Quelltext der Seite Solanum carolinense – Carolina-Pferdenessel (JKI-Pflanzenportraits)

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[[File:Solanum carolinense 0 Blüte IMG 0305 Klingenhagen.jpg| thumb| rechts | (Bild: G. Klingenhagen, LWK NRW)]]
'''''Solanum carolinense''''' L., der '''Carolina-Nachtschatten''', auch '''Carolina-Pferdenessel''' oder nur '''Pferdenessel''' genannt, gehört zur Familie der Solanaceae (Nachtschattengewächse). Die englischen Namen sind '''Bull Nettle, Horse Nettle'''. [https://gd.eppo.int/taxon/SOLCA EPPO-Code SOLCA.]

Die Pferdenessel ist [http://plants.usda.gov/core/profile?symbol=SOCA3 in Nordamerika beheimatet] und zurzeit dabei, sich die ganze Welt zu erobern. In Australien kommt sie nicht vor, aber [https://bie.ala.org.au/species/NZOR-6-46320 in Neuseeland,] wo sie das erste Mal [https://www.nzpcn.org.nz/flora/species/solanum-carolinense/ schon 1944 auftrat,] allerdings nur begrenzt und sofort bekämpft wurde. Bisher ist sie in [http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=7018 Deutschland auf wenige Stellen begrenzt.] 2008 wurde sie erstmals in hoher Dichte in einem Weizenfeld gefunden. Wahrscheinlich wurde ihr Samen mit Sojabohnen verbreitet. Die Pflanze ist wärmeliebend und kann auch Trockenheit gut vertragen. Sie gedeiht auf Ödland, aber auch in Getreide- und Kartoffeläckern, in Mais und Sojabohnen oder in Gärten. 

Die Pferdenessel ist eine mehrjährige Pflanze, die unter guten Bedingungen 1,20 m hoch werden kann. Sie ist stark behaart und hat außerdem an Stängeln und Blättern eine Vielzahl von ca. 1 cm langen Stacheln, aufgrund dessen sie bei Hobby- und Hausgärtnern, die die Unkräuter meistens mit der Hand ausreißen, äußerst unbeliebt ist. Die Blätter sind gebuchtet. Die Blüten sind weiß, manchmal auch etwas lila, mit gelben, eng zusammen stehenden Antheren. Blütezeit ist Juli bis zum Oktober. Die reifen Beeren sind 1 cm groß und gelb.

Die Pferdenessel verbreitet sich nicht nur als Samen, sondern auch mit unterirdischen Ausläufern, die mehr als 1 cm dick sind. Eine mechanische Bekämpfung ist daher schwierig, da aus kleinen Wurzelteilen wieder neue Pflanzen entsprießen. Mit chemischen Mittel ist sie ebenfalls schwer zu bekämpfen.

Sie ist giftig [https://www.vetpharm.uzh.ch/giftdb/indexto3.htm wie viele Solanaceae,] da sie mehrere Alkaloide in hohen Mengen enthält, aber von Haustieren wird sie aufgrund der Stacheln sowieso nicht gefressen. Sie wird in der Naturheilkunde gegen verschiedene Leiden eingesetzt.
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|File:Solanum carolinense 1 Pflanze IMG 0304 Klingenhagen.jpg| Eine einzelne Pflanze von ca 50 cm Höhe. (Bild: G. Klingenhagen, LWK NRW)
|File:Solanum carolinense 2 Bestand Klingenhagen.jpg| Der dichte Bestand in einem teilweise gemähten Weizenfeld im Jahr 2008. (Bild: G. Klingenhagen, LWK NRW)
|File:Solanum carolinense 3 Blatt IMG 4820 Wohlers.JPG| Die gestielten Blätter sind gebuchtet. Hier ist es 12 cm lang, aber sie können viel größer werden.  (Bild. W. Wohlers, JKI)
|File:Solanum carolinense 4 Blatt Oberseite IMG 0309 Klingenhagen.jpg| Auf den Blättern sind oben nur wenige Stacheln auf Hauptadern und großen Nebenadern vorhanden. (Bild: G. Klingenhagen, LWK NRW)
|File:Solanum carolinense 5 Haare Blatt Oberseite IMG 4795 Wohlers.JPG| Die Blattoberseite ist dicht mit Haaren besetzt, die mehrere Spitzen aufweisen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Solanum carolinense 6 Haare Blatt Oberseite REM14 037 001 Ponath.jpg| Eine Aufnahme mit dem Raster-Elektronenmikroskop: mehrere seitliche Haare und ein aufrechtes, zentrales Haare. (Bild: K. Richert-Pöggeler und J. Ponath, JKI)
|File:Solanum carolinense 7 Haare Blatt Oberseite REM14 037 004 Ponath.jpg| Die Zahl der seitlichen Haare ist vier, fünf oder sechs. (Bild: K. Richert-Pöggeler und J. Ponath, JKI)
|File:Solanum carolinense 8 Stacheln IMG 4811 Wohlers.JPG| Die Stacheln auf der Blattunterseite sind ca 1 cm lang. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Solanum carolinense 9 Stacheln IMG 4792 Wohlers.JPG| Die Stacheln stehen auf der Blattunterseite in unterschiedlichem Winkel ab. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Solanum carolinense 10 Seitentrieb Stängel IMG 4861 Wohlers.JPG| Seitentriebe werden in den Blattachseln gebildet. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Solanum carolinense 10 a Blatt jung IMG 1557 Wohlers.JPG| Die jungen Blätter sehen wie aufgerollt aus. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Solanum carolinense 11 Stängel Haare IMG 4863 Wohlers.JPG| Stacheln sitzen auch an den Stängeln, außerdem lange Haare, die auch drüsig sind. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Solanum carolinense 12 Haarspitze REM14 037 003 Ponath.jpg| Flüssigkeit wird an den Haaren ausgeschieden. (Bild: K. Richert-Pöggeler und J. Ponath, JKI)
|File:Solanum carolinense 15 Blüten IMG 0305 Klingenhagen.jpg| Die Blüten sind typisch für Solanaceen: fünf Kronblätter und gelbe, eng zusammenstehende Antheren, sowie eine grüne Narbe. (Bild: G. Klingenhagen, LWK NRW)
|File:Solanum carolinense 15 a Blüte von außen IMG 1533 Wohlers.JPG| Die Blütenblätter sind weiß, können aber auch violett sein. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Solanum carolinense 16 Antheren IMG 1506 Wohlers.JPG| Die Antheren öffnen sich an der Spitze. Die Pollen sind weiß; hier sind nur wenige zu sehen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Solanum carolinense 16a Beeren alte Blüten IMG 4003 Wohlers.JPG| Die vertrockneten Blüten bleiben noch lange an den reifenden Beeren hängen. (Bild: W. Wohlers)
|Datei:Solanum carolinense 17 Beeren unreif IMG 2681 Wohlers.JPG| Die hier noch unreifen, hellgrünen Beeren mit den dunkelgrünen Streifen sind etwa 1 cm groß. (Bild: W. Wohlers)
|File:Solanum carolinense 18 Beeren reif IMG 8063 Wohlers.JPG| Die reifen Beeren sind leuchtend gelb. (Bild: W. Wohlers)
|File:Solanum carolinense 18a Pflanze abreifend IMG 8093 Wohlers.JPG| Die hier nur im Topf wachsende Pflanze wurde immerhin 78 cm hoch. (Bild: W. Wohlers)
|File:Solanum carolinense 18b Blütenansatz Beeren IMG 8075 Wohlers.JPG| Die Ansatzstelle der Blüten sind an den Beeren immer zu erkennen, längst nicht so klein wie beim [[Solanum villosum – Gelbbeeriger Nachtschatten (JKI-Pflanzenportraits)| Gelbbeerigen Nachtschatten ''Solanum villosum''.]] (Bild: W. Wohlers)
|File:Solanum carolinense 18c Samen 2 mm in situ IMG 8706 Wohlers.JPG| Die flachen, fast reifen Samen in der aufgeschnittenen Beere messen 2 mm im Durchmesser, die Beere 15 mm. (Bild: W. Wohlers)
|File:Solanum carolinense 19 Keimblätter IMG 9289 Wohlers.JPG| Die lanzettförmigen Keimblätter können schlanker, aber auch breiter sein. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Solanum carolinense 20 Keimpflanze IMG 9294 Wohlers.JPG| Hier ist das Keimblatt 2 cm lang. Die ersten richtigen Blätter sind ganzrandig. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Solanum carolinense 21 Wurzel 1 m 03 Klingenhagen.jpg| Die Wurzeln reichen mindestens 1 m tief in die Erde. (Bild: G. Klingenhagen, LWK NRW)
|File:Solanum carolinense 22 Wurzel Ausläufer IMG 0449 Klingenhagen.jpg| Die mehr als 1 cm dicken Ausläufer liegen in 20 bis 50 cm Tiefe. (Bild: G. Klingenhagen, LWK NRW)
|File:Solanum carolinense 23 Schößling IMG 0858 Klingenhagen.jpg| Triebe von Ausläufern haben natürlich keine Keimblätter, aber die ersten Blätter sind kahl und ganzrandig. (Bild: G. Klingenhagen, LWK NRW)
|File:Solanum carolinense 24 Pflanze klein IMG 0316 Klingenhagen.jpg| Eine ca 15 cm hohe Pflanze aus einem Ausläufer. (Bild: G. Klingenhagen, LWK NRW)
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Verfasser Wohlert Wohlers. Juli 2022.