Quelltext der Seite Cirsium arvense - Acker-Kratzdistel (JKI-Pflanzenportraits)

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[[File:Cirsium arvense 0 Blüte IMG 8296 Wohlers.jpg| thumb| rechts | (Bild: W. Wohlers)]]
'''''Cirsium arvense''''', die '''Acker-Kratzdistel''', auch '''Feld-Kratzdistel''' genannt, gehört zur Familie der Asteraceae oder Compositae (Korbblütengewächse). Der englische Name ist '''Creeping Thistle'''. [https://gd.eppo.int/taxon/CIRAR EPPO-Code CIRAR.]

Die Acker-Kratzdistel kommt ursprünglich aus unseren mitteleuropäischen Wäldern. Sie ist in Europa und Asien heimisch und wächst [http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=1557 in Deutschland überall.] In Südafrika und in [https://plants.sc.egov.usda.gov/home/plantProfile?symbol=CIAR4 Nordamerika ist sie jetzt so weit verbreitet], dass sie als Californian oder auch Canada Thistle bezeichnet wird, in Australien kurz Cally Thistle. [https://bie.ala.org.au/species/https://id.biodiversity.org.au/node/apni/2893265 Dort wächst sie im Südosten und in Neuseeland.] Im Norden wächst sie bis zum [http://koivu.luomus.fi/kasviatlas/maps.php?taxon=43486 Polarkreis und auch noch darüber.] Die Acker-Kratzdistel wanderte bei Beginn des Ackerbaus auf die freien Flächen, auf denen sie sich hervorragend vermehren konnte. Sie wird als eines der bedeutendsten Problemunkräuter angesehen. An Ruderalstellen, auch an Gleisanlagen, tritt sie sehr häufig auf, auch in öffentlichen Grün ist sie häufig zu sehen, wo sie selbst kleine Spalten im Pflaster besiedelt. Acker-Kratzdisteln sind Stickstoff-liebend und gedeihen besonders gut auf tiefgründigen Lehmböden.

Die mehrjährigen Pflanzen haben bis zu 5 m lange, waagerecht wachsende und weit verzweigte Wurzelausläufer, mit denen sie sich stark vermehren und Nester im Acker aufbauen. Durch ihre 2 bis 5 m tiefe Pfahlwurzel sind sie schwierig zu bekämpfen. Außerdem verbreiten sie sich durch flugfähige Samen. Die verzweigten, straff aufrechten Stängel sind kantig gefurcht. Acker-Kratzdisteln können 1,5 m hoch werden. Die Blütenkörbe sind nicht sehr groß, aber auffallend hell violett. Blütezeit ist Juni bis September oder sogar Oktober.

Die Acker-Kratzdistel kann sämtliche Kulturpflanzen unterdrücken. Wegen ihres hohen Versamungspotentials, ihrer stark regenerationsfähigen Wurzeln wird sie als sehr problematisch angesehen. Zudem hat sie eine ausgeprägte Resistenz gegen Herbizide entwickelt.
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|File:Cirsium arvense 1 Pflanze vor Blüte IMG 8407 Wohlers.jpg| Eine Pflanze in einem Stoppelfeld im Spätsommer. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Cirsium arvense 1 Herd Weizen IMG 2550 Wohlers.JPG| Häufig zu sehen: ein lokaler Befall, ein Nest von Acker-Kratzdisteln im Weizen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Cirsium arvense 1 im Rasen IMG 1618 Wohlers.JPG| Wird Rasen barfuß betreten, dann ist die Acker-Kratzdistel besonders unbeliebt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Cirsium arvense 1 Bordstein DSC02732 Wohlers.JPG| Wahrscheinlich nur eine einzige Pflanze am Bordstein, die sich mit ihren Ausläufern zwischen den Steinen ausbreiten konnte. (Bild: W. Wohlers)
|File:Cirsium arvense 1a im Zuckerrübenfeld IMG 5226 Wohlers.JPG| Nester in einem Zuckerrübenfeld im Frühjahr. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Cirsium arvense 1b Ausläufer Wurzeln IMG 8381 Wohlers.JPG| Seitentriebe entsprießen den Wurzeln und sind die Ursache für Kratzdistel-Nester im Feld. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Cirsium arvense 1c Wurzel IMG 4989 Wohlers.jpg| Tiefreichende Pfahlwurzel einer jungen Pflanze. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Cirsium arvense 1d Wurzel Knospen IMG 5024 Wohlers.JPG| Sechs Knospen für neue Seitentriebe. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Cirsium arvense 3 junge Pflanzen IMG 2003 Wohlers.jpg| Auch im grünen Getreidefeld fallen Acker-Kratzdisteln aufgrund der blaugrauen Farbe auf. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Cirsium arvense 4 ganze-Pflanze- 6802 Littmann.JPG| Prächtig wachsende Disteln kurz vor der Blüte. (Bild: Arno Littmann, JKI)
|File:Cirsium arvense 2 JungpflanzeIMG 8144 Wohlers.jpg| Junge Acker-Kratzdistel durch Samenflug im Rasen. Die ersten Blätter sind manchmal nicht gezähnt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Cirsium arvense 5 Blatt IMG 8330 Wohlers.JPG| Die schmalen Blätter können ziemlich lang werden; 16 cm war Maximum. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Cirsium arvense 5a Haare Blatt Oberseite IMG 1291 Wohlers.JPG| Die Oberseite des Blattes ist nur leicht behaart, aber mit langen Haaren, die aneinander hängen. (Bild: W. Wohlers)
|File:Cirsium arvense 5b Blatt Unterseite IMG 8151 Wohlers.JPG| Die Blattunterseite ist stark filzig behaart und erscheint daher weiß. (Bild: W. Wohlers)
|File:Cirsium arvense 5c Blattrand Unterseite IMG 8243 Wohlers.JPG| Der Blattrand ist mit verschieden langen Stacheln besetzt. (Bild: W. Wohlers)
|File:Cirsium arvense 5d Blattrand IMG 8489 Wohlers.JPG| Der äußerste Blattrand ist meistens verdickt und durchsichtig weißlich. Er ist die verbreiterte Basis der Stacheln. (Bild: W. Wohlers)
|File:Cirsium arvense 5e Blattgrund am Stängel IMG 8296 Wohlers.JPG| Der Blattgrund ist mit dem Stängel verwachsen: Er läuft am Stängel herab. (Bild: W. Wohlers)
|File:Cirsium arvense 6 Stängel IMG 8290 Wohlers.JPG| Die Stängel sind manchmal kantig bzw. vertikal gerippt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Cirsium arvense 6a Stängel Haare IMG 8163 Wohlers.JPG| Die Stängel sind nur wenig behaart, hier wahrscheinlich abgebrochene Haarspitzen, die Filzhaare entfernt. (Bild: W. Wohlers)
|File:Cirsium arvense 7 Knospe IMG 8289 Wohlers.JPG| Die Blütenkörbe stehen in lockeren Trauben. (Bild: W. Wohlers, JKI) 
|File:Cirsium arvense 8 Filz IMG 8288 Wohlers.jpg| Auch die sich entwickelnden Blütenkörbe sind befilzt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Cirsium arvense 9 Blütenkopf IMG 8296 Wohlers.jpg| Die Blütenkörbe haben ein leuchtendes Lila und sind bis zu 2 cm im Durchmesser. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Cirsium arvense 9a schmaler Korb IMG 8244 Wohlers.JPG| Die Blütenkörbe können auch schmal sein, hier einer Unterart aus dem Harz und Sachsen-Anhalt. (Bild: W. Wohlers)
|File:Cirsium arvense 9b Hüllblätter Spitzen IMG 8398 Wohlers.JPG| Die Hüllblätter enden in kleinen Spitzen, die abstehen. (Bild: W. Wohlers)
|File:Cirsium arvense 10 blühende Pflanzen IMG 2351 Wohlers.JPG| Blühende Acker-Kratzdisteln am Feldrand. Sie überragen das Getreide erheblich. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Cirsium arvense 10a Straßenrand DSC04815 Wohlers.JPG| Sie erreichen fast die Höhe des Straßenschildes. (Bild: W. Wohlers)
|File:Cirsium arvense 10b reifend IMG 8248 Wohlers.JPG| Nach der Blüte schließen sich die Körbe, aus denen dann die grauen Flugkörper herausragen. (Bild: W. Wohlers)
|File:Cirsium arvense 11 Reifer Bestand IMG 2651 Wohlers.JPG| Beim nächsten Windstoß heben die Samen ab. (Bild: W. Wohlers, JKI) 
|File:Cirsium arvense 12 Samen IMG 9109 Wohlers.JPG| Der Pappus bildet große, lockere Schirme. (Bild: Arno Littmann, JKI)
|File:Cirsium arvense 13 SamenFlensburg2-10-08-04LittmannWohlers.JPG| Der nur 2 mm lange, hellbraune Samen ist glatt. (Bild: A. Littmann, JKI)  
|File:Cirsium arvense 14 Keimpflanzen IMG 1962 Wohlers.JPG| Die fleischigen Keimblätter sind oval, etwa 1 cm lang und sehr kurz gestielt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Cirsium arvense 14a Keimpflanzen IMG 1117 Wohlers.JPG| Die ersten richtigen Blätter haben zwar schon Stacheln, aber noch keinen gewellten Rand. (Bild: W. Wohlers)
|File:Cirsium arvense 14b Haare Primärblatt IMG 1219 Wohlers.JPG| Die Oberseite des Primärblatts ist mit einigen weißen Haaren besetzt. (Bild: W. Wohlers)
|File:Cirsium arvense 14c Primärblatt seitlich IMG 1217 Wohlers.JPG| Das Primärblatt von der Seite fotografiert. (Bild: W. Wohlers)
|File:Cirsium arvense 14d Haare Primärblatt IMG 1196 Wohlers.JPG| Am Blattgrund zeigen nur wenige Haare bereits Verfilzung. Sie bleiben wohl aneinander hängen; das Haar zieht sich in die Länge. (Bild: W. Wohlers)
|File:Cirsium arvense 14e drittes Blatt IMG 1194 Wohlers.JPG| Beim noch kleinen, dritten Blatt stehen viele Haare zusammen; sie verfilzen mit dem Wachstum des Blattes. (Bild: W. Wohlers)
|File:Cirsium arvense 14f Primär- und drittes Blatt IMG 1253 Wohlers.JPG| Die Stacheln des dritten, noch nicht entwickelten Blattes sehen richtig imposant aus, groß verglichen mit dem kleinen Blatt. (Bild: W. Wohlers)
|File:Cirsium arvense 15 Seitentrieb IMG 9433 Wohlers.JPG| Bereits ganz junge Pflanzen bilden unterirdisch Seitentriebe. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Cirsium arvense 16 Flasche Gin The Botanist IMG 2647 Wohlers.JPG| In der Naturheilkunde wird die Acker-Kratzdistel nicht verwendet, nur als Gewürz bei der Kreation eines Gins. (Bild: W. Wohlers)
|File:Cirsium arvense 17 Name C arvense auf Ginflasche IMG 2648 Wohlers.JPG| Die Namen der Kräuter als Geschmacksgeber des Gins stehen auf Latein auf der Flasche. (Bild: W. Wohlers)
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Verfasser: Wohlert Wohlers. Mai 2018.

Fotos vom Pollen der Acker-Kratzdistel siehe bei [https://www.paldat.org/pub/Cirsium_arvense/300759 PalDat, einer palynologischen Datenbank.]

Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es [http://www.luontoportti.com/suomi/de/kukkakasvit/ackerkratzdistel beim finnischen NatureGate.]

Interessant sind die spezifischen [https://www.oekolandbau.de/landwirtschaft/pflanze/grundlagen-pflanzenbau/pflanzenschutz/beikrautregulierung/uebersicht-ueber-die-wichtigsten-unkraeuter-im-oekologische-landbau/ausdauernde-beikrautarten/acker-kratzdistel-cirsium-arvense Regulierungsstrategien für den ökologischen Landbau,] geschrieben von B. Jüttersonke, B. Pallut, P. Marx und S. Kühne und Sara Preißel, alle [https://www.julius-kuehn.de/sf/ JKI.]

Herbizide schauen Sie bitte im aktuellen [http://www.bvl.bund.de/DE/04_Pflanzenschutzmittel/01_Aufgaben/02_ZulassungPSM/01_ZugelPSM/psm_ZugelPSM_node.html Pflanzenschutzmittelverzeichnis] nach.