder sitzend. Eine häutige Nebenblattscheide, die Tute, befindet sich an der Basis der Blätter wie bei vielen Polygonaceen. Sie ist oft kurz angedrückt, behaart und am Rande sichtbar bewimpert. Die weißlichen oder purpurroten Blüten wachsen in aufrechten, dichten, end- oder blattwinkelständigen, ährenförmigen Blütenständen. Die Blütezeit reicht von Juni bis September/Oktober. Die Samen bleiben bis zu 30 Jahre im Boden lebensfähig.
Der Floh-Knöterich ist ein Wirt für Blattläuse (Myzus persicae und Aphis fabae), die die Vergilbungskrankheit der Beta-Rübe (Beet yellow virus BYV) übertragen.
| Ein dichter Bestand mit vielen rosa Blüten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Pflanzen mit ausschließlich weißen Blüten gibt es auch. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Triebe können 80 cm lang werden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Stängel sind geriffelt und unbehaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter sind lanzettlich und weisen häufig auf der Blattoberseite einen dunklen Fleck auf. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter sind kurz gestielt oder sitzend. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter sind nur am Rand und auf der Mittelrippe etwas behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Ein Seitentrieb mit nur einem Blatt und Knospen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Zwei Tuten sind hier zu sehen: Die untere gehört zum großen Blatt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die bewimperte Tute ist ein zur Scheide umgewandeltes Nebenblatt. Sie umschließt den Seitentrieb, aber nicht den Blattstiel. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Jede Knospe ist von einer durchsichtigen, fast unsichtbaren Tute umgeben. Es sind die Vorblätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Typischer Blütenstand mit Blüten, die außen rosa gefärbt sind. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blütenstände können recht lang werden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Knospen sind rosa, aber die Blüte ist weiß. Die Antheren sind noch geschlossen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüten sitzen sehr eng nebeneinander. Es gibt Pflanzen mit rosa und welche mit weißen Blüten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die sechs Antheren wie auch der Pollen sind weiß. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Neben der Blüte mit den fünf Kronblättern sitzt links eine reifende Frucht, deren schwarzer Same schon zu sehen ist. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die flachen, schwarzen, glänzenden Samen sind fast rund mit einer kleinen Spitze, meistens umhüllt von den trockenen Blütenblättern und knapp 3 mm groß. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Keimpflanze mit den elliptischen, 1 cm langen Keimblättern, die gestielt sind. Das erste Blatt am Rand schütter behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers, März 2020.
Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.
Zur Bekämpfung mit Pflanzenschutzmitteln siehe Informationen des BVL. Knöterich-Arten als Schadorganismus auswählen!
Interessant sind die spezifischen Regulierungsstrategien für den ökologischen Landbau, geschrieben von B. Jüttersonke, B. Pallut, P. Marx und S. Kühne und Sara Preißel, alle JKI.