Boletus L. sensu stricto – Dickröhrlinge (Georg Müller & Markus Scholler)

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Hinweis: Dieser Schlüssel ist mit den Autorennamen gekennzeichnet und die Mitarbeit ist auf Georg Müller, Markus Scholler beschränkt. Auf der Diskussionseite sind Kritik und Verbesserungsvorschläge jedoch sehr willkommen!
Zitiervorschlag: Müller, Georg & Scholler, Markus 2011. Boletus L. sensu stricto – Dickröhrlinge. http:/​/​offene-naturfuehrer.​de/​wiki/​Boletus_​L.​_​sensu_​stricto_​–_​Dickröhrlinge.​_​(Georg_​Müller_​%26_​Markus_​Scholler) Diese Arbeit ist eine Originalarbeit, die erstmalig hier publiziert ist.
Boletus L. sensu stricto (Dickröhrlinge, Pilze)
Von: Georg Müller, Markus Scholler
Fruchtkörper oft robust. Hut samtig, filzig oder kahl, trocken (feucht bisw. schwach klebrig), Farben häufig variabel. Röhren angeheftet bis angewachsen. Stielform variabel, meist dick, robust, bauchig, keulenförmig, knollenförmig oder spindelförmig, Stielbasis abgerundet oder keilförmig wurzelnd, glatt, samtig bis flockig, meist mit ausgeprägtem Netz. Fleisch mit Jod positiv oder negativ. Sporenpulver oliv bis olivbraun. Sporen spindelförmig, glatt, ohne Keimporus. Cheilocystiden vorhanden. Alle Arten sind bodenbewohnend und bilden eine Ektomykorrhiza-Symbiose mit Nadel- oder Laubbäumen. Viele bekannte Speisespilze, einige ungenießbare oder schwach giftige Arten.
Geographischer Geltungsbereich: Mitteleuropa — Quelle: Der folgende Bestimmungsschlüssel für Dickröhrlinge (Boletus sensu stricto) in Europa unter besonderer Berücksichtigung von in Mitteleuropa vorkommenden Arten basiert auf den Schlüsseln von Moser (1983) ergänzt durch Horak (2005), Gröger (2006). Aktuelle nomenklatorische und taxonomische Änderungen wurden, soweit uns dies als sinnvoll erschien, integriert. Die Abkürzungen der Autoren wurden nach dem Index Fungorum (Kirk et al. 2010) standardisiert, die deutschen Volksnamen von Bollmann et al. (2002) übernommen. Nomenklatorische Grundlage ist ebenfalls der Index Fungorum. Phänologische Angaben wurden nur bei Arten angegeben, die man vorzugsweise außerhalb der Hauptfruktifikationszeit (Juli-Oktober) findet. Fotos © Georg Müller. — Zielgruppe: Allgemein — Mitarbeit begrenzt auf: Georg Müller & Markus Scholler
11
Hymenium (und Poren) purpurrot, rot, orangerot, orange od. orangegelb. Fleisch ± blauend.   ► 3
1*
Röhren und Poren ± gelb od. weiß   ► 2
22
Hymenium jung (und alt) Poren gelb. Fleisch ± blauend.   ► 14
2*
Hymenium jung (und alt) Poren weißlich (nur alt bisweilen gelblich oder grünlichgelb). Stiel mit Netz. Fleisch nicht blauend, mit Jod negativ.   ► 26
3(1)
Stiel ohne Netz, kahl, mit flockigen Schüppchen.   ► 4
3*
Stiel mit ausgeprägtem Netz   ► 6
44
Hut (feucht) klebrig, alt trocken, 70–120 mm. Fruchtkörper ± karminrot oder blutrot. Hut und Stiel mit gelber Grundfarbe. Stiel gelblich, mit flockigen, roten Schüppchen, 40–80 (–100) × 2,5–5 mm. Fleisch gelblich, dann hellblau, mit Jod negativ. Sporen 10–15 (–16) × 5–6 µm. Bei Laubbäumen, besonders Quercus, Fagus, bisweilen bei Nadelbäumen. Selten. 
 Blutroter Hexen-Röhrling  –  B. dupainii Boud.
Boletus dupainii. Foto: © Georg Müller
4*
Hut trocken, filzig. Poren rotbraun oder orangerot (Hexen-Röhrlinge)   ► 5
55
Hut grauweißlich oder grauockerlich, rot oder purpur gefleckt, Hutrand auch satt gelb, 50–150 mm. Stiel gelblich, rötlich oder bräunlich gefleckt, 50–120 × 25–50 mm. Fleisch gelb, stark blauend, mit Jod negativ. Sporen 12–15 (–16) × 5–6 µm. Bei Laubbäumen, besonders Quercus, Fagus, basenreiche Standorte. Selten. 
 Wolfs-Röhrling  –  B. lupinus Fr.
5*
Hut dunkelfarbig, ± braun.   ► 6
66
Hut ± dunkelbraun (Farbe variabel!), samtig, 50–180 (–200) mm. Stiel gelblich, mit dunkelroten Flöckchen, 50–150 × 20–60 mm. Fleisch gelblich, nach Bruch sofort satt blau, mit Jod negativ. Stiel 50–100 (–120) × 20–60 mm. Sporen 11–19 × 4,5–7 µm. Bei Nadel- und Laubbäumen, besonders saure Standorte. [wenn mit gelbem Hut, vgl. Boletus junquilleus]. 
 Flockenstieliger Hexenröhrling, Schusterpilz  –  B. erythropus Pers.
Boletus erythropus. Foto: © Georg Müller
6*
Hut samtig, braun, olivbraun oder orangerot, seltener dunkelrot, 50–150 (–200) mm. Stiel glatt, gelblich bis rotbraun, gegen Stielbasis dunkelrot, 50–130 × 20–45 mm. Fleisch schwach blauend, Stielbasis dunkelrot, mit Jod positiv. Poren orangerot. Sporen 10–15 × 5–7,5 µm. Bei Laubbäumen, besonders Quercus, Fagus
 Glattstieliger Hexen-Röhrling  –  B. queletii Schulzer
Boletus queletii. Foto: © Georg Müller
7(3)
Stiel mit grobem, weitmaschigem, rotem Netz, ± orange, gegen Stielbasis weinrot, 50–150 × 20–45 mm. Hut samtig bis filzig, olivbraun oder dunkelbraun, auch rötlich, 120–200 × 30–80 mm. Fleisch weißlich bis gelblich, in Stielbasis weinrötlich, schwach blauend, mit Jod positiv. Röhren auf Druck blau, Poren rotbraun. Sporen 12–15 × 5–7 µm. Bei Laubbäumen, besonders bei Quercus, Fagus, bisweilen bei Nadelbäumen. 
 Netzstieliger Hexen-Röhrling  –  B. luridus Schaeff.: Fr.
Boletus luridus. Foto: © Georg Müller
Boletus luridus. Foto: © Georg Müller
Boletus luridus. Foto: © Georg Müller
7*
Stiel mit feinem, maschenförmigen Netz.   ► 8
88
Geruch schon jung unangenehm, alt widerlich. Hut 100–250 (–300) mm, filzig bis glatt, robust, silbergrau bis olivgrau, alt auch ockerlich. Poren gelblich, dann rot bisweilen rotbraun. Stiel auffallend bauchig oder knollenförmig, robust, gelb, mit dunkelroter Zone in der Stielmitte, 50–150 × 3–8 mm. Fleisch weißlich, dann schwach blauend, mit Jod negativ. Sporen 12–15 × 5–7 µm. Bei Laubbäumen, besonders bei Quercus, Fagus, Castanea, basenreiche Standorte. (Vergleiche B. rhodoxanthus). 
 Satans-Röhrling  –  B. satanas Lenz
Boletus satanas. Foto: © Georg Müller
Boletus satanas. Foto: © Georg Müller
Boletus satanas. Foto: © Georg Müller
8*
Geruch nicht unangenehm, Hut nicht silbergrau.   ► 9
99
Poren jung weißlich, gelb, alt orangerot bis dunkelrot.   ► 10
9*
Poren schon jung ± purpurrot. Hutfarben verschieden.   ► 11
1010
Sporen 13–15 × 5,5–6,5 µm. Hut filzig, gelblich bis gelbbraun, oliv oder weinrot gefleckt, alt schwarzbraun, 100–160 (–200) mm. Stiel goldgelb, jung mit gelbem, alt rotem Netz, 70–150 × 20–60 mm. Fleisch sattgelb, dann gelbgrün bis blau, mit Jod negativ. Bei Laubbäumen, besonders bei Quercus, bisweilen bei Nadelbäumen, basenreiche Standorte. 
 Ochsen-Röhrling  –  B. torosus Fr. & Hök
10*
Sporen 11–13 × 4,5–5,5 µm. Hut samtig, gelblich bis ockerlich, rotbraun bis olivschwarz gefleckt, 50–120 mm. Stiel gelblich bis rostorange, purpur gefleckt, apikal mit gleichfarbigem Netz, 50–100 × 10–25 mm. Fleisch gelblich, stark blauend, mit Jod schwach positiv. Bei Laubbäumen, besonders bei Quercus. Südeuropa. 
 Italienischer Röhrling  –  B. poikilochromus Pöder, Cetto & Zuccher
1111
Hut jung hellbeige, bald grau bis beigebraun. Netz purpurrot. 
  vgl. B. rhodopurpureus
11*
Hut jung oder alt purpurrot, rot, orangerosa oder beigerosa. Hut nicht blauend (oder nur schwach).   ► 12
1212
Hut schon jung rot bis purpurror, ockerbraun gefleckt, auf Druck blau. Poren auf Druck schwarzblau. Stiel orangegelb, mit rotem Netz bis zur spindelförmigen Stielbasis, oft büschelig, 30–80 × 10–35 mm. Fleisch gelb, dann blau, mit Jod positiv. Sporen 13–16,5 × 5–7 µm. Bei Laubbäumen, besonders Quercus. Südeuropa. 
 Tränender Hexenröhrling  –  B. permagnificus Pöder
(= B. siculus Inzenga)
12*
Hut nicht oder erst alt purpurrot, Huthaut filzig oder samtig.   ► 13
1313
Hut oft jung beigegelblich, alt satt purpurrot, seltener rosa, 70–150 (–200) mm. Röhren purpurrot. Stiel orangegelb bis gleichfarbig mit Poren, Netz purpurrot, gegen Stielbasis ± auslaufend, 50–100 × 30–60 mm. Fleisch gelb bis weinrot, dann ± blau, mit Jod negativ. Sporen 11–16 × 5–6,5 µm. Bei Laubbäumen, besonders Quercus, Fagus, basenreiche Standorte. [inkl. B. lutocupreus (Marchand) ex Bertéa & Estades, B. rubrosanguineus (Walty), auct., B. splendidus Martin] 
 Blaufleckender Purpur-Röhrling  –  B. rhodopurpureus Smotl. (sensu lato)
13*
Hut jung weißlich, hellgraurosa, alt beigegelblich oder gelbbräunlich, kahl, 80–160 (–200) mm. Poren (nur) jung gelblich, alt purpurrot. Stiel goldgelb, Stielbasis purpurrot, mit purpurrotem Netz, 50–150 2–5 mm. Fleisch gelblich, schwach blauend. Sporen 13–16 × 5–6 µm. Bei Laubbäumen, besonders Quercus, Fagus, Castanea
 Blasshütiger Purpur-Röhrling  –  B. rhodoxanthus (Krombh.) Kallenb.
1414 (2)
Stiel ohne Netz, relativ schlank, oft gegen Stielbasis verjüngt, apikal gelb, gegen Stielbasis rötlichbraun, bereift, 50–150 × 15–35 mm. Hut jung ockerlichbeige, alt orangebraun bis ± dunkelrotbraun, auf Druck blauend, filzig, 40–120 mm. Poren gelb, auf Druck stark blauend. Fleisch gelb, sofort dunkelblau. Sporen 11–16 (–18) × 4,5–6 µm. Bei Laub- und Nadelbäumen. 
 Schwarzblauender Röhrling  –  B. pulverulentus Opat.
Boletus pulverulentus. Foto: © Georg Müller
14*
Stiel relativ dick und Stielbasis ± knollenförmig oder keulenförmig.   ► 15
1515
Stiel ohne Netz. Bei Laubbäumen, besonders Quercus, Fagus, Carpinus  ► 16
15*
Stiel mit Netz (zumindest apikal).   ► 20
1616
Fleisch gelb (in Stielbasis orange), stark blauend, mit Jod negativ. Hut gelblich bis gelbbräunlich, filzig, 50–120 (–150) mm. Poren jung gelb. Stiel ± gleichfarbig mit Hut, gegen Stielbasis bisweilen blass lila, 40–120 × 2,5–5 mm. Sporen 12–16 × 5–6,5 µm. Bei Laubbäumen, besonders Quercus, Fagus
 Gelber Hexen-Röhrling  –  B. junquilleus (Quèl.) Boud.
(= B. erythropus ssp. discolor (Quél.) Dermek, Kuthan & Singer)
16*
Fleisch gelblich, nicht oder nur schwach rosa oder grünlich verfärbend.   ► 17
1717
Huthaut ± unregelmäßig eingedellt, samtig bis kahl, beige bis gelbbräunlich, 50–120 (–150) mm. Terminalzellen der Huthauthyphen kugelförmig bis blasenförmig. Poren jung gelb, nicht blauend. Stiel gegen Stielbasis verjüngt, weißlich bis gelblich, ± glatt, 70–110 (–150) mm. Fleisch weißlich, nicht blauend. Bei Laubbäumen, besonders Quercus, Carpinus, basenreiche Standorte. 
 Gefleckthütiger Röhrling  –  B. depilatus Redeuilh
Boletus depilatus. Foto: © Georg Müller
17*
Huthaut nicht stellenweise eingedellt, filzig bis faserig, alt kahl. Terminalzellen der Huthauthyphen zylindrisch, apikal abgerundet.   ► 18
1818
Geruch nach Karbol. Hut hellocker, beige oder braun, filzig bis faserig, 60–160 (–200) mm. Röhren und Poren nicht (oder nur schwach) blauend. Stiel gelblich bis ± gleichfarbig mit Hut, gegen Stielbasis dunkler, faserig, 50–150 × 20–50 mm. Fleisch mit Jod negativ. Sporen 11–15 × 4,5–6 µm. Bei Laubbäumen, besonders Quercus
 Fahler Röhrling  –  B. impolitus Fr.
18*
Geruch nicht nach Karbol.   ► 19
1919
Hut gelb bis hellrostorange, samtig, auf Druck blauend, 30–65 mm. Poren gelb, blauend. Stiel gelb bis purpurrötlich, zylindrisch, Stielbasis wurzelnd, 40–70 × 15–20 mm. Fleisch gelblich, stark blauend, mit Jod positiv. Sporen 13,5–15 × 6,5–7 µm. Bei Laubbäumen, besonders Fagus. Selten (Südeuropa). 
 Bunter Röhrling  –  B. flavosanguineus Lavorato & Simonini
19*
Hut hellbraun bis dunkelrotbraun, filzig bis samtig, alt kahl, 60–120 (–160) mm. Röhren und Poren jung gelblich, alt grünlich, blauend. Stiel gelb, gegen spindelförmiger Stielbasis rötlichbraun, 50–150 × 30–50 mm. Fleisch gelb, rosa oder hellgrünlich, mit Jod negativ. Sporen 9,5–13,5 × 4,5–5,5 µm. 
 Starkriechender Röhrling  –  B. fragrans Vittad.
2020 (15)
Geschmack bitter.   ► 21
20*
Geschmack mild. Poren gelb.   ► 22
2121
Stiel satt rot, apikal gelblich, mit rotem oder weißem Netz, 50–150 × 15–45 mm. Hut weißlich, grau oder beige, samtig bis flizig, 50–150 (–200) mm. Fleisch gelb, schwach blauend, mit Jod positiv. Sporen 10–15 × 4,5–6 µm. Bei Laubbäumen, bes. Fagus, und Nadelbäumen, besonders Picea
 Schönfuß-Röhrling  –  B. calopus Pers.
Boletus calopus. Foto: © Georg Müller
21*
Stiel ± gelblich, nicht rot, Netz meist nur apikal, Stielbasis keilförmig bis knollenförmig oder wurzelnd, 60–100 × 30–60 mm. Hut weißlich bis ockerlichbeige, bisweilen rotbräunlich gefleckt, samtig, 50–150 (–200) mm. Fleisch gelblich, schwach blauend, mit Jod negativ. Sporen 12–15 × 4,5–6 µm. Bei Laubbäumen, besonders Fagus, Quercus, basenreiche Standorte. 
 Wurzelnder Bitter-Röhrling, Bitterschwamm  –  B. radicans Pers.
Boletus radicans. Foto: © Georg Müller
2222 (20)
Hut rosa oder (purpur)rot.   ► 23
22*
Merkmale verschieden.   ► 24
2323
Hut rosa bis weinrötlich, mit gleichfarbig bis roten, schülfrigen Schüppchen, 50–150 (–200) mm. Poren goldgelb, nicht blauend. Stiel dick keulenförmig, gelb, Stielbasis rosa, 45–150 × 20–50 mm. Fleisch nicht blauend, mit Jod negativ. Sporen 12,5–16 × 4–5 µm. Bei Laubbäumen, besonders Quercus, Fagus, basenreiche Standorte. 
 Echter Königs-Röhrling  –  B. regius Krombh.
Boletus regius. Foto: © Georg Müller
Boletus regius. Foto: © Georg Müller
Boletus regius. Foto: © Georg Müller
23*
Hut purpurrosa bis bräunlichrosa oder weinrötlich, fein eingewachsen faserig oder schülfrig, 50–80 (–100) mm. Poren gelb, blauend. Stiel zylindrisch bis schwach spindelförmig oder wurzelnd, gelblich, bisweilen rosa gegen Stielbasis, 30–60 (–80) × 10–25 mm. Fleisch gelb, langsam blauend, mit Jod negativ. Sporen 10,5–14,5 × 4,5–5,5 µm. Bei Laubbäumen, besonders Fagus, Quercus, basenreiche Standorte. 
 Blauender Königs-Röhrling  –  B. pseudoregius Heinr. Huber ex Estadès
(= B. speciosus Frost, auct. Europ., B. fuscoroseus Smot.)
Boletus pseudoregius. Foto: © Georg Müller
Boletus pseudoregius. Foto: © Georg Müller
Boletus pseudoregius. Foto: © Georg Müller
2424
Stiel gelblich, um Stielmitte rötlich, bauchig bis keulenförmig, Stielbasis bisweilen wurzelnd, 50–130 × 20–60 mm. Hut silbergrau bis beige, alt bräunlich, 50–150 (–200) mm. Poren gelblich, schwach blauend. Fleisch gelblich, ± blauend, mit Jod negativ. Sporen 11–15 × 5–6 µm. Bei Laubbäumen, besonders Fagus, basenreiche Standorte. 
 Silber-Röhrling  –  B. fechtneri Velen.
24*
Stiel ohne rote Farben.   ► 25
2525
Bei Laubbäumen, besonders Fagus, Quercus, basenreiche Standorte. Hut hellbraun, dunkelbraun oder rötlichbraun, 50–120 (–200) mm. Poren, Stiel und Fleisch gelb, blauend. Stiel oft rotbraun gefleckt, Stielbasis meist wurzelnd oder verjüngt, 50–150 × 25–50 mm. Fleisch meist nicht blauend, mit Jod negativ. Sporen (11–) 12–15 × 4,5–6 µm. 
 Anhängsel-Röhrling  –  B. appendiculatus Schaeff.
Boletus appendiculatus. Foto: © Georg Müller
25*
Bei Nadelbäumen, besonders Picea, Abies, bisweilen bei Pinus. Hut gleichmäßig gelbbräunlich, samtig, feucht schwach klebrig, auf Druck blauend, 50–80 (–100) mm. Röhren und Poren gelb. Stiel gelb, mit deutlichem, gleichfarbigem Netz, 60–100 × 25–40 mm. Fleisch gelb, schwach blauend, mit Jod negativ. Geschmack mild. Sporen 11–15 × 4,5–6 µm. Selten. 
 Nadelwald-Anhängselröhrling  –  B. subappendiculatus Dermek & al.
(= B. gabretae Pilát?)
Boletus subappendiculatus. Foto: © Georg Müller
2626
Hut dunkelrotbraun, schwarzbraun oder schwarz(-lila).   ► 27
26*
Hut jung blass, creme, bräunlich oder rötlichbraun.   ► 28
2727
Bei Laubbäumen, besonders Quercus, Castanea (xerotherme Standorte). Südeuropa. Hut satt braun bis schwarz, samtig, 50–150 (–200) mm. Stiel ± bräunlich, knollenförmig mit feinem Netz, 50–150 × 30–75 mm. Poren jung weiß, alt hellbräunlich. Fleisch weiß. Sporen 12–16 × 4,5–6 µm. 
 Schwarzer Steinpilz  –  B. aereus Bull.
Boletus aereus. Foto: © Georg Müller
27*
Bei Nadelbäumen, besonders Pinus). Hut satt und gleichmäßig dunkelrotbraun, samtig bis kahl, 60–200mm. Poren alt olivgelb. Stiel bauchig bis keulenförmig, rötlichbraun, apikal weißlich, mit feinem, rotbraunem Netz, 50–160 (–200) × 30–75 mm. Fleisch fest, hellweinrötlich (besonders unter Huthaut). Sporen 13,5–18 × 4,5–5,5 µm. 
 Kiefern-Steinpilz  –  B. pinophilus Pilát & Dermek
(= B. pinicola Vitt.)
Boletus pinophilus. Foto: © Georg Müller
2828 (26)
Hut hellbraun bis dunkelbraun, kahl, feucht schwach schmierig, 60–150 (–200) mm. Poren alt gelblich. Stiel bauchig bis keulenförmig, weiß bis hellbraun, apikal bis Stielmitte mit weißlichem Netz, 50–120 × 25–50. Fleisch weiß. Sporen 13–17 × 4,5–5,5 µm. Morphologisch und ökologisch sehr variable Art. Bei Nadelbäumen, besonders Picea, auch bei Laubbäumen. 
 Herrenpilz, Steinpilz  –  B. edulis Bull.
(= B. betulicola (Vasilkov) Pilát & Dermek, B. carpinaceus Velen., B. persoonii M. Bon, B. quercicola (Vassilkov) Singer, B. venturii M. Bon)
Boletus edulis. Foto: © Georg Müller
Boletus edulis. Foto: © Georg Müller
Boletus edulis. Foto: © Georg Müller
28*
Hut creme, beige, hellbraun oder rötlichbräunlich, filzig bis glatt, 60–150 (–200) mm. Stiel bauchig oder dick spindelförmig, weiß oder bräunlich, bis zur Stielbasis mit ausgeprägtem, weißem Netz, 60–180 × 30–60 mm. Fleisch weiß. Sporen 14–17 × 4,5–5,5 µm. Bei Laubbäumen, besonders bei Quercus, Fagus
 Sommer-Steinpilz  –  B. reticulatus Schaeff.
(= B. aestivalis Paulet: Fr.)
Boletus reticulatus. Foto: © Georg Müller


Literatur

  • Bollmann, A., Gminder, A., Reil, P. (2002): Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze. Jahrbuch der Schwarzwälder Pilzlehrschau 2, 334 pp.
  • Gröger, F. (2006): Bestimmungsschlüssel für Blätterpilze und Röhrlinge in Europa Teil 1. Regensburgische Mykologische Schriften 13: 1–638.
  • Horak, E. (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa. Elsevier, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 555 pp.
  • Kirk, P. (2010): Index Fungorum. http://www.indexfungorum.org/Names/Names.asp (Stand 24.11.2010)
  • Moser, M. (1983): Die Röhrlinge und Blätterpilze (Polyporales, Boletales, Agaricales, Russulales). G. Fischer, Stuttgart, New York, 533 pp.


Bildergalerie

Boletus aereus. Foto: © Georg Müller
Boletus aereus. Foto: © Georg Müller 
Boletus appendiculatus. Foto: © Georg Müller
Boletus appendiculatus. Foto: © Georg Müller 
Boletus calopus. Foto: © Georg Müller
Boletus calopus. Foto: © Georg Müller 
Boletus depilatus. Foto: © Georg Müller
Boletus depilatus. Foto: © Georg Müller 
Boletus dupainii. Foto: © Georg Müller
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Boletus edulis. Foto: © Georg Müller
Boletus edulis. Foto: © Georg Müller 
Boletus edulis. Foto: © Georg Müller
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Boletus erythropus. Foto: © Georg Müller
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Boletus luridus. Foto: © Georg Müller
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Boletus luridus. Foto: © Georg Müller
Boletus luridus. Foto: © Georg Müller 
Boletus pinophilus. Foto: © Georg Müller
Boletus pinophilus. Foto: © Georg Müller 
Boletus pseudoregius. Foto: © Georg Müller
Boletus pseudoregius. Foto: © Georg Müller 
Boletus pseudoregius. Foto: © Georg Müller
Boletus pseudoregius. Foto: © Georg Müller 
Boletus pulverulentus. Foto: © Georg Müller
Boletus pulverulentus. Foto: © Georg Müller 
Boletus queletii. Foto: © Georg Müller
Boletus queletii. Foto: © Georg Müller 
Boletus radicans. Foto: © Georg Müller
Boletus radicans. Foto: © Georg Müller 
Boletus regius. Foto: © Georg Müller
Boletus regius. Foto: © Georg Müller 
Boletus regius. Foto: © Georg Müller
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Boletus reticulatus. Foto: © Georg Müller
Boletus reticulatus. Foto: © Georg Müller 
Boletus satanas. Foto: © Georg Müller
Boletus satanas. Foto: © Georg Müller 
Boletus satanas. Foto: © Georg Müller
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Boletus subappendiculatus. Foto: © Georg Müller
Boletus subappendiculatus. Foto: © Georg Müller 



Die vorliegende Arbeit entstand im Rahmen einer Förderung von Georg Müller durch die Studienstiftung Mykologie.