Quelltext der Seite Polygonaceae – Bestimmungsschlüssel der in Deutschland und angrenzenden Regionen wachsenden Knöterichgewächse (Rolf Wißkirchen)

{{Autorenschlüssel
 | Formatierter Haupttitel = Polygonaceae – Bestimmungsschlüssel für die in Deutschland und angrenzenden Regionen wachsenden Knöterichgewächse 
 | Formatierter Untertitel = (Rolf Wißkirchen)
 | Autor = Rolf Wißkirchen
 | Originalarbeit = Ja
 | Zitiervorschlag = Wißkirchen, Rolf 2011. Polygonaceae – Bestimmungsschlüssel für die in Deutschland und angrenzenden Regionen wachsenden Knöterichgewächse. {{UmbruchErmöglichen|url=http://offene-naturfuehrer.de/wiki/Polygonaceae_-_Bestimmungsschlüssel_für_die_in_Deutschland_und_angrenzenden_Regionen_wachsenden_Knöterichgewächse_(Rolf_Wißkirchen)}}
 | Offene Version = 
 | Arbeitsgruppe =
}}{{ZITATFORMAT Kapitälchen}}

{{OrangerRahmenSchmal| text =
'''Schnellzugriff auf Bestimmungsschlüssel und Bilder:'''<br/>[[#Polygonaceen-Gattungen|Polygonaceen-Gattungen]]<br/>''[[Die Gattung Aconogonon (Rolf Wißkirchen)|Aconogonon]]''<br/>''[[Die Gattung Bistorta (Rolf Wißkirchen)|Bistorta]]''<br/>''[[Die Gattung Fagopyrum (Rolf Wißkirchen)|Fagopyrum]]''<br/>''[[Die Gattung Fallopia (Rolf Wißkirchen)|Fallopia]]''<br/>''[[Die Gattung Oxyria (Rolf Wißkirchen)|Oxyria]]''<br/>''[[Die Gattung Persicaria (Rolf Wißkirchen)|Persicaria]]''<br/>[[Die Gattung Polygonum (Rolf Wißkirchen)|''Polygonum'' s.str.]]<br/>''[[Die Gattung Rheum (Rolf Wißkirchen)|Rheum]]''<br/>''[[Die Gattung Rumex (Rolf Wißkirchen)|Rumex]]''<br/>[[Gesamt-Artenliste der in Deutschland und angrenzenden Regionen wachsenden Knöterichgewächse (Rolf Wißkirchen)|Gesamt-Artenliste]]<br/>[[Systematik der Polygonaceae (Rolf Wißkirchen)|Systematik der Polygonaceae]]
}}
__TOC__
==Kurzcharakteristik der Familie==
Die ''Polygonaceae'' sind eine kleinere, fast weltweit verbreitete Pflanzenfamilie mit ca. 50 Gattungen und etwa 1170 Arten. Es sind vorwiegend krautige Gewächse, aber auch Sträucher und Zwergsträucher. Hinzu kommen Bäume, Lianen und Schwimmblattpflanzen. Als markante Merkmale gelten die knotige Gliederung der einjährigen Stängel und die röhrige Nebenblattscheide (Tute, Ochrea). Letztere fehlt allerdings in Teilen der Unterfamilie ''Eriogonoideae''. Die Ochrea schützt die jungen Blätter gegen Verletzung und Austrocknung. Die Blüten der Knöterichgewächse sind klein (meist 2-6 mm im Durchmesser) und stehen in wickeligen (cymösen) Blütenständen einzeln in den Blattachseln oder ährenartig zu Thyrsen zusammengesetzt am Ende der Sprosse. Die Blüten sind vom Grundbauplan her 5-kreisig (2 x Blütenhülle, 2 x Staubgefäße, 1 Fruchtknoten). Die doppelte Blütenhülle ist entweder in Form von zwei Kreisen (P3+3, P2+2) oder in Form einer Spirale mit zwei Umläufen (P5<sup>II</sup>) verwirklicht. Sie ist nicht in Kelch und Krone gegliedert. Den Schutz der Blüten übernehmen kleine, ineinander geschachtelte Tütchen (Ochreolen). Auf die Blütenhülle folgen 2 (selten 1) Staubblattkreis(e) und ein meist 3-zähliger Fruchtknoten. Die Staubgefäße des äußeren Kreises sind meist paarig gestellt (sog. Dédoublement). Typische Blütenformeln sind: P3+3 A6+3 G(3) (''Rheum''), P3+3 A6+0 G(3) (''Rumex''), P5<sup>II</sup> A5+3 G(3) (''Aconogonon'', ''Bistorta'', ''Polygonum'', ''Fallopia'', ''Fagopyrum'', ''Persicaria'' p.p.) und P2+2 A4+2 G(2) (''Oxyria'', ''Persicaria'' p.p.). Der Fruchtknoten ist einfächrig verwachsen (coenokarp-parakarp) und oberständig. An seinem Grunde entwickelt sich eine einzige aufrechte (orthotrope), selten umgewendete (anatrope) Samenanlage. Frucht ist eine Nuss, die fast stets zusammen mit der anhaftenden, oft sich zu Verbreitungseinrichtungen umwandelnden Blütenhülle verbreitet wird.

== Umfang der Darstellung==
Das primäre Bezugsgebiet des Schlüssels ist Deutschland! Der geographische Geltungsbereich, d.h. die Regionen, in denen der Schlüssel mit Erfolg  verwendet werden kann, geht aber deutlich über Deutschland hinaus und umfasst die Regionen nördliche Schweiz, nördliches Österreich, Westpolen, Tschechien, Dänemark und die Benelux-Staaten sowie das nördliche und mittlere Frankreich (ohne die Küsten). Das ergibt sich aus den Verbreitungskarten der Polygonaceen Europas bei Jalas & Suominen (1979): Atlas Florae Europaea, Bd. 4. Es sei betont, dass der Schlüssel keine Arten enthält, die nur außerhalb Deutschlands zu finden sind, wenngleich der Grad der Einbürgerung regional unterschiedlich sein kann.
In diesem Bezugsgebiet wachsen einheimisch oder eingebürgert 45 Arten von Knöterichgewächsen (incl. etablierte Bastarde) und 11 vom Typus der Art abweichende infraspezifische Sippen (Unterarten, Varietäten), zusammen 56 Taxa. Mit in den Schlüssel aufgenommen wurden noch 3 wichtige Kulturpflanzen: Rhabarber (''Rheum rhabarbarum''), Garten-Sauerampfer (''Rumex rugosus'') und Schlingknöterich (''Fallopia baldschuanica'') sowie 3 Unbeständige, die in der Literatur immer wieder für Deutschland genannt werden. Das sind: Ungarischer Knöterich (''Polygonum bellardii''), Orientalischer Knöterich (''Persicaria orientalis'') und Nepalesischer Knöterich (''Persicaria nepalensis'') – letzterer mit leichter Einbürgerungstendenz. D.h. es werden hier 51 Polygonaceen-Sippen auf Artebene (incl. Bastarde) und 11 infraspezifische Sippen – zusammen '''62 Polygonaceen-Taxa''' – verschlüsselt. Von den Hybriden (Bastarde) werden nur etablierte Sippen berücksichtigt. Dazu gehören ''Fallopia'' x ''bohemica'', ''Rumex'' x ''heterophyllus'' und ''Rumex'' x ''pratensis''. Letzteres Taxon ist eigentlich nur halbetabliert (teilfertil), aber im Gelände so häufig, dass es unbedingt mit verschlüsselt werden muss. Die übrigen Hybriden — überwiegend die Gattung ''Rumex'' betreffend — sind nur lokal etwas häufiger. Sie entstehen im wesentlichen einzeln zwischen den Eltern und sich meist völlig steril. Morphologisch geben sie sich durch intermediäres Aussehen zu erkennen.

==Erläuterungen zu Fachbegriffen==
'''Ochrea:''' Die Ochrea oder Tute ist ein bekanntes Merkmal der Knöterichgewächse. Sie wird als röhriges Verwachsungsprodukt von Nebenblättern gedeutet und fungiert als Schutzorgan für junge Blätter und Blütenknospen. Bei den meisten Gattungen ist die Ochrea oben spitztütig geschlossen, was aber vielfach nicht sichbar ist, da die Ochrea durch den Druck der Folgeblätter oben oder seitlich schon sehr früh aufplatzt). Nur bei ''Persicaria'' und ''Fagopyrum'' ist es eine zylindrische, oben offene Röhre. Die Ochrea ist eigentlichen Sinne ist nach unten begrenzt durch die Ansatzstelle des Blattstiels. Was sich darunter befindet, ist die Blattscheide. Dies wird in der Bestimmungsliteratur aus Vereinfachungs-Gründen oft nicht sauber morphologisch unterschieden. Wenn es z.&nbsp;B. bei ''Persicaria amphibia'' heißt, dass der Blattstiel in der Mitte der Ochrea oder Tute abzweigt, ist das falsch. Der untere Teil (unterhalb des Blattstielansatzes) ist die hier relativ lange Blattscheide, erst darüber befindet sich − etwa gleichlang − die echte Ochrea. Um Verwirrung zu vermeiden wird hier die herkömmliche Formulierung beibehalten, aber mit dem Zusatz „scheinbar“ präzisiert.

'''Fruchtstiel:''' Ein sehr ähnliches Problem liegt bei den Fruchtstielen vor, wenn es heißt: „Fruchtstiel in der Mitte gegliedert“ oder „Fruchtstiel unterhalb der Mitte gegliedert“. Auch das ist nicht korrekt. Der eigentliche Fruchtstiel ist nie gegliedert! Bei vielen Polygonaceen-Gattungen ist aber der Blütengrund nach unten zu einer ± langen stielartigen Struktur ausgewachsen. Dies trifft auf ''Rheum'', ''Oxyria'', ''Rumex'', ''Fallopia'' und ''Aconogonon'' zu, während der Fruchtstiel bei ''Bistorta'', ''Polygonum'', ''Persicaria'' und ''Fagopyrum'' meistens direkt am krugförmigen Blütenboden ansitzt. Bei ''Fallopia'' kam man deutlich sehen, dass die Flügel nur bis zur Trennstelle verlaufen. D.&nbsp;h. unterhalb der Trennstelle befindet sich der Fruchtstiel, während oberhalb davon die Blüte beginnt. Dieser stielartige basale Blütenfortsatz wird in der Wissenschaft als <u>Perikladium</u> bezeichnet, eine bei Blütenpflanzen insgesamt seltene Struktur (auch bei ''Asparaginaceae'' und ''Anthericaceae''. Der Begriff beschreibt die Morphologie korrekt, hat sich aber nicht eingebürgert. Um auch hier alte Gewohnheiten zu berücksichtigen sind, wird die hergebrachte Formulierungsweise beibehalten, aber mit dem korrigierenden Zusatz „scheinbar“.

==Hinweise zum Bestimmen==
Die bestimmungsrelevanten Merkmale der Polygonaceen — oft Blüten und Früchte, gelegentlich auch Behaarung, Drüsen u.&nbsp;a. — sind klein bis sehr klein. Von daher ist zur Bestimmung der Knöterichgewächse eine gute optische Ausrüstung anzuraten – entweder eine hochwertige Lupe mit mindestens 10-facher Vergrößerung, besser noch eine binokulare Stereolupe mit 10–40-facher Vergrößerung. Eine feine spitze Pinzette und eine Präpariernadel vervollständigen die Ausrüstung.
Erfahrungsgemäß führt ein normaler, zwischen zwei Merkmalsausprägungen vergleichender Textschlüssel, ein sogenannter <u>dichotomer Schlüssel</u>, in aller Regel zu einem sicheren Ergebnis. Noch genauer sind <u>synoptische Schlüssel</u> in Tabellenform, in denen alle Merkmale vergleichend nebeneinander stehen. Das erfordert allerdings mehr Zeit und Mühe, und ist nur in besonderen Fällen gerechtfertigt. Es werden insgesamt 4 Tabellen mit Merkmalsvergleich angeboten. Sie sind für die Bestimmung nicht notwendig, dienen aber der Kenntnis-Vertiefung und Absicherung.

Wie geht man bei der Bestimmung vor? Wenn man bei einem Knöterichgewächs nicht weiß, um was es sich überhaupt handeln könnte, prüft man am besten erst mit dem Hauptschlüssel ([[#PolygonaceaeGattungen|Polygonaceen-Gattungen]]) die Zugehörigkeit zu einer der neun Gattungen. Weiß man die Gattung bereits, kann man gleich dort beginnen und die Art bestimmen. Wenn man die Art schon weiß, kann man über die [[Gesamt-Artenliste der in Deutschland und angrenzenden Regionen wachsenden Knöterichgewächse (Rolf Wißkirchen)|"Gesamt-Artenliste"]] direkt zu den einzelnen Arten und deren Photos gehen. Unter "mehr..." werden im Bestimmungsgang eine Reihe von Bildern angeboten, die die Entscheidung zwischen zwei Alternativen erleichtern sollen. Das Kapitel [[Systematik der Polygonaceae (Rolf Wißkirchen)|Systematik der Polygonaceae]] vermittelt ergänzend hierzu Grundlagenkenntnisse, insbesondere über den Blütenbau und den aktuellen Stand der Polygonaceen-Systematik, hier speziell auch über das ''Polygonum'' s.l.-Problem.


==Bestimmungsschlüssel==

{{Key Start | id = Polygonaceen-Gattungen
 | title = Bestimmungsschlüssel für die Polygonaceen-Gattungen
 | description =
 | flags = jkey-hidekeymetadata <!-- Kopfinformationen nur nach Anforderung sichtbar-->
 | taxon name = Polygonaceae
 | common names = Knöterichgewächse
 | taxon rank = Familie
 | parent taxon = Caryophyllales
 | parent key = Caryophyllales (Deutschland)
 | parent key text = Caryophyllales
 | creators = Rolf Wißkirchen
 | geoscope = Deutschland und angrenzende Regionen (nördl. Schweiz, nördl. Österreich, Westpolen, Tschechien, Dänemark, Benelux, Nord- und Mittelfrankreich (ohne Küsten))
 | category = Flora (Schlüssel)
 | audience =
 | source = <!-- Originalarbeit -->
 | status =
 | edited by = Rolf Wißkirchen
 | general review by =
 | nomreview by =
 | expert review by =
 }}
{{Lead | 1 | Blütenhüllblätter 6 (selten 4, dann Stängel nur mit grundständigen Blättern), Narben pinselförmig, Blüten grünlich (selten Narben kopfig und Blüten weißlich, dann mit sehr großen rundlichen Blättern): <u>Ampferartige</u> | 2}}
{{Lead | 1* | Blütenhüllblätter 5 (selten 4, dann mit Stängelblättern), Narben kopfig, Blüten – zumindest an den Spitzen – weiß, rosa oder rot, Narben kopfig bis fransig zerteilt): <u>Knöterichartige</u> | 4}}
{{Lead | 2 | subheading = Ampferartige ''(Rumiceae)'' | subheadingstyle = background-color:#fdffef; border:1px solid #f9ffeb;| Pflanze mit sehr großen, lang gestielten, herzrundlichen Grundblättern (50–60 lang und 40–50&nbsp;cm breit). Blüten weißlich. Nussfrüchte mit 3 Flügeln. Staubgefäße 9
 | result text = ''Rheum''
 | result = Die Gattung Rheum (Rolf Wißkirchen)
 | common names = Rhabarber
}}
{{Lead | 2* | Pflanze in der Regel mit viel kleineren, meist länglichen Blättern. Blüten grünlich. Nussfrüchte ohne oder nur mit 2 Flügel(n). Staubgefäße 6 | 3}}
{{Lead | 3 | Blütenhüllblätter 6 (3+3), Narben 3. Nussfrucht 3-kantig, nicht geflügelt, von den 3 inneren Blütenhüllblättern (zur Fruchtzeit sich vergrößern und dann Valven genannt) eingehüllt
 | result text = ''Rumex''
 | result = Die Gattung Rumex (Rolf Wißkirchen)
 | common names = Ampfer}}
{{Lead | 3* | Blütenhüllblätter 4 (2+2), Narben 2. Nussfrucht 2-kantig, die Kanten deutlich geflügelt, zur Fruchtzeit nicht von Blütenblättern eingehüllt
 | result text = ''Oxyria''
 | result = Die Gattung Oxyria (Rolf Wißkirchen)
 | common names = Säuerling}}
{{Lead | 4 | subheading = Knöterichartige ''(Polygoneae)'' | subheadingstyle = background-color:#fdffef; border:1px solid #f9ffeb;| Die 3 äußeren Blütenhüllblätter geflügelt (zumindest bei jungen, ungeöffneten Blüten schmale Flügel oder Leisten erkennbar). Am Stängel unterhalb des Blattstielansatzes in der Regel eine rundliche bis länglich ovale, drüsige Vertiefung (Grubennektarium)
 | result text = ''Fallopia''
 | result = Die Gattung Fallopia (Rolf Wißkirchen)
 | common names = Flügelknöterich, Knöterich
 |image a = 
 |caption a = 
 |image m = File:Fallopia_japonica_var._japonica_12_Grubennektarium_(Rolf_Wißkirchen).jpg
 |caption m = ''Fallopia japonica'': Grubennektarium (Rolf Wißkirchen)
}}
{{Lead | 4* | Blütenhüllblätter ungeflügelt. Keine drüsige Vertiefung am Blattstielgrund | 5}}
{{Lead | 5 | Blattspreiten ungefähr so lang wie breit, spießförmig bis pfeilförmig-dreieckig. Reife Nussfrucht gut 2-mal so lang wie die Blütenhülle, deutlich über diese herausragend. Stängel unterhalb der Blütenstände mit einer feinen Haarleiste
 | result text = ''Fagopyrum''
 | result = Die Gattung Fagopyrum (Rolf Wißkirchen)
 | common names = Buchweizen
 |image a = 
 |caption a = 
 |image m = File:Fagopyrum_tataricum_8_Haarleiste_BotGartBonn_(Rolf_Wißkirchen).jpg
 |caption m = ''Fagopyrum tataricum'': Haarleiste (Rolf Wißkirchen)
}}
{{Lead | 5* | Blattspreiten länger als breit, breit-lanzettlich bis linealisch. Reife Nussfrucht entweder ganz in die Blütenhülle eingeschlossen oder diese nur um die Hälfte überragend. Stängel ohne Haarleisten | 6}}
{{Lead | 6 | subheading = (Knöteriche im weiten Sinn (''Polygonum'' s.&nbsp;l.) | subheadingstyle = background-color:#fdffef; border:1px solid #f9ffeb;| Blüten zu wenigen in kleinen Knäueln blattachselständig, an den Sprossenden zuweilen genähert, aber nie in Form von deutlich abgesetzten Scheinähren, Staubfäden (Filamente) am Grunde stark verbreitert, Staubbeutel gelb, Nektarien fehlend. Blätter kahl, ihre Stiele am Grund mit einer vorgeformten Trennstelle.|description = Ochrea an ihrer Spitze hell („silbrig“) glänzend, fein längs zerschlitzt
 | result text = ''Polygonum'' s.str.
 | result = Die Gattung Polygonum (Rolf Wißkirchen)
 | common names = Vogelknöterich, Knöterich}}
{{Lead | 6* | Blüten in deutlich abgesetzten Scheinähren, Köpfchen oder Rispen am Ende der Sprosse. Staubfäden am Grund nicht oder nur wenig verbreitert, Staubbeutel weiß, rosa, rot oder violett, mit farblich abgesetzten, kugeligen oder ellipsoiden Nektarien am Blütengrund. Blätter meist behaart, ihre Stiele ohne vorgeformte Trennstelle.|description = Ochrea häutig, nicht hell glänzend, unregelmäßig quer oder längs aufreißend | 7}}
{{Lead | 7 | Blüten in rispigen, oft reich verzweigten Blütenständen. Blattunterseits und am Grunde der Ochrea mit langen einzelligen, glänzenden Kapillarhaaren (Lupe!)
 | result text = ''Aconogonon''
 | result = Die Gattung Aconogonon (Rolf Wißkirchen)
 | common names = Bergknöterich, Knöterich}}
{{Lead | 7* | Blüten in Scheinähren oder rundlichen Köpfchen, Haare anders beschaffen | 8}}
{{Lead | 8 | Stängel unverzweigt, am Ende mit nur einer Scheinähre. Blätter vor allem in Grundrosetten, Stängelblätter wenige und nach oben zu stark reduziert. Narben klein, kugelförmig, glatt glänzend. Blütennektarien in Form von 3 mit den inneren Staubgefäßen verbundenen Doppelnektarien plus 2 Einzelnektarien.|description = Haare (Blattunterseite) einzellig, kurz, weich und matt, ungerichtet abstehend. 
 | result text = ''Bistorta''
 | result = Die Gattung Bistorta (Rolf Wißkirchen)
 | common names = Wiesenknöterich, Knöterich}}
{{Lead | 8* | Stängel in der Regel verzweigt, am Ende mit zwei oder mehr Scheinähren oder Köpfchen. Pflanzen ohne Grundrosetten, Stängel im Ganzen beblättert. Narben kopfig, warzig, matt. Blütennektarien in Form von 5–8 Einzelnektarien zwischen den Staubgefäßen.|description = Haare (Blattunterseite, Blattrand, Blattstiel, Ochrea) mehrzellig, entweder borstig (lange fadenförmige Zellen zu einer Art spitzem Pinsel verklebt) und dann auf Blättern meist angewinkelt oder anliegend (selten ungerichtet abstehend), oder in Form von deutlich gestielten Drüsenhaaren unterhalb der Blütenstände.
 | result text = ''Persicaria''
 | result = Die Gattung Persicaria (Rolf Wißkirchen)
 | common names = Knöterich}}
{{Key End}}

{{Gallery | lines=1 | width = 150 | title = Blütenstruktur-Typen bei Gattungen der Polygonaceae — der Fruchtknoten jeweils entfernt (Zeichnungen: Rolf Wißkirchen)

 | Datei:Blütenstruktur-Typen_Polygonaceae_-_Polygonum_(Rolf_Wißkirchen).png | ''Polygonum''
 | Datei:Blütenstruktur-Typen_Polygonaceae_-_Fallopia_(Rolf_Wißkirchen).png | ''Fallopia''
 | Datei:Blütenstruktur-Typen_Polygonaceae_-_Bistorta_(Rolf_Wißkirchen).png | ''Bistorta''
 | Datei:Blütenstruktur-Typen_Polygonaceae_-_Aconogonon_(Rolf_Wißkirchen).png | ''Aconogonon''
 | Datei:Blütenstruktur-Typen_Polygonaceae_-_Persicaria_(Rolf_Wißkirchen).png | ''Persicaria''
 | Datei:Blütenstruktur-Typen_Polygonaceae_-_Fagopryum_(Rolf_Wißkirchen).png | ''Fagopryum''
 | Datei:Blütenstruktur-Typen_Polygonaceae_bei_Polygonum_Fallopia_Bistorta_Aconogonon_Persicaria_Fagopryum_(Rolf_Wißkirchen).png | Übersicht
}}


==Danksagung==
Für vielfältige Hilfen und Diskussionen bei der Erstellung einer internetfähigen Version meines Polygonaceen-Beitrags sowie für das Einscannen von Herbarbildern sei an dieser Stelle Dr. Gregor Hagedorn (Berlin) ganz herzlich gedankt. Die technisch aufwendige Tabelle 3 (Polygonum) wurde dankenswerterweise von Andreas Plank (Berlin) programmiert. Danken möchte ich auch denen, die mich mit Photos reichlich unterstützt haben. Dies sind Günther Blaich (Mannheim), Dr. Ulf Schmitz (Düsseldorf), Prof. Dr. Klaus Adolphi (Roßbach), Eckhard Garve (Braunschweig) und Prof. Dr. Uwe Braun (Univ. Halle). Dr. Bodo M. Möseler (Univ. Bonn) ermöglichte mir die Anfertigung einer größeren Zahl von Makroaufnahmen auf einem Leica-Video-System. Dank gebührt weiterhin dem BGBM Berlin, welches das Einscannen von Herbarbildern im Projekt ermöglichte, dem Herbarium Hamburgense, das Belege zum Einscannen zur Verfügung stellte und den Botanischen Gärten in Bonn, welche mir die Kultur und das Photographieren von einigen Arten ermöglichten. Peter Wolff (Saarbrücken), Dr. Hans Reichert (Trier) und Franz-Josef Weicherding (Landsweiler-Reden) schließlich gaben wichtige Fundorthinweise.