Quelltext der Seite Crepis biennis – Wiesen-Pippau (JKI-Pflanzenportraits)

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[[File:Crepis biennis 0 Blüte seitlich IMG 1394 Wohlers.JPG| thumb| rechts | (Bild: W. Wohlers, JKI)]]
'''''Crepis biennis''''' L., der '''Wiesen-Pippau''' oder '''Zweijährige Pippau''', gehört zur Familie der Asteraceae oder Compositae (Korbblütler). Der englische Name ist '''Rough Hawksbeard'''. [https://gd.eppo.int/taxon/CVPBI EPPO-Code CVPBI.]

Der Wiesen-Pippau ist in [http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=1714 Deutschland weit verbreitet,] allerdings im Norden nicht ganz so viel. Dabei ist verwunderlich, dass er an der Weser häufig zu finden ist, an der Elbe aber viel weniger. In Skandinavien [http://linnaeus.nrm.se/flora/di/astera/crepi/crepbie.html wächst er nur bis zum 60. Breitengrad,] in Schweden heißt er sogar Schonenfibbla (Skånefibbla); er kommt nur in Schonen vor, kaum weiter nördlich. Sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet ist Europa und der nördliche Mittelmeerraum. In [https://www.tela-botanica.org/bdtfx-nn-19619-synthese Frankreich ist er aber am Mittelmeer] nicht viel zu finden. Nach Nordamerika wurde er verschleppt, aber nur an die [https://plants.usda.gov/core/profile?symbol=CRBI3 Ostküste bis zu den großen Seen.] Er gedeiht gut auf mäßig nährstoffreichen, nicht zu trockenen, aber sonnigen Standorten. Man sieht ihn an Wegrändern und offenen Flächen, auch auf Wiesen, wie ja der Name beschreibt, weniger auf Weiden, da er kaum trittfest ist.

Die zweijährige Pflanze kann bis 1,20 m hoch werden. Sie ist sehr unterschiedlich behaart. Im Englischen wird er mit rough – rauh bezeichnet, weil die ganze Pflanze mit kleinen, weißen Borsten besetzt sein kann. Die Hüllblätter des Blütenkorbs und deren Stiel sind weiß wollig behaart. Außerdem tragen die Hüllblätter schwarze Borsten, die auch weiß und drüsig sein können. Die Narben sind reingelb und nicht olivgrün wie beim [[Crepis tectorum – Dach-Pippau (JKI-Pflanzenportraits)| Dach-Pippau,]] dem er sonst sehr ähnlich sieht. Mit ihren gelben Blütenständen fällt der Wiesen-Pippau immer auf, kann aber mit anderen Pippau-Arten verwechselt werden, so mit dem [https://offene-naturfuehrer.de/web/Crepis_capillaris_%E2%80%93_Kleink%C3%B6pfiger_Pippau_(JKI-Pflanzenportraits) Kleinköpfigen Pippau] und dem häufig auftretenden [[Crepis tectorum – Dach-Pippau (JKI-Pflanzenportraits)| Dach-Pippau,]] der aber dunkle Samen hat. Seine Blütenkörbe sind größer als bei den anderen Crepis-Arten; sie haben einen Durchmesser von bis zu 3 cm. Blütezeit ist Mai bis zum Herbst.
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|File:Crepis biennis 1 Wiese IMG 5814 Wohlers.JPG| Ein dichter Bestand auf einer Wiese im öffentlichen Grün, die immer sehr spät gemäht wurde, sodass er aussamen konnte. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 2 Wegrand IMG 7612 Wohlers.JPG| Ein dichter Bestand am Straßenrand. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 3 Pflanze IMG 2553 Wohlers.JPG| Eine einzelne Pflanze von 1 m Höhe. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 4 Rosette im März IMG 0484 Wohlers.JPG| Eine Rosette im März, die die typischen, nach unten weisenden Fieder zeigt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 5 Blätter Rosette 37 cm IMG 9738 Wohlers.JPG| Das Blatt einer gut genährten und gewässerten Pflanze bei mir im Garten. Dieses Rosettenblatt war im Juli 37 cm lang. (Bild: W. Wohlers)
|File:Crepis biennis 6 Schosser IMG 2017 Wohlers.JPG| Die Pflanze beginnt zu schossen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 7 Stängelblatt unten IMG 2563 Wohlers.JPG| Die unteren Stängelblätter ähneln sehr denen der Rosette. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 8 Stängelblatt unten IMG 2981 Wohlers.JPG| Nach oben hin haben die Blätter weniger und schmalere Fieder. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 9 Blatt Mitte IMG 4602 Wohlers.JPG| Die mittleren Stängelblätter haben nur wenige Fieder. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 10 Blatt Mitte IMG 4612 Wohlers.JPG| Das Blatt umfasst den Stängel kaum. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 11 Stängelblatt oben IMG 2571 Wohlers.JPG| Ein oberes Stängelblatt mit noch sechs Fiedern. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 12 Stängelblatt oben IMG 0714 Wohlers.JPG| Ein oberes Stängelblatt mit nur zwei basalen Fiedern. Die Stängel des Haupt- und des Seitentriebs sind hier kahl. (Bild: W. Wohlers)
|File:Crepis biennis 13 Stängel IMG 2610 Wohlers.JPG| Leicht wollig behaarte Stängel. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 14 Stängel Raupe IMG 0785 Wohlers.JPG| Dieser Seitentrieb ist völlig kahl. Die Raupe eines Spanners (Geometridae) zeigt ihren Katzenbuckel. Ob sie am Wiesen-Pippau gefressen hat ist fraglich. (Bild: W. Wohlers)
|File:Crepis biennis 15 Stängel IMG 0816 Wohlers.JPG| Die Stängel des Haupttriebs sind meistens gerippt. (Bild: W. Wohlers)
|File:Crepis biennis 16 Blattansatz Stängel rauhaarig IMG 1407 Wohlers.JPG| Viele Pflanze tragen kurze, raue Haare, hier gut zu sehen auf dem roten Stängel. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 17 Stängel rauhaarig IMG 2967 Wohlers.JPG| Ein Stängel, bei dem nur die Rippen rot gefärbt sind. Vom Blattstiel laufen zwei Rippen den Stängel herunter. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 18 rauhaarig IMG 1406 Wohlers.JPG| Die Blätter können auch stark und rau behaart sein. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 19 Knospen Triebspitze IMG 3019 Wohlers.JPG| Eine Triebspitze im April. Die Knospen sind fast von Anfang an zu sehen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 20 Knospen IMG 3002 Wohlers.JPG| Seitentriebe mit den vielen Knospen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 21 Schosser halbhoch Knospen IMG 3847 Wohlers.JPG| Ein Wiesenpippau mit bereits stark gestreckten Blütenstielen noch Tage vor der Blüte. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 22 Knospen IMG 0873 Wohlers.JPG| Die kleinen Knospen sind wollig behaart. (Bild: W. Wohlers)
|File:Crepis biennis 23 Knospen IMG 1363 Wohlers.JPG| Bei den etwas größeren Knospen sind die schwarzen Borsten gewachsen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 24 Tragblätter IMG 3863 Wohlers.JPG| Kleine Blätter an den Stielen der Blütenkörbe. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 25 Stängelblatt oben IMG 7638 Wohlers.JPG| Seitentrieb mit Knospen an einem mittleren Stängelblatt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 26 Knospe IMG 7624 Wohlers.JPG| Eine Knospe kurz vor der Blüte, deren Hüllblätter in der Mitte dicht mit schwarzen Borsten besetzt sind. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 27 Borsten Haare Blütenstiel IMG 1388 Wohlers.JPG| Der Stiel direkt unterhalb des Blütenkorbs ist wollig behaart und trägt manchmal einige kurze, schwarze Borsten, aber nicht immer. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 28 Stängel IMG 0764 Wohlers.JPG| Hier sind die Borsten kaum zu erkennen, weil sie sehr klein und nicht schwarz sind. (Bild: W. Wohlers)
|File:Crepis biennis 29 Hüllblätter Blattläuse IMG 4419 Wohlers.JPG| Wollhaare und Borsten schützen wohl nicht vor Blattläuse. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 30 Knospen von oben IMG 2982 Wohlers.JPG| Knospen von oben fotografiert. Bei einer sind bereits die Blütchen zu sehen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 31 Knospe groß IMG 1345 Wohlers.JPG| Die Blütchen zwischen den Spitzen der Hüllblätter sind bereits gelb. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 32 Knospe aufblühend IMG 1327 Wohlers.JPG| Wollige Haare am Rand der Hüllblätter. Die inneren Hüllblätter stehen in zwei Reihen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 33 erstes Blütchen IMG 2588 Wohlers.JPG| Zwei Zungenblüten sind aus dem Blütenkorb gewachsen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 34 erste Blüten IMG 1291 Wohlers.JPG| Der erste Kranz der Zungenblüten. Dahinter rechts die dichten, weißen Haare auf der Innenseite der Hüllblätter. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 35 Blütenkorb aufblühend von oben IMG 1311 Wohlers.JPG| Mindestens zwei Reihen Zungenblüten sind geöffnet, im Zentrum des Korbs weitere noch ungeöffnet. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 36 Blüte Knospen IMG 7623 Wohlers.JPG| Der erste blühende Korb zwischen vielen Knospen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 37 Pollen IMG 2705 Wohlers.JPG| Aus den Antherenröhren werden die gelben Pollen geschoben. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 38 Pollen IMG 1291 Wohlers.JPG| Am Ende der gelben Antherenröhren sind die gelben Pollen zu sehen, unterhalb der zweiästigen Narben. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 39 Blüte IMG 3160 Wohlers.JPG| Ein fast völlig erblühter Korb von oben. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 40 Narben IMG 4373 Wohlers.JPG| Mit zunehmendem Alter rollen sich die Narbenäste auf. Zwischen den Blütchen eine Blattlaus. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 41 Korb Mitte IMG 4380 Wohlers.JPG| In der Mitte des Korbs die noch ungeöffneten Blütchen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 42 Narben IMG 4321 Wohlers.JPG| Die Antherenröhren älterer Blütchen färben sich bräunlich. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 43 Blütenkorb seitlich IMG 7630 Wohlers.JPG| Ein Blütenkorb von der Seite fotografiert, knapp 3 cm im Durchmesser. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 44 Hüllblätter Spinne IMG 7637 Wohlers.JPG| Die Spinne habe ich erst am PC zuhause bemerkt, sonst hätte ich sie genauer fotografiert. Man sieht nur drei Beine; aber es muss die Beutekammer einer Spinne sein. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 45 Blütenkörbe IMG 3239 Wohlers.JPG| Zwei völlig geöffnete Blütenkörbe. Die äußeren, kürzeren Hüllblätter stehen ab. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 46 Hüllblätter drüsige Haare IMG 0777 Wohlers.JPG| Ein Blütenkorb des Wiesen-Pippaus, dessen Hüllblätter drüsige Borsten haben. (Bild: W. Wohlers)
|File:Crepis biennis 47 Drüsenhaare IMG 0707 Wohlers.JPG| Die Drüsenhaare sind weiß durchsichtig. (Bild: W. Wohlers)
|File:Crepis biennis 48 verblüht IMG 2580 Wohlers.JPG| Nach der Blüte schließen sich die Körbe wieder. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 49 verblüht IMG 4420 Wohlers.JPG| Die Blütchen vertrocknen und werden vom Pappus hochgeschoben. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 50 Korb reifend IMG 4355 Wohlers.JPG| Schon bei leichten Bewegungen fallen die vertrockneten Blüten vom Korb herunter. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 51 Körbe reifend IMG 4582 Wohlers.JPG| Die weißen Haare des Pappus schauen aus dem noch geschlossenen Samenkorb heraus.  (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 52 Körbe reif IMG 0938 Wohlers.JPG| Die Samenkörbe stehen fast alle auf gleicher Höhe und reifen gleichzeitig ab. (Bild: W. Wohlers)
|File:Crepis biennis 53 reife Körbe Pappus IMG 1052 Wohlers.JPG| Der Flugkörper der Samen ist reinweiß. (Bild: W. Wohlers)
|File:Crepis biennis 54 Samenkorb Pappus verklebt IMG 4731 Wohlers.JPG| Die Hüllblätter haben sich geöffnet, die Flugkörper der äußeren Samen auch, aber die der inneren sind offensichtlich verklebt – vielleicht durch Regen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 55 Korb reif zum Abflug IMG 4550 Wohlers.JPG| Ein völlig geöffneter Samenkorb. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 56 Samen in situ IMG 4576 Wohlers.JPG| Ein halbleerer Samenkorb. Die schmalen Samen sind ca 7 mm lang und längs geriffelt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 58 Samen Widerhaken IMG 1088 Wohlers.JPG| Die Samen tragen viele, sehr kleine Widerhaken. (Bild: W. Wohlers)
|File:Crepis biennis 59 Körbe leer IMG 6679 Wohlers.JPG| Zwei leere Samenkörbe. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 60 Korb Spinne IMG 6686 Wohlers.JPG| Auch hier habe ich die Spinne erst am PC entdeckt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 61 Mitte Juli IMG 7714 Wohlers.JPG| Auf einer ungemähten Wiese fallen die braunen, trockenen Pflanzen mit den leeren Körben auf. (Bild: W. Wohlers)
|File:Crepis biennis 62 Körbe leer IMG 7702 Wohlers.JPG| Die meisten Hüllblätter schließen sich wieder halb nach Abflug der Samen, wahrscheinlich Wetter- und Feuchtigkeit-bedingt, bevor sie völlig trocken sind. (Bild: W. Wohlers)
|File:Crepis biennis 63 Keimblätter IMG 0658 Wohlers.JPG| Die ovalen Keimblätter sind nur 6 mm lang. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Crepis biennis 65 Wurzel IMG 9839 Wohlers.JPG| Die Wurzel eines gut genährten und gewässerten Wiesen-Pippaus misst am Hals 2 cm, die Wurzellänge beträgt 12 cm. (Bild: W. Wohlers)
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Verfasser: Wohlert Wohlers. Juli 2019.

Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es [http://www.luontoportti.com/suomi/de/kukkakasvit/wiesenpippau beim finnischen NatureGate.]

Fotos vom Pollen des Wiesen-Pippaus siehe bei [https://www.paldat.org/pub/Crepis_biennis/300766 PalDat, einer palynologischen Datenbank.]

Die Pippau-Arten können mit dem [https://offene-naturfuehrer.de/web/Crepis_%E2%80%93_Pippau_(Deutschland)| Schlüssel des offenen Naturführers bestimmt werden.]