Quelltext der Seite Taraxacum officinale – Löwenzahn (JKI-Pflanzenportraits)

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[[File: Taraxacum officinale 0 Blüte IMG 8217 Wohlers.JPG| thumb| rechts | (Bild: w. Wohlers, JKI)]]
'''''Taraxacum officinale''''' (= ''Leontodon taraxacum'' L.), der '''Gewöhnliche Löwenzahn''', auch '''Gemeine Kuhblume''' oder '''Pusteblume''' und mit vielen anderen Namen benannt, gehört zur Familie der Asteraceae oder Compositae (Korbblütler). Der wichtigste englische Name ist '''Dandelion'''. [https://gd.eppo.int/taxon/TAROF EPPO-Code TAROF.].

Der Löwenzahn ist eine der bekanntesten Pflanzen überhaupt und erfreut im zeitigen Frühjahr durch sein leuchtendes Gelb. Selbst kleine Kinder haben für ihn einen Namen, der ein Spiel mit den Samenständen beschreibt und das zu seiner Verbreitung beiträgt. Er kommt wohl ursprünglich aus Europa und Asien, ist heute aber überall in den gemäßigten Breiten verbreitet, [https://plants.sc.egov.usda.gov/home/plantProfile?symbol=TAOF in Nordamerika] ebenso wie [https://bie.ala.org.au/species/NZOR-6-84799 in Australien und Neuseeland.] Im Norden wächst er bis weit über den Polarkreis hinaus, hier [https://koivu.luomus.fi/kasviatlas/maps.php?taxon=107180 eine Karte von Finnland.]

Er wird vielfach gesammelt, wurde zeitweise auch angebaut, um aus der weißen Milch der Wurzeln Latex zu gewinnen. Er wächst überall und ist in Wiesen Konkurrent der ertragreichen Gräser und er stört das Gesamtbild eines einheitlichen Rasens, es sei denn, man liebt Gelb und lässt ihn zur Blüte kommen.

Die mehrjährige Pflanze bildet immer eine Rosette aus mehr als einem Dutzend der typisch gezähnten Blätter, bei hoher Konkurrenz mit weniger Blättern. Aus der Rosette erhebt sich der hohle, unverzweigte Stängel mit etwa 20 cm Länge. Der Blütenkorb ist leuchtend gelb bis gelborange, manchmal grünlich, und hat ausschließlich Zungenblüten. Deren Zungen werden zum Rand hin immer länger. Außen haben sie oft dunkle Streifen. Blütezeit ist das ganze Jahr vom frühen Frühjahr bis zum Frost. Der Fruchtstand öffnet sich zu einer fast runden Kugel mit kleinen Schirmen, deren weiße Haare an einem langen Stiel sitzen. Die Wurzel des Löwenzahns ist mit bis zu 1 cm Durchmesser oder mehr recht beachtlich. Sie kann 20 cm oder länger werden. Sticht man den Löwenzahn aus, so wächst er aus den meist im Boden verbleibenden Wurzelspitzen wieder aus. 

Die Art ''Taraxacum officinale'' ist sehr variabel. Einige Taxonomen fassen unter der Gattung ''Taraxacum'' [http://linnaeus.nrm.se/flora/di/astera/tarax/welcome.html acht oder mehr Sektionen] zusammen, die sich unter anderem durch die Größe der Blütenkörbe unterscheiden. So hat die Sektion Vulgaria einen Durchmesser von 35 bis 50 mm, die Sektion Erythrosperma ist nur 15 bis 25 mm groß und hat rötlich gefärbte Samen, während die Sektion Spectabilia Blüten von 20 bis 35 mm hat . Außerdem hat Spectabilia rötlich gefärbten Stängel und Mittelrippen. Insgesamt ist die Unterscheidung nicht einfach. Allgemein ist der lateinische Artname ''officinale''. Er zeigt an, dass der Löwenzahl im Officinum der Klöster, also in der Medizin verwendet wurde und teilweise noch wird. 

Als Inhaltstoffe des Löwenzahns sind Sesquiterpene und Sterole zu nennen, aber auch Inulin in den Wurzeln, vor allem im Herbst. Der Löwenzahn wurde viel gegessen und getrunken. Die Wurzeln wurden geröstet und wie Kaffee gemahlen und aufgebrüht. Naturkostfreunde verarbeiten heute wieder die Blüten mit Zucker zu einem Sirup oder kochen sie zu Gelee. In einigen europäischen Ländern werden die ersten neuen Blätter im Frühjahr wegen ihrer Bitterstoffe als Delikatesse für frische Gourmet-Salate gesammelt.
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|File:Taraxacum officinale 1 auf Wiese IMG 6277 Wohlers.JPG| Eine Wiese mit dichtem Löwenzahnbestand. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Taraxacum officinale 1a Pusteblumen IMG 1314 Wohlers.jpg| Später im Jahr sehen die Löwenzahnwiesen dann weiß aus, übersät mit Pusteblumen. (Bild: W. Wohlers)
|File:Taraxacum officinale 2 Pflanze IMG 0441 Wohlers.JPG| Eine gut entwickelte Pflanze im Pflaster, wie man sie häufig findet. Die Blätter können 20 cm lang werden (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Taraxacum officinale 2a Pflaster IMG 9878 Wohlers.JPG| Im Frühjahr kann der Blütenstiel an windigen, ärmlichen Standorten auch nur 7 cm betragen. Hier zusammen mit Hungerblümchen und Schafgarbe. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Taraxacum officinale 3 Wurzel 1,5 cm IMG 4757 Wohlers.JPG| Löwenzahn hat eine ausgeprägte Pfahlwurzel, hier 1,5 cm dick. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Taraxacum officinale 4 Blattstiel Basis Vorjahr IMG 4789 Wohlers.JPG| Die Basis der Blätter vom Vorjahr hüllen die neuen Blätter ein. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Taraxacum officinale 5 Blätter IMG 4909 Wohlers.jpg| Ein Viertel der Rosette mit den tiefen, schrotsägeförmigen Blatträndern; die Einbuchtungen gehen bis zur Mittelader. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Taraxacum officinale 6 Blätter aufrecht liegend IMG 7367 Wohlers.JPG| Meistens liegen die Blätter am Boden, aber bei Konkurrenz wachsen sie aufrecht. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Taraxacum officinale 6a Blatt Oberseite IMG 6202 Wohlers.JPG| Ein Blatt von oben, völlig unbehaart mit leicht rötlichem Rand. Unten die große Mittelrippe. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Taraxacum officinale 6b Blattrand IMG 6166 Wohlers.JPG| Der Blattrand ist verdickt, hier nach oben gebogen. Dazu ein Zähnchen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Taraxacum officinale 6c rote Mittelrippe IMG 8926 Wohlers.JPG| Die Mittelrippe ist hier rot gefärbt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Taraxacum officinale 6d Haare Blatt IMG 8948 Wohlers.JPG| Die Pflanzen können auch behaart sein. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Taraxacum officinale 6e rot IMG 8460 Wohlers.JPG| Eine völlig rote Pflanze im Februar zwischen kleinen Pflanzen des Gartenschaumkrauts. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Taraxacum officinale 7 rote Stängel IMG 8110 Wohlers.JPG| Nicht nur die Mittelader, auch  die Stängel sind häufig rot gefärbt. Die blattlosen Stängel sind rund und hohl. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Taraxacum officinale 8 Knospe IMG 8240 Wohlers.JPG| Ein noch geschlossener Blütenkorb mit zwei Hüllblattreihen, davon eine abgesenkt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Taraxacum officinale 9 Blüte-Insekt-UG-2006UG-2006 Littmann.JPG| Jede Blüte im Korb ist eine Zungenblüte, aber die Zunge ist unterschiedlich lang. (Bild: Arno Littmann, JKI)
|File:Taraxacum officinale 10 Zungenblüten außen dunkel IMG 8158 Wohlers.JPG| Die Hälfte der Hüllblätter schließen sich nach der Blüte. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Taraxacum officinale 11 Korb geschlossen IMG 3625 Wohlers.JPG| Die Zungenblüten verkleben und trocken ein. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Taraxacum officinale 12 reifend IMG 3577 Wohlers.JPG| Ganz schließen sich die Hüllblätter kaum. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Taraxacum officinale 13 Pusteblume l0356aUG-2006 Littmann.jpg| Der Samenstand ist im Volksmund für den bekanntesten Namen verantwortlich: die Pusteblume. (Bild: Arno Littmann, JKI)
|File:Taraxacum officinale 14 Wiese Pusteblumen IMG 2690 Wohlers.JPG| Eine richtige Pusteblumenwiese, wie sie der Landwirt nicht liebt und der Gartenbesitzer nebenan auch nicht. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Taraxacum officinale 15 Flughaare IMG 8377 Wohlers.JPG| Der Flugkörper besteht aus einer Vielzahl weißer, ungeteilter und ungefiederter Haare. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Taraxacum officinale 16 Pappus Samen 0362UG-2006 Littmann.JPG| Der Samen, eine Achäne – Nussfrucht, ist 1 cm lang ausgezogen mit dem Pappus der weißen Haare am Ende. (Bild: Arno Littmann, JKI)
|File:Taraxacum officinale 17 Samen IMG 1449 Wohlers.JPG| Die etwa 3 mm langen, im Querschnitt viereckigen Samen sind längs geriffelt und weisen Widerborsten auf. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Taraxacum officinale 18 Keimblätter IMG 4517 Wohlers.JPG| Die Keimblätter sind rund, etwas abgeflacht und gestielt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Taraxacum officinale 19 erstes Blatt IMG 7038 Wohlers.JPG| Die ersten Blätter tragen kleine Zähnchen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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Verfasser: W. Wohlers. Juli 2021.

Fotos vom Pollen des Löwenzahns siehe bei [https://www.paldat.org/pub/Taraxacum_officinale/305331 PalDat, einer palynologischen Datenbank.]

Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es [https://www.luontoportti.com/suomi/de/kukkakasvit/lowenzahne beim finnischen NatureGate.]