Gemeine Rosskastanie – Aesculus hippocastanum
Deutscher Name: | Gemeine Rosskastanie |
Wissensch. Name: | Aesculus hippocastanum (Linnaeus, L.) |
Weitere deutsche Namen: | Weiße Rosskastanie |
Großgruppe: | holzige Blütenpflanzen |
Taxonomie: | Ordnung Seifenbaumartige (Sapindales) / Familie Seifenbaumgewächse (Sapindaceae) |
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Rote Liste Berlin: | nicht gefährdet |
Status: | Neophyt |
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
- sehr große Blätter mit meist fünf- bis sieben Fiedern
- sehr große, aufrecht stehende Blütenstände "Kerzen"
- große, rotbraune, klebrige Winterknospen
Beschreibung
Verwechslungsmöglichkeiten:
Aesculus × carnea – Rotblühende Rosskastanie | Die Rotblühende Rosskastanie Aesculus × carnea (Hayne) ist eine Kreuzung aus der Gemeinen Rosskastanie und der Roten Rosskastanie (Aesculus hippocastanum x Aesculus pavia). Sie unterscheidet sich durch kleinere und kürzer gestielte Blätter, nur spärlich stachelige Früchte und rosane bis rote Blüten mit gelben Blütenmalen. |
Biologie: Die Blüten der Rosskastanie werden durch Bienen und Hummeln bestäubt. Die anfangs gelbe Blütenmale verfärben sich nach der Bestäubung rosa, als ein Signal an die Bestäuber die Blüte nicht nochmals anzufliegen. Blütezeit: April - Juni Lebensraum: schattige und feuchte Wälder Verbreitung: Vor der letzten Eiszeit in Mitteleuropa heimisch. Nach der Eiszeit erst in Südosteuropa und Westasien verbreitet und erst ab dem 16. Jahrhundert wieder in Mittel- und Westeuropa eingebürgert.
Verbreitung nach Bundesland:
ganz Deutschland
Mensch und Stadt
Die Wiederbesiedlung Mitteleuropas durch die Rosskastanie fand im 16. Jahrhundert statt. Es ist jedoch strittig, ob die Baumart durch die Osmanische Streitkräfte von Konstantinopel (Istanbul) aus eingeführt wurde, indem die Samen als Medizingrundlage für ihre Pferde mitgeführ haben oder ob die Art bewusst im Wiener Hofgarten eingepflanzt worden ist, von wo sie sich ausbreiten konnte.
Wissenswertes
- Giftigkeit oder Verwendung: Unreife Früchte und grüne Samenschalen der Rosskastanie sind leicht giftig. Der Pollen wirkt allergen.
Für die pharmazeutische Industrie werden Samen, Borke, Blättern und Blüten benutzt.
- Roßkastanie und Edelkastanie sind nicht näher miteinander verwandt, trotz der Ähnlichkeit der deutschen Namen. Die Namensgebung beruht auf ähnlichem Aussehen der Früchte und Samen beider Baumarten.
- Die in Europa erstmals 1984 beobachtetete Rosskastanienminiermotte (Cameraria ohridella) gewinnt an Bedeutung als Schädling. Der eingewanderte Schädling bewirkt einen vorzeitigen Blattfall bei den befalenen Bäumen, wodurch sie deutlich geschwächt werden.
Quellen, Literatur, Weblinks
- Aas, G., Riedmiller, A.: Laubbäume: Bestimmen - Kennenlernen – Schützen. Gondrom, 2002.
- Amann, G., Richter, P.: Bäume und Sträucher des Waldes. Neumann, 1962.
- Kugler, H.: Blütenökologie. G. Fisher Verlag, Stuttgart, 1970.
- Roth, L., Daunderer, M., Kormann, K.: Giftpflanzen - Pflanzengifte : Vorkommen, Wirkung, Therapie. Allergische und phototoxische Reaktionen. Nikol Verlag, Hamburg, 2008.
- Seite „Gewöhnliche Rosskastanie“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 7. April 2016, 21:28 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Gew%C3%B6hnliche_Rosskastanie&oldid=153273993 (Abgerufen: 20. April 2016, 12:35 UTC)
An diesem Artikel sind folgende Autoren beteiligt: Alice Kracht