Crepis biennis – Wiesen-Pippau (JKI-Pflanzenportraits)

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Unkrautgarten
Aus dem Unkrautgarten des Julius Kühn-Institutes
Logo des Julius Kühn-Instituts (c) JKI
(Bild: W. Wohlers, JKI)

Crepis biennis L., der Wiesen-Pippau oder Zweijährige Pippau, gehört zur Familie der Asteraceae oder Compositae (Korbblütler). Der englische Name ist Rough Hawksbeard. EPPO-Code CVPBI.

Der Wiesen-Pippau ist in Deutschland weit verbreitet, allerdings im Norden nicht ganz so viel. Dabei ist verwunderlich, dass er an der Weser häufig zu finden ist, an der Elbe aber viel weniger. In Skandinavien wächst er nur bis zum 60. Breitengrad, in Schweden heißt er sogar Schonenfibbla (Skånefibbla); er kommt nur in Schonen vor, kaum weiter nördlich. Sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet ist Europa und der nördliche Mittelmeerraum. In Frankreich ist er aber am Mittelmeer nicht viel zu finden. Nach Nordamerika wurde er verschleppt, aber nur an die Ostküste bis zu den großen Seen. Er gedeiht gut auf mäßig nährstoffreichen, nicht zu trockenen, aber sonnigen Standorten. Man sieht ihn an Wegrändern und offenen Flächen, auch auf Wiesen, wie ja der Name beschreibt, weniger auf Weiden, da er kaum trittfest ist.

Die zweijährige Pflanze kann bis 1,20 m hoch werden. Sie ist sehr unterschiedlich behaart. Im Englischen wird er mit rough – rauh bezeichnet, weil die ganze Pflanze mit kleinen, weißen Borsten besetzt sein kann. Die Hüllblätter des Blütenkorbs und deren Stiel sind weiß wollig behaart. Außerdem tragen die Hüllblätter schwarze Borsten, die auch weiß und drüsig sein können. Die Narben sind reingelb und nicht olivgrün wie beim Dach-Pippau, dem er sonst sehr ähnlich sieht. Mit ihren gelben Blütenständen fällt der Wiesen-Pippau immer auf, kann aber mit anderen Pippau-Arten verwechselt werden, so mit dem Kleinköpfigen Pippau und dem häufig auftretenden Dach-Pippau, der aber dunkle Samen hat. Seine Blütenkörbe sind größer als bei den anderen Crepis-Arten; sie haben einen Durchmesser von bis zu 3 cm. Blütezeit ist Mai bis zum Herbst.

Verfasser: Wohlert Wohlers. Juli 2019.

Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.

Fotos vom Pollen des Wiesen-Pippaus siehe bei PalDat, einer palynologischen Datenbank.

Die Pippau-Arten können mit dem Schlüssel des offenen Naturführers bestimmt werden.

Quelle: Offene Naturführer, Das Wiki zu Bestimmungsfragen: Crepis biennis – Wiesen-Pippau (JKI-Pflanzenportraits) (Zuletzt geändert:
Dieses Attribut ist ein Spezialattribut in diesem Wiki.
21 August 2021 04:49:15). Abgerufen am 6. März 2025, 16:46 von https://offene-naturfuehrer.de/web/Crepis_biennis_–_Wiesen-Pippau_(JKI-Pflanzenportraits)