Quelltext der Seite Die Gattung Sisyrinchium in Deutschland (Gregor Stolley)

{{Autorenschlüssel
 | Formatierter Haupttitel = Die Gattung ''Sisyrinchium'' in Deutschland
 | Formatierter Untertitel = (Gregor Stolley)
 | Autor = Gregor Stolley
 | Originalarbeit = Ja
 | Zitiervorschlag = Teil von: Stolley, Gregor 2010. Die wilden, verwildernden und das ökologische Potenzial zu verwildern besitzenden Schwertliliengewächse (Iridaceae), exklusive der Gattung ''Iris'', in Deutschland. {{UmbruchErmöglichen|url=http://offene-naturfuehrer.de/wiki/Die_wilden,_verwildernden_und_das_ökologische_Potenzial_zu_verwildern_besitzenden_Schwertliliengewächse_(Iridaceae),_exklusive_der_Gattung_Iris,_in_Deutschland_(Gregor_Stolley)}}
 | Offene Version = [[Sisyrinchium (Deutschland)|''Sisyrinchium'' (Deutschland)]]
 | Arbeitsgruppe =
}}{{ZITATFORMAT Kapitälchen}}

{{Key Start
 | title = ''Sisyrinchium''
 | description =
 | flags = jkey-hidekeymetadata <!-- Kopfinformationen nur nach Anforderung sichtbar-->
 | taxon name = ''Sisyrinchium''<!-- L. 1753 -->
 | common names = Blauaugen, Binsenlilien
 | taxon rank = Gattung
 | parent taxon = Iridaceae
 | parent key = Iridaceae (Deutschland)
 | parent key text = Iridaceae
 | geoscope = Deutschland
 | category = Flora (Schlüssel)
 | source = <!-- Originalarbeit -->
 | audience =
 | status =
 | creators = Gregor Stolley
 | edited by = Gregor Stolley
 | general review by =
 | nomreview by =
 | expert review by =
 }}
{{Lead | 1 | Stängel steif aufrecht, deutlich geflügelt, (1,5–) 2–3,7&nbsp;mm breit, meist unverzweigt (selten gegabelt), Blüten sternförmig ausgebreitet, ca. 2&nbsp;cm Durchmesser, himmelblau, blauviolett bis purpurblau, dunkler geadert, am äußeren Rand spärlich behaart, Schlund gelb, Narben fädlich, äußere Blütenblätter 9–14,5&nbsp;mm lang, oben ausgerandet oder gestutzt, äußeres Hüllblatt des Blütenstandes > (12–) 16–25&nbsp;mm länger als inneres, Frucht 3–6,8&nbsp;mm lang, Blätter 2–3&nbsp;mm breit, alle grundständig, Pflanzen beim Trocknen meist nicht schwarz werdend
 | result = ''Sisyrinchium montanum'' 
 | result qualifier = E. L. Greene 1899
 | common names = Berg-Blauauge}}
{{Lead | 1’ | Stängel verzweigt, mit 1–2 Knoten, 2,3–5&nbsp;mm breit, Blütenstand einzeln an den Zweigen endständig, Blüten dunkelblau, zuweilen weiß, am Grunde gelb, äußere Blütenblätter 7–12,5&nbsp;mm lang, oben abgerundet oder ausgerandet, grannenspitzig, Blätter 3–6&nbsp;mm breit, Pflanzen beim Trocknen schwarz werdend
 | result = ''Sisyrinchium angustifolium'' 
 | result qualifier = Miller 1768
 | common names = Gewöhnliches Blauauge}}
{{Key End}}

==''Sisyrinchium angustifolium'' Miller 1768 – Gewöhnliches Blauauge==
['''Synonyma:''' ''Sisyrinchium anceps'' Cavanilles 1788, ''Sisyrinchium bermudianum'' L. 1753 pro parte nomen ambiguum, ''Sisyrinchium graminoides'' E. P. Bicknell 1896]

Die Art wird möglicherweise bereits seit dem 17. Jahrhundert als <u>Gartenpflanze</u> kultiviert. Die Art wird hier aus zwei Gründen sicherheitshalber aufgeführt: 1. Diese Art wurde und wird oft mit '''''Sisyrinchium montanum''''' E. L. Greene 1899, dem '''Berg-Blauauge''' verwechselt! 2. Diese Art gilt als die winterhärteste von allen und erträgt problemlos Temperaturen bis zu –15 °C. Zudem verbreitet sie sich durch Selbstaussaat. All diese Eigenschaften machen die Art zu einem ausgezeichneten Kandidaten für eventuelle Verwilderungen. Es ist also eingehend zu prüfen, ob vielleicht auch diese Art in Deutschland verwildert. Weitere deutsche Namen für diese Art sind '''Gewöhnliches Blauaugengras''', '''Gewöhnliche Binsenlilie''', '''Gewöhnliches Grasschwertel''', '''Schmalblättriges Blauauge''', '''Schmalblättriges Blauaugengras''', '''Schmalblättrige Binsenlilie''' und '''Schmalblättriges Grasschwertel'''. Die Art wird vom Gartenhandel oft fälschlich als „''Sisyrinchium bermudianum''“ und „''Sisyrinchium bermudiana''“ verbreitet. Die Chromosomenzahlen der Art sind 2''n'' = 64, 88, 96 ({{Smallcaps|Stace}} 2010). Die Angabe von eben diesen Chromosomenzahlen bei {{Smallcaps|Oberdorfer}} (1994) unter dem Namen „''Sisyrinchium montanum''“ lässt den Schluss zu das ihm in Wahrheit '''''Sisyrinchium angustifolium''''' Miller 1768, das '''Gewöhnliches Blauauge''' vorlag. {{Smallcaps|Willi Christiansen}} (1953: 138) gibt in seiner „Neuen kritischen Flora von Schleswig-Holstein“ diese Art als „hin u. wieder verschleppt“ an und nennt als Fundort „z.&nbsp;B. Eppendorfer Moor“. In ihrer Heimat wächst sie in feuchten Wiesen, feuchten, offenen Wäldern, an Bachufern und in Sümpfen ({{Smallcaps|Jäger}} 2008).)

==''Sisyrinchium montanum'' E. L. Greene 1899 – Berg-Blauauge==
['''Synonyma:''' ''Sisyrinchium angustifolium'' auctorum pro parte non Miller 1768, ''Sisyrinchium bermudianum'' L. 1753 pro parte nomen ambiguum]

Die Art wird bereits seit 1639 als <u>Gartenpflanze</u> kultiviert. Die Chromosomenzahlen der Art sind 2''n'' = 32, 96 ({{Smallcaps|Stace}} 2010). In West- und Zentral-Europa gilt die Art als eingebürgert. Weitere deutsche Namen dieser Art sind '''Berg-Blauaugengras''', '''Berg-Binsenlilie''' und '''Berg-Grasschwertel'''. In ihrer Heimat wächst die Art in feuchten Wiesen, an Ufern, in offenen Wäldern und Felsspalten ({{Smallcaps|Jäger}} 2008). Nach {{Smallcaps|Haeupler & Muer}} (2000 & 2007) kommt unter Umständen nur diese Art in Deutschland vor. Dies bedarf jedoch noch einer genauen Überprüfung.

==Literatur==
* {{Smallcaps|Christiansen, Willi}} (1953): Neue kritische Flora von Schleswig-Holstein. – 532 S. + 40 S. Tafeln mit Verbreitungskarten + 1 S. mit ausklappbarer Übersichtskarte, Heinrich Möller u. Söhne, Rendsburg.
* {{Smallcaps|Haeupler, H. & Muer, T.}} (2000): Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – 759 S., Ulmer, Stuttgart.
* {{Smallcaps|Haeupler, H. & Muer, T.}} (2007): Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – 2. Auflage, 789 S., Ulmer, Stuttgart.
* {{Smallcaps|Jäger, E. J.}} (2008): Familie Schwertliliengewächse – Iridaceae Juss. In: {{Smallcaps|Jäger, E. J.}}; {{Smallcaps|Ebel, F.}}; {{Smallcaps|Hanelt, P. & Müller, G. K.}} (eds.): Exkursionsflora von Deutschland Band 5 – Krautige Zier- und Nutzpflanzen: 740–751, Springer, Berlin.
* {{Smallcaps|Oberdorfer, E.}} (1994): Pflanzensoziologische Exkursionsflora. – 7. Auflage, 1050 S., Eugen Ulmer, UTB 1828, Stuttgart.
* {{Smallcaps|Stace, C. A.}} (2010): New Flora of the British Isles. – 3<sup>rd</sup> edition, 1231 S., Cambridge University Press, Cambridge.