Quelltext der Seite Anagallis arvensis – Rotblühender Ackergauchheil (JKI-Pflanzenportraits)

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[[File:Anagallis arvensis 0 Blüte seitlich IMG 0464 Wohlers.JPG| thumb| rechts | (Bild: W. Wohlers, JKI)]]
'''''Anagallis arvensis''''' L. (= ''Lysimachia arvensis''), der '''Acker-Gauchheil''' gehört zur Familie der Primulaceae (Primelgewächse). Der englische Name ist '''Scarlet Pimpernel'''. [https://gd.eppo.int/taxon/ANGAR EPPO-Code ANGAR.]

Der rotblühende Acker-Gauchheil tritt häufiger auf als der blaue [[Anagallis foemina – Blauer Gauchheil (JKI-Pflanzenportraits)|''Anagallis foemina'']]. Dabei gibt es ''Anagallis arvensis'' auch in dunkel- oder hellblau. Acker-Gauchheil ist [http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=393 in Deutschland fast überall zu finden.] Ursprünglich in Europa und Westasien beheimatet, wurde er weltweit [https://plants.sc.egov.usda.gov/home/plantProfile?symbol=ANAR verschleppt, so nach Nordamerika,] in Canada soll er aber auch nativ sein. [https://bie.ala.org.au/species/https://id.biodiversity.org.au/taxon/apni/51291824 In Australien und Neuseeland kommt er] jetzt häufig vor. Im Norden tritt er selbst [http://koivu.luomus.fi/kasviatlas/maps.php?taxon=41545&year=2018 am Polarkreis noch auf,] aber wenig, in [http://linnaeus.nrm.se/flora/di/primula/anaga/anagarv.html Schweden vor allem an den Küsten.] Er wächst in Getreidefeldern, in Gärten, Weinbergen, an Wegen und auf Schutt. An Boden und Klima stellt er keine besonderen Ansprüche, aber bevorzugt eher trockene Böden.

Der Acker-Gauchheil ist eine einjährige Pflanze mit kriechendem Wuchs. Die Sprosse können bis 30 cm lang werden. Die Stängel sind vierkantig, die Blätter eiförmig und ganzrandig. Die Blüten sind blassrosa bis scharlachrot mit dunkelrotem oder lila Innerem und weißem Blütengrund. Sie stehen einzeln in den Blattachseln und sind im Durchmesser bis 15 mm groß. Sie sind nur morgens bis zum Mittag geöffnet und sehr lichtempfindlich. Sie schließen sich bei herannahenden Unwetter; daher auch der Name Wetterkraut. Blütezeit ist Mai bis Oktober.

Die Pflanze ist schwach giftig, sie enthält Saponine, vor allem die Wurzel, und wurde früher, der Name deutet darauf hin, gegen Geisteskrankheiten angesetzt: Gauch – Narr. Heute kann man von ihm homöopathische Mittel kaufen, die gegen Hautleiden eingesetzt werden.
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|File:Anagallis arvensis 1 Bestand IMG 5068 Wohlers.JPG| Bestand im JKI-Unkrautgarten. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Anagallis arvensis 1a Wegrand Istrien IMG 2472 Wohlers.JPG| Pflanzen des Acker-Gauchheils am Wegrand. (Bild: W. Wohlers)
|File:Anagallis arvensis 2 Pfl-08-02-06-04 Littmann.JPG| Junge Pflanze, die gerade zu blühen beginnt (Bild: Arno Littmann, JKI)
|File:Anagallis arvensis 3 Blatt IMG 5081 Wohlers.JPG| Die knapp 2 cm großen Blätter sind eiförmig ohne Stiel und stehen gegenständig. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Anagallis arvensis 4 Blatt Unterseite IMG 0172 Wohlers.JPG| Auf der Blattunterseite sind die Spaltöffnungen schwarz umrandet. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Anagallis arvensis 6 Blätter IMG 0153 Wohlers.JPG| Die Blätter haben einen glatten Rand und drei versenkte Adern. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Anagallis arvensis 7 Stängel IMG 4775 Wohlers.JPG| Der kantige Stängel ist wie die ganze Pflanze unbehaart. (Bild: W. Wohlers)
|File:Anagallis arvensis 8 Knospe Blüte IMG 0450 Wohlers.JPG| In den Blattachseln stehen die Einzelknospen bzw Blüten auf langen Stielen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Anagallis arvensis 11 Antheren IMG 0564 Wohlers.JPG| Die Blüte öffnet sich. Die Antheren geben den Pollen schnell frei. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Anagallis arvensis 12 Pollen IMG 0460 Wohlers.JPG| Der Pollen ist gelb. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Anagallis arvensis 13 Narbe Antheren IMG 0401 Wohlers.JPG| Die Filamente der Antheren sind lang behaart. Die Narbe ragt häufig seitlich heraus. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Anagallis arvensis 15 Kronblatt Rand IMG 0464 Wohlers.JPG| Die Kronblätter tragen am äußersten Rand dreizellige Drüsenhaare. – Diesen Sommer werde ich ein besseres Foto machen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Anagallis arvensis 16 Blüten zu IMG 6589 Wohlers.JPG| Ab Mittag und bei dunklen Wolken schließen sich die Blüten. (Bild: W. Wohlers)
|File:Anagallis arvensis 18 Kapsel IMG 8294 Wohlers.JPG| Die kugelige Kapsel schwillt auf 5 mm Durchmesser an. (Bild: W. Wohlers)
|File:Anagallis arvensis 19 Kelchblatt Rand IMG 8303 Wohlers.JPG| Die Kapsel hat rote Streifen. Die Kelchblätter haben eine Mittelader und einen Rand aus Chlorophyll-freien Zellen. (Bild: W. Wohlers)
|File:Anagallis arvensis 20 Kapsel reif IMG 8939 Wohlers.jpg| Reife Kapseln.  (Bild: W. Wohlers, JKI) 
|File:Anagallis arvensis 23 Keimblätter IMG 2738 Wohlers.JPG| Die gestielten Keimblätter sind spatenförmig. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Anagallis arvensis 24 Keimpflanze IMG 1613 Wohlers.JPG| Die ersten richtigen Blätter haben bereits die drei versenkten Adern. (Bild: W. Wohlers)
|File:Anagallis arvensis 25 Keimling Seitentriebe IMG 1569 Wohlers.JPG| Selbst in den Achseln der Keimblätter werden Seitentriebe gebildet. (Bild: W. Wohlers)
|File:Anagallis arvensis 26 Pflanze jung IMG 7331 Wohlers.JPG| Haupt- und Seitentriebe bilden sich an einer jungen Pflanze. (Bild: W. Wohlers)
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Verfasser: Wohlert Wohlers. April 2020.

Fotos vom Pollen des Acker-Gauchheils siehe bei [https://www.paldat.org/pub/Anagallis_arvensis/301309 PalDat, einer palynologischen Datenbank.]

Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es [http://www.luontoportti.com/suomi/de/kukkakasvit/ackergauchheil beim finnischen NatureGate.]