Quelltext der Seite Hieracium aurantiacum - Orangerotes Habichtskraut (JKI-Pflanzenportraits)

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[[File:Hieracium aurantiacum 0 Blütenkorb IMG 5587 Wohlers.JPG| thumb| rechts | (Bild: W. Wohlers, JKI)]]
'''''Hieracium aurantiacum''''' L. (= ''Pilosella aurantiaca''), das '''Orangerote Habichtskraut''', gehört zur Familie der Asteraceae oder Compositae (Korbblütler). Der englische Name ist '''Orange Hawkweed'''. [https://gd.eppo.int/taxon/HIEAU EPPO-Code HIEAU.]

Das Orangerote Habichtkraut ist weit verbreitet, aber [http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=2856 nicht überall in Deutschland zu finden]. Nach Nordamerika wurde es verschleppt, kommt dort aber [https://plants.usda.gov/core/profile?symbol=HIAU nur in wenigen Staaten vor]. Das Gleiche trifft [https://bie.ala.org.au/species/https://id.biodiversity.org.au/node/apni/2899768 für Australien und Neuseeland zu.] Im Norden wächst es [http://linnaeus.nrm.se/flora/di/astera/pilos/piloaur.html selbst am Polarkreis.] Es gedeiht gut auf leicht sauren, nährstoffarmen Böden, auch im Garten hält es sich und wird sogar als Zierpflanze verwendet. In Deutschland ist es wie andere Habichtskräuter auf Goldplätzen gefürchtet. Aber in Victoria und New South Wales, Australien, gilt es als ‚Staatlich verbotenes Unkraut‘, das man versucht auszurotten. Es ist Konkurrent der einheimische Pflanzen und verändert unerwünscht die Flora.

Aus einer Rosette mit lang und stark behaarten, lanzettlichen Blättern sprießen im späten Frühjahr die ebenfalls behaarten Stängel, die sich nur oben verzweigen und eine dichte, auffallende Fläche von mehreren Blütenkörben bilden, eine Scheindolde. Nach Mahd treibt es auch wieder aus. Die orangefarbenen Blüten schweben in bis zu 65 cm Höhe oder auch etwas mehr. Die Blüten sind alles Zungenblüten. Der Same ist schwarz und längs geriffelt und 2 mm lang. Deren Flugkörber, der Pappus, besteht aus unverzweigten, 1 cm langen, fast weißen Haaren, mit denen es sich gut verbreiten kann. 
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|File:Hieracium aurantiacum 1 Wiese IMG 9967 Wohlers.JPG| In einer Wiese erhebt sie sich nach Mahd mit den langen Blütenstielen über die Gräser. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Hieracium aurantiacum 1 Bestand 65 cm IMG 5752 Wohlers.JPG| Ein dekorativer Bestand am Gartenzaun, der leider später entfernt wurde. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Hieracium aurantiacum 1a als Zierpflanze IMG 2217 Wohlers.JPG| Hier steht das Orangerote Habichtskraut als Zierpflanze vor einer Haustür. (Bild: W. Wohlers)
|File:Hieracium aurantiacum 2 Blätter IMG 2165 Wohlers.jpg| Die Blätter wachsen ausschließlich in einer Rosette und sind stark behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Hieracium aurantiacum 3 Blattbehaarung IMG 2166 Wohlers.jpg| Die Behaarung ist nicht sehr dicht, nur beim jungen Blatt stehen die Haare eng. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Hieracium aurantiacum 3a Knospen IMG 9175 Wohlers.JPG| Schon vor dem Strecken des Blütenstiels sind die relativ großen Knospen im Knäuel zu sehen. (Bild: W. Wohlers)
|File:Hieracium aurantiacum 3a Knospen IMG 2546 Wohlers.JPG| Der Stängel streckt sich. (Bild: W. Wohlers)
|File:Hieracium aurantiacum 3b Stängelblatt IMG 3304 Wohlers.JPG| Der Stängel hat nur manchmal Blätter und dann nur eins. (Bild: W. Wohlers)
|File:Hieracium aurantiacum 3c Stängelblatt Ansatz IMG 3308 Wohlers.JPG| Das Stängelblatt ist stiellos. Die Blattoberseite trägt nur lange, weiße Haare. (Bild: W. Wohlers)
|File:Hieracium aurantiacum 3d Blatt Unterseite IMG 3641 Wohlers.JPG| Bei der Blattunterseite fällt die tief versenkte Mittelrippe auf. (Bild: W. Wohlers)
|File:Hieracium aurantiacum 3e Blatt Unterseite Haare IMG 3645 Wohlers.JPG| Ob die Mittelrippe tatsächlich stärker behaart ist müsste ausgezählt werden. Die Schatten der nicht gut sichtbaren Haare sind auch zahlreich. (Bild: W. Wohlers)
|File:Hieracium aurantiacum 3f Blatt Unterseite Haare IMG 3680 Wohlers.JPG| Neben den langen Haaren mit und ohne schwarzer Basis gibt es sehr kleine, weiße Sternhaare. (Bild: W. Wohlers)
|File:Hieracium aurantiacum 3g Blatt Unterseite Haare IMG 3640 Wohlers.JPG| Die Sternhaare haben meistens sechs Arme. (Bild: W. Wohlers)
|File:Hieracium aurantiacum 3h Blattrand Unterseite IMG 3643 Wohlers.JPG| Der Blattrand von unten. Er hat wenige kleine Zähnchen. (Bild: W. Wohlers)
|File:Hieracium aurantiacum 4 Stängelbehaarung IMG 5104 Wohlers.JPG| Die Stängel sind stark behaart mit langen, weißen und kurzen, schwarzen, drüsigen Haaren. Hier eines der wenigen Schuppenblätter. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Hieracium aurantiacum 4a Stängel Haare IMG 3104 Wohlers.JPG| Bei stärkerer Vergrößerung werden auch sehr kleine, weiße Sternhaare sichtbar. (Bild: W. Wohlers)
|File:Hieracium aurantiacum 4b Stängel Sternhaare IMG 3104 Wohlers.JPG| Hier sind die Haare am Rand scharf und die drei Typen gut zu erkennen. (Bild: W. Wohlers)
|File:Hieracium aurantiacum 4c Sternhaare seitlich IMG 3104 Wohlers.JPG| Ein vergrößerter Ausschnitt: Die Sternhaare sind gestielt. (Bild: W. Wohlers)
|File:Hieracium aurantiacum 4d Knospen IMG 3012 Wohlers.JPG| Die Knospen stehen anfangs dicht zusammen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Hieracium aurantiacum 4e Knospe klein IMG 3028 Wohlers.JPG| Die Hüllblätter tragen schwarze Drüsenhaare und lange, helle Haare mit einer schwarzen Basis. (Bild: W. Wohlers)
|File:Hieracium aurantiacum 4f Hüllblätter Haare IMG 3027 Wohlers.JPG| Die langen Haare sind nicht immer gleichmäßig auf den Hüllblättern verteilt. (Bild: W. Wohlers)
|File:Hieracium aurantiacum 4g Hüllblätter Haare IMG 3281 Wohlers.JPG| Ein Blick von unten auf den Hüllblattgrund. Links sind besonders viele lange Haare.(Bild: W. Wohlers)
|File:Hieracium aurantiacum 4h Korbgrund Haare IMG 3301 Wohlers.JPG| Drei lange Haare mit dicker, schwarzer Basis und ein kurzes Drüsenhaar mit schmaler Basis. (Bild: W. Wohlers)
|File:Hieracium aurantiacum 4i Hüllblätter Haare IMG 9985 Wohlers.JPG| Die Knospe öffnet sich. Die Ränder der Hüllblätter sind jetzt violett gefärbt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Hieracium aurantiacum 4j aufgeblüht IMG 0001 Wohlers.JPG| Meistens blühen mehrerer Knospen gleichzeitig auf. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Hieracium aurantiacum 5 Blütenkörbe IMG 5100 Wohlers.JPG| Die Blütenkörbe stehen dicht gedrängt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Hieracium aurantiacum 5a Hüllblätter IMG 2844 Wohlers.JPG| Es gibt zwei Reihen von Hüllblättern; die innere Reihe ist kaum zu sehen. (Bild: W. Wohlers)
|File:Hieracium aurantiacum 5b Hüllblätter IMG 2832 Wohlers.JPG| Die äußeren Hüllblätter haben zwei Reihen von drüsigen, schwarzen Borsten. (Bild: W. Wohlers)
|File:Hieracium aurantiacum 5c Hüllblätter Sternhaare IMG 2801 Wohlers.JPG| Unter den schwarzen Borsten befinden sich ganz kleine, weiße Sternhaare, die kaum zu erkennen sind. (Bild: W. Wohlers)
|File:Hieracium aurantiacum 5d Haare Stiel IMG 2840 Wohlers.JPG| Auch am Blütenstiel gibt es die weißen, winzigen Sternhaare. Oberhalb ist eine Blattlaus zu erkennen und deren Flügelanlage. Nach der nächsten Häutung wird sie geflügelt sein. (Bild: W. Wohlers)
|File:Hieracium aurantiacum 6 Blütenkörbe von oben IMG 5591 Wohlers.JPG| Die offenen Blütenkörbe sind orangerot und gelb. Sie bestehen aus Zungenblüten. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Hieracium aurantiacum 7 Antherenröhre IMG 5098 Wohlers.JPG| Die Narben sind gerade aus den Antherenröhren gewachsen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Hieracium aurantiacum 8 Narben rollen auf IMG 5589 Wohlers.JPG| Bei den äußeren Zungenblüten sind die Narben bereits aufgerollt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Hieracium aurantiacum 8a Pollen IMG 2653 Wohlers.JPG| Auf den dunklen Narben sind die hellen Pollen zu sehen. (Bild: W. Wohlers)
|File:Hieracium aurantiacum 8b morgens IMG 2964 Wohlers.JPG| Nachts schließen sich die Blüten. Hier am Morgen sind sie bereits etwas geöffnet. (Bild: W. Wohlers)
|File:Hieracium aurantiacum 8c Knospen IMG 2842 Wohlers.JPG| Unter den Blütenkörben sprießen kleine Knospen; hier sind drei zu sehen. (Bild: W. Wohlers)
|File:Hieracium aurantiacum 9 Blütenkörbe schließen sich IMG 5366 Wohlers.JPG| Nach der Blüte schließen sich die Blütenkörbe. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Hieracium aurantiacum 9a reifend IMG 2820 Wohlers.JPG| Der Korb beginnt anzuschwellen. (Bild: W. Wohlers)
|File:Hieracium aurantiacum 9b Korb zwei Aphiden IMG 2856 Wohlers.JPG| Hier sind zwei Blattläuse der gleichen Art zu sehen, links herumlaufend eine orangefarbene, Farbe wie die Blüten, rechts eine helle, kaum zu identifizieren. Außerdem unscharf eine rotes Würmchen. (Bild: W. Wohlers)
|File:Hieracium aurantiacum 9c Aphis pilosellae IMG 2856 Wohlers.JPG| Die Blattläuse gehören zur Art ''Aphis pilosellae'', die auf Habichtskräutern lebt. (Bild: W. Wohlers)
|File:Hieracium aurantiacum 9d Aphidoletes aphidimyza IMG 3180 Wohlers.JPG| Eine Blattlaus wird hier von einem Ektoparasiten ausgesaugt, wahrscheinlich von einer Larve der Gallmücke ''Aphidoletes aphidimyza''. (Bild: W. Wohlers)
|File:Hieracium aurantiacum 9e Aphidius IMG 3231 Wohlers.JPG| Hier hat ein Endoparasit die Blattlaus getötet. Sie schwoll an und starb. Ein Exemplar der Gattung Aphidius, Familie Braconidae, wird demnächst aus der Blattlausmumie schlüpfen. (Bild: W. Wohlers)
|File:Hieracium aurantiacum 10 reife Samenkörbe IMG 6602 Wohlers.JPG| Die Blütenkörbe stehen so weit auseinander, dass sich die Samen beim Abflug nicht behindern. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Hieracium aurantiacum 11 Samenkörbe IMG 6606 Wohlers.JPG| Der Pappus der Samen ist gelblich weiß. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Hieracium aurantiacum 12 Samen IMG 6620 Wohlers.JPG| Der 2 mm lange Samen ist schwarz und längs gerippt. Hier nur bei dem unreifen, hellen Samen zu erkennen und an den im 90-Gradwinkel abstehenden Zacken beim Pappus. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Hieracium aurantiacum 13 Keimpflanzen IMG 7740 Wohlers.JPG| Die Keimpflanzen haben ca. 4 mm große ovale, gestielte, unbehaarte Keimblätter. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Hieracium aurantiacum 14 Primärblätter IMG 7588 Wohlers.JPG| Die ersten richtigen Blätter sind gestielt, rundlich mit einer Spitze und behaart wie die ganze Pflanze. (Bild: W. Wohlers) 
|File:Hieracium aurantiacum 14a Primärblätter IMG 8273 Wohlers.JPG| Auch das dritte und vierte Blatt sind noch rundlich rhomboid. (Bild: W. Wohlers)
|File:Hieracium aurantiacum 14b Miniergänge IMG 8292 Wohlers.JPG| Helle Gänge mit zerstörtem Blattgewebe, bei dem nur noch die Epidermis intakt ist, wohl verursacht von der Larve einer Minierfliege. (Bild: W. Wohlers)
|File:Hieracium aurantiacum 15 Ausläufer IMG 3080 Wohlers.JPG| Das orangerote Habichtskraut vermehrt sich auch durch Ausläufer und kann dadurch ganze Matten von Pflanzen bilden. (Bild: W. Wohlers) 
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Verfasser: Wohlert Wohlers. Juni 2019.

Weitere Literatur:

[https://www.eje.cz/artkey/eje-199803-0013_Species_of_the_genus_Aphis_Sternorrhyncha_Aphidoidea_living_on_Hieracium_Asteraceae_Cichorieae.php HOLMAN J 1998 Species of the genus Aphis (Sternorrhyncha: Aphidoidea) living on Hieracium (Asteraceae: Cichorieae). European Journal of Entomology 95:383-394]

[https://link.springer.com/article/10.2478/s11756-008-0106-z Krak K, Mráz P 2008 Trichomes in the tribe Lactuceae (Asteraceae) – taxonomic implications. Biologia 63:616-630, Section Botany]