Aethusa cynapium – Hundspetersilie (JKI-Pflanzenportraits)

Aus Offene Naturführer BiolFlor
Wechseln zu: Navigation, Suche
Unkrautgarten
Aus dem Unkrautgarten des Julius Kühn-Institutes
Logo des Julius Kühn-Instituts (c) JKI
(Bild: W. Wohlers, JKI)

Aethusa cynapium, die Hundspetersilie, auch Garten-Schierling genannt, gehört zur Familie der Apiaceae, früher Umbelliferae (Doldenblütler). Der Englische Name ist Fool’s Parsley. EPPO-Code AETCY.

Die Hundspetersilie ist eine einjährige Pflanze, die es manchmal aber noch ins zweite Jahr schafft. Sie ist in Europa weit verbreitet, im Mittelmeerraum eher selten. In den Osten Nordamerikas wurde sie verschleppt, sowie nach Idaho. Sie wächst in Wäldern, Gebüschen und auf Auen. Auch auf Getreidefeldern ist sie zu finden, besonders aber in Gärten. Dort ist sie in Petersilienbeeten aufgrund ihrer Giftigkeit fatal, siehe Datenblätter der Universität Zürich (Stichwort Aethusa cynapium). Aus diesem Grund werden meistens krause Petersiliensorten angebaut, mit denen die Hundspetersilie wegen ihrer glatten Blätter kaum verwechselt werden können.

Die Pflanze wächst aufrecht und kann 1,5 und sogar 2 m hoch werden, die Subspecies A. c. agrestis jedoch nur 20 cm. Die langgestielten Blätter glänzen auf der Unterseite. Sie sind 2- bis 3-fach gefiedert. Die spitzen Blättchen sind fiederspaltig und lanzettlich und ähnlich wie die der glatten Petersiliensorten. Die zusammengesetzte Dolde besteht aber aus weißen Blüten, die der Petersilie sind jedoch grünlich. Außerdem hängen die langen Hüllblätter ganz charakteristisch herab. Blütezeit ist Juni bis Oktober. Der zweiteilige Samen (Doppelachäne) ist rundlich oval, ca. 4 mm lang, strohgelb mit dunkleren Rippen.

Die Hundspetersilie hat nur einen schwachen Duft. Aber beim Zerreiben riecht sie streng nach Nagetierharn. Die Pflanze ist sehr giftig. Sie enthält ein Polyingemisch mit Aethusin und Coniin. Getrocknet ist die Hundspetersilie ungiftig.

Die Hundspetersilie überragt den Gerstenbestand ganz erheblich (Bild: W. Wohlers, JKI)
Die Hundspetersilie überragt den Gerstenbestand ganz erheblich (Bild: W. Wohlers, JKI) 
Bei den ersten Blättern sind die Fieder noch nicht gestielt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
Bei den ersten Blättern sind die Fieder noch nicht gestielt. (Bild: W. Wohlers, JKI) 
Von der Petersilie unterscheidet sich die giftige Hundspetersilie durch die Blütenfarbe, die bei Petersilie grünlich ist. Aber die Blätter ähneln denen der glatten Petersilie. (Bild: Arno Littmann, JKI)
Von der Petersilie unterscheidet sich die giftige Hundspetersilie durch die Blütenfarbe, die bei Petersilie grünlich ist. Aber die Blätter ähneln denen der glatten Petersilie. (Bild: Arno Littmann, JKI) 
Dolden unterschiedlichen Alters. (Bild: W. Wohlers, JKI)
Dolden unterschiedlichen Alters. (Bild: W. Wohlers, JKI) 
Bei den noch nicht geöffneten Dolden stehen die Hüllblätter nach oben, sie umhüllen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
Bei den noch nicht geöffneten Dolden stehen die Hüllblätter nach oben, sie umhüllen. (Bild: W. Wohlers, JKI) 
Typische weißblühende Dolde mit den langen herabhängenden Hüllblättern. (Bild: W. Wohlers, JKI)
Typische weißblühende Dolde mit den langen herabhängenden Hüllblättern. (Bild: W. Wohlers, JKI) 
Die Hundspetersilie wird wie alle Doldenblütler gerne von Insekten besucht. (Bild: W. Wohlers, JKI)
Die Hundspetersilie wird wie alle Doldenblütler gerne von Insekten besucht. (Bild: W. Wohlers, JKI) 
Die Samenstände bestehen aus eng stehenden Samen und wirken kompakt. (Bild: Arno Littmann, JKI)
Die Samenstände bestehen aus eng stehenden Samen und wirken kompakt. (Bild: Arno Littmann, JKI) 
Die Samen sind stark gerippt. Die Hundspetersilie bildet eine zweiteilige Spaltfrucht. (Bild: W. Wohlers, JKI)
Die Samen sind stark gerippt. Die Hundspetersilie bildet eine zweiteilige Spaltfrucht. (Bild: W. Wohlers, JKI) 
Eine Wanze, eine Pentatomide, scheint sich da zu sonnen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
Eine Wanze, eine Pentatomide, scheint sich da zu sonnen. (Bild: W. Wohlers, JKI) 
Die reife Frucht springt von unten auf und blieb hier aufgrund des vorhergegangenen Regens an der Dolde hängen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
Die reife Frucht springt von unten auf und blieb hier aufgrund des vorhergegangenen Regens an der Dolde hängen. (Bild: W. Wohlers, JKI) 
Die Keimblätter sind lanzettlich, gestielt und sie haben Adern. (Bild: W. Wohlers, JKI)
Die Keimblätter sind lanzettlich, gestielt und sie haben Adern. (Bild: W. Wohlers, JKI) 


Verfasser: Wohlert Wohlers, JKI. November 2011