Mehlmottenschlupfwespe (Habrobracon hebetor)
Biologie
Habrobracon hebetor ist eine kosmopolitisch verbreitete Art, die gewöhnlich in Gemeinschaft mit Larven verschiedener vorratsschädigender Motten gefunden wird. Die Wirtslarven werden zunächst mit dem Ovipositor angestochen und paralysiert. Anschließend werden mehrere Eier außen an die Wirtslarven abgelegt. Die Wespe gehört deshalb zu den Ektoparasiten. Mehrere Parasitoidenlarven entwickeln sich an einem Wirtstier, das sie kurz vor der Verpuppung verlassen. Die Parasitoidenlarven spinnen zur Verpuppung einen Kokon. Die Eiablage beginnt bei Temperaturen zwischen 16°C und 19°C, erreicht ihr Maximum bei 30°C und erfolgt nicht mehr bei 44°C. Das Geschlechterverhältnis beträgt 0,4. Der Lebenszyklus dauert vom Ei zum Imago dauert bei 30°C etwa zehn Tage. Das Weibchen lebt etwa 23 Tage und legt ca. 100 Eier. Im Lager sammeln sich die Männchen an Erhebungen, wie z. B der Getreideoberfläche, wo sich die Weichen dann zur Paarung einfinden. Paralysierte Wirtslarven setzen ihre Entwicklung nicht fort. Dies führt zu einer Art Selbstversorgung, die es Habrobracon hebetor ermöglicht, Perioden geringer Wirtsverfügbarkeit zu überleben. In Freilandversuchen ergab sich, dass die Temperatur und die Wirtsverfügbarkeit die Hauptfaktoren für die Populationsentwicklung von Habrobracon hebetor in Getreidelägern darstellen. In gemäßigten Breiten tritt Habrobracon hebetor wahrscheinlich nicht in die Diapause ein, vor allem Puppen, aber auch Imagines überwintern in Getreidelägern. Zur Fernorientierung folgen die Weibchen den Spuren eines Sekretes aus den Mandibulardrüsen der Wirtsraupen. Die aktiven Komponenten, 2-Acylcyclohexan-1,3-dione, nutzen sie somit als Kairomone. Die Gespinste befinden sich auf dem Gespinst der Raupen.