Hedera helix L. in Mitteleuropa (Holger Zetzsche)
Aus Offene Naturführer BiolFlor
Hinweis: | Dieser Schlüssel ist mit dem Autornamen gekennzeichnet und die Mitarbeit ist auf Holger Zetzsche beschränkt. Auf der Diskussionseite sind Kritik und Verbesserungsvorschläge jedoch sehr willkommen! |
Diese Arbeit ist eine Originalarbeit, die erstmalig hier publiziert ist. |
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Anmerkung: Die Unterschiede zwischen den Unterarten werden im direkten Vergleich der Laubblätter der Kriechtriebe besonders deutlich. Da besonders Hedera helix subsp. helix aber sehr variabel ist,
weist der Schlüssel in der Praxis gewisse Schwächen auf. Zudem sollten immer mehrere Laubblätter eines Individuums zur Bestimmung untersucht werden.
Hedera helix subsp. helix L.
Arealformel: m/mo-temp • oz 1-2 EUR
Angaben zur Höhenverbreitung, pflanzensoziologische Bindung, Standort:
- Charakterart der Querco-Fagetea
- pH-Wert schwach basisch bis neutral, auf sauren Substraten seltener
- Bayrischer Wald bis 830 m, Vogesen bis 1000 m, südliches Frankreich bis 1200 m, Bayrische Alpen bis 1230 m, Südtirol bis 1350 m, Slowakei bis 1260 m
- in Belorussland regressiv, nicht blühend, auch in Birken-Fichtenwäldern verbreitet
- Wuchshöhe an Trägerbäumen: Britische Inseln bis 30 m; Belgien, Nordfrankreich bis 30 m; Deutschland bis 25 m; Polen (geschützte Stellen) bis 20 m; Ostpolen außer an geschützten Stellen nicht über 2 m, dort auch in 1 m blühend Höhe, selten fruchtend
Anatomische und morphologische Besonderheiten:
- Laubblätter kleiner als 8 cm lang und breit, sehr variabel
- meist 3- bis 5-lappig und bis 1/2 gespalten
- dunkelgrün; Blattnervatur grünlich bis weiß
- Äste der Sternhaare 4-9; Behaarung weiß
- mittlere Internodienlänge der Kriechtriebe 4-6cm
- Beeren 7-10 mm, reif blauschwarz
- Chromosomenzahl 2n = 48
Hedera helix subsp. hibernica (G.Kirchn.) D.C.McClint.
Arealformel: temp • oz1 EUR
Angaben zur Höhenverbreitung, pflanzensoziologische Bindung, Standort:
- innerhalb des Verbreitungsgebietes Charakterart der Querco-Fagetea, im euhumiden Bereich auch häufig auf sauren Substraten (Blechno-Fagetum)
- europaweit synanthrop verbreitet; gärtnerisch als Bodendecker stark propagiert (Gärten, Friedhöfe, Parks, an Ruinen)
- weniger frosthart als subsp. helix
Anatomische und morphologische Besonderheiten:
- Laubblätter 5 – 9 cm lang, 8 – 14 cm breit
- 3- bis 5-lappig, Lappen breitdreieckig, Mittellappen dominant; Laubblatt meist gelappt, maximal bis 1/3 gespalten
- matt, mittel- bis dunkelgrün; Nervatur hellgrüngrau nur wenig erhaben
- Blattstiel bis 20 cm
- Äste der Sternhaare 4-12, Behaarung oft gelblich-braun
- mittlere Internodienlänge der Kriechtriebe 5 - 7cm
- umfangreiche Synfloreszenz; Beeren 7 bis 12mm, reif schwarz
- etwas schlechter an Bäumen und Mauern haftend als subsp. helix
- Chromosomenzahl 2n = 96