Quelltext der Seite Tussilago farfara – Huflattich (JKI-Pflanzenportraits)

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[[File:Tussilago farfara 0 Blüte IMG 7966 Wohlers.JPG| thumb| rechts | (Bild: W. Wohlers, JKI)]]
'''''Tussilago farfara''''' L., der '''Huflattich''', gehört zur Familie der Asteraceae oder Compositae (Korbblütengewächse). Der englische Name ist '''Coltsfoot'''. [https://gd.eppo.int/taxon/TUSFA EPPO-Code TUSFA.]

Huflattich ist weit verbreitet, in [http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=6125 Deutschland ist er fast überall] zu finden. Nach [http://plants.usda.gov/core/profile?symbol=TUFA Nordamerika wurde er verschleppt.] In Australien ist er nicht angekommen, aber in [https://bie.ala.org.au/species/NZOR-6-77540 Neuseeland wächst er an wenigen Stellen.] Im Norden wächst er noch am [http://koivu.luomus.fi/kasviatlas/maps.php?taxon=43406 Polarkreis und auch darüber hinaus.] Seine Standortansprüche sind sehr variabel. Er gedeiht sowohl an Bächen und sehr feuchten Stellen, wie auch auf sandigen Böden, die kurze Zeit trocken sein können. Man findet ihn an Wegrändern, zwischen Steinplatten und an Mauern, wie auch in lückigem Grünland, sowohl an sonnigen als auch schattigen Orten.

Die mehrjährige Pflanze überwintert in Wurzelausläufern und treibt als eine der ersten Pflanzen in Mitteleuropa überhaupt im Februar oder März bei den ersten warmen Tagen aus und fällt durch ihre leuchtend gelben Blüten auf. Die Blütentriebe tragen nur kurze, dreieckige, am Stängel anliegende Blättchen. Die Blütezeit ist im April schon wieder vorbei, je nach Temperatur. Erst dann erscheinen die Blätter, die groß werden können und die an der Unterseite pelzig behaart sind. Gleichzeitig werden die Wurzelausläufer gebildet, sodass sich häufig Fluren von Huflattich bilden. Der Samen ist zwar 5 mm lang, aber sehr dünn. Er keimt sofort, sobald er auf feuchtem Boden landet.

Huflattich war schon im Altertum eine Heilpflanze, die viel gegen Husten und Atemwegserkrankungen eingesetzt wurde. Der lateinische Name kommt von lat. tussis = Husten, agere = forttreiben. Er wird als [http://www.vetpharm.uzh.ch/reloader.htm?giftdb/Indexto2.htm?inhalt_c.htm giftig eingestuft], da er Pyrrolizidinalkaloide enthält, die zu Leberschädigungen führen. Mit Huflattich wird in England eine Süßigkeit gewürzt: Coltsfoot Rock aus Oswaldtwistle, ausgesprochen Osel-twissel.
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|File:Tussilago farfara 1 Bestand blühend IMG 7270 Wohlers.jpg| Huflattich gehört zu den ersten Pflanzen, die im Frühjahr blühen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 1 am Wegrand IMG 0958 Wohlers.jpg| Er ist häufig in großen Mengen an Wegrändern zu sehen. (Bild: W. Wohlers)
|File:Tussilago farfara 2 am Wasser IMG 0291 Wohlers.JPG| Typischer, feuchter Standort. Blätter erscheinen erst, wenn die Samen abreifen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 3 Bestand im Sommer IMG 2977 Wohlers.JPG| Im Sommer und Herbst fällt Huflattich durch Areale von großen Blättern auf, hier am Feldrain. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 3a unter Ziersträchern IMG 6577 Wohlers.JPG| Im öffentlichen Grün kann man ihn manchmal unter Sträuchern sehen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 3b Rindenmulch hilft nicht DSC08205 Wohlers.JPG| Rindenmulch hilft nicht, da er Ausläufer bildet. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 3c im Rasen DSC09075 Wohlers.JPG| In selten gemähten Rasen kann er mit Ausläufern einwandern; aber er ist kaum schnittfest. (Bild: W. Wohlers)
|File:Tussilago farfara 4 Pflaster IMG 0954 Wohlers.JPG| Auch zwischen Pflastersteinen kann man Huflattich finden, meistens im Schatten. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 4a dekorativ DSC04831 Wohlers.JPG| Er ist eigentlich ganz dekorativ. (Bild: W. Wohlers)
|File:Tussilago farfara 5 Steine IMG 6805 Wohlers.JPG| Die Blätter haben in der Regel neun Hauptadern, die ebenso wie der Blattrand rot gefärbt sind. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 6 Blätter IMG 0669 Wohlers.JPG| Die Blätter erreichen 40 cm im Durchmesser, hier gut im Vergleich mit Hahnenfußblättern zu erkennen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 7 junges Blatt IMG 0563 Wohlers.JPG| Die jungen Blätter sind weiß und pelzig behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 8 Haare Blattunterseite IMG 0579 Wohlers.JPG| Bei ausgewachsenen Blättern ist nur noch die Unterseite behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 9 Stängel IMG 0550 Wohlers.JPG| Stängel sind jung weiß, bei älteren scheint die grüne Oberfläche durch. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 10 Stängel IMG 0562 Wohlers.JPG| Die Haare liegen eng am Stängel an, der oben eine Rille aufweist. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 11 Knospe IMG 8889 Wohlers.JPG| Im Frühjahr beginnen die Knospen an den Wurzelausläufern des Vorjahres zu treiben. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 12 Knospen IMG 7980 Wohlers.JPG| Häufig sitzen mehrere Blütentriebe zusammen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 13 Knospe Haare IMG 7995 Wohlers.JPG| Man erkennt bereits die Blütenhüllblätter, die von einem Haargewebe umfangen sind. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 14 Haare Blütentrieb IMG 7971 Wohlers.JPG| Auch zwischen den Schuppenblättern sind Haare, die gestreckt werden und schließlich zerreißen, aber immer eng am Gewebe liegen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 15 Drüsen Haare IMG 9273 Wohlers.JPG| Neben den weißen gestreckten Haaren, hier am Schuppenblatt zu erkennen, gibt es Drüsenhaare. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 16 Drüsenhaare Blütenstängel IMG 9242 Wohlers.JPG| Die Drüsenhaare enden mit einem roten Knopf. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 17 Stängel Blütentriebe IMG 9221 Wohlers.JPG| Die Drüsenhaare sitzen unter den Schuppen, aber auch außen auf den Schuppen und den Hüllblättern des Blütenkorbs. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 18 Blüte IMG 8847 Wohlers.JPG| Der sich öffnende Blütenkorb am noch nicht gestreckten Trieb. Die Schuppenblätter sitzen noch eng nebeneinander. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 19 Blüten IMG 7277 Wohlers.jpg| Die Blüten sind 2 bis 3 cm im Durchmesser. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 20 Narben IMG 7968 Wohlers.JPG| Die Blüten fallen durch die große Anzahl von Zungenblüten am Korbrand auf. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 21 Narben IMG 9100 Wohlers.JPG| Die Narben der Zungenblüten sind gegabelt, klein und etwas pelzig. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 22 Röhrenblüten seitlich IMG 9562 Wohlers.JPG| Die Röhrenblüten wachsen noch bis kurz vor dem Aufblühen, die 3 bis 4 mm langen Antherenröhren strecken sich. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 23 Röhrenblüten Pollen IMG 9159 Wohlers.JPG| Wie die Röhrenblüte selbst, so ist auch die Antherenröhre fünffach symmetrisch. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 24 Pollen weiß und gelb IMG 9504 Wohlers.JPG| Der Pollen bleibt auf den Blüten kleben oder fällt in Klumpen herunter. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 25 Pollen weiß und gelb IMG 9516 Wohlers.JPG| Bei voll erblühten Körben fällt der weiße Pollen auf. Er bleicht aus. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 26 Samenkorb IMG 1395 Wohlers.JPG| Der Blütenkorb schließt sich nach der Blüte nicht ganz. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 27 Samenkörbe IMG 1422 Wohlers.JPG| Nach dem Verblühen streckt sich der Blütentrieb noch weiter. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 28 Samenkörbe nickend IMG 3269 Wohlers.JPG| Der reifende Samenkorb senkt sich, sodass kein Regen hinein sickern kann. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 29 Samenkörbe IMG 2039 Wohlers.JPG| Der Korb öffnet sich völlig, die Samen bilden eine Kugel, bei der die vertrockneten Zungenblüten und Röhrenblüten noch zu erkennen sind. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 30 Samenkörbe IMG 3267 Wohlers.JPG| Eine Wiese mit Huflattich ist gleich zu erkennen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 31 Flughaare IMG 3365 Wohlers.JPG| Die ungefiederten Flughaare sind 1,5 cm lang. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 32 Samen IMG 3298 Wohlers.JPG| Der sehr dünne, längs geriffelte Samen ist 5 mm lang. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 33 Samen IMG 3372 Wohlers.JPG| Die Samen der Röhrenblüten, links, und der Zungenblüten, rechts, sehen gleich aus. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 34 Keimblätter IMG 1244 Wohlers.JPG| Der Samen keimt sofort. Die Keimblätter sind ca 6 mm lang und schmal. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 35 Primärblätter IMG 9753 Wohlers.JPG| Die ersten richtigen Blätter haben zwar schon die typischen Ecken, sind aber kaum als Huflattichblätter zu erkennen.(Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 36 Ausläufer IMG 4695 Wohlers.JPG| Die Wurzelausläufer tragen kleine Schuppenblätter. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Tussilago farfara 37 Coltsfoot Rock IMG 6800 Wohlers.JPG| Coltsfoot Rock sind kurze, fünfeckige Stangen, die es in England als Hustenbonbon gibt. (Bild: W. Wohlers)
}}
Verfasser: Wohlert Wohlers. März 2017.

Fotos vom Pollen des Huflattichs siehe bei [https://www.paldat.org/pub/Tussilago_farfara/301918 PalDat, einer palynologischen Datenbank.]

Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es [http://www.luontoportti.com/suomi/de/kukkakasvit/gemeiner-huflattich beim finnischen NatureGate.]