Kornkäfer (Sitophilus granarius)
Biologie
Der Kornkäfer befällt Weizen, Roggen, Hafer, Gerste, Mais, Hirse, Reis, Teigwaren, Buchweizen, Mehl, Kleie, Schrot, Mandeln, Erdnüsse, Erbsen, Bohnen, Soja. Er entwickelt sich nicht in Mahlprodukten und geht nach Fraß an Hülsenfrüchten, Lupinen, Mandeln, Erdnüssen und Soja bald zugrunde. Vom Ei bis zur Puppe entwickelt sich der Kornkäfer im Getreidekorn, das er dabei fast vollständig auffrisst. Nach ca. fünf Wochen bei 25 °C schlüpft aus einem befallenen Getreidekorn der Jungkäfer, der erst nach der Aushärtung seines Chitinskeletts die Kornhülle verlässt. Nach wenigen Tagen kann die Begattung der Weibchen erfolgen, die dann etwa 200 Tage lang pro Tag etwa ein Ei ablegen. Die Entwicklung vom Ei bis zum Käfer dauert bei 27 °C 29 bis 34 Tage. Anzahl der Nachkommen und Lebensdauer der Käfer hängen vom Nahrungsangebot und einem optimalen Mikroklima ab: sechs Monate bei 29 °C und 75 % rel. Luftfeuchte und 2,5 Jahre bei etwa 10 °C. Die Kältestarre tritt bei 5 °C, die Wärmestarre bei 38,5 °C ein. Der Kältetod erfolgt unterhalb von -10 °C und der Wärmetod erfolgt oberhalb von 40 °C recht schnell. In Weizen mit einer Kornfeuchte von unter 9 % vermehrt der Käfer sich nicht. Die lichtscheuen Käfer meiden die beleuchteten Oberflächen des Lagergutes.
Larvenentwicklung
thumb|Hier eine kleine Larve in einem Korn. Gut zu erkennen ist links oben die gebohrte Öffnung, durch die das Ei abgelegt wurde. thumb|In diesem aufgeschnittenen Korn ist eine ältere Larve, die kurz vor der Verpuppung steht, zu finden. Das Korn ist fast vollständig ausgefressen und damit für den Menschen völlig wertlos geworden!
Das Weibchen legt mit seiner Legeröhre in ein Fraßloch ein Ei in das Weizenkorn ab. Anschließend wird das Loch mit einem Sekretpfropfen verschlossen. Die Entwicklung vom Ei bis zur Puppe findet im Inneren der Körner statt. Da der Mehlkörper der Körner von den verschiedenen Larvenstadien an- bzw. aufgefressen wird, werden dadurch Gewicht und Verkaufswert des Getreides stark vermindert, die Backfähigkeit verringert und die Keimfähigkeit beeinträchtigt.