Taraxacum officinale – Löwenzahn (JKI-Pflanzenportraits)

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Unkrautgarten
Aus dem Unkrautgarten des Julius Kühn-Institutes
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(Bild: w. Wohlers, JKI)

Taraxacum officinale (= Leontodon taraxacum L.), der Gewöhnliche Löwenzahn, auch Gemeine Kuhblume oder Pusteblume und mit vielen anderen Namen benannt, gehört zur Familie der Asteraceae oder Compositae (Korbblütler). Der wichtigste englische Name ist Dandelion. EPPO-Code TAROF..

Der Löwenzahn ist eine der bekanntesten Pflanzen überhaupt und erfreut im zeitigen Frühjahr durch sein leuchtendes Gelb. Selbst kleine Kinder haben für ihn einen Namen, der ein Spiel mit den Samenständen beschreibt und das zu seiner Verbreitung beiträgt. Er kommt wohl ursprünglich aus Europa und Asien, ist heute aber überall in den gemäßigten Breiten verbreitet, in Nordamerika ebenso wie in Australien und Neuseeland. Im Norden wächst er bis weit über den Polarkreis hinaus, hier eine Karte von Finnland.

Er wird vielfach gesammelt, wurde zeitweise auch angebaut, um aus der weißen Milch der Wurzeln Latex zu gewinnen. Er wächst überall und ist in Wiesen Konkurrent der ertragreichen Gräser und er stört das Gesamtbild eines einheitlichen Rasens, es sei denn, man liebt Gelb und lässt ihn zur Blüte kommen.

Die mehrjährige Pflanze bildet immer eine Rosette aus mehr als einem Dutzend der typisch gezähnten Blätter, bei hoher Konkurrenz mit weniger Blättern. Aus der Rosette erhebt sich der hohle, unverzweigte Stängel mit etwa 20 cm Länge. Der Blütenkorb ist leuchtend gelb bis gelborange, manchmal grünlich, und hat ausschließlich Zungenblüten. Deren Zungen werden zum Rand hin immer länger. Außen haben sie oft dunkle Streifen. Blütezeit ist das ganze Jahr vom frühen Frühjahr bis zum Frost. Der Fruchtstand öffnet sich zu einer fast runden Kugel mit kleinen Schirmen, deren weiße Haare an einem langen Stiel sitzen. Die Wurzel des Löwenzahns ist mit bis zu 1 cm Durchmesser oder mehr recht beachtlich. Sie kann 20 cm oder länger werden. Sticht man den Löwenzahn aus, so wächst er aus den meist im Boden verbleibenden Wurzelspitzen wieder aus.

Die Art Taraxacum officinale ist sehr variabel. Einige Taxonomen fassen unter der Gattung Taraxacum acht oder mehr Sektionen zusammen, die sich unter anderem durch die Größe der Blütenkörbe unterscheiden. So hat die Sektion Vulgaria einen Durchmesser von 35 bis 50 mm, die Sektion Erythrosperma ist nur 15 bis 25 mm groß und hat rötlich gefärbte Samen, während die Sektion Spectabilia Blüten von 20 bis 35 mm hat . Außerdem hat Spectabilia rötlich gefärbten Stängel und Mittelrippen. Insgesamt ist die Unterscheidung nicht einfach. Allgemein ist der lateinische Artname officinale. Er zeigt an, dass der Löwenzahl im Officinum der Klöster, also in der Medizin verwendet wurde und teilweise noch wird.

Als Inhaltstoffe des Löwenzahns sind Sesquiterpene und Sterole zu nennen, aber auch Inulin in den Wurzeln, vor allem im Herbst. Der Löwenzahn wurde viel gegessen und getrunken. Die Wurzeln wurden geröstet und wie Kaffee gemahlen und aufgebrüht. Naturkostfreunde verarbeiten heute wieder die Blüten mit Zucker zu einem Sirup oder kochen sie zu Gelee. In einigen europäischen Ländern werden die ersten neuen Blätter im Frühjahr wegen ihrer Bitterstoffe als Delikatesse für frische Gourmet-Salate gesammelt.

Verfasser: W. Wohlers. Juli 2021.

Fotos vom Pollen des Löwenzahns siehe bei PalDat, einer palynologischen Datenbank.

Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.

Quelle: Offene Naturführer, Das Wiki zu Bestimmungsfragen: Taraxacum officinale – Löwenzahn (JKI-Pflanzenportraits) (Zuletzt geändert:
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6 Juli 2021 19:38:20). Abgerufen am 6. März 2025, 11:23 von https://offene-naturfuehrer.de/web/Taraxacum_officinale_–_Löwenzahn_(JKI-Pflanzenportraits)