Epilobium (Deutschland)

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Epilobium (Weidenröschen, Onagraceae)
Von: Jan Eckstein
Geographischer Geltungsbereich: Deutschland — Quelle: Überarbeitet nach Rothmaler (2002)
, Zündorf et al. (2006)
, Haeupler & Muer (2000)
, Oberdorfer (2001)
Zusammenarbeit: offenMitwirkende: Jan Eckstein
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Blüten leicht zygomorph, mit nur einer Symmetrieebene, Kronblätter flach ausgebreitet, alle Blätter wechselständig   ► 2
Blüten radiär, Krone trichterförmig, zumindest die unteren Blätter gegenständig   ► 4
22
Blätter 10–20 mm breit, unterseits mit hervortretenden Nerven, ganze Pflanze krautig 
 Schmalblättriges Weidenröschen  –  Epilobium angustifolium L.
(= Chamaenerion angustifolium (L.) Scop.)
Pflanze mit zahlreichen Wurzelsprossen und daher oft in dichten Beständen auftretend. Stängel aufrecht, einzeln, selten verzweigt, kahl. Blüten in auffallenden, lang zylindrischen Trauben. Krone 2–3 cm im Durchmesser, purpurrot. Pflanze 60–120 cm. Blüte Juni-Juli. Kahlschläge, Waldwege, lichte Laub- und Nadelwälder, Ruderalstellen, Ufer, Gebüsche.
Blüte
Blüte
Epilobium angustifolium, Blütenstand
Blätter bis 5 mm breit, unterseits nicht mit hervortretenden Nerven, Stängel an der Basis verholzend   ► 3
33
Stängel aufrecht, Blätter ganzrandig oder schwach gezähnt, Griffel nur im unteren Drittel zottig behaart 
 Rosmarin-Weidenröschen  –  Epilobium dodonaei Vill.
(= Chamaenerion angustissimum (Weber) Sosn.)
Pflanze dunkelgrün. Blätter starr, linealisch, 1–3 mm breit. Kelch rot. Krone 2–3 cm im Durchmesser, rosa. Narbe vierspaltig. Pflanze 20–100 cm. Blüte Juli-September. Flussschotter, Kiesgruben.
Epilobium dodonaei, Habitus
Stängel bogig aufsteigend, Blätter deutlich drüsig gezähnt, Griffel bis zur Hälfte zottig behaart 
 Fleischers Weidenröschen  –  Epilobium fleischeri Hochst.
(= Chamaenerion fleischeri (Hochst.) Fritsch)
Pflanze grasgrün. Blätter starr, lineal-lanzettlich, 1–6 mm breit. Kelch rot. Krone 2–3 cm im Durchmesser, purpurrot. Narbe vierspaltig. Pflanze 20–40 cm. Blüte Juli-September. Flussschotter, Kiesbänke, Moränenschutt.
Blüte
Blüte
Epilobium fleischeri, Habitus
44
Narbe vierspaltig   ► 5
Narbe kopfig oder keulig   ► 9
55
Stängel abstehend behaart, Blätter sitzend   ► 6
Stängel anliegend behaart, teilweise zusätzlich mit abstehenden Drüsenhaaren, Blätter kurz oder lang gestielt   ► 7
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Blüten ≥ 12 mm im Durchmesser, Haare am oberen Stängel zum Teil > 2 mm lang, Blattrand mit 0,5–1 mm langen, hakig nach vorn gerichteten Zähnen 
 Rauhaariges Weidenröschen  –  Epilobium hirsutum L.
Ältere Pflanzen mit langen, unterirdischen Ausläufern. Stängel unten vierkantig, oben rund. Blätter 6–12 cm lang, halbstängelumfassend und etwas herablaufend. Krone bis 2 cm im Durchmesser, dunkelrosa. Pflanze 80–150 cm. Blüte Juni-September. Staudenfluren, Ufer, Gräben, Quellen.
Blüte
Blüte
Blüten ≤ 9 mm im Durchmesser, Haare am oberen Stängel 1–2 mm lang, Blattrand schwach drüsig gezähnt 
 Kleinblütiges Weidenröschen  –  Epilobium parviflorum Schreb.
Pflanzen immer ohne Ausläufer, höchstens mit verlängertem Rhizom. Stängel im Herbst am Grund mit langblättrigen Erneuerungsrosetten. Stängel oft rötlich überlaufen, rund, oben mit vier erhabenen Längsleisten. Blätter 3–7 cm lang, sitzend oder kurz gestielt, nicht herablaufend. Krone blassrosa Pflanze 30–80 cm. Blüte Juni-September. Staudenfluren an Bächen, Gräben, Quellen, feuchte Wege.
Epilobium parviflorum, Habitus
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Blattstiel 4–8 mm lang, Blätter länglich bis eiförmig, Spreitengrund deutlich keilförmig verschmälert 
 Lanzett-Weidenröschen  –  Epilobium lanceolatum Sebast. & Mauri
Pflanze nur oberwärts verzweigt. Stängel rund, oben mit anliegenden Haaren und abstehenden Drüsenhaaren, unten fast kahl. Blattachseln oft mit beblätterten Kurztrieben. Krone 6- 10 mm lang, hell- bis dunkelrosa. Pflanze 30–60 cm. Blüte Juni-August. Steinschutt- und Felsfluren, Bahndämme, Steinbrüche.
Blattstiel < 3 mm lang, Blätter schmal eilanzettlich, Spreitengrund herzförmig, abgerundet oder schwach keilförmig   ► 8
88
Stängel oberwärts und Früchte neben anliegenden Haaren auch mit Drüsenhaaren, Blätter 4–10 cm lang und 15–35 mm breit, Spreitengrund schwach herzförmig oder abgerundet 
 Berg-Weidenröschen  –  Epilobium montanum L.
(= Epilobium hypericifolium Tausch)
Pflanze nur oberwärts mit wenigen Seitenästen. Krone 8–12 mm lang, rosa. Pflanze 10–80 cm. Blüte Juni-September. Laub- und Nadelwälder, Waldwege, Säume, Gärten, Parks.
Stängel und Früchte nur anliegend behaart, ohne Drüsenhaare, Blätter 1–5 cm lang und 5–15 mm breit, Spreitengrund abgerundet oder schwach keilförmig 
 Hügel-Weidenröschen  –  Epilobium collinum C.C.Gmel.
Pflanze vom Grunde an verzweigt. Krone 4–6 mm lang, rosa. Pflanze 10–40 cm. Blüte Juni-September. Fels- und Mauerspalten, Steinschuttfluren.
99
Mittlere und obere Blätter in Wirteln zu 3 (-4) angeordnet 
 Quirl-Weidenröschen  –  Epilobium alpestre (Jacq.) Krocker
(= Epilobium trigonum Schrank)
Stängel aufrecht, rund, unten mit 2 und oben mit 2–4 flaumigen Längsstreifen, oben etwas drüsenhaarig. Blätter eilanzettlich, zwei- bis dreimal so lang wie breit, grasgrün, unterseits glänzend. Krone 8–15 mm lang, hellpurpurn. Pflanze 30–100 cm. Blüte Juli-August. Subalpine Hochstaudenfluren.
Blätter gegenständig oder teilweise wechselständig, nicht in Wirteln   ► 10
1010
Pflanze mit oberirdischen oder unterirdischen Ausläufern   ► 11
Pflanze ohne Ausläufer   ► 15
1111
Stängel rund, ohne erhabene Längsleisten 
 Sumpf-Weidenröschen  –  Epilobium palustre L.
Stängel am Grunde mit fadenförmigen, unterirdischen Ausläufern. Ausläufer im Herbst mit haselnussgroßer Knospe. Blätter schmal lanzettlich, mehr oder weniger ganzrandig, Blattrand etwas nach unten gebogen. Krone 3–8 mm lang, weißlich bis rosa. Samen dicht mit winzigen Papillen besetzt. Pflanze 10–50 cm. Blüte Juli-September. Flach- und Quellmoore, Großseggenriede, Gräben, feuchte Wiesen.
Blüte
Blüte
Epilobium palustre
Stängel kantig oder mit 2 oder 4 erhabenen Längsleisten   ► 12
1212
Pflanze 20–90 cm hoch, Blütenstand vielblütig, Blätter meist > 4 cm lang 
 Dunkelgrünes Weidenröschen  –  Epilobium obscurum Schreb.
Stängel zusammendrückbar, stark verzweigt, unten kahl, oben kurz kraushaarig, ohne Drüsenhaare. Blätter lanzettlich bis eilanzettlich, sitzend, oberseits matt dunkelgrün. Krone 5–7 mm lang, trübpurpurn. Samen grau, dicht kurzwarzig. Pflanze 60–100 cm. Blüte Juni-September. Quellfluren in Bergwiesen, Bachufer, Gräben, Tümpel.
Pflanzen 5–30 cm hoch, Blütenstand 1–4-blütig, Blätter meist deutlich < 4 cm lang   ► 13
1313
Ausläufer unterirdisch, Blätter 2–4 cm lang 
 Mieren-Weidenröschen  –  Epilobium alsinifolium Vill.
Pflanze durch unterirdische Ausläufer rasig wachsend. Ausläufer mit Schuppenblättern. Stängelblätter eiförmig bis eilanzettlich, ± zugespitzt, fleischig, dunkelgrün glänzend. Krone 8–12 mm lang, rosa bis rot. Samen mit transparentem Anhängsel. Pflanze 10–30 cm. Blüte Juli-August. Subalpine bis alpine Quellfluren.
Ausläufer oberirdisch, Blätter 1–2 cm lang   ► 14
1414
Stängel zu mehreren, oben kahl oder nur an den Kanten behaart, Früchte anfangs drüsenhaarig, später verkahlend 
 Gauchheil-Weidenröschen  –  Epilobium anagallidifolium Lam.
Pflanze am Wurzelhals mit zarten Ausläufern. Stängelblätter eiförmig, stumpf, am Grund keilig, fast ganzrandig, kurz gestielt. Krone 4–5 mm lang, rosarot. Samen mit transparentem Anhängsel. Pflanze 4–15 cm. Blüte Juli-August. Subalpine bis alpine Quellfluren, sickerfeuchter Feinschutt.
Epilobium anagallidifolium, Habitus
Stängel einzeln, oben fein kraushaarig, Früchte angedrückt grauhaarig 
 Nickendes Weidenröschen  –  Epilobium nutans F.W.Schmidt
(= Epilobium alpinum L. p. p.)
Pflanze am Wurzelhals mit zarten, sich schnell bewurzelnden Ausläufern, Ausläufer mit runden Blättern. Stängelblätter schmal eiförmig, stumpf, etwas fleischig, fast ganzrandig, kahl. Krone 5 mm lang, blassviolett. Samen mit transparentem Anhängsel. Pflanze 5–20 cm. Blüte Juli-August. Subalpine Quellfluren und Quellmoore.
1515
Stängel besonders oben und im Blütenstandsbereich mit abstehenden Drüsenhaaren, daneben auch zahlreiche drüsenlose Haare, Früchte mit abstehenden Drüsenhaaren   ► 16
Stängel ohne Drüsenhaare, teilweise aber mit drüsenlosen Haaren, Früchte ohne Drüsenhaare   ► 17
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Blätter ± graugrün, oft > 5 mm lang gestielt 
 Rosenrotes Weidenröschen  –  Epilobium roseum Schreb.
Pflanzen stark verzweigt. Stängel im Herbst am Grund mit kurzblättrigen Rosetten. Blätter etwa in der Mitte am breitesten, mit eingesenktem Nervennetz und daher runzlig erscheinend. Krone 6–10 mm lang, weißlich bis rosa. Samen mit braunen, abgerundeten Papillen, die nicht in Längsreihen stehen. Pflanze 25–80 cm. Blüte Juli-September. Bach- und Flussufer, Gräben, Weidengebüsche.
Blätter frischgrün, 2–4 mm lang gestielt 
 Drüsiges Weidenröschen  –  Epilobium ciliatum Rafin.
(= Epilobium graebneri Rubner; Epilobium adenocaulon Hausskn.)
Pflanze oft rot überlaufen. Stängel im Herbst am Grund mit kurzblättrigen Rosetten. Blätter im unterem Drittel am breitesten. Krone 3–6mm breit, weißlich bis rosa. Samen mit in Längsreihen stehenden, weißen, spitzen Papillen. Pflanze 30–150 cm. Blüte Juni-September. Schuttplätze, Gärten, Ufer, Waldwege.
1717
Stängel oben kahl oder spärlich behaart, oft rot glänzend, untere und mittlere Blätter sitzend, schwach herablaufend, hellgrün, Kelchblätter bis 6 mm lang 
 Vierkantiges Weidenröschen  –  Epilobium tetragonum L.
(= Epilobium adnatum Grieseb.)
Pflanze oben aufrecht abstehend verzweigt. Stängel im Herbst am Grund mit langblättrigen Erneuerungsrosetten. Blätter relativ dicht gezähnt. Krone 4–6 mm lang, blassrosa. Pflanze 30–100 cm. Blüte Juli-August. Feuchte Staudenfluren, Ufer, Gräben, Schuttplätze.
Stängel oben meist weichhaarig, grau, untere und mittlere Blätter sehr kurz gestielt oder sitzend, nicht herablaufend, graugrün, Kelchblätter bis 8 mm lang 
 Graugrünes Weidenröschen  –  Epilobium lamyi F.W.Schultz
(= Epilobium tetragonum subsp. lamyi (F.W.Schultz) Nyman)
Pflanze oben aufrecht abstehend verzweigt. Stängel im Herbst am Grund mit langblättrigen Erneuerungsrosetten. Blätter entfernt gezähnt. Krone 4–6 mm lang, blassrosa. Pflanze 20–60 cm. Blüte Juli-September. Waldschläge, Lichtungen, Waldwege.