Crepis capillaris – Kleinköpfiger Pippau (JKI-Pflanzenportraits)

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Unkrautgarten
Aus dem Unkrautgarten des Julius Kühn-Institutes
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(Bild: W. Wohlers)

Crepis capillaris (= Crepis agrestis, Crepis virens L.), der Kleinköpfige Pippau, auch Grüne Pippau, gehört zur Familie der Asteraceae oder Compositae (Korbblütler). Der englische Name ist Smooth Hawksbeard. EPPO-Code CVPCA.

Der Kleinköpfige Pippau ist in Deutschland weit verbreitet. Sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet ist Europa. Nach Nordamerika wurde er verschleppt, ebenso nach Australien und Neuseeland. In Skandinavien kommt er noch in Südschweden vor, darüber hinaus höchstens bis zum 63. Breitengrad. Auf mageren Böden gedeiht er ganz gut. Man sieht ihn an Wegrändern und offenen Flächen, auch häufig auf Wiesen und Weiden und vor allem im Rasen, häufig zusammen mit dem Herbst-Löwenzahn Scorzoneroides autumnalis.

Die einjährige Pflanze kann bis 1 m hoch werden. Sie ist unten am Stängel kaum behaart. Der lateinische Name capillus = Haar lässt aber anderes vermuten. Und tatsächlich ist der Stiel des Blütenkorbs stark behaart, ebenso die Hüllblätter, die auch Drüsenhaare aufweisen.

Die Pflanze enthält weißen Milchsaft, der austritt, wenn sie verletzt wird. Mit ihren gelben Blütenständen fällt sie immer auf, kann aber mit anderen Pippau-Arten verwechselt werden, so mit dem häufig auftretenden Wiesen-Pippau und dem Dach-Pippau, in Süddeutschland auch mit dem Schönen Pippau. Die Blütenkörbe haben einen Durchmesser bis 2 cm. Blütezeit ist Juni bis zu den kalten Tagen im Herbst.

Verfasser: Wohlert Wohlers. Juli 2019.

Weitere Literatur: Enke N (2008) Phylogeny and Character Evolution in the Genus Crepis L. Dissertation Freie Universität Berlin.

Crepis capillaris scheidet mit den Drüsenhaaren auf den Blüten ein Sekret aus, dass von der Wollbiene Anthidium manicatum eingesammelt und im Nest verwendet wird. Siehe Müller A, Topfl W, Amiet F (1996) Collection of Extrafloral Trichome Secretions for Nest Wool Impregnation in the Solitary Bee Anthidium manicatum. Naturwissenschaften 83:230-232

Mehr über die Wollbiene.

Quelle: Offene Naturführer, Das Wiki zu Bestimmungsfragen: Crepis capillaris – Kleinköpfiger Pippau (JKI-Pflanzenportraits) (Zuletzt geändert:
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21 August 2021 04:41:41). Abgerufen am 12. Dezember 2024, 20:28 von https://offene-naturfuehrer.de/web/Crepis_capillaris_–_Kleinköpfiger_Pippau_(JKI-Pflanzenportraits)