Quelltext der Seite Picris hieracioides – Habicht-Bitterkraut (JKI-Pflanzenportraits)

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[[File:Picris hieracioides 0 Blütenkorb von oben IMG 9066 Wohlers.JPG| thumb| rechts | (Bild: W. Wohlers)]]
'''''Picris hieracioides''''', das '''Habicht-Bitterkraut, Straßen-Bitterblatt''' oder einfach nur '''Bitterich''', gehört zur Familie der Asteraceae oder Compositae (Korbblütler). Der englische Name ist '''Hawkweed Oxtongue, Yellow Succory '''. [https://gd.eppo.int/taxon/PICHI EPPO-Code PICHI.] Es gibt [https://gd.eppo.int/search?k=Picris+hieracioides mehrere Unterarten.]

Das Habicht-Bitterkraut ist auf der Nordhalbkugel heimisch und viel zu finden, [http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=4274 in Deutschland fast überall.] Einige Unterarten treten nur gebietsweise auf, sodass es in [https://plants.usda.gov/core/profile?symbol=PIHI Nordamerika als heimisch und eingeführt] gilt. Nach Australien und Neuseeland wurde es nicht verschleppt, obwohl es dort zeitweise sogar [http://fliphtml5.com/sdyu/rlya als einheimisch angesehen wurde.] Aber es war mit [[Helminthotheca echioides – Stachliger Wurmlattich (JKI-Pflanzenportraits)|''Picris echioides'']] verwechselt worden. Im Norden kommt es noch [http://linnaeus.nrm.se/flora/di/astera/picri/picrhie.html in Schonen und Gotland vor.] In [http://koivu.luomus.fi/kasviatlas/maps.php?taxon=43566 Finnland kann es sich außer an den Küsten] nur auf Flächen halten, die mit [http://www.luontoportti.com/suomi/de/kukkakasvit/habichtsbitterkraut Brandrodung freigehalten wurden.] Es wächst viel an Weg- und Feldrändern, auf Brachflächen und auch auf Wiesen und im Rasen. Er gedeiht gut auf eher trockenen Standorten, die steinig sein können und stickstoffhaltig sind.

Das Habicht-Bitterkraut ist zweijährig und kann auch mehrere Jahre alt werden. Im ersten Jahr sieht seine Rosette denen der Habichtskräuter ähnlich, daher auch der Name im Deutschen und Lateinischen, z.B. dem [[Hieracium pilosella - Kleines Habichtskraut (JKI-Pflanzenportraits)|Kleinen Habichtskraut ''Hieracium pilosella'']]. Im zweiten Jahr wird es im nicht allzu häufig gemähten Rasen nur 30 cm hoch, ungestört sind 90 cm möglich. Im wöchentlich gemähten Rasen kann es sich nicht halten. Wie bei vielen Picris-Arten sind die Pflanzen mit vielen Haaren besetzt. Die Pflanze fühlt sich rau an. Die meisten Haare enden Anker-förmig mit kurzen, meistens zurückgebogenen Armen. Blütezeit ist Juni bis zum Frostbeginn.

Bitterkräuter waren schon in der Antike bekannt und wurden auch damals nach dem Geschmack der Wurzel benannt. Griechisch πικρός pikros heißt bitter. Dieser Name wurde 1753 von Linnaeus übernommen. Im Gegensatz zum [[Helminthotheca echioides – Stachliger Wurmlattich (JKI-Pflanzenportraits)|Stacheligen Wurmlattich ''Picris echioides'']] wurde das Habicht-Bitterkraut aber nicht in der Naturheilkunde verwendet. 
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|File:Picris hieracioides 1 Pflanzen Hecke IMG 1400 Wohlers.JPG| Der Bitterich an einer Hecke im öffentlichen Grün, ca 1 m hoch. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Picris hieracioides 2 Pflanze IMG 8860 Wohlers.JPG| Eine Pflanze im Herbst auf einer Fläche, die einmal gemäht wurde. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 3 Straße IMG 8810 Wohlers.JPG| Niedrige Pflanzen am Weg, mehrmals gemäht. Das Gras ist im Sommer vertrocknet. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 4 Rosette IMG 8830 Wohlers.JPG| Eine Rosette im Oktober, die sich gut entwickeln konnte. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 5 Trieb Blätter Knospen IMG 2166 Wohlers.JPG| Die ersten Knospen sind am Trieb zu sehen. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 5a Trieb Knospen IMG 7958 Wohlers.JPG| Die 60 cm hohe Pflanze hat sich bereits verzweigt, aber blüht noch nicht. – Vor dem Schotter schlecht zu sehen. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 6 Blatt unten IMG 0514 Wohlers.JPG| Die Stängelblätter sind am Rand gewellt und wie die ganze Pflanze behaart. Dies Blatt am Stängel unten ist 8 cm lang. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 7 Stängelblatt IMG 9295 Wohlers.JPG| Die Blätter können auch grob gesägt sein. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 8 Stängelblatt IMG 1410 Wohlers.JPG| Die Mittelrippe ist manchmal rot gefärbt. (Bild: W. Wohlers,JKI)
|File:Picris hieracioides 9 Stängel alt IMG 0990 Wohlers.JPG| Die Stängel sind geriffelt und manchmal auch rötlich gefärbt. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 10 Haare Stängel jung IMG 9771 Wohlers.JPG| Die Haare haben immer zwei Enden, hier von einer jungen Pflanze. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 11 Haare Unterseite Blatt alt IMG 1421 Wohlers.JPG| Haare auf der Unterseite eines alten Blattes. Anker-Haare und solche mit geraden Ästen nebeneinander. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 12 Haare Mittelrippe Unterseite Blatt alt IMG 1430 Wohlers.JPG| Die Haare, hier auf der Mittelrippe einer Blattunterseite, sind unterschiedlich lang. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 12a Blatt Stängel Unterseite IMG 2213 Wohlers.JPG| Ein mittleres Blatt mit der ausgeprägten Mittelrippe. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 12b Blatt oben Seitentrieb IMG 6501 Wohlers.JPG| Oben sind die Blätter sehr klein, hier mit Seitentrieb und Knospe und Anlage zu weiteren Seitentrieben. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 13 Blätter oben IMG 9280 Wohlers.JPG| Kleine Blätter an den Seitentrieben. Das Vorblatt war bei dieser Pflanze nach unten gebogen. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 13a Knospen Triebspitze IMG 6447 Wohlers.JPG| Ein Triebende Anfang Juli mit der ersten Blüte und noch vielen Knospen. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 13b Knospen erste Blüte IMG 6429 Wohlers.JPG| Mehrere Knospen stehen auf gleicher Höhe wie die Blüte. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 13c Knospen Blüte von oben IMG 6538 Wohlers.JPG| Blick auf Blüte und Knospen von oben. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 13d Knospen klein IMG 6438 Wohlers.JPG| Die kleinen Knospen sitzen unterhalb der großen Knospen und der ersten Blüte. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 13e Trieb jung IMG 6493 Wohlers.JPG| Die Spitze eines Triebs, der Anfang Juli 1,20 m maß und viele, erst nur kurze Seitentriebe hatte. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 13f Triebe Anfang Juli IMG 1247 Wohlers.JPG| Triebe zweier Pflanzen, deren Rosetten bereits vertrocknet sind. Die Seitentriebe sind noch klein. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 14 Verzweigung IMG 9835 Wohlers.JPG| Das Habicht-Bitterkraut verzweigt sich viel. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 15 Spätherbst IMG 1028 Wohlers.JPG| Im Spätherbst sieht ein Trieb dann kompakt aus mit vielen abgesamten Körben und immer noch einigen Blüten. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 16 Knospen von oben IMG 1563 Wohlers.JPG| Zwei Knospen, noch zwischen den Blättern. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Picris hieracioides 17 Knospe seitlich IMG 1540 Wohlers.JPG| Die Hüllblätter tragen Borsten und wollige weiße Haare. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 19 Knospe IMG 9900 Wohlers.JPG | Drei Reihen von äußeren Hüllblättern plus einige Vorblätter.  (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 18 Knospe IMG 0753 Wohlers.JPG| Die inneren Hüllblätter wachsen über die äußeren hinaus. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 20 erste Blütchen IMG 1519 Wohlers.JPG| Die ersten Blütchen öffnen sich. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Picris hieracioides 21 Korb aufblühend seitlich IMG 1542 Wohlers.JPG| Blütenkorb von der Seite. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Picris hieracioides 22 Blüte seitlich IMG 9082 Wohlers.JPG| Die Farbe der äußeren Zungenblüten variiert, auch innerhalb einer Pflanze. Hier nur leicht rot angehaucht. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 23 Zungenblüten rot IMG 9638 Wohlers.JPG| Diese Blüte war besonders intensiv rot gefärbt. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 24 Haare Zungenblüte IMG 1230 Wohlers.JPG| Eine reingelbe Zungenblüte. Die durchsichtigen Haare an ihrer Basis sind aufgrund des besonderen Lichteinfalls zu sehen. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 25 Korb von oben IMG 1438 Wohlers.JPG| Die Spitzen der Zungenblüten können auch grün gefärbt sein. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Picris hieracioides 26 Antherenröhren IMG 1252 Wohlers.JPG| Die Narben schieben die Pollen aus den Antherenröhren. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 27 Antherenröhren IMG 9806 Wohlers.JPG| Die Antherenröhren sind hier rot gelb gestreift. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 28 Pollen IMG 0633 Wohlers.JPG| Der Pollen ist gelb, ebenso die zweiästige Narbe. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 29 Zungenblüten IMG 0632 Wohlers.JPG| Fünf noch geschlossene Zungenblüten im Korbzentrum mit grünen Zipfeln strecken und öffnen sich. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 30 Blütenspitze rot IMG 0494 Wohlers.JPG| Die Zungenblüten können auch rot enden. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 31 ganz aufgeblüht IMG 1778 Wohlers.JPG| Der Korb ist völlig aufgeblüht. Die inneren Blüten haben nur halb so lange Zungenwie die äußeren. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 32 verblüht IMG 1902 Wohlers.JPG| Nach der Blüte schließt sich der Korb wieder. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 33 verblüht braun IMG 0725 Wohlers.JPG| Die verbräunenden Blüten bleiben noch einige Zeit im Korb. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 34 Samenkorb reifend IMG 1953 Wohlers.JPG| Der Korb schwillt mit zunehmender Reife der Samen an. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 35 Samenkorb reifend IMG 1897 Wohlers.JPG| Die weißen Haare des Flugkörpers schauen aus dem Korb heraus. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 36 Korb öffnet MG 2154 Wohlers.JPG| Der Samenkorb öffnet sich. Ein Samen vorne ist noch weiß. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 37 Samen abflugbereit IMG 1689 Wohlers.JPG| Der Korb hat sich völlig geöffnet; die Samen bilden eine Kugel. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 38 Samen in situ IMG 0466 Wohlers.JPG| Die Flughaare, der Pappus ist reinweiß, während die Samen dunkelbraun sind. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 39 Samen Pappus IMG 0447 Wohlers.JPG| Die nur knapp 4 mm langen Samen sind quer geriffelt. Die Pappushaare sind länger als der Samen. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 40 Pappus IMG 0466 Wohlers.JPG| Die langen Haare des Flugkörper haben viele Sekundärhaare. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 41 Pappus Haare IMG 1726 Wohlers.JPG| Der Pappus besteht aus langen, dicken, sich lang verästelnden Haaren und kurzen Haaren mit kurzen Sekundärhaaren. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 42 Korb leer offen IMG 2173 Wohlers.JPG| Der leere Samenkorb ist einschließlich der Hüllblätter 2 cm groß und bleibt noch einige Zeit offen. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 43 Korb leer zu IMG 2175 Wohlers.JPG| Bei den grau-schwarzen, geschlossenen Samenkörbe krümmen sich die äußeren Hüllblätter nach innen. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 44 Keimblätter IMG 3030 Wohlers.JPG| Die Keimblätter sind knapp 1 cm lang. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 46 Blätter Rosette IMG 2468 Wohlers.JPG| Die ersten richtigen Blätter sind schmal und gebuchtet. (Bild: W. Wohlers)
|File:Picris hieracioides 47 Rosette im Juli IMG 7978 Wohlers.JPG| Eine Rosette im Juli, die im selben Jahr wohl nicht mehr blühen wird. (Bild: W. Wohlers)
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Verfasser: Wohlert Wohlers. November 2018.

Zu den Unterarten siehe: M. Slovák, J. Kučera, K. Marhold and J. Zozomová-Lihová (2012) [https://www.researchgate.net/publication/236017482_The_Morphological_and_Genetic_Variation_in_the_Polymorphic_Species_Picris_hieracioides_Compositae_Lactuceae_in_Europe_Strongly_Contrasts_with_Traditional_Taxonomical_Concepts The Morphological and Genetic Variation in the Polymorphic Species ''Picris hieracioides'' (Compositae, Lactuceae) in Europe Strongly Contrasts with Traditional Taxonomical Concepts.] Systematic Botany 37:258-278.

Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es [http://www.luontoportti.com/suomi/de/kukkakasvit/habichtsbitterkraut beim finnischen NatureGate.]