Quelltext der Seite Galinsoga parviflora – Kleinblütiges Franzosenkraut (JKI-Pflanzenportraits)

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[[File: Galinsoga_parviflora_0_Blütenkorb_IMG_4391_Wohlers.jpg| thumb| rechts | (Bild: W. Wohlers, JKI)]]
'''''Galinsoga parviflora''''', das '''Kleinblütige Franzosenkraut''' oder '''Kleinblütiges Knopfkraut''', gehört zur Familie der Asteraceae oder Compositae (Korbblütengewächse). Die englischen Namen sind '''Quickweed, Galant Soldier, Small-flowered Galinsoga'''. EPPO-Code GASPA.

Das Kleinblütige Franzosenkraut kam während der Franzosenzeit aus Südamerika nach Mitteleuropa und wurde zuerst in botanischen Gärten angepflanzt. In [http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=2530 Deutschland ist es heute fast überall zu finden,] nur im Süden und in Mittelgebirgslagen nicht. Heute ist es weltweit verbreitet, [https://plants.usda.gov/core/profile?symbol=GAPA2 so in Nordamerika,] wo es allerdings nicht überall auftritt. In [https://bie.ala.org.au/species/http://id.biodiversity.org.au/node/apni/2890723 Australien kommt es vor allem im Osten vor.] In Skandinavien wächst es [http://linnaeus.nrm.se/flora/di/astera/galin/galipar.html in Süd- und Mittelschweden,] aber nicht weiter nördlich, auch nicht in Finnland. Es ist vor allem in Hackfrüchten, also in Kartoffeln und Zuckerrüben ein lästiges Unkraut. Die einjährige Pflanze keimt spät im Jahr und kann deshalb auf dem Acker nur mit Kulturpflanzen konkurrieren, die ebenfalls erst nach den letzten Frösten zu wachsen beginnen. Auch in Gärten, auf Brachflächen und an Wegrändern wächst es viel. Es gedeiht besonders gut auf nährstoffreichen Lehm- und Tonböden. 

Das Kleinblütige Franzosenkraut ist längst nicht so zottig behaart wie das [[Galinsoga ciliata – Behaartes Franzosenkraut (JKI-Pflanzenportraits)| Behaarte Franzosenkraut]], sieht ihm aber ansonsten sehr ähnlich, [https://offene-naturfuehrer.de/web/Galinsoga_%E2%80%93_Franzosenkraut_%28Deutschland%29 siehe Unterschiede.] Die weißen Zungenblüten sind kleiner als beim Behaarten Franzosenkraut, weniger als halb so kurz wie der Blütenkorb-Durchmesser, der 5 mm betragen kann. Die produzierte Samenzahl ist mit durchschnittlich 5.000 bis 10.000 Samen erheblich. Das Kleinblütige kreuzt sich mit dem Behaarten Franzosenkraut. Diese Kreuzungen sind [http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=10371 allerdings nur an wenigen Orten Deutschlands zu finden.]

Beide Franzosenkraut-Arten sind auf dem Acker meistens ein Unkraut. Im Garten ist dies anders. Sie gehören wie die [[Euphorbia peplus – Garten-Wolfsmilch (JKI-Pflanzenportraits)|Garten-Wolfsmilch]], das [[Gypsophila muralis – Mauer-Gips- oder Mauer-Schleierkraut (JKI-Pflanzenportraits)| Mauer-Schleierkraut,]] das [[Geranium robertianum – Ruprechtskraut (JKI-Pflanzenportraits)|Ruprechtskraut]] und auch das [[Chelidonium majus – Schöllkraut (JKI-Pflanzenportraits)| Schöllkraut]] zu den recht hübschen Pflanzen, die im Garten den Boden bedecken, sich zwar mit Samen schnell ausbreiten, aber immer leicht zu beseitigen, zu bändigen sind. Sie fördern eindeutig Insekten und tragen damit zur biologischen Vielfalt im Garten bei, was dazu führt, dass man weniger Probleme mit Blattläusen hat. Man sollte es also in Maßen stehen lassen.

Für Salatfreunde ist das Franzosenkraut eine Bereicherung, denn die Blätter sind essbar, auch gekocht. Aber sie schmecken, zumindest von der Pflanze, die ich mit Kollegen probiert habe, ziemlich fade. Vielleicht ein leicht rauchiger Geschmack. Es war allerdings schon Oktober. In Südamerika werden sie zum Würzen verwendet – so ist bei Wikipedia zu lesen. Auch als Heilmittel bei blutenden Wunden wird das Franzosenkraut eingesetzt.
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|File:Galinsoga parviflora 1 Kohlfeld IMG 1266 Wohlers.JPG| Kleinblütiges Franzosenkraut im Kohlfeld. (Bild: W. Wohlers)	
|File:Galinsoga parviflora 1a Pflanze IMG 1241 Wohlers.JPG| Eine in die Breite wachsende Pflanze. (Bild: W. Wohlers)
|File:Galinsoga parviflora 1 Bestand Blumenbeet IMG 0834 Wohlers.jpg| Frischgrüner Wildwuchs im Garten, 80 cm hoch. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Galinsoga parviflora 2 Pflanze IMG 1234 Wohlers.jpg| Eine Pflanze, die viel Platz hatte. Die unteren Blätter sind lang gestielt und können 5 cm lang sein. (Bild: W. Wohlers, JKI) 
|File:Galinsoga parviflora 4a Blatt Seitentrieb IMG 4054 Wohlers.jpg| Die Blätter sind am Rand leicht gezähnt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Galinsoga parviflora 5 Blatt Oberseite IMG 6363 Wohlers.JPG| Das Blatt hat auf der Oberseite nur wenige Haare. Hier Fraßspuren einer Minierfliege. (Bild: W. Wohlers)
|File:Galinsoga parviflora 6 Blatt Minierfliege IMG 6357 Wohlers.JPG| Die Fraßspuren einer Minierfliege. In der Mitte des Fotos ist die Larve im Blattgewebe zu sehen mit dem typischen Mundstachel rechts. (Bild: W. Wohlers)
|File:Galinsoga parviflora 4b Blatt IMG 4467 Wohlers.jpg| Die Blattadern sind leicht versenkt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Galinsoga parviflora 4c Haare Blattunterseite IMG 4448 Wohlers.jpg| Auf der Unterseite der Blätter sind die Adern behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Galinsoga parviflora 4d Stängel IMG 4118 Wohlers.jpg| Die Blätter sind gegenständig. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Galinsoga parviflora 10 Haare Stängel Stiel IMG 8972 Wohlers.JPG| Die Haare sind an der ganzen Pflanze weiß. (Bild: W. Wohlers)
|File:Galinsoga parviflora 11 Haare Stängel IMG 8946 Wohlers.JPG| Die Haarspitzen weisen nach oben. Einige kleine, punktförmige Drüsenhaare sind auch vorhanden. (Bild: W. Wohlers)
|File:Galinsoga parviflora 12 Verzweigung IMG 6336 Wohlers.JPG| Ein mittlerer Blütenkorb mit zwei Seitentrieben. (Bild: W. Wohlers)
|File:Galinsoga parviflora 13 Knospen IMG 6900 Wohlers.JPG| Die oberen Seitentriebe bilden schnell Knospen. (Bild: W. Wohlers)
|File:Galinsoga parviflora 13a Hüllblätter IMG 9576 Wohlers.JPG| Der Blütenkorb öffnet sich. (Bild: W. Wohlers)
|File:Galinsoga parviflora 15 Hüllblätter Haare IMG 7054 Wohlers.JPG| Die Hüllblätter des Korbs sind am Rand behaart. (Bild: W. Wohlers)
|File:Galinsoga parviflora 15a Vorblatt IMG 4704 Wohlers.JPG| Der Blütenkorb hat meistens eine ausgeprägte Basis. Hier ist auch ein kleines Vorblatt für den ganzen Korb zu sehen. (Bild: W. Wohlers)
|File:Galinsoga parviflora 15b Drüsenhaare IMG 4683 Wohlers.JPG| Unterhalb des Blütenkorbs befinden sich manchmal auch Drüsenhaare. (Bild: W. Wohlers)
|File:Galinsoga parviflora 15c Knospen IMG 4701 Wohlers.JPG| An den Blütenstielen bilden sich immer wieder neue Knospen. (Bild: W. Wohlers)
|File:Galinsoga parviflora 13b Zungenblüte klein IMG 9560 Wohlers.JPG| Das Kronblatt der ersten Zungenblüte erscheint gleichzeitig mit der Narbe. (Bild: W. Wohlers)
|File:Galinsoga parviflora 16 erste Blütchen IMG 9117 Wohlers.JPG| Die Narben der weißen Zungenblüten erscheinen zuerst, aber auch einige Röhrenblüten sind schon geöffnet. (Bild: W. Wohlers)
|File:Galinsoga parviflora 17 ZungenRöhrenblüten IMG 6688 Wohlers.JPG| Die äußeren Blütchen öffnen sich zuerst. Die Narben der Zungenblüten sind bereits vertrocknet. (Bild: W. Wohlers)
|File:Galinsoga parviflora 14 zwei Blütenkörbe IMG 6492 Wohlers.JPG| Die Blüten können fünf, aber auch sechs oder mehr Zungenblüten haben. (Bild: W. Wohlers)
|File:Galinsoga parviflora 5d Blüte seitlich IMG 4010 Wohlers.jpg| Die Narben haben zwei Äste. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Galinsoga parviflora 19 Narben seitlich IMG 6893 Wohlers.JPG| Die Antherenröhren ragen nicht aus der Blüte heraus. (Bild: W. Wohlers)
|File:Galinsoga parviflora 20 Pollen IMG 6688 Wohlers.JPG| Der Pollen ist gelb. (Bild: W. Wohlers)
|File:Galinsoga parviflora 20a Narben IMG 4682 Wohlers.JPG| Die zweiästigen Narben biegen sich nach unten um. (Bild: W. Wohlers)
|File:Galinsoga parviflora 21 Blütenkorb seitlich IMG 6321 Wohlers.JPG| Der Boden des Blütenkorbs wölbt sich nach oben, sodass die Blütchen zur Mitte hin höher stehen. (Bild: W. Wohlers)
|File:Galinsoga parviflora 22 Samen reifend u reif IMG 7070 Wohlers.JPG| Die äußeren Samen sind bereits reif, zur Mitte ist aber bereits der Pappus zu sehen, der die Röhrenblüten eng umschließt. (Bild: W. Wohlers)
|File:Galinsoga parviflora 23 Pappus Kronblätter IMG 6539 Wohlers.JPG| Wenn sich der aus breiten Primär- und kurzen Sekundärhaaren bestehende Flugschirm spreizt, fällt erst das vertrocknete Blütchen ab. (Bild: W. Wohlers)
|File:Galinsoga parviflora 6a Samenkorb IMG 4014 Wohlers.jpg| Der im Durchmesser 1 cm große Samenkorb hat sich völlig geöffnet, alle Flugschirme sind gespreizt.  (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Galinsoga parviflora 25 Hüllblätter IMG 6631 Wohlers.JPG| Erst beim geöffneten Samenkorb kann man sehen, dass es vier Reihen von Hüllblättern gibt. (Bild: W. Wohlers)
|File:Galinsoga parviflora 26 Samenkorb IMG 6283 Wohlers.JPG| Die ersten Samen werden vom Wind davon getragen, bleiben aber häufig noch hängen, wenn der Wind nicht stark genug ist. (Bild: W. Wohlers)
|File:Galinsoga parviflora 27 Samen IMG 6475 Wohlers.JPG| Der knapp 2 mm große Samen ist schwarz mit unregelmäßigen Längsriffeln und trägt einige weiße Haare. (Bild: W. Wohlers)
|File:Galinsoga parviflora 28 Samen IMG 8560 Wohlers.JPG| Die Ansatzstelle der Blüte im Zentrum des Flugschirms ist schwarz wie die Samen. (Bild: W. Wohlers)
|File:Galinsoga parviflora 29 Samenkorb leer IMG 6953 Wohlers.JPG| Auf dem leeren Samenkorb verblieben noch einige der Vorblätter der Blütchen. (Bild: W. Wohlers)
|File:Galinsoga parviflora 29a Spreublätter IMG 4644 Wohlers.JPG| Die Spreublätter sind Vorblätter der einzelnen Blütchen. (Bild: W. Wohlers)
|File:Galinsoga parviflora 29b Spreublätter 3zipfelig IMG 4604 Wohlers.JPG| Auf dem vorigen Foto konnte man es schon gut sehen: Die Spreublätter sind dreizipfelig. (Bild: W. Wohlers)
|File:Galinsoga parviflora 30 Keimblätter IMG 5848 Wohlers.JPG| Das fast runde Keimblatt misst 5 mm plus Stiel und ist am Rand behaart. (Bild: W. Wohlers)
|File:Galinsoga parviflora 7 Keimblatt gelb Pfl 10 cm IMG 2395 Wohlers.jpg| Das Keimblatt ist bereits am Vergilben. (Bild: W. Wohlers, JKI)
}}
Verfasser: Wohlert Wohlers, Juni 2018.

Ausführliche Informationen zur Biologie siehe [http://www.nrcresearchpress.com/doi/pdf/10.4141/cjps83-087 Warwick and Sweet 1983.]

Fotos von Pollen des Kleinblütigen Franzosenkrauts siehe bei [https://www.paldat.org/pub/Galinsoga_parviflora/303403 PalDat, einer palynologischen Datenbank.]