Gemeine Rosskastanie – Aesculus hippocastanum: Unterschied zwischen den Versionen
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|Beschreibung kurz=Die Roßkastanie ist ein sommergrüner Baum der als einziger Vertreter seiner Gattung in Europa eingebürgert ist. Der Baum ist vor allem durch seine großen Blätter und Blüten ein beliebter Alleenbaum. | |Beschreibung kurz=Die Roßkastanie ist ein sommergrüner Baum der als einziger Vertreter seiner Gattung in Europa eingebürgert ist. Der Baum ist vor allem durch seine großen Blätter und Blüten ein beliebter Alleenbaum. | ||
|Beschreibung Blatt=gegenständig und lang gestielt mit fünf- bist sieben Fiedern, die verkehrt eiförmig sind. Der Blattrand ist unregelmäßig gesägt. | |Beschreibung Blatt=gegenständig und lang gestielt mit fünf- bist sieben Fiedern, die verkehrt eiförmig sind. Der Blattrand ist unregelmäßig gesägt. | ||
− | |Beschreibung Sprossachse=Der Stamm ist | + | |Beschreibung Sprossachse=Der Stamm ist meist kurz, bis 30 m hoch und stets rechts drehwüchsig. Die Krone ist ausladend rund und reich belaubt. Die Rinde ist graubraun und mit Schuppenborke. |
|Beschreibung Blüte=in großen rispige Blütenstände "Kerzen". Die meisten Einzelblüten sind männlich, wobei auch einzelne weibliche und zwittrige Blüten auftreten. Die fünf Blütenblätter sind weiß mit anfangs gelbem, später rosanem Blütenmal am Grunde. Die Staubgefäße sind nach unten gebogen und schauen aus der Blütenkrone raus. | |Beschreibung Blüte=in großen rispige Blütenstände "Kerzen". Die meisten Einzelblüten sind männlich, wobei auch einzelne weibliche und zwittrige Blüten auftreten. Die fünf Blütenblätter sind weiß mit anfangs gelbem, später rosanem Blütenmal am Grunde. Die Staubgefäße sind nach unten gebogen und schauen aus der Blütenkrone raus. | ||
|Beschreibung Frucht=Die Früchte sind kugelige, grüne, bis 6 cm große Kapseln mit einer stacheligen Fruchtschale. Die darin enthaltenden ein bis drei Samen ("Kastanien") sind glänzend braun mit einem weißlichen Nabelfleck. Die Fruchtreife ist September - Oktober. | |Beschreibung Frucht=Die Früchte sind kugelige, grüne, bis 6 cm große Kapseln mit einer stacheligen Fruchtschale. Die darin enthaltenden ein bis drei Samen ("Kastanien") sind glänzend braun mit einem weißlichen Nabelfleck. Die Fruchtreife ist September - Oktober. | ||
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|Rote Liste Berlin=nicht gefährdet | |Rote Liste Berlin=nicht gefährdet | ||
|Interaktion Mensch=Die Wiederbesiedlung Mitteleuropas durch die Rosskastanie fand im 16. Jahrhundert statt. Es ist jedoch strittig, ob die Baumart durch die Osmanische Streitkräfte von Konstantinopel (Istanbul) aus eingeführt wurde, indem die Samen als Medizingrundlage für ihre Pferde mitgeführ haben oder ob die Art bewusst im Wiener Hofgarten eingepflanzt worden ist, von wo sie sich ausbreiten konnte. | |Interaktion Mensch=Die Wiederbesiedlung Mitteleuropas durch die Rosskastanie fand im 16. Jahrhundert statt. Es ist jedoch strittig, ob die Baumart durch die Osmanische Streitkräfte von Konstantinopel (Istanbul) aus eingeführt wurde, indem die Samen als Medizingrundlage für ihre Pferde mitgeführ haben oder ob die Art bewusst im Wiener Hofgarten eingepflanzt worden ist, von wo sie sich ausbreiten konnte. | ||
− | |Wissenswertes Giftigkeit oder Verwendung= | + | |Wissenswertes Giftigkeit oder Verwendung=Unreife Früchte und grüne Samenschalen der Rosskastanie sind leicht giftig. Der Pollen wirkt allergen. |
Für die pharmazeutische Industrie werden Samen, Borke, Blättern und Blüten benutzt. | Für die pharmazeutische Industrie werden Samen, Borke, Blättern und Blüten benutzt. | ||
− | |Wissenswertes 1=Roßkastanie und Edelkastanie sind nicht näher miteinander verwandt, trotz der Ähnlichkeit der deutschen Namen. Die Namensgebung beruht auf | + | |Wissenswertes 1=Roßkastanie und Edelkastanie sind nicht näher miteinander verwandt, trotz der Ähnlichkeit der deutschen Namen. Die Namensgebung beruht auf ähnlichem Aussehen der Früchte und Samen beider Baumarten. |
|Wissenswertes 2=Die in Europa erstmals 1984 beobachtetete Rosskastanienminiermotte (Cameraria ohridella) gewinnt an Bedeutung als Schädling. Der eingewanderte Schädling bewirkt einen vorzeitigen Blattfall bei den befalenen Bäumen, wodurch sie deutlich geschwächt werden. | |Wissenswertes 2=Die in Europa erstmals 1984 beobachtetete Rosskastanienminiermotte (Cameraria ohridella) gewinnt an Bedeutung als Schädling. Der eingewanderte Schädling bewirkt einen vorzeitigen Blattfall bei den befalenen Bäumen, wodurch sie deutlich geschwächt werden. | ||
|Artikelautoren=Alice Kracht | |Artikelautoren=Alice Kracht | ||
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*Amann, G., Richter, P.: Bäume und Sträucher des Waldes. Neumann, 1962. | *Amann, G., Richter, P.: Bäume und Sträucher des Waldes. Neumann, 1962. | ||
*Kugler, H.: Blütenökologie. G. Fisher Verlag, Stuttgart, 1970. | *Kugler, H.: Blütenökologie. G. Fisher Verlag, Stuttgart, 1970. | ||
+ | *Roth, L., Daunderer, M., Kormann, K.: Giftpflanzen - Pflanzengifte : Vorkommen, Wirkung, Therapie. Allergische und phototoxische Reaktionen. Nikol Verlag, Hamburg, 2008. | ||
*Seite „Gewöhnliche Rosskastanie“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 7. April 2016, 21:28 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Gew%C3%B6hnliche_Rosskastanie&oldid=153273993 (Abgerufen: 20. April 2016, 12:35 UTC) | *Seite „Gewöhnliche Rosskastanie“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 7. April 2016, 21:28 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Gew%C3%B6hnliche_Rosskastanie&oldid=153273993 (Abgerufen: 20. April 2016, 12:35 UTC) | ||
|Link zu Wikipedia=https://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%B6hnliche_Rosskastanie | |Link zu Wikipedia=https://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%B6hnliche_Rosskastanie | ||
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Version vom 27. April 2016, 11:43 Uhr
Deutscher Name: | Gemeine Rosskastanie |
Wissensch. Name: | Aesculus hippocastanum (Linnaeus, L.) |
Weitere deutsche Namen: | Weiße Rosskastanie |
Großgruppe: | holzige Blütenpflanzen |
Taxonomie: | Ordnung Seifenbaumartige (Sapindales) / Familie Seifenbaumgewächse (Sapindaceae) |
Deutsche Wikipedia-Seite |
Rote Liste Berlin: | nicht gefährdet |
Status: | Neophyt |
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
- sehr große Blätter mit meist fünf- bis sieben Fiedern
- sehr große, aufrecht stehende Blütenstände "Kerzen"
- große, rotbraune, klebrige Winterknospen
Beschreibung
Verwechslungsmöglichkeiten:
Aesculus × carnea – Rotblühende Rosskastanie | Die Rotblühende Rosskastanie Aesculus × carnea (Hayne) ist eine Kreuzung aus der Gemeinen Rosskastanie und der Roten Rosskastanie (Aesculus hippocastanum x Aesculus pavia). Sie unterscheidet sich durch kleinere und kürzer gestielte Blätter, nur spärlich stachelige Früchte und rosane bis rote Blüten mit gelben Blütenmalen. |
Biologie: Die Blüten der Rosskastanie werden durch Bienen und Hummeln bestäubt. Die anfangs gelbe Blütenmale verfärben sich nach der Bestäubung rosa, als ein Signal an die Bestäuber die Blüte nicht nochmals anzufliegen. Blütezeit: April - Juni Lebensraum: schattige und feuchte Wälder Verbreitung: Vor der letzten Eiszeit in Mitteleuropa heimisch. Nach der Eiszeit erst in Südosteuropa und Westasien verbreitet und erst ab dem 16. Jahrhundert wieder in Mittel- und Westeuropa eingebürgert.
Verbreitung nach Bundesland:
ganz Deutschland
Mensch und Stadt
Die Wiederbesiedlung Mitteleuropas durch die Rosskastanie fand im 16. Jahrhundert statt. Es ist jedoch strittig, ob die Baumart durch die Osmanische Streitkräfte von Konstantinopel (Istanbul) aus eingeführt wurde, indem die Samen als Medizingrundlage für ihre Pferde mitgeführ haben oder ob die Art bewusst im Wiener Hofgarten eingepflanzt worden ist, von wo sie sich ausbreiten konnte.
Wissenswertes
- Giftigkeit oder Verwendung: Unreife Früchte und grüne Samenschalen der Rosskastanie sind leicht giftig. Der Pollen wirkt allergen.
Für die pharmazeutische Industrie werden Samen, Borke, Blättern und Blüten benutzt.
- Roßkastanie und Edelkastanie sind nicht näher miteinander verwandt, trotz der Ähnlichkeit der deutschen Namen. Die Namensgebung beruht auf ähnlichem Aussehen der Früchte und Samen beider Baumarten.
- Die in Europa erstmals 1984 beobachtetete Rosskastanienminiermotte (Cameraria ohridella) gewinnt an Bedeutung als Schädling. Der eingewanderte Schädling bewirkt einen vorzeitigen Blattfall bei den befalenen Bäumen, wodurch sie deutlich geschwächt werden.
Quellen, Literatur, Weblinks
- Aas, G., Riedmiller, A.: Laubbäume: Bestimmen - Kennenlernen – Schützen. Gondrom, 2002.
- Amann, G., Richter, P.: Bäume und Sträucher des Waldes. Neumann, 1962.
- Kugler, H.: Blütenökologie. G. Fisher Verlag, Stuttgart, 1970.
- Roth, L., Daunderer, M., Kormann, K.: Giftpflanzen - Pflanzengifte : Vorkommen, Wirkung, Therapie. Allergische und phototoxische Reaktionen. Nikol Verlag, Hamburg, 2008.
- Seite „Gewöhnliche Rosskastanie“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 7. April 2016, 21:28 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Gew%C3%B6hnliche_Rosskastanie&oldid=153273993 (Abgerufen: 20. April 2016, 12:35 UTC)
An diesem Artikel sind folgende Autoren beteiligt: Alice Kracht