Ackerwildkräuter: Familie Korbblütengewächse – Asteraceae (Heinrich Hofmeister & Eckhard Garve)

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Quelle: Heinrich Hofmeister & Eckhard Garve (2006). Lebensraum Acker. Verlag N. Kessel, ISBN-13: 978-3-935638-61-6; ISBN-10: 3-935638-61-2. Die vorliegende Zweitpublikation erfolgt mit ausdrücklicher Genehmigung der Autoren und des Verlages. (Autorisierte Zweitpublikation)
Hinweis: Dieser Schlüssel ist mit den Autorennamen gekennzeichnet und die Mitarbeit ist auf Heinrich Hofmeister, Eckhard Garve beschränkt. Auf der Diskussionseite sind Kritik und Verbesserungsvorschläge jedoch sehr willkommen!

A. Köpfchen nur mit Röhrenblüten (Ausnahme: Kanadisches Berufkraut mit sehr unauffälligen Zungenblüten); Pflanze ohne Milchsaft

Kleines Filzkraut (Filago minima) 5–20 cm; Pflanze aufrecht, dicht graufilzig behaart; Stängel z. T. vom Grund an verzweigt, Seitenäste meist länger als HauptStängel; Blätter lanzettlich, ganzrandig, bis 10 mm lang; Köpfchen 3–4 mm lang, zu 2–7 in lockeren Knäueln; Hüllblätter graufilzig mit kahler, strohgelber Spitze; Röhrenblüten unscheinbar, gelblich; einjährige (annuelle) Pflanze; VI-IX; zerstreut; Trocknis- und Nährstoffarmutszeiger, auf basenarmen, sandigen oder steinigen Böden.

Acker-Filzkraut (Filago arvensis) Unterschiede zur vorherigen Art: 10–35 cm; Stängel erst ab der Mitte verzweigt, Seitenäste meist kürzer als HauptStängel; Blätter bis 20 mm lang; Köpfchen 4–5 mm lang; Hüllblätter bis zur Spitze filzig behaart; einjährige (annuelle) bis einjährig überwinternde (winterannuelle) Pflanze; VI-IX; zerstreut bis selten; besonders auf trockenen, basenarmen Sand- oder Steinböden; Rote Liste 3.

Deutsches Filzkraut (Filago vulgaris; syn.: F. germanica) 5–30 cm; Pflanze aufrecht, dicht graufilzig behaart; Blätter bis 25 mm lang; Stängel im oberen Teil verzweigt mit den HauptStängel überragenden Seitenästen; Köpfchen 4–5 mm lang, zu 8–40 in dichten kugeligen Knäueln; mittlere Hüllblätter nur in der Mitte lockerfilzig mit gelber Grannenspitze und oft rotem Fleck; einjährige (annuelle) Pflanze; VI-VIII; zerstreut bis selten; wärmeliebend, Trocknis- und Nährstoffarmutszeiger, besonders auf basenreichen Sand-oder Kiesböden; Rote Liste 2.

Sumpf-Ruhrkraut (Gnaphalium uliginosum) 5–15 cm; Pflanze niederliegend bis aufrecht, hellgrau filzig behaart; Stängel vom Grund an stark verzweigt; Blätter lanzettlich, ganzrandig, 1–4 cm lang; Köpfchen 3–4 mm lang, zu 3–10 in dichten Knäueln, von langen Hochblättern weit überragt; Hüllblätter häutig, gelbbraun, kaum behaart; Röhrenblüte gelblich; einjährige (annuelle) Pflanze; VI-X; verbreitet; Nässe- und Bodenverdichtungsanzeiger.

Gewöhnlicher Beifuß (Artemisia vulgaris) 40–180 cm; Pflanze aufrecht, aromatisch riechend; Stängel oft rot überlaufen; Blätter zweifarbig: oberseits dunkelgrün, unterseits weiß- oder graufilzig, 1–2-fach fiederspaltig; Köpfchen 3–4 mm lang, filzig behaart; Krone gelblich bis rötlich; ausdauernde, krautige, d. h. nicht verholzte Pflanze (Staude); VII-X; verbreitet; Stickstoffzeiger.

Kanadisches Berufkraut (Conyza canadensis; syn.: Erigeron canadensis) 5–120 cm; Pflanze aufrecht, abstehend behaart; Blätter lanzettlich, die unteren gestielt und entfernt gezähnt, die oberen sitzend und ganzrandig; Köpfchen meist sehr zahlreich, 3–5 mm breit; Hüllblätter schmal hautrandig; Röhrenblüten gelblichweiß; Zungenblüten sehr unauffällig, weiß oder rötlich, aufrecht, etwa so lang wie die Hülle; einjährige (annuelle) bis einjährig überwinternde (winterannuelle) Pflanze; VII-X; verbreitet; Kennart der Klasse Vogelmieren-Gesellschaften; Neophyt aus Nordamerika seit etwa 1700.

Dreiteiliger Zweizahn (Bidens tripartita) 10–100 cm; Pflanze aufrecht, oft rötlich überlaufen; Blattstiel kurz, geflügelt; Blätter meist gegenständig und fast bis zum Mittelnerv 3 (-5) -teilig, die oberen Blätter z. T. wechselständig und ungeteilt; Blattabschnitte ungestielt, grob gezähnt; Köpfchen aufrecht, 1- bis l, 5-mal so breit wie hoch; äußere Hüllblätter 5–8, ungleich groß, die äußeren länger als die Blüte; Röhrenblüten braungelb; Frucht 5,0–8,5 mm lang, glatt, am Rand behaart, oben mit 2–3 lang Grannen; einjährige (annuelle) Pflanze; VII-X; verbreitet bis zerstreut; Nässe- und Stickstoffzeiger.

Acker-Kratzdistel (Cirsium arvense) 30–140 cm; Pflanze aufrecht; Stängel glatt, fast unbestachelt; Blätter buchtig gezähnt bis fiederteilig, am Rand dornig und oft wellig-kraus, oberseits kahl, unterseits kahl bis weißfilzig (Varietät incanum); Köpfchen meist zahlreich in doldenartiger Rispe, 15–20 mm lang, eingeschlechtlich (Pflanze zweihäusig); Hüllblätter meist lila, etwas spinnwebig behaart; Röhrenblüten lila, gleichmäßig tief fünfteilig; Pappus gefiedert; ausdauernde, krautige, d. h. nicht verholzte Pflanze (Staude); VI-IX; verbreitet; besonders auf lehmigen stickstoffreichen Böden; formenreich, oft von einem Rostpilz (Puccinia suaveolens) befallen.

Kornblume (Centaurea cyanus) 20–70 cm; Pflanze aufrecht, graufilzig behaart; Blätter schmal lanzettlich, die unteren gestielt und gezähnt bis fiederteilig, die oberen sitzend ganzrandig; Köpfchen 25–40 mm breit; Hüllblätter grün, z. T. violett überlaufen mit schwarzen, kammförmig gefransten Anhängseln; Röhrenblüten blau (bei Kulturformen auch rosa oder weiß), die äußeren stark vergrößert; Pappus rostbraun, 1 mm lang; einjährige (annuelle) bis einjährig überwinternde (winterannuelle) Pflanze; VI-X; verbreitet bis zerstreut; Kennart des Verbandes Windhalm-Gesellschaften; Anökophyt.

Gewöhnliches Greiskraut (Senecio vulgaris) 8–30 cm; Pflanze aufrecht, kahl oder schwach behaart; Blätter fiederteilig mit rechtwinklig abstehenden, gezähnten Abschnitten („Kreuzkraut"); untere Blätter mit geflügeltem Blattstiel, oberen halbStängelumfassend mit breit, gezähntem Blattgrund; Köpfchen 5–8 mm breit; Hüllblätter 6–9 mm lang, an der Spitze schwärzlich; Zungenblüte fast immer fehlend, Röhrenblüten hellgelb; Frucht behaart; Pappus weiß; einjährige (annuelle) bis einjährig überwinternde (winterannuelle) Pflanze; I-XII; verbreitet; Stickstoffzeiger; Kennart der Klasse Vogelmieren-Gesellschaften; Anökophyt; formenreich.

Strahlenlose Kamille (Matricaria discoidea; syn.: M. matricarioides, Chamomilla suaveolens) 5–35 cm; Pflanze aufrecht, kahl, stark aromatisch riechend; Stängel fleischig; Blätter zwei- bis dreifach fiederteilig, Abschnitte lineal, stachelspitzig; Köpfchen kegelförmig, 5–9 mm breit; Hüllblätter kahl, stumpf, hautrandig; Röhrenblüten gelbgrün, 4-zipfelig; Frucht gerippt, ohne Pappus; einjährige (annuelle) Pflanze; V-XI; verbreitet; Stickstoff- und Bodenverdichtungszeiger; Neophyt aus Ostasien seit etwa 1850. Weitere Kamille-Arten (mit Röhren- und Zungenblüten) s. @@@

B. Köpfchen mit Röhren- und Zungenblüten (s. auch Kanadisches Berufkraut); Pflanze ohne Milchsaft

Frühlings-Greiskraut (Senecio vernalis) 10–60 cm; Pflanze aufrecht, jung dicht spinnwebig-wollig behaart, später etwas verkahlend; Blätter buchtig gezähnt oder schwach fiederteilig mit rechtwinklig abstehenden Abschnitten; Köpfchen mit gelben Zungen- und Röhrenblüten; Hüllblätter 9–14 mm lang; Zungenblüten 12–15,8–12 mm lang, waagerecht abstehend; einjährige (annuelle) bis einjährig überwinternde (winterannuelle) Pflanze; IV-VI (-IX); zerstreut; wärmeliebend, salzertragend; Kennart der Klasse Vogelmieren-Gesellschaften; Neophyt aus Westasien und Osteuropa seit etwa 1850.

Gewöhnliche Schafgarbe (Achillea millefolium) 15–80 cm; Pflanze aufrecht, aromatisch riechend; Blätter zwei- bis dreifach fiederteilig, Fieder lineal; Köpfchenstand locker zusammengesetzte Doldenrispe bildend; Köpfchen 4–8 mm breit; Hüllblätter 4–5 mm lang, behaart, breit hautrandig; Zungenblüten 4–6, weiß oder rosa angehaucht, ihre Zunge etwa halb so lang wie die Hülle; Röhrenblüten weißlich; Frucht ohne Pappus; ausdauernde, krautige, d. h. nicht verholzte Pflanze (Staude); VI-X; verbreitet; formenreich.

Färber-Hundskamille (Anthemis tinctoria) 15–60 cm; Pflanze aufrecht; Blätter fiederteilig mit regelmäßig kammförmig fiederspaltigen Zipfeln, unterseits dicht behaart; Köpfchen mit goldgelben Zungen- und Röhrenblüten; Köpfchenboden halbkugelig mit stachelspitzigen Spreublättern; Hüllblätter wollig-filzig; Zungenblüten 5–10 mm lang (selten fehlend); Frucht ohne Pappus; zweijährige (bienne) bis ausdauernde, krautige, d. h. nicht verholzte Pflanze (Staude); VI-IX; zerstreut; besonders auf basenreichen, steinigen Böden.

Bestimmungshilfe für Kamillen- und Hundskamillen-Arten mit weißen Zungenblüten:
1 Hüllblätter kahl; Köpfchenboden ohne Spreublätter

Echte Kamille (Matricaria recutita; syn.: M. chamomilla, Chamomilla recutita) 10–45 cm; Pflanze aufrecht, kahl, stark aromatisch riechend; Blätter zwei- bis dreifach fiederteilig, Abschnitte lineal, stachelspitzig; Köpfchen 16–25 mm breit; Köpfchenboden kegelförmig, hohl, ohne Spreublätter; Hüllblätter kahl, stumpf, schmal hautrandig; Zungenblüten ca. 15, weiß, 6–9 mm lang, bald zurückgeschlagen; Röhrenblüten goldgelb; Frucht rundlich (im Querschnitt), gerippt, ohne Pappus; einjährige (annuelle) bis einjährig überwinternde (winterannuelle) Pflanze; V-IX; verbreitet bis zerstreut; Lehmzeiger; Kennart der Assoziation Kamillen-Gesellschaften; Archäophyt.

Geruchlose Kamille (Tripleurospermum perforatum; syn.: Matricaria inodorum, Matricaria perforata, M. maritima subsp. inodora) Unterschiede zur vorherigen Art: 20–90 cm; Pflanze niederliegend bis aufrecht, fast geruchlos; Blattabschnitte fadenförmig; Köpfchen 23–42 mm breit; Köpfchenboden halbkugelig, nicht hohl; Zungenblüten 10–20 mm lang, kaum zurückgeschlagen; Frucht kantig mit 3 tiefen Längsfurchen; einjährige (annuelle) bis ausdauernde, krautige, d. h. nicht verholzte Pflanze (Staude); VI-XI; verbreitet; Kennart der Klasse Vogelmieren-Gesellschaften; Anökophyt.

1* Hüllblätter behaart; Köpfchenboden mit Spreublätter

Acker-Hundskamille (Anthemis arvensis) 15–50 cm; Pflanze aufrecht, etwas aromatisch riechend, zerstreut anliegend behaart; Blätter zwei- bis dreifach fiederteilig, Abschnitte lineal, stachelspitzig; Köpfchen 20–35 mm breit; Köpfchenboden zur Fruchtzeit kegelförmig verlängert, auf der ganzen Fläche mit lanzettlichen, stachelspitzigen Spreublättern; Hüllblätter behaart, stumpf, breit hautrandig; Zungenblüten 7–14, weiß, weiblich (mit Griffel), 6–13 mm lang, waagerecht abstehend; Röhrenblüte goldgelb; Frucht stumpf vierkantig (im Querschnitt), mit glatten Rippen, ohne Pappus; einjährige (annuelle) bis einjährig überwinternde (winterannuelle) Pflanze; V-X; verbreitet bis zerstreut; Kennart der Ordnung Ackerspörgel-Gesellschaften; Archäophyt.

Stinkende Hundskamille (Anthemis cotula) Unterschiede zur vorherigen Art: Pflanze unangenehm riechend; Köpfchenboden nur in der Mitte mit borstenförmigen Spreublättern; Zungenblüten geschlechtslos (ohne Griffel); Frucht rund (im Querschnitt), mit knotig-warzigen Rippen; einjährige (annuelle) Pflanze; VI-X; zerstreut; besonders auf Lehm- und Tonböden; Kennart der Klasse Vogelmieren-Gesellschaften.

Kleinblütiges Franzosenkraut (Galinsoga parviflora) 10–50 cm; Pflanze aufrecht; Stängel kahl oder wenig behaart; Blätter gegenständig, eiförmig, entfernt und schwach gezähnt; Köpfchenstiele anliegend behaart mit wenigen kurzen Drüsenhaaren; Köpfchen 4–7 mm breit; Köpfchenboden mit lanzettlichen, an der Spitze meist dreiteiligen Spreublättern; Zungenblüten 5, weiß; Röhrenblüten gelb; Pappus 1 mm lang, weißlich; einjährige (annuelle) Pflanze; VI-X; verbreitet; besonders auf stickstoffreichen Böden; Kennart der Assoziation Franzosenkraut-Gesellschaften; Neophyt aus Südamerika seit dem 19. Jahrhundert

Behaartes Franzosenkraut (Galinsoga ciliata; syn.: G. quadriradiata) Unterschiede zur vorherigen Art: Stängel dicht abstehend weißborstig behaart; Blätter grob gezähnt; Köpfchenstiele mit zahlreichen lang Drüsenhaaren; Köpfchenboden mit lineal-lanzettlichen, ungeteilten Spreublättern; einjährige (annuelle) Pflanze; VI-X; verbreitet; besonders auf stickstoffreichen Böden; Kennart der Unterklasse: Ackerstiefmütterchen-Gesellschaften; Neophyt aus Südamerika seit dem 19. Jahrhundert.

Huflattich (Tussilago farfara) 8–30 cm; Laubblätter erst nach der Blütezeit erscheinend, bis 20 cm lang, herzförmig mit 5–10 seicht gezähnten Lappen, unterseits weißfilzig behaart, oberseits bald verkahlend und etwas glänzend; Spitze der Blattzähne violett oder schwarz (im Gegensatz zu den grünen Zahnspitzen der ähnlichen, aber auch deutlich größeren Pestwurz-Blättern); BlütenStängel aufrecht, spinnwebig-wollig, mit rot-grünen Schuppenblättern; Köpfchen einzeln, 2–3 cm breit; Zungenblüten bis 300, sehr schmal, wie die 30–50 Röhrenblüte goldgelb; Pappus lang, weiß; ausdauernde, krautige, d. h. nicht verholzte Pflanze (Staude); II-V; verbreitet; Feuchte- und Basenzeiger.

Saat-Wucherblume (Chrysanthemum segetum) 15–60 cm; Pflanze aufsteigend bis aufrecht, kahl, blaugrün; Blätter unregelmäßig grob gezähnt bis fiederteilig, die unteren gestielt, die oberen Stängelumfassend; Köpfchen einzeln, 3–5 cm breit; Hüllblätter gelbgrün, breit hautrandig; Zungen- und Röhrenblüten goldgelb; Frucht gelblich, die äußeren geflügelt, sonst 10-rippig, ohne Pappus; einjährige (annuelle) Pflanze; VI-X; zerstreut, im Süden selten bis fehlend; besonders auf sauren Böden; Kennart der Assoziation Saatwucherblumen-Gesellschaften; Archäophyt.

Acker-Ringelblume (Calendula arvensis) 10–30 cm; Pflanze niederliegend bis aufrecht, flaumig behaart (z. T. mit Drüsenhaaren); Blätter entfernt gezähnt bis ganzrandig, die unteren kurz gestielt, die oberen halbStängelumfassend; Köpfchen einzeln, 1–2 cm breit, zur Fruchtzeit nickend; Hüllblätter drüsig behaart, hautrandig, an der Spitze oft rötlich; Zungenblüten. 7–14 mm lang, wie die Röhrenblüten gelb; Früchte verschieden gestaltet: die äußeren gekrümmt mit Zacken, die inneren ringförmig mit Höckern, ohne Pappus; einjährige (annuelle) Pflanze; V-X; selten; nur in Weinbaugebieten im Südwesten; wärmeliebend, Trocknis- und Basenzeiger; Kennart der Assoziation Weinbergslauch-Gesellschaften; Rote Liste 2; Archäophyt.

C. Blütenköpfchen nur mit Zungenblüten: Pflanze mit Milchsaft

Rainkohl (Lapsana communis) 15–100 cm; Pflanze aufrecht; Blätter oval, die unteren gestielt, fiederspaltig mit 1–2 Paaren lanzettlicher Fiedern, die oberen sitzend, buchtig gezähnt bis ganzrandig; Köpfchenstand locker rispig; Hüllblätter 6–8 mm lang, Außenhüllblätter sehr kurz; Zungenblüten 8–15, hellgelb, 6–9 mm lang; Frucht bräunlich, stark gerippt, ohne Pappus; einjährige (annuelle) bis ausdauernde, krautige, d. h. nicht verholzte Pflanze (Staude); VI-IX; verbreitet; besonders auf stickstoffreichen Böden; lokal Trennart der Assoziation Stechhohlzahn-Gesellschaften., formenreich.

Gewöhnlicher Löwenzahn (Artengruppe) (Taraxacum officinale agg.; syn.: Taraxacum sect. Ruderalia) 5–50 cm; Pflanze aufsteigend bis aufrecht; Rosettenblätter buchtig gezähnt bis fiederteilig; Stängel blattlos, hohl; Köpfchen einzeln, 3–6 cm breit; äußere Hüllblätter meist zurückgeschlagen; Zungenblüten gelb; Frucht hellbraun, an der Spitze mit Höckern, lang geschnäbelt, Pappus ungefiedert; ausdauernde, krautige, d. h. nicht verholzte Pflanze (Staude); III-X; verbreitet; besonders auf stickstoffreichen Böden; salzertragend; formenreich, > 200 „Kleinarten" in Deutschland bekannt!

Kompass-Lattich (Lactuca serriola) 40–200 cm; Pflanze aufrecht; Stängelblätter steif, oft fast senkrecht in Nord-Süd-Richtung stehend (Kompasspflanze), blaugrün und buchtig fiederspaltig (selten ungeteilt, Form integrifolia), mit Stacheln an den Rändern und unterseits auf der Mittelrippe; Köpfchen zahlreich, Hüllblätter 8–12 mm lang, ± violett überlaufen; Zungenblüten hellgelb; Frucht an der Spitze kurzhaarig (Lupe!), lang geschnäbelt mit weißem Pappus; einjährig überwinternde (winterannuelle) bis zweijährige (bienne) Pflanze; VII-IX; verbreitet bis zerstreut; besonders auf trockenen, basenreichen Lehmböden; Kennart der Klasse Vogelmieren-Gesellschaften; vielleicht Wildform des Garten-Salats (Lactuca sativa).

Kahles Ferkelkraut (Hypochoeris glabra; syn.: Hypochaeris glabra) 7–30 cm; Pflanze aufrecht; Stängel grün; Rosettenblätter kahl (selten mit einzelnen Haaren), buchtig gezähnt bis fiederteilig; Stängel mit einzelnen schuppenförmigen Blättern; Köpfchen 1–2 cm breit; Köpfchenstiele oben kaum verdickt; Köpfchenboden mit Spreublättern; Zungenblüten hellgelb, unterseits weißlich, kaum länger als die 11–15 mm lang Hülle; Frucht mit Pappus, z. T. geschnäbelt; einjährige (annuelle) bis einjährig überwinternde (winterannuelle) Pflanze; VI-IX; zerstreut bis selten; Trocknis-, Säure-, Sand- und Magerkeitszeiger; Trennart der Assoziation Lämmersalat-Gesellschaften; Rote Liste 2.

Lämmersalat (Arnoseris minima) 7–30 cm; Pflanze aufrecht; Stängel unten rot überlaufen; Rosettenblätter entfernt grob gezähnt; Stängelblätter fehlend; Köpfchen etwa 1 cm breit; Köpfchenstiele oben stark keulig verdickt und hohl; Hüllblätter zur Fruchtzeit verhärtend; Zungenblüten 20–30, gelb, 6–10 mm lang; Frucht gerippt, ohne Pappus; einjährige (annuelle) bis einjährig überwinternde (winterannuelle) Pflanze; VI-VIII; zerstreut bis selten; Säure- und Magerkeitszeiger, besonders auf sandigen Böden; Kennart der Assoziation Lämmersalat-Gesellschaften; Rote Liste 2.

Dach-Pippau (Crepis tectorum) 10–50 cm; Pflanze aufrecht; untere Blätter buchtig gezähnt, oberen Blätter lineal bis lanzettlich, kurz Stängelumfassend, ganzrandig, meist mit nach unten umgerolltem Blattrand; Zungenblüten hellgelb, unterseits nicht rötlich, 11–13 mm lang, Griffel bräunlich; Frucht braun, gerippt, Pappus schneeweiß; einjährige (annuelle) bis einjährig überwinternde (winterannuelle) Pflanze); VI-IX; zerstreut; Trockniszeiger; Trennart der Ordnung Ackerspörgel-Gesellschaften; Anökophyt.

Bestimmungshilfe für Gänsedistel-Arten (Sonchus spec.):
1 Pflanze einjährig; Hüllblätter kahl oder etwas drüsenhaarig

Kohl-Gänsedistel (Sonchus oleraceus) 20–100 cm; Pflanze aufrecht, dunkel- bis blaugrün; Stängel hohl, meist kahl und reich verzweigt; Blätter weich, matt, meist fiederteilig, am Rand ungleich spitz gezähnt, kaum dornig, mit vorgestreckten spitzen Öhrchen Stängelumfassend; Hülle 10–15 mm lang, krugförmig, meist kahl; Zungenblüten hellgelb; Griffel bräunlich; Frucht gerippt und querrunzlig; Pappus weiß, ungefiedert; einjährige (annuelle) bis einjährig überwinternde (winterannuelle) Pflanze; VI-X; verbreitet; Stickstoffzeiger, besonders auf basenreichen Böden; Kennart der Klasse Vogelmieren-Gesellschaften; Archäophyt; formenreich.

Raue Gänsedistel (Sonchus asper) Unterschiede zur vorherigen Art: Pflanze lebhaft grün; Blätter derb, glänzend, meist ungeteilt, am Rand dornig, mit anliegenden abgerundeten Öhrchen Stängelumfassend; Zungenblüten goldgelb; Frucht 6-rippig und glatt; einjährige (annuelle) bis einjährig überwinternde (winterannuelle) Pflanze; VI-X; verbreitet; besonders auf stickstoffreichen Lehmböden; Kennart der Unterklasse: Ackerstiefmütterchen-Gesellschaften; Archäophyt; formenreich.

1* Pflanze ausdauernd; Hüllblätter meist dicht gelbdrüsig

Acker-Gänsedistel (Sonchus arvensis) 40–180 cm; Pflanze aufrecht; Stängel hohl, im oberen Teil verzweigt und gelbdrüsig behaart; Blätter glänzend, buchtig gezähnt bis fiederteilig, am Rand
dornig, mit anliegenden abgerundeten Öhrchen Stängelumfassend; Hülle 13–20 mm lang, 
dicht gelbdrüsig (subsp. arvensis) oder kahl (subsp. uliginosus); Zungenblüten goldgelb; Griffel
gelb; Frucht gerippt und querrunzelig; Pappus weiß; ausdauernde, krautige, d. h. nicht verholzte Pflanze (Staude); VII-X; verbreitet; besonders auf stickstoffreichen Lehmböden; salzertragend; Kennart der Klasse Vogelmieren-Gesellschaften; formenreich.