Quelltext der Seite Knautia arvensis – Acker-Witwenblume (JKI-Pflanzenportraits)

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[[File:Knautia arvensis 0 Teil Blütenkorb IMG 3791 Wohlers.JPG| thumb| rechts | (Bild: W. Wohlers)]]
'''''Knautia arvensis''''' (= ''Scabiosa arvensis'' L.), die '''Acker-Witwenblume''' auch '''Wiesen-Witwenblume''' oder '''Wiesen-Skabiose''', gehört zur Familie der Caprifoliaceae (Geißblattgewächse), früher Dipsaceae (Kardengewächse), die heute nur eine Unterfamilie sind: Dipsacoideae. Der englische Name ist '''Field Scabious.''' [https://gd.eppo.int/taxon/KNAAR EPPO-CODE KNAAR.]

Die Acker-Witwenblume ist in ganz Europa und weiten Teilen Asiens heimisch. Nur in wenigen Gebieten [http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=3188 Deutschlands tritt sie nicht] auf. Auch [https://plants.usda.gov/home/plantProfile?symbol=KNAR in Nordamerika kommt] sie jetzt nördlich des 37ten Breitengrads vor. In Skandinavien ist sie bis zum [http://koivu.luomus.fi/kasviatlas/maps.php?taxon=42597 64sten Breitengrad viel zu finden,] aber auch noch am Polarkreis. Sie wächst auf Wiesen und Äckern und an Wegrändern und liebt eher trockene, nährstoffarme, aber kalkreiche Böden.

Die mehrjährige Pflanze kann bis zu 80 cm hoch werden. Sie ist stark behaart. Die Blätter sind meistens gefiedert und können 15 cm lang werden. Wie bei allen Kardengewächsen stehen die kleinen, hellvioletten Blüten in einem dichten, kopfigen Blütenstand, ähnlich denen der Korbblütler. Die Randblüten sind vergrößert. Es gibt Formen für den Ziergarten, bei denen diese Randblüten besonders groß sind. Blütezeit ist von Mai bis September. Die Samen sind Nüsschen, Achänen. Sie tragen einen Borstenkranz und sind behaart. 

Die Acker-Witwenblume wird viel von Insekten aufgesucht. Von der Gattung ''Knautia'' wachsen mindestens drei Arten in Mitteleuropa, etwa 50 weltweit. Der irische Botaniker Thomas Coulter (1793 – 1843) benannte die Gattung und die Acker-Witwenblume nach den Brüdern Christoph (1638 – 1694) und Christian Knaut (1656 – 1716), die Ärzte und Botaniker in Halle/Saale waren und sich um eine Systematik der Pflanzen bemüht hatten.
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|File:Knautia arvensis 1 Blüten 0729UG Littmann.JPG| Die Acker-Witwenblume wird wie alle Kardengewächse viel von Insekten besucht. (Bild: Arno Littmann, JKI)
|File:Knautia arvensis 1 Blumenwiese IMG 9240 Wohlers.JPG| In bunten Blumenwiesen fehlt sie meistens nicht. (Bild: W. Wohlers)|File:Knautia arvensis 1a erste Triebspitzen IMG 6992 Wohlers.JPG| Die ersten Blätter treiben aus, je nach Witterung auch schon Anfang März. (Bild: W. Wohlers, JKI) 
|File:Knautia arvensis 2 junge Pflanzen IMG 0613 Wohlers.JPG| Die Grundblätter sind meistens, aber nicht immer gefiedert. Hier ein Foto von Anfang April. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Knautia arvensis 3 Bestand vor Blüte IMG 0129 Wohlers.JPG| Die Blätter sind behaart und bis 15 cm groß. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Knautia arvensis 4 zwei Blätter IMG 0208 Wohlers.JPG| Die Blattfiederung der Grundblätter muss nicht immer ausgeprägt sein. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Knautia arvensis 4a Blatt unten IMG 6645 Wohlers.JPG| Die unteren Stängelblätter sind meistens stark gefiedert. (Bild: W. Wohlers)
|File:Knautia arvensis 5 Stängelblätter IMG 0139 Wohlers.JPG| Dies sind Stängelblätter vor dem Strecken des Stängels. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Knautia arvensis 6 Blatt gefiedert IMG 0137 Wohlers.JPG| Mindestens zwei, häufig auch drei oder vier Fiederblattpaare und ein recht großer Endlappen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Knautia arvensis 7 Blattunterseite Haare IMG 0223 Wohlers.JPG| Auch die Blattunterseite ist lang behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Knautia arvensis 8 Haare Stängel IMG 6748 Wohlers.JPG| Der Stängel ist dicht und kurz behaart mit einigen langen Haaren. (Bild: W. Wohlers)
|File:Knautia arvensis 9 Haare Blütenstiel IMG 1701 Wohlers.JPG| Der Blütenstiel ist auch drüsig behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Knautia arvensis 10 Seitentriebe IMG 0172 Wohlers.JPG| Seitentriebe mit jeweils einem Blütenkopf. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Knautia arvensis 10a Haare Seitentrieb IMG 1738 Wohlers.JPG| Direkt unterhalb der Tragblätter unten im Foto stehen die langen Haare besonders dicht. (Bild: W. Wohlers)
|File:Knautia arvensis 10b Stiel Aphiden IMG 1825 Wohlers.JPG| Auf dem Blütenstiel hat sich eine Blattlaus niedergelassen, sie kam angeflogen und gebiert Junge. (Bild: W. Wohlers)
|File:Knautia arvensis 10c Stiel Macrosiphum rosae IMG 1765 Wohlers.JPG| Die Blattläuse gehören zur Art ''Macrosiphum rosae'', die im Herbst zu Rosen fliegen und dort Eier legt, die überwintern. (Bild: W. Wohlers)
|File:Knautia arvensis 11 Blüten IMG 0163 Wohlers.JPG| Der Blütenkopf ist schon früh geöffnet. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Knautia arvensis 12 Blütenkorb IMG 8697 Wohlers.JPG| Blütenkopf von oben. Kronblätter und Hüllblätter sind behaart.  (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Knautia arvensis 12a Haare Hüllblätter IMG 1699 Wohlers.JPG| Die Hüllblätter tragen ebenfalls drei verschiedene Haartypen; sie sind kurz, lang oder mittellang und drüsig behaart. (Bild: W. Wohlers)
|File:Knautia arvensis 12b Blütenstiel Haare IMG 1723 Wohlers.JPG| Unterhalb des Blütenkopfes ist der Stiel dicht und besonders lang behaart. (Bild: W. Wohlers)
|File:Knautia arvensis 12c Haare Stiel IMG 1718 Wohlers.JPG| Die langen Haare können nach oben oder unten weisen, die kurzen Haare immer nach unten, die Drüsenhaare stehen gerade ab. (Bild: W. Wohlers)
|File:Knautia arvensis 13 Blütenkorb IMG 6342 Wohlers.JPG| Die Blüten, hier noch geschlossen, stehen eng beieinander, ähnlich wie bei Korbblütlern. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Knautia arvensis 13a Antheren Narben IMG 8700 Wohlers.JPG| Die Blüten haben eine leuchtend hellviolette Farbe. Antheren und Narben erscheinen gleichzeitig. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Knautia arvensis 14 Antheren Hummel 0729UG-2006 Littmann.JPG| Die jungen Antheren sind ebenfalls violett. (Bild: Arno Littmann, JKI)
|File:Knautia arvensis 14a Narben IMG 8675 Wohlers.JPG| Die Narben sind nur etwas breiter als der dünne Griffel. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Knautia arvensis 15 voll erblüht 01-06-06-04 Littmann.JPG| Die Antheren sind bereits verbräunt. (Bild: Arno Littmann, JKI)
|File:Knautia arvensis 15a Filamente IMG 6352 Wohlers.JPG| Die Antheren sind abgefallen, die weißen Filamente bleiben zurück. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Knautia arvensis 15b Pollen IMG 6322 Wohlers.JPG| Der Pollen ist rosa oder weiß, hier auf den Narben und dem Kopf der Biene klebend. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Knautia arvensis 15c Blüte Zygaena filipendulae IMG 3785 Wohlers.JPG| Ein kleines Widderchen ''Zygaena filipendulae'' kam auch vorbei. (Bild: W. Wohlers)
|File:Knautia arvensis 15d Blüte Zygaena filipendulae IMG 3771 Wohlers.JPG| Das Sechstropfen-Widderchen kletterte knapp zwei Minuten auf dem Blütenkopf herum und untersuchte die meisten Blütchen auf Nektar. (Bild: W. Wohlers)
|File:Knautia arvensis 16 Samenstand unreif IMG 4824 Wohlers groß.jpg| Der verblühte Kopf schließt sich nicht wie bei Asteraceen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Knautia arvensis 16a Samenstand unreif IMG 3255 Wohlers.JPG| Die Kronblätter sind vertrocknet und abgefallen, die beborsteten Kelche verfärben sich meistens dunkel. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Knautia arvensis 17 Samenstand IMG 3231 Wohlers.JPG| Der helle Ansatz der abgefallenen Kronblätter fällt auf. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Knautia arvensis 17a Korb Samen IMG 1731 Wohlers.JPG| Ein kleiner Samenkorb mit noch einigen reifen Samen. (Bild: W. Wohlers)
|File:Knautia arvensis 17b leerer Korb IMG 1649 Wohlers.JPG| Später sind die Hüllblätter des abgestorbenen Korbs ganz heruntergebogen. (Bild: W. Wohlers)
|File:Knautia arvensis 18 Samen IMG 8616 Wohlers groß.jpg| Die Samen, es sind Achänen, verfärben sich dunkler. Sie sind ebenfalls stark behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Knautia arvensis 19 Samen 5 mm IMG 1761 Wohlers.JPG| Der Samen ist nur 5 mm lang. Hier blieben die Kronblätter am Samen haften. (Bild: W. Wohlers)
|File:Knautia arvensis 20 verblüht Grundblätter IMG 1766 Wohlers.JPG| Ein verblühter Bestand. Die Grundblätter bleiben grün. (Bild: W. Wohlers)
|File:Knautia arvensis Scabiosa lucida 23 Garten IMG 2606 Wohlers.JPG| Bei den in Gärten häufig zu sehenden Zierpflanzen mit großen Zungenblüten am Rand, auch in weiß, kann es sich um ''Scabiosa lucida'' aus den Alpen handeln oder um eine Zierform von ''Knautia arvensis''. (Bild: W. Wohlers)
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Verfasser: Wohlert Wohlers. Mai 2019.

Fotos vom Pollen der Acker-Witwenblume siehe bei [https://www.paldat.org/pub/Knautia_arvensis/301806 PalDat, einer palynologischen Datenbank.]

Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es [http://www.luontoportti.com/suomi/de/kukkakasvit/ackerwitwenblume beim finnischen NatureGate.]