Quelltext der Seite Matricaria discoidea – Strahlenlose Kamille (JKI-Pflanzenportraits)

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[[File: Matricaria discoidea 0 Blütenkorb IMG 7117 Wohlers.JPG| thumb| rechts | (Bild: W. Wohlers, JKI)]] 
'''''Matricaria discoidea''''' (= ''M. matricarioides, Chamomilla suaveolens''), die '''Strahlenlose Kamille''' gehört zur Familie der Asteraceae oder Compositae (Korbblütengewächse). Der englische Name ist '''Pineapple Mayweed'''. [https://gd.eppo.int/taxon/MATMT EPPO-Code MATMT.]

Die Strahlenlose Kamille ist im 19ten Jahrhundert aus botanischen Gärten verwildert und kommt ursprünglich aus Ostasien. Sie ist [http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=3597 weit verbreitet], in Nordamerika kommt sie [https://plants.sc.egov.usda.gov/home/plantProfile?symbol=MADI6 nur in Texas und im Südosten nicht] vor. Im Norden reicht ihr Verbreitungsgebiet [http://www.luontoportti.com/suomi/de/kukkakasvit/strahlenlose-kamille bis zum 68sten Breitengrad] und noch darüber hinaus. Sie gedeiht in fast allen Ackerkulturen, insbesondere im Wintergetreide, im Zuckerrüben- und Kartoffelanbau, seltener im Sommergetreide. Häufig wandert sie von Wegen, Ödland und Gärten in die Randbereiche der Äcker ein. Auf verdichteten und verschlämmten Böden vermehrt sie sich gut. Sie zählt zu den dreißig ökonomisch wichtigen Unkräutern in der mitteleuropäischen Landwirtschaft.

Die Strahlenlose Kamille keimt nahezu ganzjährig, insbesondere aber im Frühjahr. Sie kann 30 cm hoch werden. Die dicht stehenden Laubblätter geben der Pflanze einen kompakten Wuchs. Die einzelnen oder zu wenigen am Ende der Triebe stehenden Blüten sind kugelig und haben keine Strahlen, keine Zungenblüten. Daher der deutsche Name. Blütezeit ist Juni bis August, teilweise bis zum ersten Frost. Im Boden sind die Samen bis zu fünf Jahre lebensfähig.

Die Strahlenlose Kamille enthält wie die Echte Kamille ([[Matricaria recutita – Echte Kamille (JKI-Pflanzenportraits)  |''Matricaria recutita'']]) ätherische, allerdings andere Öle und hat ebenfalls eine heilsame Wirkung. Der englische Name kommt von dem Ananasgeruch (Pineapple), der sich beim Zerreiben verbreitet. 
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|File:Matricaria discoidea 1 Pflanze 56-25-05-04 Littmann.JPG| Eine Pflanze bei beginnender Blüte. (Bild: Arno Littmann, JKI
|File:Matricaria discoidea 1a Pflanze IMG 5561 Wohlers.JPG| Anfangs ist die Pflanze sehr kompakt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Matricaria discoidea 2 aufrechter Wuchs IMG 9654 Wohlers.JPG| Die dicken Stängel sind sparrig verzweigt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Matricaria discoidea 3 Pflanze liegend IMG 4739 Wohlers.jpg| Die Stängel können rot gefärbt sein. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Matricaria discoidea 4 Blatt IMG 9621 Wohlers.JPG| Die Blätter sind doppelt bis dreifach gefiedert und haben stachelspitzige Teilblättchen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Matricaria discoidea 5 Blätter IMG 4733 Wohlers.jpg| Die Fiederung ist nicht symmetrisch. Der Blattansatz ist halb stängelumfassend. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Matricaria discoidea 6 Stängelblatt oben IMG 7139 Wohlers.JPG| Seitentriebe entspringen den Blattachseln, die nicht gegenständig sein müssen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Matricaria discoidea 7 Blatt Stängel behaart IMG 9646 Wohlers.JPG| Blätter und Stängel können Haare tragen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Matricaria discoidea 8 Knospen Triebspitze IMG 5546 .JPG| Die Knospen sitzen an der Triebspitze eng zusammen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Matricaria discoidea 8 Blütenkorb öffnet IMG 9628 Wohlers.JPG| Bei dem sich öffnenden Blütenkorb fallen die Pergamenthäute an den Hochblättern auf. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Matricaria discoidea 9 Blütenkorb seitlich IMG 9602 Wohlers.JPG| Der Blütenkorb hat keine Zungenblüten. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Matricaria discoidea 10 Blütenkorb IMG 7177 Wohlers.JPG| Die Röhrenblüten sind grün gelblich. Obendrauf sitzt die Larve einer Wanzenart, eine Pentatomide. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Matricaria discoidea 11 Röhrenblüten IMG 7152 Wohlers.JPG| Die zweiästigen Narben sind hellbraun gefärbt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Matricaria discoidea 12 Samen IMG 7350 Wohlers.jpg| Bei Regen zerfließen die abgestorbenen Blüten zu einem braunen, klebrigen Brei, unter dem die Samen sitzen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Matricaria discoidea 13 Keimpflanzen IMG 8050 Wohlers.JPG| Die ovalen Keimblätter sind kurz gestielt und nur 3 mm lang. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Matricaria discoidea 14 Keimpflanze IMG 9756 Wohlers.JPG| Das erste richtige Blatt kann 2 cm lang werden. Dessen Endlappen ist viel größer als die Seitenfieder. Daran kann man sie von der [[Tripleurospermum maritimum - Strandkamille (JKI-Pflanzenportraits)|Geruchlosen Kamille]] unterscheiden. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Matricaria discoidea 15 Keimpflanzen IMG 5134 Wohlers.JPG| Das zweite Blattpaar ist bereits gefiedert. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Matricaria discoidea 16 Pflanze klein IMG 9858 Wohlers.JPG| Eine Rosette bildet sich bei später Keimung nicht mehr. (Bild: W. Wohlers)
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Verfasser: Wohlert Wohlers. Mai 2017.

Zu Gegenmaßnahmen im Ackerbau siehe die [https://www.oekolandbau.de/landwirtschaft/pflanze/grundlagen-pflanzenbau/pflanzenschutz/beikrautregulierung/uebersicht-ueber-die-wichtigsten-unkraeuter-im-oekologische-landbau/zweikeimblaettrige-samenbeikraeuter/strahlenlose-kamille-matricaria-discoidea Website im Oekolandbau.de] von B. Jüttersonke, B. Pallut, P. Marx, S. Kühne, Sara Preißel, alle JKI.

Herbizide schauen Sie bitte im [http://www.bvl.bund.de/DE/04_Pflanzenschutzmittel/01_Aufgaben/02_ZulassungPSM/01_ZugelPSM/psm_ZugelPSM_node.html aktuellen Pflanzenschutzmittelverzeichnis] des BVL nach. Alle Kamille-Arten werden dort zusammengefasst.

Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos der Strahlenlosen Kamille gibt es [http://www.luontoportti.com/suomi/de/kukkakasvit/strahlenlose-kamille beim finnischen Naturegate.]