Quelltext der Seite Lamium album – Weiße Taubnessel (JKI-Pflanzenportraits)

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[[File:Lamium album 0 Antheren IMG 0281 Wohlers.jpg| thumb| rechts | (Bild: W. Wohlers, JKI)]]
'''''Lamium album''''' L., die '''Weiße Taubnessel''', gehört zur Familie der Lamiaceae (Lippenblütler). Die englischen Namen sind '''White Dead-nettle, Deaf Nettle'''. EPPO-Code LAMAL.

Die Weiße Taubnessel ist in Europa und im westlichen Asien heimisch, kommt jetzt aber auch in weiten Teilen [https://plants.usda.gov/home/plantProfile?symbol=LAAL Canadas und einigen Staaten der USA] vor. In Deutschland ist sie überall zu finden, bevorzugt an feuchten Stellen, etwa an Grabenrändern. Sie wächst an Weg- und Waldrändern, auch im Halbschatten, aber auch auf Schutt, sowie auf Wiesen und Weiden, wo sie als Unkraut gilt, das von den Weidetieren gemieden wird. Sie ist stickstoffliebend und gedeiht gut auf nährstoffreichen Lehm- und Moorböden.

Die mehrjährige Pflanze kann 60 cm oder höher werden. Die 3 bis 8 cm langen Blätter ähneln durch ihre Blattform - herzförmig bzw. ein am Blattstiel abgestumpftes Dreieck - und dem gezähnten Rand Brennnesselblättern. Aber, wie der Name sagt, sie sind taub und haben keine Brennhaare. Die ganze Pflanze ist kurz und weich behaart. Die ca 2 cm großen, weißen Blüten stehen in Scheinquirlen in den Blattachseln. Blütezeit ist April bis Oktober. Die Weiße Taubnessel vermehrt sich aber auch durch Ausläufer und bildet aufgrund ihrer hohen Konkurrenzkraft Areale, die dann nur von ihr besiedelt sind, auf Weiden manchmal zusammen mit Brennnesseln.

Die jungen Blätter der Weißen Taubnessel sollen früher als Gemüse verzehrt worden sein. Landkinder zogen die Blüten ab und nahmen den Blütengrund in den Mund und saugten daran, um den Nektar zu schmecken. Die ganze Pflanze riecht intensiv. Wer sie im Garten hat, erkennt sie sofort am Geruch, wenn sie angefasst wird. Die Weiße Taubnessel enthält Iridoidglykoside, auf die wohl zurückzuführen ist, dass Weidetiere sie meiden. Die Weiße Taubnessel wurde auch in der Volksmedizin eingesetzt.
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|File:Lamium album 1 auf Pferdeweide IMG 1646 Wohlers.JPG| Die Weiße Taubnessel auf einer Pferdeweide. Sie wird offensichtlich nicht gefressen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Lamium album 2 Weide mit Urtica IMG 1609 Wohlers.JPG| Eine Pferdeweide, die gemäht wurde, um Unkräuter zu bekämpfen. Dann sind Brennnessel und Taubnessel fast gleich hoch. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Lamium album 3 Ausläufer IMG 0905 Wohlers.JPG| Mit den Ausläufern werden schnell größere Areale besiedelt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Lamium album 4 Blätter auch von Urtica dioica IMG 2503 Wohlers.JPG| Links oben Brennnessel, rechts unten Taubnessel, auf den ersten Blick nur durch die weißen Blüten zu unterscheiden. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Lamium album 5 Blatt IMG 1009 Wohlers.JPG| Die Blätter sind herzförmig und gezähnt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Lamium album 6 Blattstiele gegenständig IMG 0929 Wohlers.JPG| Die Blätter stehen gegenständig. Sie sind am Blattansatz meistens dunkel gefärbt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Lamium album 7 Rotfärbung IMG 1268 Wohlers.jpg| durch Nachtfröste im Frühjahr färben sich die jungen Blätter häufig rötlich. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Lamium album 8 Seitentriebe IMG 1041 Wohlers.JPG| Aus den unteren Blattachseln sprießen häufig Seitentriebe. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Lamium album 9 weiche Behaarung IMG 0952 Wohlers.JPG| Die ganze Pflanze ist behaart, hier Stängel und Blattstiel. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Lamium album 10 Blatthaare IMG 1131 Wohlers.JPG| Auf der Blattoberseite sind kleine Warzen zu erkennen, die die Basis für sehr feine Haare sind. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Lamium album 11 Knospen IMG 0278 Wohlers.jpg| Die Knospen wachsen in den Blattachseln und bilden Scheinquirle. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Lamium album 12 Knospen IMG 1003 Wohlers.JPG| Die zu Röhren zusammengewachsenen Kelchblätter mit langen Fortsätzen und die Kronblätter sind, zumindest außen, ebenfalls behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Lamium album 13 Blüte seitlich IMG 0971 Wohlers.JPG| Die reinweißen Blüten sind knapp 2 cm lang und stehen aufrecht. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Lamium album 14 Unterlippe gespalten IMG 0986 Wohlers.JPG| Die Unterlippe ist gespalten. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Lamium album 15 Rachen Markierung IMG 0978 Wohlers.JPG| Die Unterlippe ist hellbraun markiert. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Lamium album 16 Blüte seitlich IMG 0316 Wohlers.jpg| Typisch der Fortsatz in der Mitte, wie Zähnchen beidseitig. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Lamium album 17 Blüten von unten IMG 0287 Wohlers.jpg| Die Kelchblätter sind an der Basis dunkelrot. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Lamium album 18 Antheren IMG 0282 Wohlers.jpg| Die Antheren sind stark behaart. Der Pollen ist gelb. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Lamium album 19 Blüten unten zuerst IMG 0279 Wohlers.jpg| Die Blüten öffnen sich an unteren Blättern zuerst. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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Verfasser: Wohlert Wohlers, JKI. August 2012.