Rotkehlchen – Erithacus rubecula: Unterschied zwischen den Versionen

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|Gattung=Erithacus
 
|Gattung=Erithacus
 
|Besondere Merkmale=*orangerote Kehle und Brust
 
|Besondere Merkmale=*orangerote Kehle und Brust
|Beschreibung kurz=Das Rotkehlchen ist mit seiner orangerote Kehle, Stirn und Vorderbrust nahezu unverwechselbar. Auffällig sind auch die schwarzen Knopfaugen des kleinen rundlichen Vogels.
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|Beschreibung kurz=Das Rotkehlchen ist mit seiner orangeroten Kehle, Stirn und Vorderbrust nahezu unverwechselbar. Auffällig sind auch die schwarzen Knopfaugen des kleinen rundlichen Vogels.
|Beschreibung Jugendstadien=Bei den Jungtieren ist das dunkelbraune Gefieder noch ohne Rot.
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|Beschreibung Jugendstadien=Bei den Jungtieren ist das Gefieder dunkelbraun, das Rot fehlt.
 
|Beschreibung lang=Rotkehlchen haben eine Größe von 13-15 cm, eine Flügellänge von 7-7,5 cm eine Schnabellänge von 1,5 cm, und ein Gewicht von 13-23 g
 
|Beschreibung lang=Rotkehlchen haben eine Größe von 13-15 cm, eine Flügellänge von 7-7,5 cm eine Schnabellänge von 1,5 cm, und ein Gewicht von 13-23 g
Die Körperoberseite ist braun, Brust und Bauch hingegen hellgrau. Namensgebend hellrot ist ein großes zusammenhängendes rundliches Feld, das sich vom Stirn- und Kopfbereich über die Kehle und der Vorderbrust erstreckt. Es ist kein Geschlechtsdimorphismus vorhanden.
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Die Körperoberseite ist braun, Brust und Bauch hingegen sind hellgrau. Namensgebend ist ein hellrotes zusammenhängendes rundliches Gefiederfeld, das sich vom Stirn- und Kopfbereich über die Kehle und der Vorderbrust erstreckt. Es ist kein Geschlechtsdimorphismus vorhanden.
|Verhalten=Zugverhalten: Stirchvogel, der Ende Oktober nach Südeuropa oder Nordafrika zieht und Ende Februar nach Deutschland zurückkehrt. Rotkehlchen sind allerdings inzwischen häufige Standvögel, die im Winter auch Futterstellen aufsuchen.
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|Verhalten=Zugverhalten: Strichvogel, der Ende Oktober nach Südeuropa oder Nordafrika zieht und Ende Februar nach Deutschland zurückkehrt. Rotkehlchen sind hierzulande allerdings inzwischen häufige Standvögel, die im Winter auch Futterstellen aufsuchen.
|Lebensweise und Fortpflanzung=In den warmen  Frühjahrs und Sommermonaten besteht die Ernährung aus Insekten, Laven, kleinen Schmetterlingen, Spinnen oder gar Regenwürmern (nach Regenfall), welche auch vorzugsweise den Jungtieren verfüttert werden. Ab Herbst und dem Winter über werden Beeren (Insbesondere Holunder, Faulbeere und Vogelbeere) und Sämereien gefressen, dabei wird auch die Nähe zum menschen nicht gescheut und Futterstellen aufgesucht. Da aber viele durch den Darm wanderne Samen oder die Kerne der Beeren ihre Keimfähigkeit (80%) und sie trage damit u.a. auch zur Verbreitung mancher Pflanzen bei.
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|Lebensweise und Fortpflanzung=In den warmen  Frühjahrs- und Sommermonaten besteht die Ernährung aus Insekten, Laven, kleinen Schmetterlingen, Spinnen oder gar Regenwürmern (nach Regenfall), welche auch vorzugsweise den Jungtieren verfüttert werden. Ab Herbst und den Winter über werden Beeren (insbesondere Holunderbeere, Faulbeere und Vogelbeere) und Sämereien gefressen, dabei wird auch die Nähe zum Menschen nicht gescheut und Futterstellen aufgesucht. Da aber viele der durch den Darm wanderne Samen oder Kerne der Beeren ihre Keimfähigkeit beibehalten (80%), tragen sie damit u.a. auch zur Verbreitung mancher Pflanzen bei.
Zur Brutzeit baut das Weibchen in Nischen- Mauerübersprüngen, Baumwurzelhöhlungen oder Nistkästen ein Nest, das mit getrocknetem Pflanzenmaterial, Fell, Federn, Moos ausgepolstert wird. Es werden 5-7 weiße rotbraun getupfte Eier gelegt, die das weibchen 14 Tage lang alleine ausbrütet, nach 14-17 Tagen verlassen die Jungtiere das Nest.
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Zur Brutzeit baut das Weibchen in Nischen- Mauerübersprüngen, Baumwurzelhöhlungen oder Nistkästen ein Nest, das mit getrocknetem Pflanzenmaterial, Fell, Federn, Moos ausgepolstert wird. Es werden 5-7 weiße rotbraun getupfte Eier gelegt, die das Weibchen 14 Tage lang alleine ausbrütet, nach 14-17 Tagen verlassen die Jungtiere das Nest.
 
Häufig finden zwei Bruten im Jahr statt.
 
Häufig finden zwei Bruten im Jahr statt.
 
|Bild 1=File:Rotkehlchenportrait aus ca. 1 Meter Entfernung.jpg
 
|Bild 1=File:Rotkehlchenportrait aus ca. 1 Meter Entfernung.jpg
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|Bild 2 Beschreibung=Rotkehlchen mit Beute
 
|Bild 2 Beschreibung=Rotkehlchen mit Beute
 
|Bild 2 Urheber und Lizenz=Diego Delso, CC BY-SA 3.0
 
|Bild 2 Urheber und Lizenz=Diego Delso, CC BY-SA 3.0
|Beschreibung Audio=Der Lockruf von Rotkehlchen ist eine häufige aneinander Reihung von ''tick''-Lauten, ohne Pausen. Der Gesang, der insbesondere in der Abenddämmerung zu hören ist, beginnt mit halblauten weichen Pfiffen und endet in eine Reihe hoher feinster und perlender Töne.
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|Beschreibung Audio=Der Lockruf des Rotkehlchens ist eine häufige Aneinanderreihung von ''tick''-Lauten, ohne Pausen. Der Gesang, der insbesondere in der Abenddämmerung zu hören ist, beginnt mit halblauten weichen Pfiffen und endet in einer Reihe hoher feinster und perlender Töne.
 
|Audio 1=File:Erithacus rubecula TSA-medium.mp3
 
|Audio 1=File:Erithacus rubecula TSA-medium.mp3
 
|Audio 1 Kurzfassung=File:Erithacus rubecula TSA-short.mp3
 
|Audio 1 Kurzfassung=File:Erithacus rubecula TSA-short.mp3
 
|Audio 1 Beschreibung=Gesang
 
|Audio 1 Beschreibung=Gesang
 
|Audio 1 Urheber und Lizenz=Frommolt, CC BY-SA 3.0
 
|Audio 1 Urheber und Lizenz=Frommolt, CC BY-SA 3.0
|Lebensraum=Das Rotkehlchen lebt ursprünglich in eher lichten Auwäldern, Laub-, Misch- und Nadelwäldern. Auch Parks, Friedhöfe, Feldgehölze und Gärten zählen zu seinem Lebensraum. Häufig lebt es in einem wassernahen Gebiet. Das Rotkehlchen zieht schattige und relativ feuchte Gebiete, trockenen und heißen Arealen vor.
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|Lebensraum=Das Rotkehlchen lebt ursprünglich in eher lichten Auwäldern, Laub-, Misch- und Nadelwäldern. Auch Parks, Friedhöfe, Feldgehölze und Gärten zählen zu seinem Lebensraum. Häufig besiedelt es wassernahe Gebiete. Das Rotkehlchen zieht schattige und relativ feuchte Gebiete, trockenen und heißen Arealen vor.
 
|Status=Teilzieher und Standvogel
 
|Status=Teilzieher und Standvogel
 
|Rote Liste Berlin=nicht gefährdet
 
|Rote Liste Berlin=nicht gefährdet
 
|Rote Liste Deutschland=nicht gefährdet
 
|Rote Liste Deutschland=nicht gefährdet
|Lebensraum Stadt=Der ehemalige Waldbewohner ist auch Parks, Friedhöfe und Gärten mit reichlich Unterholz zu finden. Den Gesang des Rotkehlchens kann man vor allem in der Nähe einer Beleuchtungsquelle, wie Straßenlampen, auch nachts hören. In der Stille der Nacht haben sie den Vorteil besser gehört zu werden.
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|Lebensraum Stadt=Der ehemalige Waldbewohner ist auch in Parks, Friedhöfen und Gärten mit reichlich Unterholz zu finden.
 
|Interaktion Mensch=Das Rotkehlchen ist dem Menschen gegenüber wenig scheu, besonders wenn Nahrung, wie durch Gartenarbeit aufgescheuchte Insekten oder an Futterstellen, erwartet wird.
 
|Interaktion Mensch=Das Rotkehlchen ist dem Menschen gegenüber wenig scheu, besonders wenn Nahrung, wie durch Gartenarbeit aufgescheuchte Insekten oder an Futterstellen, erwartet wird.
|Wissenswertes 1=Das Rotkehlchen beginnt von Februar bis Juli ca. 50 Minuten vor Sonnenaufgang zu singen. Ist aber auch teilweise in der Nacht zu hören.
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|Wissenswertes 1=Das Rotkehlchen beginnt von Februar bis Juli ca. 50 Minuten vor Sonnenaufgang zu singen. Es ist aber auch teilweise in der Nacht zu hören, vor allem in der Nähe von Beleuchtungsquellen wie Straßenlampen.
 
|Wissenswertes 2=Es hat bei der Entdeckung und wissenschaftlichen Anerkennung des Magnetsinns eine wichtige Rolle gespielt.
 
|Wissenswertes 2=Es hat bei der Entdeckung und wissenschaftlichen Anerkennung des Magnetsinns eine wichtige Rolle gespielt.
 
|Quellen=*[https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rotkehlchen&oldid=150816651 Wikipediaartikel: "Rotkehlchen" (Abgerufen 16. Februar, 10:36)]
 
|Quellen=*[https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Rotkehlchen&oldid=150816651 Wikipediaartikel: "Rotkehlchen" (Abgerufen 16. Februar, 10:36)]

Version vom 16. September 2016, 13:28 Uhr

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Deutscher Name: Rotkehlchen
Wissensch. Name: Erithacus rubecula
(Linnaeus, 1758)
Großgruppe: Vögel
Taxonomie: Ordnung Passeriformes / Familie Muscicapidae
Deutsche Wikipedia-Seite
Rote Liste Deutschland: nicht gefährdet
Rote Liste Berlin: nicht gefährdet
Status: Teilzieher und Standvogel

Merkmale

Besondere Merkmale:
  • orangerote Kehle und Brust
Das Rotkehlchen ist mit seiner orangeroten Kehle, Stirn und Vorderbrust nahezu unverwechselbar. Auffällig sind auch die schwarzen Knopfaugen des kleinen rundlichen Vogels. Bei den Jungtieren ist das Gefieder dunkelbraun, das Rot fehlt.

Bilder

Beschreibung

Ausführliche Beschreibung: Rotkehlchen haben eine Größe von 13-15 cm, eine Flügellänge von 7-7,5 cm eine Schnabellänge von 1,5 cm, und ein Gewicht von 13-23 g Die Körperoberseite ist braun, Brust und Bauch hingegen sind hellgrau. Namensgebend ist ein hellrotes zusammenhängendes rundliches Gefiederfeld, das sich vom Stirn- und Kopfbereich über die Kehle und der Vorderbrust erstreckt. Es ist kein Geschlechtsdimorphismus vorhanden.

Verhalten: Zugverhalten: Strichvogel, der Ende Oktober nach Südeuropa oder Nordafrika zieht und Ende Februar nach Deutschland zurückkehrt. Rotkehlchen sind hierzulande allerdings inzwischen häufige Standvögel, die im Winter auch Futterstellen aufsuchen.

Laute: Der Lockruf des Rotkehlchens ist eine häufige Aneinanderreihung von tick-Lauten, ohne Pausen. Der Gesang, der insbesondere in der Abenddämmerung zu hören ist, beginnt mit halblauten weichen Pfiffen und endet in einer Reihe hoher feinster und perlender Töne.

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes: Die Miniaturansicht konnte nicht am vorgesehenen Ort gespeichert werden
(?/i)
Kurz:
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Lebensweise und Fortpflanzung: In den warmen Frühjahrs- und Sommermonaten besteht die Ernährung aus Insekten, Laven, kleinen Schmetterlingen, Spinnen oder gar Regenwürmern (nach Regenfall), welche auch vorzugsweise den Jungtieren verfüttert werden. Ab Herbst und den Winter über werden Beeren (insbesondere Holunderbeere, Faulbeere und Vogelbeere) und Sämereien gefressen, dabei wird auch die Nähe zum Menschen nicht gescheut und Futterstellen aufgesucht. Da aber viele der durch den Darm wanderne Samen oder Kerne der Beeren ihre Keimfähigkeit beibehalten (80%), tragen sie damit u.a. auch zur Verbreitung mancher Pflanzen bei. Zur Brutzeit baut das Weibchen in Nischen- Mauerübersprüngen, Baumwurzelhöhlungen oder Nistkästen ein Nest, das mit getrocknetem Pflanzenmaterial, Fell, Federn, Moos ausgepolstert wird. Es werden 5-7 weiße rotbraun getupfte Eier gelegt, die das Weibchen 14 Tage lang alleine ausbrütet, nach 14-17 Tagen verlassen die Jungtiere das Nest. Häufig finden zwei Bruten im Jahr statt.

Lebensraum: Das Rotkehlchen lebt ursprünglich in eher lichten Auwäldern, Laub-, Misch- und Nadelwäldern. Auch Parks, Friedhöfe, Feldgehölze und Gärten zählen zu seinem Lebensraum. Häufig besiedelt es wassernahe Gebiete. Das Rotkehlchen zieht schattige und relativ feuchte Gebiete, trockenen und heißen Arealen vor.

Mensch und Stadt

Der ehemalige Waldbewohner ist auch in Parks, Friedhöfen und Gärten mit reichlich Unterholz zu finden.

Das Rotkehlchen ist dem Menschen gegenüber wenig scheu, besonders wenn Nahrung, wie durch Gartenarbeit aufgescheuchte Insekten oder an Futterstellen, erwartet wird.

Wissenswertes

  • Das Rotkehlchen beginnt von Februar bis Juli ca. 50 Minuten vor Sonnenaufgang zu singen. Es ist aber auch teilweise in der Nacht zu hören, vor allem in der Nähe von Beleuchtungsquellen wie Straßenlampen.
  • Es hat bei der Entdeckung und wissenschaftlichen Anerkennung des Magnetsinns eine wichtige Rolle gespielt.

Quellen, Literatur, Weblinks

Quelle: Offene Naturführer, Das Wiki zu Bestimmungsfragen: Rotkehlchen – Erithacus rubecula (Zuletzt geändert:
Dieses Attribut ist ein Spezialattribut in diesem Wiki.
26 November 2020 21:17:28). Abgerufen am 2. Juni 2025, 09:20 von https://offene-naturfuehrer.de/web/Rotkehlchen_–_Erithacus_rubecula