Quelltext der Seite Linaria vulgaris – Gemeines oder Echtes Leinkraut (JKI-Pflanzenportraits)

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[[File: Linaria vulgaris 0 Blüte IMG 7916 Wohlers.JPG| thumb| rechts | (Bild: W. Wohlers, JKI)]]
'''''Linaria vulgaris''''', das '''Echte''', auch '''Gemeine''' oder '''Wilde Leinkraut''', auch '''Frauenflachs''' oder '''Kleines Löwenmaul''', gehört neuerdings zur Familie der Plantaginaceae (Wegerichgewächse), früher wurde es unter die Scrophulariaceae (Braunwurzgewächse/Rachenblütler) eingeordnet. Die englischen Namen sind '''Common, Yellow Toadflax, Wild Snapdragon'''. [https://gd.eppo.int/taxon/LINVU EPPO-Code LINVU.]

Das Echte Leinkraut ist in fast ganz Europa und Asien heimisch, kommt [http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=3433 aber in Deutschland nicht überall vor].  Auch in [https://plants.sc.egov.usda.gov/home/plantProfile?symbol=LIVU2 Nordamerika ist es viel zu finden]. Im Norden wächst sie bis zum [https://koivu.luomus.fi/vaxtatlas/maps.php?taxon=42962&year=2018 Polarkreis und darüber hinaus.] Hier eine Karte von Finnland. Auf die Südhalbkugel wurde es verschleppt oder als Zierpflanze eingeführt. In Neuseeland ist es [https://bie.ala.org.au/species/https://id.biodiversity.org.au/node/apni/2895791 weiter verbreitet als in Australien.] Die hübsche Pflanze wächst an Wegrändern und Gleisanlagen, aber auch auf Wiesen. Sie gedeiht gut auf sonnigen Standorten, die sowohl Lehmböden als auch sandig und steinig sein können.

Die Pflanze ist mehrjährig und bildet durch unterirdische Ausläufer dichte Bestände. Sie ist kahl und weist nur oben an den Stängeln kurze, drüsige Haare auf. Die Blätter sind lineal, im unteren Stängelabschnitt dicht stehend. Seitentriebe werden viel gebildet, bleiben aber vielfach unentwickelt, wohl in Abhängigkeit von den Wasser- und Nährstoffverhältnissen. Die Blüten sind hellgelb mit einer tief gelben, auch orangefarbenen Unterlippe. Sie haben einen mehr oder weniger geraden Sporn, der 1,5 cm lang sein kann. Die etwa 1 cm lange und fast so breite Kapselfrucht steht aufrecht und entlässt die reifen Samen aus Öffnungen am oberen Ende. Bei Wind fliegen sie in die Umgebung, da sie einen dünnen Rand als Flugkörper haben und sehr leicht sind. Der Rand ist etwas elastisch und springt weg, wenn man ihn mit einer Pinzette fassen will. Wahrscheinlich passiert dies auch bei Vögeln, die ihn fressen wollen.

In der Volksmedizin fand das Echte Leinkraut Verwendung als Tee gegen verschiedene Krankheiten. In den USA wurde es als Zierpflanze angebaut. 
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|File:Linaria vulgaris 1 Feldrand IMG 2979 Wohlers.JPG| Ein leuchtend gelber Bestand am Rand eines Maisfelds (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Linaria vulgaris 1a blühend IMG 4502 Wohlers.JPG| Mit ihren Ausläufern kann das Echte Leinkraut dichte Bestände bilden. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Linaria vulgaris 1b Steinboden IMG 8166 Wohlers.jpg| Auf kalkhaltigen Böden und bei Trockenheit sterben zwar die Blätter ab, aber sie blüht erst mal weiter. (Bild: W. Wohlers)
|File:Linaria vulgaris 2 Pflanze IMG 5779 Wohlers.JPG| Eine Pflanze im JKI-Unkrautgarten. Das Gemeine Leinkraut kann 70 cm hoch werden. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Linaria vulgaris 3 Blatt Seitentrieb IMG 7964 Wohlers.JPG| Die Blätter sind schmal lanzettlich, hier 5 cm lang, und unbehaart. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Linaria vulgaris 3a Trieb jung Knospen IMG 4546 Wohlers.JPG| Ein Trieb mit Knospen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Linaria vulgaris 4 Knospen IMG 7993 Wohlers.JPG| Die Knospen stehen einzeln in den Blattachseln. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Linaria vulgaris 5 kurz vor Aufblühen IMG 7916 Wohlers.JPG| Die Oberlippe ist bei der noch geschlossenen Blüte auffallend groß. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Linaria vulgaris 6 Blüten Knospen IMG 7914 Wohlers.JPG| Die Blüten stehen aufrecht, nur wenig abgewinkelt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Linaria vulgaris 6a Knospen Blüten IMG 4522 Wohlers.JPG| Ein Blütenstand kann zwei Dutzend oder mehr Blüten haben. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Linaria vulgaris 7 Blüte IMG 7993 Wohlers.JPG| Die Blüten haben einen langen Sporn. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Linaria vulgaris 8 Antheren IMG 8084 Wohlers.JPG| Die orangegelbe Unterlippe ist behaart. Die Narbe ist hellgrün, die Antheren sind gelb. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Linaria vulgaris 9 Drüsenhaare IMG 5499 Wohlers.JPG| Kurze Drüsenhaare befinden sich vor allem auf den Blütenstängeln. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Linaria vulgaris 10 Blüten von vorne IMG 8024 Wohlers.JPG| Die Blüte von ''Linaria vulgaris'' von vorne. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Linaria vulgaris 11 Samenkapsel IMG 7937 Wohlers.JPG| Die Kapsel steht wie die Blüte aufrecht. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Linaria vulgaris 12 Samen in situ IMG 8474 Wohlers.JPG| Geöffnete Kapseln. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Linaria vulgaris 12a Kapsel Rhinusa linariae IMG 8475 Wohlers.JPG| In einer Kapsel saß ein kleiner Rüsselkäfer, ''Rhinusa linariae'', der sich auf Leinkräuter spezialisiert hat. Die Larven leben an den Wurzeln. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Linaria vulgaris 13 Samen IMG 7834 Wohlers.JPG| Die Samen sind flach mit einem dünnen Rand und nur 1 bis 1,5 mm groß. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Linaria vulgaris 14 Keimblätter MG 1885 Wohlers.JPG| Die Keimblätter haben eine charakteristische Spitze und sind anfangs knapp 1 cm groß, wachsen aber bis 2 cm. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Linaria vulgaris 14a Keimpflanzen IMG 4299 Wohlers.JPG| Die ersten richtigen Blätter sind länglich oval mit kurzem Stiel. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Linaria vulgaris 15 Ausläufer IMG 5543 Wohlers.JPG| Die unterirdischen Ausläufer sind stark bewurzelt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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Verfasser: Wohlert Wohlers. August 2022.

Fotos vom Pollen des Echten Leinkrauts siehe bei [https://www.paldat.org/pub/Linaria_vulgaris/304483 PalDat, einer palynologischen Datenbank.]

Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es [http://www.luontoportti.com/suomi/de/kukkakasvit/ackerkratzdistel beim finnischen NatureGate.]