Quelltext der Seite Adonis aestivalis – Sommer-Adonisröschen (JKI-Pflanzenportraits)

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[[File:Adonis aestivalis 0 Blüte IMG 9478 Wohlers.JPG| thumb| rechts | (Bild: W. Wohlers)]]

'''''Adonis aestivalis''''' L., das '''Sommer-Adonisröschen''' auch '''Blutströpfchen''' oder '''Kleines Teufelsauge''' gehört zur Familie der Ranunculaceae (Hahnenfußgewächse). Die englischen Namen sind '''Summer Adonis''', '''Summer Pheasant’s Eye'''. [https://gd.eppo.int/taxon/ADOAE EPPO-Code ADOAE.]

Das Sommer-Adonisröschen ist eine einjährige Pflanze, die kalkhaltige und nährstoffreiche Böden liebt und in Mitteleuropa auf Getreidefeldern auftrat. Es wächst [http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=76 nicht überall in Deutschland,] in Norddeutschland und auch in Skandinavien so gut wie gar nicht. Es wird als gefährdet auf der Roten Liste geführt und war einer der ersten Blumen des Jahres, nämlich 1984. Nach [https://plants.sc.egov.usda.gov/home/plantProfile?symbol=ADAE Nordamerika wurde es verschleppt,] wächst dort aber nur an wenigen Orten. Es gedeiht gut auf trockenen Standorten, auch auf steinigen Ton- oder Lehmböden.

Das Sommer-Adonisröschen kann bis zu 50 cm hoch oder höher werden und übersteht durch die bis zu 80 cm lange Wurzel auch trockene Sommer. Der Stängel ist unbehaart und meist aufrecht, wenig verzweigt. Die Blüten stehen einzeln am Ende des Stängels, also nicht versteckt. Dadurch ergibt sich auch die Assoziation der Blutstropfen im Getreidebestand und daher einer der Namen. Blütezeit ist Mai bis Juli. Die Kelchblätter sind hellgrün und kahl. Die Blütenfarbe ist zinnoberrot mit einem schwarzen Grund. Es gibt eine blassgelb blühende Form: ''A. a.'' var. ''citrina''. 

Das Sommer-Adonisröschen [https://www.vetpharm.uzh.ch/giftdb/indexto3.htm wird als stark giftig eingestuft.] Der Glykosidgehalt des Krauts ist während der Blütezeit am höchsten, etwa 0,2 bis 0,4 % Cardenolide, im wesentlichen Adonitoxin und Cymarin. Die Blätter wurden wie Digitalis zur Herztherapie eingesetzt, die Wurzeln und Samen als Abführmittel. 

Zum Namen nur eine der vielen Geschichten: Adonis ist in der griechischen Mythologie das Sinnbild für männliche Schönheit. Er wurde aus einem Ast des Myrrhebaumes geboren. Er war Geliebter der Liebesgöttin Aphrodite. Ihr Ehemann Ares, der Kriegsgott, war eifersüchtig und verwandelte sich in einen Eber, um ihn zu töten. Aphrodite ließ aus ihren Tränen um seinen Tod Blumen sprießen, die von seinem Blut rot gefärbt wurden. Es muss in einem Getreidefeld gewesen sein.

Das Sommer-Adonisröschen hat zwei verwandte, ebenfalls rot blühende Arten, nämlich [http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=77 ''Adonis annua'', das Herbst-Adonisröschen] und [http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=78 ''Adonis flammea'', das Feuerrote Blutströpfchen,] die aber noch seltener sind als das Sommer-Adonisröschen. Während bei ''A. aestivalis'' der Kelch anliegt und kahl ist, steht der kahle Kelch von ''A. annua'' deutlich von der Krone ab. Bei ''A. flammea'' ist der Kelch etwas behaart und der Fruchtstand  hat eine sichtbare Achse. 
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|File: Adonis aestivalis 1 Bestand IMG 1113 Wohlers.JPG| In dem frischen Grün des Bestandes sehen die Blüten wirklich aus wie Blutstropfen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Adonis aestivalis 1c Blatt IMG 5942 Wohlers.JPG| Die Blätter stehen wechselständig und sind zwei- bis vierfach gefiedert mit jeweils kleinen schmalen Blättchen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Adonis aestivalis 2 Blätter Knospe von oben IMG 9501 Wohlers.JPG| Endständige Knospen des Sommer-Adonisröschens inmitten reichen Blattwerks. (Bild: W. Wohlers)
|File:Adonis aestivalis 2a Knospe Anthocoris IMG 7634 Wohlers.jpg| Eine Knospe kurz vor dem Aufblühen. Rechts im Bild eine Blumenwanze, die Blattläuse aussaugt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File: Adonis aestivalis 3 kaum erblüht IMG 7894 Wohlers.jpg| In der gerade eben geöffneten Blüte sind erst vier Antheren aufgeplatzt. Schön auch die dunkelroten Kelch- und leuchtend roten Kronblätter. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File: Adonis aestivalis 4 einzelne Blüte0081UG-2006.JPG| Die leuchtend roten Blüten sind relativ klein und haben einen Durchmesser von ca 15 mm. (Bild: Arno Littmann, JKI)
|File:Adonis aestivalis 4a Antheren IMG 5928 Wohlers.JPG| Die Antheren sind schwarz bzw. dunkel bräunlich grün. Die Pollen sind kräftig orangefarben. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Adonis aestivalis 4b Narben IMG 9540 Wohlers.JPG| Die schwarzen Narben wachsen über den Ring der Antheren hinaus. (Bild: W. Wohlers)
|File: Adonis aestivalis 5 Pfl-12-26-05-04 Littmann.JPG| Die Pflanzen des Sommer-Adonisröschens sind hier 50 cm hoch. (Bild: Arno Littmann, JKI)
|File:Adonis aestivalis 6 Fruchtstand IMG 3406 Wohlers.JPG| Der Fruchtstand ist hier 2 cm lang, kann aber auch doppelt so lang sein. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Adonis aestivalis 6a Nüsschen unreif IMG 3407 Wohlers.JPG| Die Samen des Sommer-Adonisröschens haben eine markante Spitze, einige noch mit der Narbe. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File: Adonis aestivalis 7 Samen IMG 9872 Wohlers.jpg| Die Samen sind botanisch Nüsschen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File: Adonis aestivalis 8 Keimpflanze IMG 2617 Wohlers.JPG| Die Keimblätter sind ungestielt und lanzettförmig. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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Verfasser: Wohlert Wohlers. März 2020.

Fotos vom Pollen des Sommer-Adonisröschens siehe bei [https://www.paldat.org/pub/Adonis_aestivalis/301696 PalDat, einer palynologischen Datenbank.]