Ein Schlüssel für die Weizenarten (Karl Hammer)

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Hinweis: Dieser Schlüssel ist mit dem Autornamen gekennzeichnet und die Mitarbeit ist auf Karl Hammer beschränkt. Auf der Diskussionseite sind Kritik und Verbesserungsvorschläge jedoch sehr willkommen!
Zitiervorschlag: Hammer, Karl 2011. Ein Schlüssel für die Weizenarten. http:/​/​www.​offene-naturfuehrer.​de/​wiki/​Ein_​Schlüssel_​für_​die_​Weizenarten_​(Karl_​Hammer) Diese Arbeit ist eine Originalarbeit, die erstmalig hier publiziert ist.

Weizen gehört zu den wichtigsten Nahrungspflanzen der Menschheit. Die frühere Vielfalt an Arten und Landsorten geht immer mehr zurück (Hammer 2000). Sieben Weizenarten werden heute schon nicht mehr von den Bauern noch so entlegener Gebiete unserer Erde angebaut (Khoshbakht und Hammer 2010). Wenigstens finden sie sich noch in Sammlungen und Genbanken. Dieser Verlust macht betroffen. Ebenso betroffen war berühmte Afrikaforscher Schweinfurth (1908), der sich vor rund hundert Jahren der Genealogie des Weizens zuwandte und feststellen musste:“… unbegreiflich … wie man diese wichtigste aller Geschichtsfragen so lange unbeachtet lassen konnte, obgleich doch so viele namhafte, zum Teil hoch gefeierte Gelehrte in ihren Schriften, die den Ursprung von Kulturpflanzen behandelten … über die Bedeutung keinen Zweifel gelassen haben. Erklärlich erscheint mir dieses Außerachtlassen wichtiger Ziele wohl in erster Linie durch das gegenwärtig mangelnde Zusammenwirken der einzelnen Disziplinen …“ 1911 hatte August Schulz (Schulz 1911) auf klassische Weise (also morphologisch) die Weizen in drei verschiedene Gruppen eingeteilt. Schon bald erfolgte die eindrucksvolle Bestätigung durch die Cytologie. Das System von Flaksberger (1935) konnte sich international durchsetzen. Auf dieser Basis entstand auch ein heute noch brauchbares System (Dorofeev und Korovina 1979, russ.), das neben den Arten auch die infraspezifischen Sippen enthält. Dieses System und der dazugehörige Schlüssel werden in absehbarer Zeit (geplant Ende 2012) in einer englischen Fassung vorliegen (Knüpffer et al. 2004). Andere heute akzeptierte Systeme sind zwar zuweilen phylogenetisch besser untermauert, verzichten aber auf Schlüssel und vernachlässigen vollständig den infraspezifischen Bereich.

Auch in Deutschland geht die Vielfalt der Weizen rapide zurück. Nur noch relativ wenige Arten sind im Anbau ebenso wie die Anzahl der botanischen Varietäten innerhalb der Arten. So ist nach Scholz (2007) vom Saat-Weizen nur noch die var. lutescens (Alef.) Mansf. im kommerziellen Anbau. Allerdings wächst eine beachtliche Vielfalt bei den Liebhabern der Kulturpflanzen und in den Genbanken des deutschsprachigen Raumes gibt es ebenfalls bedeutende Kollektionen. Möglicherweise ist das Ausdruck eines wachsenden Biodiversitätsbewusstseins.

Die Bestimmung dieses Materials wird oft angestrebt. In einem ersten Schritt sollen daher die Schlüssel für die Arten geliefert werden. Zusätzlich werden die Unterarten und wichtige Synonyme aufgezählt. Bezüglich der deutschen Namen sei auf Hammer (2000) und Scholz (2007) verwiesen. Es ist vorgesehen, die Schlüssel für die infraspezifischen Sippen der wichtigen Arten bald im Anschluss an diesen Artenschlüssel zu erstellen.


Triticum-Schlüssel (Weizenarten, Poaceae)
Von: Karl Hammer
Geographischer Geltungsbereich: Europa — Zielgruppe: Allgemein — Mitarbeit begrenzt auf: Karl Hammer — Stand: Erstfassung beendet
11
Jedes Ährchen mit 2 Hüllspelzen   ► 2
1
Jedes Ährchen mit 4 normal entwickelten Hüllspelzen; Ähren kurz begrannt, unecht verzweigt (Spindelglieder verlängert); Körner glasig 
  T. jakubzineri (Udacz. & Schachm.) Udacz. & Schachm.
(= T. turgidum subsp. jakubzineri Udacz. & Schachm.)
22
Deckspelze der untersten Blüte im Ährchen länger als die Vorspelze; Körner glasig   ► 3
2
Deckspelze der untersten Blüte im Ährchen so lang oder fast so lang wie die Vorspelze; Körner glasig oder mehlig   ► 5
33
Ähren auf Druck (beim Drusch) in einzelne Spindelglieder zerfallend; Spelzen bei der Reife das Korn fest umschließend (Spelzweizen) 
  T. ispahanicum Heslot
(= T. dicoccon subsp. ispahanicum (Heslot) Dorof. )
3
Ähren bei der Reife auch auf Druck nicht zerfallend; Spelzen bei der Reife das Korn nicht fest umschließend (Nacktweizen)   ► 4
44
Hüllspelzen länglich-lanzettlich, papierartig (ähnlich einer Haferhüllspelze); Körner sehr groß, länglich-oval 
  T. polonicum L.
(= T. turgidum subsp. polonicum (L.) Thell., Deina polonica (L.) Alef.)
2 Unterarten: subsp. polonicum, subsp. abyssinicum (Steud.) Vav.
4
Hüllspelzen hart (rau), länglich-oval; Körner oval 
  T. petropavlovskyi Udacz. & Migusch.
(= T. turanicum convar. montanostepposum Jakubz. f. aristiforme Jakubz. )
55
Vorspelze bei der Reife in zwei Hälften gespalten; 1 Korn je Ährchen, selten auch 2   ► 6
5
Vorspelze bei der Reife nicht in zwei Hälften gespalten; 2 Körner je Ährchen, häufiger auch mehr   ► 9
66
Ährenspindelglieder bei der Reife zäh oder auf Druck (bei Drusch) an den unteren Enden der einzelnen Spindelglieder zerfallend, häufig von spontaner Brüchigkeit; Spindelglieder kahl oder nur in der oberen Hälfte am Rande behaart   ► 7
6
Ährenspindelglieder bei der Reife leicht zerfallend; Spindelglieder am Rande auf der ganzen Länge dicht behaart   ► 8
77
Körner nicht fest in die Spelzen eingeschlossen (Nacktweizen); Ährchen 12–13 mm lang und 5–6 mm breit; Hüllspelzen 10–13 mm lang, zart, mit einem grannenartigen Auswuchs von bis zu 7 mm Länge 
  T. sinskajae A. Filat. & Kurk.
(= T. monococcum var. sinskajae (A. Filat. & Kurk.) Mac Key )
7
Körner fest in die Spelzen eingeschlossen (Spelzweizen); Ährchen 10–11 mm lang und 4 mm breit; Hüllspelzen 6–10 mm lang, grob, mit an der Basis breitem Kielzahn von 0,8–1,5 mm Länge 
  T. monococcum L.
(= Crithodium monococcum (L.) A. Löve)
88
Alle Blätter kahl oder zumindest die untersten sich samtig anfühlend durch winzige Härchen (Lupe!); Hüllspelzen 8–11 mm lang; Kielzahn 2–2,5 mm lang; Zahn des ersten Seitennervs der Hüllspelze deutlich kürzer als der Hauptkielzahn; Vorspelzengranne des zweiten Blütchens eines Ährchens länger als die Granne des ersten Blütchens, zwischen 2 lanzettlichen Zähnen, die 1,5 bis 2,5 mm lang sind 
  T. urartu Thum. ex Gandil.
(= T. monococcum subsp. urartu (Thum.) A. & D. Löve)
8
Alle Blätter bedeckt von kurzen borstigen und einigen zerstreuten längeren Härchen; Hüllspelzen 6–8 cm lang; Kielzahn 1–1,5 cm lang; Zahn des ersten Seitennervs fast so lang oder etwas kürzer als der Hauptkielzahn; Vorspelzengranne des zweiten Blütchens eines Ährchens kürzer oder fast kürzer als die Granne des ersten Blütchens, zwischen 2 breitlanzettlichen, etwa 1,5 mm langen Zähnen, die etwa 1,5 mm lang sind 
  T. boeoticum Boiss.
(= Crithodium monococcum (L.) A. Löve. 2 Subspecies: subsp. boeoticum (T. monococcum subsp. aegilopoides (Link) Thell.) und subsp. thaoudar (Reut. ex Hausskn.) Grossh.)
99
Ährenspindel nach der Reife auf Druck oder nach Drusch zerfallend; Körner fest in den Spelzen eingeschlossen (Spelzweizen), selten nicht fest (T. militinae  ► 10
9
Ährenspindel nach der Reife nicht in einzelne Spindelstufen zerfallend (auch beim Drusch) sondern elastisch bleibend; Körner nicht fest in die Spelzen eingeschlossen (Nacktweizen), selten (bei T. vavilovii) Körner fest in die Spelzen eingeschlossen und dann Ähre unecht verzweigt   ► 19
1010
Spindelglieder im mittleren Teil der Ähre (4–) 5–8 mm lang, daher Ähren lockerer; Ähre vom Rücken so breit oder fast so breit wie von der Seite, sehr selten schmaler (T. macha  ► 11
10
Spindelglieder im mittleren Teil der Ähre bis 4 mm, selten 5 mm lang, daher Ähren dichter; Ähre vom Rücken immer deutlich schmaler als von der Seite   ► 13
1111
Blätter kahl, samtig oder rau; Spindelglieder bei der Reife nur im unteren Ährenteil am Halm verbleibend oder an der Bauchseite   ► 12
11
Blätter borstig behaart; Spindelglieder verbleiben bei der Reife immer an deren oberen Enden verbleibend 
  T. kiharae Dorof. & Migusch.
1212
Reifende Ähre trennt sich leicht vom Stroh; Spindelglieder im mittleren Teil der Ähre 4 seltener 5 mm lang; Hauptzahn der Hüllspelzen gewöhnlich lang, aber zuweilen kurz und stumpf 
  T. macha Dekapr. & Menabde
(= T. aestivum subsp. macha (Dekapr. & Menabde) Mac Key)
12
Reifende Ähre trennt sich nicht vom Stroh; Spindelglieder im mittleren Teil der Ähre 5–8 mm lang; Hauptzahn der Hüllspelzen kurz, sich kaum über die Spelze erhebend 
  T. spelta L.
(= T. aestivum subsp. spelta (L.) Thell.)
2 Unterarten: subsp. spelta (Europa), subsp. kuckuckianum Gökg. ex Dorof. et al. (Asien)
1313
Ährenspindel kahl oder im oberen Teil an den Rändern behaart, gelegentlich auf der ganzen Länge, aber mit Bändern kurzer, schuppenähnlicher Haare 
  T. dicoccon Schrank
(= T. turgidum subsp. dicoccon (Schrank) Thell., Gigachilon polonicum subsp. dicoccon (Schrank) A. Löve)
4 Unterarten: subsp. dicoccon, subsp. maroccanum Flaksb., subsp. asiaticum Vav., subsp. abyssinicum Vav.
13
Ährenspindel auf der ganzen Länge der seitlichen Ränder mit kurzen oder langen Haaren bedeckt, die in vielen Bändern stehen   ► 14
1414
Ährenspindel durch gut ausgebildete Abbruchstellen leicht in die Spindelglieder zerfallend (wenigstens unter Druck); die Oberfläche der Hüllspelzen geht allmählich in den Kiel über; wildwachsende Weizen   ► 15
14
Abbruchstellen der Ährenspindel nicht oder nur schwach entwickelt; Oberfläche der Hüllspelzen geht scharf in den Kiel über; kultivierte Weizen   ► 16
1515
Ähren 8–10 cm lang, mit langen, kräftigen, groben, rauen Grannen; Ährenspindel an den Seiten mit langen Haaren bedeckt; Blätter samtig, seltener rau oder glatt 
  T. dicoccoides (Koern. ex Aschers. & Graebn.) Koern. ex Schweinf.
(= T. turgidum subsp. dicoccoides (Körn. ex Asch. & Graebn.) Thell.)
3 Unterarten: subsp. dicoccoides, subsp. incertum (Jakubz.) K. Hammer & A. Filat. comb. nud., subsp. judaicum (Vav.) K. Hammer & A. Filat. comb. nud.
15
Ähren 5–8 (10) cm lang, mit verhältnismäßig dünnen, nicht sehr groben und wenig rauen Grannen; Ährenspindel an den Seiten mit kurzen zerstreuten Haaren; Blätter borstig behaart, mit relativ langen, zerstreuten Haaren 
  T. araraticum Jakubz.
(= T. timopheevii subsp. armeniacum Mac Key ex van Slageren)
2 Unterarten: subsp. araraticum, subsp. kurdistanicum Dorof. & Migusch.
1616
Kielzahn der Hüllspelze nach oben in eine kurze Granne übergehend; Spindelglieder bis 1,5 (2) mm lang; Ähren (2) 3–5 (7) cm lang 
  T. militinae Zhuk. & Migusch.
(= T. timopheevii var. militinae (Zhuk. & Migusch.) Zhuk. & Migusch.)
16
Kielzahn der Hüllspelze kurz; Spindelglieder 1,5 (2) mm lang; Ähren (5) 6–9 cm lang   ► 17
1717
Blätter dicht samtig; Hüllspelze 7–9 mm lang; Kielzahn mit gebogener Spitze, etwa 0,5–1 mm lang, und ein weiterer, zweiter Zahn sehr kurz bis fehlend 
  T. karamyschevii Nevski
(= T. georgicum (Dekapr. & Menabde) Dekapr., T. palaeocolchicum Menabde, T. turgidum subsp. georgicum (Dekapr. & Menabde) Mac Key ex Hanelt)
17
Blätter borstig behaart; Hüllspelze 8–10 mm lang, mit einem geraden oder leicht gebogenem Kielzahn, etwa 1,3–2,5 mm lang und mit einem gut entwickelten zweiten Zahn   ► 18
1818
Ährenspindel an den Seitenrändern mit einem relativ schmalen, 0,2–0,3 mm breiten behaarten Rand, an der Basis deutlich eingeschnürt zum darauffolgenden unteren Spindelglied; Ähren dicht (D[Fußnote 1] = 30–54)* 
  T. timopheevii (Zhuk.) Zhuk.
18
Ährenspindel an den Seitenrändern mit einem breiteren, 0,4–0,5 mm breiten behaarten Rand, an der Basis weniger deutlich eingeschnürt zum darauffolgenden unteren Spindelglied (daher Spindel weniger brüchig); Ähren weniger dicht (D[Fußnote 1] = 32–40) 
  T. zhukovskyi Menabde & Ericzjan
(= T. timopheevii subsp. zhukovskyi (Menabde & Ericzjan) Cai)
1919
Ähren mit unechter Verzweigung infolge der Grannenverlängerung bei einem Teil der Ährchen; Körner fest von den Spelzen umschlossen 
  T. vavilovii (Thum.) Jakubz.
(= T. aestivum subsp. vavilovii (Thum.) Sears)
19
Ähren einfach, selten verzweigt, aber dann Hüllspelzen mit deutlich ausgebildetem Kiel, der bis zu ihrer Basis reicht; Körner nackt, selten in die Spelzen eingeschlossen   ► 20
2020
Hüllspelzen auf der ganzen Länge mit deutlich ausgeprägtem Kiel   ► 21
20
Hüllspelzen nur in der oberen Hälfte mit deutlich ausgeprägtem Kiel, selten mit einem Kiel über die gesamte Spelzenlänge   ► 23
2121
Spindelglieder 5–6,5 mm lang; Hüllspelzen 13–16 mm lang; Ähren 11–14 cm lang, einfach, recht locker (D[Fußnote 1] = 16–18) 
  T. turanicum Jakubz.
(= T. orientale Perciv., T. percivalii Hubb. ex Schiem., T. turgidum subsp. turanicum (Jakubz.) A. & D. Löve)
21
Spindelglieder 2,5–5 mm lang; Hüllspelzen 8–15 mm lang; Ähren 4–13 cm lang (und mehr), häufig verzweigt, locker oder dicht (D[Fußnote 1] = 16–50)   ► 22
2222
Hüllspelzen 8–15 mm lang, ungefähr 1,5 mal kürzer als die zugehörige Deckspelze; Granne der unteren Hüllspelze spontan an der Basis abbrechend; Körner mehlig, 5,5–9 mm lang 
  T. turgidum L.
(Mit verzweigten Ähren = convar. compositum (L. f.) A. Filat., syn.: T. compositum L. f.)
22
Hüllspelzen 8–15 mm lang, gewöhnlich weniger als 1,5 mal kürzer als die zugehörige Deckspelze; Granne der unteren Hüllspelze an der Basis nicht oder nur sehr selten spontan abbrechend; Körner glasig, 7–12 mm lang 
  T. durum Desf.
(= T. turgidum subsp. durum (Desf.) Husn.)
2 Unterarten: subsp. durum, subsp. horanicum (Vav.) Vav.
2323
Hüllspelzen an der Oberseite mit 2 stumpfen, ungefähr 0,2 mm langen Zähnchen, zwischen denen eine lange Granne steht, die ähnlich lang wie die Deckspelzengranne ist, daher hat die ganze Ähre eine doppelte Grannenanzahl; Spindelglieder 1,5 mm breit; Stroh unter der Ähre gefüllt oder mit durchscheinender Mitte 
  T. carthlicum Nevski
(= T. persicum Vav., T. turgidum subsp. carthlicum (Nevski) A. & D. Löve)
23
Hüllspelzen an der Oberseite gewöhnlich nur mit 1 gut entwickelten Zahn, manchmal in eine kurze Granne übergehend, viel kürzer als die zugehörige Deckspelzengranne, selten so lang wie diese; Spindelglieder 2–3 mm breit; Stroh unter der Ähre gewöhnlich ungefüllt, selten gefüllt oder mit durchscheinender Mitte, aber dann Hüllspelze mit deutlichem Kiel über die gesamte Spelzenlänge   ► 24
2424
Stroh unter der Ähre gefüllt oder mit durchscheinender Mitte; die Querfurche an der Basis der Hüllspelze fehlt 
  T. aethiopicum Jakubz.
(= T. abyssinicum (Vav.) Vav.; T. turgidum subsp. abyssinicum Vav.)
3 Unterarten: subsp. aethiopicum, subsp. vavilovianum Jakubz. & A. Filat., subsp. turgidoides A. Filat.
24
Stroh unter der Ähre ungefüllt; Querfurche an der Basis der Hüllspelze deutlich ausgeprägt, sehr selten fehlend   ► 25
2525
Ähren locker (D[Fußnote 1] = 10–22, selten 23–38), 5–17 cm lang; Länge der Ähre die Breite mehr als 4–5 mal übersteigend; Ährchen in der Ähre auseinanderstrebend, schräg nach oben weisend; Körner 5–9 mm lang, länglich-oval bis eiförmig, gewöhnlich 2 mal länger als breit, selten so lang wie breit, daher Körner rundlich 
  T. aestivum L.
2 Unterarten: subsp. aestivum, subsp. hadropyrum (Flaksb.) Tzvel. (Asien))
25
Ähren dicht (D[Fußnote 1] = 33–54), 3–7 (8–10) cm lang; Länge der Ähren deren Breite 3 mal und mehr übertreffend; Ährchen in der Ähre berühren sich oder drücken einander zur Seite; Körner 4–7 mm lang, oval oder fast kugelförmig, ihre Länge ungefähr ihrer Breite entsprechend oder sie um nicht mehr als 2 mal übertreffend   ► 26
2626
Ähren mit mehr als 30 Ährchen; Ährchen mit 3–4 fertilen Blütchen; Körner oval; Blätter sich neigend 
  T. compactum Host
(= T. aestivum convar. compactum (Host) Alef., T. aestivum subsp. compactum (Host) Mac Key)
26
Ähren mit 13–20 Ährchen, Ährchen mit 4–5 fertilen Blütchen; Körner fast kugelig; Blätter in spitzem Winkel nach oben weisend 
  T. sphaerococcum Perciv.
(= T. aestivum subsp. sphaerococcum (Perciv.) Mac Key)

Fußnote:

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 D = Ährendichte, bestimmt durch die Anzahl der Ährchen kalkuliert auf 10 cm Ährenlänge


Die meist künstlich hergestellen Sippen T. timonovum Heslot & Ferrari, T. fungicidum Zhuk., T. palmovae G. Ivanov, T. tetraurartu Gandil., T. dimococcum Schiem. & Staudt, T. soveticum Zhebrak, T. flaksbergeri Navr. und T. borisii Zhebrak (zu den Genomformeln vgl. Hammer et al. 2011, dort auch die Genomformeln der anderen Weizen), sind in diesem Schlüssel nicht enthalten. Zu den Hybriden mit Roggen (×Triticosecale Wittm.) vgl. ebenfalls Hammer et al. 2011. ×Triticosecale findet sich jetzt auch in der neueren deutschen Pflanzenbestimmungsliteratur (Scholz 2007).


Literatur

  • Dorofeev V. F. & O.N. Korovina (eds.) 1979. Pšenica (wheat). Kul’turnaja Flora SSSR, vol. 1. Kolos, Leningrad.
  • Hammer K. 2000. Biodiversität der Gattung Triticum. Ökologische Pflanzenzüchtung und Biologische Vielfalt von Kulturpflanzen, NABU und FiBL, pp. 72–81.
  • Hammer K., A.A. Filatenko & K. Pistrick 2011. Taxonomic remarks on Triticum L. and ×Triticosecale Wittm. Genet. Resour. Crop Evol. 58, 3–10.
  • Knüpffer H., L.A. Morrison, A.A. Filatenko, K. Hammer, A. Morgounov & I Faberová 2004. English translation of the 1979 Russian taxonomic monograph of Triticum L. by Dorfeev et al.: project progress report. Schriften Gen. Res. 22, 282–283.
  • Khoshbakht K. & K. Hammer 2010. Threatened Crop Species Diversity. Tehran.
  • Scholz H. 2007. Familie Süßgräser. In: E.J. Jäger et al. (Hrsg.) Rothmaler Exkursionsflora von Deutschland, Bd. 5. Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Berlin, pp. 788–820.
  • Schulz A. 1911. Die Abstammung des Weizens. Mitt. Nat. Ges. Halle 1, Nr. 2, 14–17.
  • Schweinfurth G. 1908. Über die von A. Aaronsohn ausgeführten Nachforschungen nach dem wilden Emmer (Triticum dicoccoides Kcke). Ber. dtsch. Bot. Ges. 26a, 309–324.