Weiden: Große Sträucher und Bäume (Thomas Meyer)

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Weiden (Salix): Große Sträucher und Bäume (Weiden, Salicaceae)
Von: Thomas Meyer
Geographischer Geltungsbereich: Deutschland, insbesondere Schwaben — Quelle: Dieser Schlüssel wurde auf der Basis der in "Blumen in Schwaben" (http://blumeninschwaben.de/) publizierten Schlüssel erstellt. — Zusammenarbeit: offen — Stand: Illustrationen fehlen noch!
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Bäume mit hängenden, dünnen Zweigen   ► 2
BlumschwabSalixchry2.JPG A.jpg
1
Sträucher oder Bäume mit aufrechten Zweigen   ► 3
Bäume mit hängenden, dünnen Zweigen
22
Junge Triebe gelblich; Blattunterseite silbrig behaart; häufig gepflanzt 
 Trauer-Weide  –  Salix x chrysocoma
(= Salix x sepulcralis; S. alba x S. babylonica)
Bis 20 m großer Baum, Zweige schleppenartig herabhängend, Junge Triebe gelblich. Kätzchen nicht pelzig, Blüten überwiegend männlich. Häufig auch abnormale Kätzchen mit männlichen und weiblichen Blüten, die dann Wirrzöpfe bilden und besonders im Winter auffallen. Blätter linealisch lanzettlich, ganzrandig, behaart, Blattunterseite silbrig behaart. Blüte April-Mai. Park-und Gartenbaum.
Salixchrysocoma3.JPG
2
Junge Triebe auf der Sonnenseite rötlich; Blattunterseite graugrün, kahl; selten gepflanzt (nicht frosthart) 
 Babylonische Trauer-Weide, Chinesische Hänge-Weide  –  Salix babylonica
Blüte April-Mai. Bis 20 m großer Baum, Zweige schleppenartig herabhängend, Junge Triebe grünlich, auf der Sonnenseite rötlich. Kätzchen bis 2 cm lang, gekrümmt, Fruchtknoten kahl, sitzend, mit kurzem Griffel, Blätter linealisch-lanzettlich, 8-16 cm lang, fein gesägt, oberseits tiefgrün, Blattunterseite graugrün, kahl. Park- und Gartenbaum. Selten gepflanzt, da der Baum frostempfindlich ist
Bäume oder Sträucher, mit aufrechten Zweigen
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Zweige korkenzieherartig gedreht 
 Korkenzieher-Weide, Chinesische Baumweide, Peking-Weide  –  Salix matsudana 'Tortuosa'
Bis 13 m großer Baum, Zweige korkenzieherartig gewunden. Fruchtknoten sitzend, kahl, Griffel fehlend. Blätter linealisch-lanzettlich, 5-8 cm lang, scharf drüsig gesägt, oberseits frischgrün. Blattunterseite weißlich, anfangslocker seidig behaart, später kahl. Blüte März-April Park- und Gartenbaum.
3
Zweige nicht korkenzieherartig gedreht   ► 4
44
Ältere Blätter beiderseits ± kahl, unterseits oft mit hellem Wachsüberzug   ► 5
4
Ältere Blätter zumindest unterseits deutlich filzig, seidig oder samtig behaart   ► 10
Weiden mit unterseits ± kahlen Blätter
55
Blätter über der Mitte am breitesten im oberen Teil gesägt, unten ganzrandig 
 Purpur-Weide  –  Salix purpurea
Bis 6 m hoher Strauch, Zweige dünn, biegsam, gelbbraun oder purpurn. Kätzchen bis 5 cm lang, gekrümmt, sitzend, vor den Blättern erscheinend, Fruchtknoten sitzend, dicht behaart, Griffel sehr kurz. Staubbeutel vor der Blüte rot, später gelb, Staubblätter in der ganzen Länge zusammengewachsen, Tragblätter 2-farbig (am Grund hell, sonst schwarz), lang bärtig behaart. Blätter bis 12 cm lang, im oberen Teil gesägt, im unteren Teil ganzrandig, größte Breite im oberen Drittel, Oberseite grün, Unterseite heller, graugrün, beim Trocknen schwarz werdend, Nebenblätter fehlend. Blüte April-Mai. Fluss-, Bach- und Seeufer, Auen; verbreitet.
5
Blätter anders   ► 6
66
Rinde innen zitronengelb, Zweige stellenweise bläulich-weiß bereift   ► 7
6
Rinde innen grünlich, Zweige nicht bläulich-weiß bereift   ► 8
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Zweige dick, aufrecht, gelblich; Blätter breit lanzettlich, mit Nebenblättern 
 Reif-Weide  –  Salix daphnoides
Bis 3-10 m hohe Bäume oder Sträucher, Zweige dick, aufrecht, gelblich oder braun, leicht glänzend, mit hellem hechtblauem, abwischbarem Wachsbelag, an der Basis brüchig. Junge männliche Kätzchen flaumhaarig ("Palmkätzchen"), bis 6 cm lang, Tragblätter zweifarbig, bärtig, so lang wie der Fruchtknoten, Fruchtknoten seitlich stark zusammengedrückt, kurz gestielt, kahl. Blätter 4-8 cm lang, lanzettlich, 3-5 mal so lang wie breit, lang zugespitzt, regelmäßig drüsig gesägt, beiderseits mit 8-12 Seitennerven, Rand flach, Oberseite grün, stark glänzend, kahl, Blattunterseite bläulich-grün, heller, matt, kahl, Nebenblätter bleibend. Blüte April-Mai. Gebirgsnahe Kies- und Schotterauen, Kiesgruben, auch Zierpflanze. Gefährdungsgrad in Deutschland und Baden-Württemberg: 2 (Gefährdet). Gefährdungsgrad in Bayern: 3 (Gefährdet).
7
Zweige dünn, überhängend, rötlich; Blätter schmal lanzettlich, ohne Nebenblätter 
 Spitzblättrige Weide  –  Salix acutifolia
Bis 4 m hohe Sträucher, Zweige dünn, überhängend, rötlich oder violett, mit hellem hechtblauem, abwischbarem Wachsbelag, an der Basis biegsam. Junge männliche Kätzchen flaumhaarig ("Palmkätzchen"), bis 6 cm lang, Tragblätter zweifarbig, bärtig, halb so lang wie der Fruchtknoten, Fruchtknoten seitlich stark zusammengedrückt, kurz gestielt, kahl. Blätter 6-12 cm lang, lanzettlich, 5-7 mal so lang wie breit, lang zugespitzt, regelmäßig drüsig gesägt, beiderseits mit mehr als 15 Seitennerven, Rand flach, Oberseite grün, stark glänzend, kahl, Blattunterseite bläulich-grün, heller, matt, kahl, Nebenblätter schnell abfallend. Blüte April-Mai. Zierpflanze mit Einbürgerungstendenz, zur Befestigung von Dämmen häufig gepflanzte Sorte: 'Pendulifolia'.
88
Blätter breit lanzettlich, Zweige kaum brüchig 
 Lorbeer-Weide  –  Salix pentandra
Bis 7 m hohe Sträucher, spätblühend , Blüte nach dem Blattaustrieb, Zweige gelblich bis rötlich, lackartig glänzend, kahl, an der Basis biegsam. Junge männliche Kätzchen nicht flaumhaarig, erst nach der Blattentfaltung blühend, Tragblätter einfarbig gelb, an der Spitze völlig kahl, Fruchtknoten kurz gestielt, kahl. Blätter 5-10 cm lang, lanzettlich, oberseits stark glänzend, sattgrün, kahl, Blattrand regelmäßig fein drüsig gesägt, Drüsen klebrig, Blattstiel 10 mm, kahl, mit 2-5 Drüsenpaaren, Blattunterseite bläulich-grün, heller, matt, kahl, Nebenblätter selten vorhanden. Blüte Mai-Juni. Moore, Bachufer, Auengebüsche. Gefährdungsgrad in Baden-Württemberg: 3 (Gefährdet).
8
Blätter schmal lanzettlich, Zweige an der Basis leicht brechend   ► 9
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Borke sich in Fetzen lösend, neue Rinde rotbraun 
  ▼▼ a  –   Mandel-Weide  –  Salix triandra
2-5 m hoher Strauch, seltener Baum, mit der Blattentfaltung blühend, Borke sich in Fetzen lösend, neue Rinde rotbraun. Zweige kahl, an der Basis kaum brüchig. Kätzchen bis 8 cm lang, gestielt, Tragblätter einfarbig grün, nur an der Basis lang bärtig, oberer Teil kahl. Fruchtknoten lang gestielt, kahl, Griffel sehr kurz. Blätter bis 15 cm lang, lanzettlich, vorn lang zugespitzt, regelmäßig fein gesägt mit Drüsen auf den Zähnen, Oberseite sattgrün, leicht glänzend, kahl, Blätter unterseits grün oder grau, mit 15-25 Nervenpaaren, Nebenblätter nierenförmig, gut entwickelt. Blätter an der Blattbasis mit 2 stiftförmigen Drüsen, Blattstiel 0,5-1,2 cm lang. Blüte April-Mai. Fließgewässer, Bachufer, Seeufer.
aa
Blattunterseite grün, mit 2 stiftförmigen Drüsen am Blattstiel 
 Gewöhnliche Mandel-Weide  –  Salix triandra subsp. triandra
2-5 m hoher Strauch, seltener Baum, mit der Blattentfaltung blühend, Blattunterseite grün, Drüsen am Blattstiel deutlich entwickelt, stiftförmig. Blüte April-Mai. Fließgewässer, Bachufer, Seeufer.
a
Blattunterseite blaugrau bereift, Drüsen am Blattstiel schwach entwickelt 
 Bereifte Mandel-Weide  –  Salix triandra subsp. amygdalina
2-5 m hoher Strauch, seltener Baum, mit der Blattentfaltung blühend, Blattunterseite blaugrau bereift, Drüsen am Blattstiel schwach entwickelt, nicht stiftförmig. Blüte April-Mai. Fließgewässer, Bachufer, Seeufer.
9
Borke sich nicht in Fetzen lösend 
 Bruch-Weide  –  Salix fragilis
Bis 25 m hoher Baum, Zweige annähernd rechtwinklig abstehend, mit der Blattentfaltung blühend. Knospe kahl, mit einer inneren, gelb durchscheinenden Knospenschuppe, die sich zwischen der äußeren sowie einer hellen "Pseudoschuppe" befindet. Zweige gelblich bis grau, lackartig glänzend, kahl, an der Basis leicht brechend (Name!) d. h. vorjährige Zweige brechen, wenn sie dem Leittrieb angelegt werden. Junge männliche Kätzchen nicht flaumhaarig, Tragblätter einfarbig gelb, an den Rändern lang weißhaarig, Fruchtknoten ± sitzend, kahl. Blätter bis 18 cm lang, schmal lanzettlich, größte Breite unterhalb der Mitte, lang zugespitzt, oberseits glänzend dunkelgrün, Blattrand unregelmäßig grob drüsig gesägt. Blätter unterseits matt, bläulich grün, kahl, oft S-förmig gebogen, 15-20 Nervenpaare, Seitennerven bilden mit dem Mittelnerv Winkel von < 45°. Blattstiel 0,6-2,5 cm lang, meist mit 2 Drüsen, Nebenblätter an den Langtrieben bleibend, sonst hinfällig. Blüte April-Mai. Fließgewässer, Bachufer, Auengebüsche. Verwechslungsgefahr mit dem Bastard Salix x rubens!
Weiden mit unterseits deutlich behaarten Blätter
1010
Blätter linealisch oder lanzettlich   ► 11
10
Blätter ± eiförmig, runzlig   ► 15
Weiden mit linealisch oder lanzettlichen, unterseits deutlich behaarten Blätter
1111
Entrindetes Holz mit Striemen ( = Längsrippen); alle Zweige mit Nebenblättern 
 Filzast-Weide  –  Salix dasyclados
4-6 m großer baumartiger Strauch, Zweige und Knospen dicht samtig behaart. Männliche Kätzchen flaumig behaart ( = "Palmkätzchen"), da die zweifarbigen Tragblätter bärtig behaart sind. Entrindetes Holz mit 5-12 mm langen Striemen (Längsrippen). Blätter lanzettlich, bis 20 cm lang, zur Basis hin verschmälert, fast ganzrandig. Blätter anfangs beiderseitig weißfilzig, später oberseits verkahlend, unterseits weiß bis grau samtig behaart, Alle Zweige mit Nebenblättern. Blüte April-Mai. Nasse Ufer, häufig zur Uferbefestigung gepflanzt. Wahrscheinlich Tripelbastard S. caprea x S. cinerea x S. viminalis
11
Entrindetes Holz ohne Striemen; Nebenblätter klein oder fehlend   ► 12
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Junge Kätzchen flaumhaarig (Tragblätter der Blüten bärtig behaart) 
 Korb-Weide  –  Salix viminalis
2-10 m hoher Strauch, seltener Baum, Zweige im Austrieb grün, behaart, später olivgrün bis braun. Entrindetes Holz ohne Striemen, abgezogene Rinde innen grün. Junge männliche Kätzchen flaumhaarig ( = "Palmkätzchen"), da die Tragblätter der Blüten bärtig behaart sind. Männliche Kätzchen eiförmig, vor dem Laubaustrieb erscheinend, Fruchtknoten dicht behaart, sitzend. Blätter 10-20 cm lang, schlank, bis 2 cm breit, vorne zugespitzt, am Grund keilförmig, fast ganzrandig, etwas umgerollt, mit vereinzelten drüsigen Zähnchen, oberseits dunkelgrün nur anfangs schwach behaart, Hauptnerv eingesenkt; unterseits dicht silbrig-glänzend behaart, Hauptnerv hervortretend; Nebenblätter klein, lanzettlich, hinfällig. Blüte April-Mai. Fluss- und Bachauen, häufig zur Böschungssicherung gepflanzt; verbreitet. Wissenswertes: Durch Zurückschneiden der Zweige bis zum Stamm entstehen aus Silber- oder Korbweiden sogenannte "Kopfweiden". Die Schnittfläche verdickt sich und bringt zahlreiche Ruten hervor, die früher zur Herstellung von Flechtwaren (Name!) verwendet worden sind.
12
Junge Kätzchen nicht flaumhaarig (Tragblätter der Blüten kurzhaarig oder kahl)   ► 13
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2-10 m hoher Strauch, seltener Baum, Blätter linealisch, bis 20 cm lang, im Austrieb nach unten umgerollt, Haare parallel zu den Seitennerven. 
 Lavendel-Weide  –  Salix eleagnos
(= Salix elaeagnos)
2-10 m hoher Strauch, seltener Baum, Zweige zerstreut flaumig, später gelblich bis rötlich braun, glänzend, kahl, an der Basis brüchig. Entrindetes Holz ohne Striemen. Junge männliche Kätzchen länglich, nicht flaumhaarig (keine "Palmkätzchen), vor dem Laubaustrieb erscheinend. Fruchtknoten kahl, gestielt, Blätter bis 15 cm lang, schlank (ca. 1 cm breit), vorne zugespitzt, am Grund keilförmig, fast ganzrandig, im Austrieb nach unten stark umgerollt, Blattunterseite unterseits dicht matt weißfilzig. Nebenblätter meist fehlend. Blüte April-Mai. Fluss- und Bachauen, auch Zierpflanze!
13
Bis 35 m hoher Baum; Blätter lanzettlich, bis 10 cm lang, fein scharf gesägt, im Austrieb nach oben fast ganzrandig, Haare parallel zur Mittelrippe umgerollt   ► 14
1414
Zweige gelblich bis braun, nicht brüchig; Blätter in der Mitte am breitesten; Tragblätter an der Spitze kahl 
  ▼▼ a  –   Silber-Weide  –  Salix alba
Bis 35 m hoher Baum, Triebe gelb bis rotbraun, anfangs behaart, später verkahlend, an der Basis nicht brüchig. Entrindetes Holz ohne Striemen. Junge männliche Kätzchen nicht flaumhaarig (keine "Palmkätzchen"), Tragblätter einfarbig gelb, lang gestreckt, Basis und Rand kurzhaarig, vorderer Teil kahl, nicht bärtig. Männliche Kätzchen zylindrisch, bis 7 cm lang, Blütezeit mit oder nach dem Austrieb; männliche Blüten mit 2 Staubblätter, an der Basis dicht behaart. Weibliche Kätzchen gebogen-aufrecht, 5 cm lang, sehr schlank, mit einzelnen Nektardrüsen. Fruchtknoten kahl, sitzend. Blätter lanzettlich, bis 5-12 cm lang, größte Breite in der Mitte, fein drüsig gesägt (Drüsen auf den Zahnspitzen sitzend), anfangs beiderseitig weiß, seidenhaarig, im Licht schimmernd, später oberseits verkahlend. Blätter unterseits weiß bis grau samtig behaart. Nebenblätter nicht oder nur schwach entwickelt. Blüte April-Mai. Fluss-, Bach- und Seeufer, Auen; verbreitet. Wissenswertes: Durch Zurückschneiden entstehen der Zweige bis zum Stamm entstehen aus Silber- oder Korbweiden sogenannte "Kopfweiden". Die Schnittfläche verdickt sich und bringt zahlreiche Ruten hervor, die früher zur Herstellung von Flechtwaren (Name!) verwendet worden sind.
aa
Blätter beiderseits bleibend silbergrau behaart 
 Echte Silber-Weide  –  Salix alba var. sericea
Bis 20 m hoher Baum; Blätter schmal lanzettlich, bis 10 cm lang, beiderseits bleibend silbergrau behaart. Blüte April-Mai. Zierpflanze, verbreitet
a
Blätter oberseits dünn silbergrau behaart, später verkahlend und dunkelgrün   ► b
bb
Junge Zweige dottergelb 
 Dotter-Weide, Bunt-Weide, Gelbe Weide  –  Salix alba var. vitellina
Bis 20 m hoher Baum; Junge Zweige dottergelb bis mennige-rot; Blätter im Austrieb rot, oberseits fast kahl und unterseits nur wenig behaart. Blüte April-Mai. Zierpflanze, auch verwildert; verbreitet Häufig als Kopf-Weide gepflanzt.
b
Junge Zweige grün oder braun 
 Gewöhnliche Silber-Weide  –  Salix alba var. alba
Bis 35 m hoher Baum, junge Zweige grün oder braun; Blätter im Austrieb grün, lanzettlich, bis 5-12 cm lang, zur Basis hin verschmälert, fein drüsig gesägt (Drüsen auf den Zahnspitzen sitzend), anfangs beiderseitig weiß, seidenhaarig, im Licht schimmernd, später oberseits verkahlend; Blätter unterseits weiß bis grau samtig behaart. Blüte April-Mai. Fluss-, Bach- und Seeufer, Auen; verbreitet.
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Zweige rotbraun, an der Basis leicht brechend; Blätter größtenteils parallelrandig; Tragblätter an der Spitze bärtig 
 Fahl-Weide  –  Salix x rubens
(= Salix alba x Salix fragilis)
Bis 4-25 m hohe Bäume oder Sträucher, Zweige rotbraun, wenigstens in den Blattachseln und im Winkel unter den Knospen leicht behaart, beim Anlegen an den Leittrieb brechend. Junge männliche Kätzchen nicht flaumhaarig. Tragblätter einfarbig gelb, stumpf, an der Spitze und an den Rändern lang weißhaarig. Fruchtknoten ± sitzend, kahl. Blätter bis 18 cm lang, schmal lanzettlich, größte Breite unterhalb der Mitte, Blattoberseite junger Blätter hellgrau, kurz behaart, Blätter unterseits samtig behaart. Blüte April-Mai. Wälder, Auengebüsche.
Weiden mit ± eiförmigen, runzligen, unterseits deutlich behaarten Blätter
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Nebenblätter klein oder fehlend 
 Sal-Weide, Palm-Weide, Kätzchen-Weide  –  Salix caprea
Bis 10 m hoher Strauch oder kurzstämmiger Baum. Junge Triebe kurz behaart, graugrün, 2-4-jähriges Holz ohne Striemen, Rinde grau, mit Korkwarzen. Junge männliche Kätzchen eiförmig, bis 2,5 cm lang, kurz vor dem Laubaustrieb erscheinend (" = Palmkätzchen"). Weibliche Kätzchen aufrecht, elliptisch, ca. 4 cm lang, mit dem Laubaustrieb erscheinend. Fruchtknoten silbrig behaart, gestielt, Griffel kurz, Narben zusammengedrückt. Blätter 3-10 cm lang, Rand gewellt und unregelmäßig grob gezähnt, oberseits dunkelgrün, runzlig, in oder unterhalb der Mitte am breitesten, Blattunterseite bleibend dicht filzig behaart, 7-10 Nervenpaare. Nebenblätter klein oder fehlend. Blüte März-Mai. Wälder, Kiesgruben, Dämme; verbreitet. Wissenswertes:
  • Aufgrund ihrer frühen Blütezeit ab Anfang März ist die Sal-Weide eine wichtige, erste Futterpflanze für Insekten.
  • Zweige der männlichen Sal-Weide sind Bestandteil des "Palmbuschen", der am Palmsonntag durch die Straßen getragen wird.
  • Häufig sieht man Salix caprea 'Pendula', die Hänge-Kätzchen-Weide, die auf Stämmchen veredelt wird und lang herabhängende Triebe bildet.
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Nebenblätter groß   ► 16
1616
Blätter 4 bis 18 cm lang; Kätzchen erscheinen mit dem Laubaustrieb; Holz ohne Striemen (Vorkommen: Alpen, Allgäu, Feldberg) 
 Großblättrige Weide, Schlucht-Weide, Gebirgs-Weide  –  Salix appendiculata
Bis 2-6 m hoher Strauch oder kurzstämmiger Baum. Junge Triebe kurz behaart, später kahl, 2-4-jähriges Holz ohne Striemen, Borke grau. Junge männliche Kätzchen eiförmig, 2-3 cm lang, mit dem Laubaustrieb erscheinend. Fruchtknoten dicht behaart, gestielt, Griffel deutlich, Narben geteilt. Blätter 4-18 cm lang, Rand undeutlich gekerbt, oberseits sattgrün, runzlig, über der Mitte am breitesten. Blattunterseite zerstreut behaart, später oft nur noch auf den Nerven behaart bleibend, 12-15 Nervenpaare, Nebenblätter an Langtrieben stark entwickelt. Blüte April-Mai. Lawinenbahnen, montane Schluchtwälder, Allgäu, Alpen (Söllereck, Feldsee).
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Blätter 2-10 cm lang; Kätzchen erscheinen vor dem Laubaustrieb; Holz mit Striemen (weit verbreitete Arten)   ► 17
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Blattunterseite mit graugrüner Wachsschicht, aber mit grüner Spitze, auf den Nerven meist borstig behaart 
 Schwarzwerdende Weide  –  Salix myrsinifolia
(= Salix nigricans)
2-5 m hoher Strauch, seltener Baum. Junge Zweige meist schwarzbraun, kurz behaart, an der Basis kaum brüchig, geschältes Holz mit kurzen Striemen. Kätzchen bis 5 cm lang, gestielt, kurz vor oder mit dem Blattaustrieb blühend, Staubfäden an der Basis behaart, Staubbeutel rot. Tragblätter zweifarbig, an der Spitze bärtig, Fruchtknoten gestielt, kahl, Griffel länger als die dicklichen Narben. Blätter bis 6 cm lang, eiförmig zugespitzt, Blattrand gekerbt gesägt, Oberseite dunkelgrün, schwach glänzend, entlang des Mittelnervs behaart. Unterseite mit einer graugrünen Wachsschicht, aber mit grüner Spitze, auf den Nerven meist borstig behaart. Blätter beim Trocknen schwarz werdend (Name!). Nebenblätter gut entwickelt. Blüte April-Mai. Quellmoore, Auwälder, Gebirgsgebüsche. Gefährdungsgrad in Deutschland: 3 (Gefährdet).
17
Blattunterseite flaumig behaart   ► 18
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Bis zu 2 m hoher Strauch; vorjährige Äste kahl, dünn kurzzweigig; Blätter 2-5 cm, mit ausgebissenem Rand, Blattunterseite älterer Blätter verkahlend 
 Öhrchen-Weide  –  Salix aurita
Bis 2 m hoher stark verzweigter Strauch; junge Triebe flaumig behaart; vorjährige Triebe kahl, glänzend rotbraun; 2-4-jähriges Holz mit kurzen Striemen (3-10 mm). Junge männliche Kätzchen eiförmig, 1-2,5 cm lang, deutlich vor dem Laubaustrieb erscheinend. Fruchtknoten behaart, lang gestielt, fast ohne Griffel. Blätter 2-5 cm lang, plötzlich zugespitzt, Spitze oft gedreht, Rand gewellt und unregelmäßig grob gezähnt, oberseits dunkelgrün, runzlig. Blattunterseite graugrün, anfangs dicht flaumig behaart, später verkahlend, 7-10 Nervenpaare; Nebenblätter groß, nierenförmig, gezähnt. Blüte April-Mai. Flach- und Quellmoore, Bruchwälder; verbreitet.
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2-6 m hoher Baum oder Strauch; vorjährige Äste behaart; Blätter 5-10 cm lang, undeutlich gekerbt; Blattunterseite bleibend filzig   ► 19
1919
Knospen behaart 
 Grau-Weide, Asch-Weide  –  Salix cinerea
2-4 m hoher stark verzweigter Strauch, oft mit halbkugeliger Form. Vorjährige Triebe behaart, zimtbraun. 2-4-jähriges Holz mit langen Striemen (> 20 mm). Junge männliche Kätzchen eiförmig, bis 5 cm lang, deutlich vor dem Laubaustrieb erscheinend. Fruchtknoten behaart, lang gestielt, fast ohne Griffel, Narben geteilt. Blätter 5-10 cm lang, Spitze gerade, Rand gewellt und undeutlich gezähnt, oberseits grauhaarig, graugrün, runzlig, über der Mitte am breitesten. Blattunterseite blaugrün, bleibend dicht flaumig behaart, 10-15 Nervenpaare. Nebenblätter an den Langtrieben meist stark entwickelt. Blüte April-Mai. Quellmoore, Moorwiesen, Bachränder, Wälder; verbreitet.
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Knospen kahl, rötlich-braun 
 Vielnervige Weide  –  Salix x multinervis
Bis 5 m hoher Strauch, vorjährige Triebe behaart, 2-4-jähriges Holz mit langen Striemen (> 20 mm). Knospen kahl, rötlich-braun. Junge männliche Kätzchen eiförmig, bis 5 cm lang, deutlich vor dem Laubaustrieb erscheinend. Fruchtknoten behaart, lang gestielt, fast ohne Griffel, Narben geteilt. Blätter ca. 5 cm lang, Spitze oft gekrümmt, Rand gewellt und ± gezähnt, oberseits grauhaarig, graugrün, runzlig. Blattunterseite blaugrün, bleibend dicht flaumig behaart, 10-15 Nervenpaare. Nebenblätter an den Langtrieben kleiner als bei Salix aurita. Blüte April-Mai. Quellmoore, Moorwiesen, Bachränder, Wälder; verbreitet. Bastard Salix aurita und Salix cinerea