Basismerkmale für Pflanzen

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Vorschlag einer einfachen, kurzen Merkmalsliste für Pflanzen:

(basierend auf Arbeiten von Dieter Schneider, Manfred Hennecke, Gregor Hagedorn, Ralf Hand, Karl Sauerbrey, Helmut Wolf, Andreas Plank, Sabine von Mering und Hans Reichert)

Der hier entwickelte Ansatz soll eine Liste der 30 „nützlichsten“ Merkmale zur Pflanzenbestimmung erarbeiten. Dabei sollen die Merkmale einerseits fachlich korrekt sein, andererseits für Anfänger der Pflanzenbestimmung relativ zuverlässig nutzbar. Ein Mindestmaß an Begrifflichkeit muss jedoch vorausgesetzt werden, dies sollte so gut wie möglich durch Abbildungen und Begriffserläuterungen unterstützt werden.

Das Ziel kann dabei nicht eine Bestimmung bis zur Art sein. Die Merkmale dienen also eher zur Vorsortierung um handliche Gruppen z. B. zur Endbestimmung zu erhalten. Ideal ist es, wenn diese Gruppen nur noch Arten einer Familie oder Gattung enthalten, dann kann der Benutzer zusätzlich zu einem „Bilderbuchvergleich“ auch einen fachlich einwandfreien Schlüssel verwenden.

Hinweise: Die Merkmale („Fragen“) und Merkmalszustände („Antworten“) müssen gut beschrieben sein, damit sie reproduzierbar verwendet werden! Es dürfen zudem nicht zu viele werden. Da die die Tabelle ausfüllenden Mitarbeiter überwiegend einen etwas besseren Kenntnisstand haben als die Endnutzer, kann man im Zweifelsfall zunächst eine feinere Trennung vornehmen. Eine spätere Zusammenfassung der Zustände ist immer noch möglich, eine Trennung jedoch mit völliger Neuerfassung verbunden.

Fragen:

  • Welche Merkmale (oder „Fragen“) können entfallen?
  • Welche Merkmale, die im Feld gut und häufig beobachtbar sind, fehlen vielleicht?
  • Sind die Merkmalszustände gut zusammengefasst? Klar getrennt? Fehlen tatsächlich vorkommende Zustände?
  • Wer kann (möglicherweise zusammengesetzte) Bilder für Merkmalszustände erstellen?

Neue sortierte Fassung. Merkmale, die sich für die Datenerfassung anhand der Fotos vermutlich nicht eignen sind nicht nummeriert und mit „SPÄTER:“ gekennzeichnet.


Gregor Hagedorn: Gundsätzliche Frage: Bei der Möglichkeit mehr als einen Zustand anzukreuzen, statt „Mehrfachnennung möglich“ lieber „Kombinationen möglich“ schreiben? (Dies wird meist in Klammern nach dem Merkmal angegeben.)

Habituelle Merkmale

1. Pflanzen nach Wuchs- und Erscheinungstypen: (Mehrfachnennung möglich)

  • Krautige Blütenpflanzen (siehe aber Sondergruppen für Wasserpfl., Parasit, grasartig etc.)
  • Bäume
  • Sträucher
  • sonstige verholzte Pflanzen (nur am Grund verholzt, Zwergsträucher (ca. < 50 cm) oder holzige Kletterpflanzen/Lianen)
  • Sondergruppe: Wasserpflanzen (schwimmend oder zu großen Teilen untergetaucht)
  • Sondergruppe: Parasiten oder Halbparasiten (Pflanze nicht oder nur wenig grün)
  • Sondergruppe: gras-, binsen- oder sauergrasartige Pflanzen
  • Farne, Schachtelhalme, Bärlapppflanzen, Moose, Algen
  • unbekannt/nicht erkennbar
Kommentare:
  1. Karl Sauerbrey: (bezüglich älterer Version) Die holzigen Zwergsträucher oder Lianen und die Parasiten würde ich zu anderer Wuchstyp zusammenziehen, da diese (zum Glück) sehr selten anzutreffen sind und meist nur schwer zu bestimmende Spezies sind.
  2. Manfred Hennecke: Stimme Herrn Sauerbrey zu. Blütenpflanzen zu weit unten in der Liste.
    1. Gregor Hagedorn: Aufteilung zum Zeitpunkt der Diskussion war:
      1. Halbsträucher (nur am Grund verholzt) oder Zwergsträucher (ca. < 50 cm)
      2. holzige Kletterpflanzen (Lianen)
      3. Wasserpflanzen (schwimmend oder zu großen Teilen untergetaucht)
      4. Parasiten oder Halbparasiten (Pflanze nicht oder nur wenig grün)
      Ersetzt durch:
      1. sonstige verholzte Pflanzen (nur am Grund verholzt, Zwergsträucher (ca. < 50 cm) oder holzige Kletterpflanzen/Lianen)
      2. Krautige Blütenpflanzen (siehe aber Sondergruppen für Wasserpfl., Parasit, grasartig etc.)
      Gregor Hagedorn: für die Erfassung würde ich die Wasserpflanzen und Parasiten oder parasitenähnlichen gerne erfassen, da wir für erste bereits einen Schlüssel haben und für die zweite Gruppe machen wollen. Ich stimme ansonsten den anderen zu, dass es Sonderfälle sind – es ist nur hilfreich, später diese aussortieren zu können.
  3. Ralf Hand: Viele „normale“ Sträucher bleiben unter bestimmten Bedingungen < 50 cm. Differenzierung könnte problematisch werden, Problem allerdings auch durch die Möglichkeit der Mehrfachnennung umgangen werden.
    1. Gregor Hagedorn: Ja, und nach anderen Schlüsseln können einige Zwergsträucher bis 120 cm werden (welche sind dies? – fällt mir nichts ein!). 50 cm scheint mir im Moment die praktikabelste Trennlinie zu sein, der Rest muss über Mehrfachnennung abgedeckt werden.
  4. H. Wolf: „sonstige verholzte Pflanzen wie Zwergsträucher oder holzige Kletterpflanzen/Lianen“ würde ich Strauch zuordnen
    1. Gregor Hagedorn: Könnte man zusammenfassen, müsste es dann allerdings dennoch erläutern. Erica, Calluna, Preisselbeere, etc. werden m.E. von den meisten Laien nicht als „Sträucher“ bezeichnet.
  5. H. Reichert: Spricht etwas dagegen, die krautigen Blütenpflanzen ganz an den Anfang zu stellen?
    1. Gregor Hagedorn: Höchstens, dass die "Sondergruppen" dann erst nach Bäume/Sträucher kommen, also weiter unten. Probeweise einmal umgestellt, bitte bewerten!


2. Wuchsform

  • aufrecht
  • niederliegend
  • niederliegend-aufsteigend
  • rankend oder kletternd
  • unbekannt/nicht erkennbar
Kommentare:
  1. Manfred Hennecke: für Bestimmungen interessant, wo man keine Blüte mehr findet. Aber das ist was für Fortgeschrittene. Daher als SPÄTER eingruppieren.
    1. H. Wolf: Wichtiges Merkmal, nicht erst später eingruppieren, ist auch leicht bestimmbar.


SPÄTER: Wuchshöhe

  • bis 10cm
  • 10-50cm
  • 50-100cm
  • 100-300cm
  • > 300cm
Kommentare:
  1. Karl Sauerbrey: Wuchsgröße ggf. brauchbare Einteilung (z.B. bis 10 cm, 10-50 cm, 50-100 cm, 100-300 cm; > 300 cm) hinzufügen
    1. Gregor Hagedorn: Ja, hier liegen sogar bereits externe Daten vor, aber im Rahmen der „Fotoerfassung“ ist dies nicht abfragbar.
  2. H. Wolf: Sagt nicht viel aus, da die Wuchshöhe sehr von den Wachstumsbedingungen abhängig ist


SPÄTER: Wuchsort (Vorschlag Karl Sauerbrey)

  • Wald
  • Waldrand, Buschgruppen, Hecken
  • Wiesen
  • Äcker, Felder (Ruderalbereiche)
  • Gärten, Parks, Friedhöfe
  • Feuchtgebiete
  • Ödstellen, Kiesgruben, Wege, Plätze, Flussbrennen
  • Mauern, Felsen (trocken und nass)
  • Strand, Dünen inländische Salzgebiete
  • Heiden, Wachholderheiden, Trockenrasen
Kommentare:
  1. Karl Sauerbrey: Meines Erachtens noch ganz wichtig ist der Fundort/Wuchsort – entweder als Bundesland bei D oder Land in der EU oder welchem Kontinent auch immer oder Gebiet/s.o. Lebensraum ggf. kombiniert mit der Höhenlage des Fundortes.
    1. Gregor Hagedorn: Ja, dies wird allerdings nicht im Rahmen der Fotoerfassung erfasst werden können.
    2. H. Reichert: Die Anregung von Herrn Sauerbrey verstehe ich nicht. Für die Bestimmung an sich braucht man keine Fundortangaben. Ist es so gedacht, dass eine Fehlbestimmung angezeigt wird, wenn die bestimmte Spezies im angegebenen Bundesland oder im angegebenen Biotoptyp mit Sicherheit nicht vorkommt? Das ist aber insofern etwas heikel, als man in vielen Fällen gar nicht so sicher sein kann, dass die Ausschlusskriterien hieb- und stichfest sind. Ich denke an noch nicht aktenkundige Arealerweiterungen, Einschleppungen usw.
  2. H. Wolf: Weniger ist mehr: Wald, Wiesen, Äcker, Ruderalstellen, Felsen, Strand reicht meiner Meinung nach aus. Die Pflanzen richten sich sowieso oft nicht danach
    1. Gregor Hagedorn: Als Vorschlag unten aufgenommen:


SPÄTER: Wuchsort (Vorschlag H. Wolf & G. Hagedorn)

  • Wald (einschließlich Waldrand, Buschgruppen, Hecken)
  • Wiesen und Wegränder (einschließlich Weiden, Heiden, Trockenrasen etc.)
  • Feuchtgebiete (Sümpfe, Moore, Uferzonen etc.)
  • Kultur- und Ruderalstellen (Kultivierte und stark gestörte Lebensräume wie Gärten, Parks, Äcker, Felder, Wege, Ödstellen, Kiesgruben, Flussbrennen)
  • Felsiges Gelände oder Mauerfugen
  • Strand, Dünen oder inländische Salzgebiete

Merkmale der Blüte

(Illustration weiter mit http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Flowers_by_color und evtl. http://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Flowers_on_white_background )

3. Überwiegende Blütenfarbe (bei gleichen Anteilen mehrerer Farben die hellere; Mehrfachnennung für Farbübergänge oder Variabilität möglich, nicht aber für Mehrfarbigkeit):

  • weiß oder cremefarben   
    Achillea nobilis, Edle GarbeBellis sylvestris, Südliches Gänseblümchen
  • gelb    
    Sonneblume, Helianthus
  • rot, orange, apricot     
    (vermutlich Gerbera)Alstroemeria aurea 'Saturne', Inkalilie, Sorte 'Saturne'
  • rosa   
  • braun    
  • grün    
  • blau    
    Anemone blanda
  • lila oder violett   
  • anders
  • unbekannt/nicht erkennbar
Kommentare:
  1. Karl Sauerbrey: Sehr wichtig und hilfreich – wenn auch manchmal (zu) sehr variabel (pH-Wert des Bodens, Albinos, Züchtungen, Hybride, Alterung der Blüte usw.) Bei einigen (z.B. Crepis Hieracium) Einstufung der Gelbtöne ein wichtiges Kriterium ist.
  2. Andreas: habe mal orange eingeführt, wenn auch vielleicht seltener aber z.B. Hieracium
  3. Ralf Hand: Eine mögliche Relativierung durch „überwiegend“ u. ä. wäre möglicherweise hilfreich, da es beispielsweise die Kombination weißlich+violett sehr häufig gibt; man würde sonst zu oft bei mehrfarbig landen.
    1. Gregor Hagedorn: Stimmt, ich glaube die Mehrfarbigkeit ist noch unzureichend behandelt. Merkmal daher jetzt in zwei Fragen: Überwiegende Farbe und Weitere Farben geteilt. Option „bunt“ entfällt – schwer zu trennen. Ist ein weiß-gelbes Gänseblümchen „bunt“?
  4. H. Wolf: Orange unter rot einbeziehen, da oft nicht zu trennen
    1. Gregor Hagedorn: Stimme zu, so geändert. Nicht häufig, und selten rein orange, häufig ins rötliche tendierend.


4. Weitere Blütenfarbe (bei gleichen Anteilen mehrerer Farben die dunkleren; Mehrfachnennung für Farbübergänge, Variabilität und Mehrfarbigkeit möglich):

  • weiß oder cremefarben   
  • gelb    
  • rot, orange, apricot     
    (vermutlich Gerbera)Alstroemeria aurea 'Saturne', Inkalilie, Sorte 'Saturne'
  • rosa   
  • braun    
  • grün    
  • blau    
  • lila oder violett   
  • anders
  • unbekannt/nicht erkennbar
Kommentare:
  1. H. Reichert: Ist diese Rubrik notwendig, wenn meinem Vorschlag am Ende der Kommentare zu "Blütentyp und -größe:" gefolgt wird?
    1. Gregor Hagedorn: Tut mir leid, ich verstehe diesen Kommentar nicht, bitte erläutern. Warum sind weitere Blütenfarben nicht notwendig, wenn Einleitung zu Blütentyp vorhanden? Evtl. Kommentar an falscher Stelle eingefügt?


5. Blütentyp und -größe: (Mehrfachnennung möglich: Zwischengrößen oder z.B. Schafgarbe)

  • viele kleine dicht beieinander stehende Einzelblüten, Blütenstand nicht blumenähnlich (eher unscheinbar, grünlich, blass, Blütenteile nur mit Lupe gut zu sehen, Beispiele: Süßgräser, Sauergräser, Binsen, Wegerich, Kätzchenblütler etc.)
         Blütentyp ährenartig    Blüte des Deutschen Weidelgrases Lolium perenne im DetailBlütenstand der Westfälische Segge Carex guestphalicaBlüten von Poa glaucaSüßgräser: Flughafer Avena fatuaBlüte des Mittleren Wegerichs Plantago mediaBlüte des Spitzwegerichs Plantago lanceolataBlütenstand der Steifen Segge Carex eleataBlütenstand des Alpen-Sauerampfers Rumex alpinusBlütenstand der Sichel-Wolfsmilch Euphorbia falcataBlütenstand der Kanadischen Goldrute Solidago canadensis
  • viele kleine dicht beieinander stehende Einzelblüten ohne deutlich sichtbare Stiele bilden eine Blume (z. B. Korbblütler, Kardengewächse, Klee, Wiesenknopf, Teufelskralle, etc.)
    Südliches Gänseblümchen: Bellis sylvestrisWeiß-Klee: Trifolium repensBlüten als DoppelköpfchenBlüte KopfförmigBlüte einer Karde (Dipsacus fullonum)Scheidiges Wollgras Eriophorum vaginatumGroßer Wiesenknopf Sanguisorba officinalisÄhrige Teufelskralle Phyteuma spicatum
  • viele kleine, dicht beieinander stehende Einzelblüten mit deutlich sichtbaren Stielen bilden ein Blume (z. B. Doldenblütler, Baldriane, Schafgarbe, Schneeball, Mädesüß etc.)
    Edel Schafgarbe Achillea nobilisEchtes Mädesüß Filipendula ulmariaWilde Möhre Daucus carotaRaps Brassca napusGewöhnlicher Wasserdost Eupatorium cannabinumGemeiner Bärenklau Heracleum sphondylium
  • Blüten deutlich voneinander getrennt, klein (bis 1-Cent-Münze = ca. 16 mm) groß
    Verzweigungstyp: Sympodiumkleine Blüten: Cymbelkraut Cymbalaria muraliskleine Blüten: Acker-Vergißmeinnicht Myosotis arvensiskleine Blüten: Wilde Resede Reseda luteaGemeine Besenheide Calluna vulgaris
  • Blüten deutlich voneinander getrennt, mittelgroß (zwischen 1-Cent und 2-Euro-Münze, ca. 16-26 mm)
    mittelgroße Blüten: Gewöhnlicher Natternkopf Echium vulgaremittelgroße Blüten: Blutroter Storchschnabel Geranium sanguineummittelgroße Blüten: Wiesen-Schlüsselblume Primula verismittelgroße Blüten: Walderdbeere Fragaria vesca
  • Blüten deutlich voneinander getrennt, größer als 2-Euro-Münze (> 26 mm) (Anmerkung: „Blüten deutlich voneinander getrennt“ schließt stets den Fall ein, dass nur eine Blüte je Blütenstängel existiert.)
    große Blüten: Roter Fingerhut Digitalis purpureagroße Blüten: Pfirsischblättrige Glockenblume Campanula persicifoliagroße Blüten: Kreichende Nelkenwurz Geum reptansgroße Blüten: Weiße Seerose Nymphea alba
  • unbekannt/nicht erkennbar
Kommentare:
  1. Gregor Hagedorn: (Nachträgliches Info: Ursprünglich war der 3. Punkt auf Dolden beschränkt, inzwischen besser gelöst:) Ich finde Dolden problematisch. Man müsste dann eigentlich auch Scheindolden (Schafgarbe, etc.) aufnehmen, die von fast allen Laien als „Dolde“ bezeichnet werden. Von dort wird aber die Abgrenzung zu anderen Infloreszenztypen m.E. problematisch. Kann jemand eine verbesserte Definition für einen Zustand liefern, der zwischen der engen Sammelblüten und lockeren Infloreszenzen liegt?
  2. Dieter: Ich habe oben versucht, das Ganze über die Funktion als Schauapparat anzufassen. Finde aber das Wort an sich nicht schön. Wodurch könnte man es ersetzen? Ist diese Herangehensweise überhaupt sinnvoll?
  3. Gregor Hagedorn: „Blume“ ist m.E. der korrekte Fachausdruck für die funktionelle Bestäubungseinheit. Hier m.E. weitgehend exakt verwendet (allerdings kann auch ein Blüte mehrere Blumen haben (Iris); hier aber m.E. nicht relevant. Ob Schauapparat hier korrekt ist, bin ich mir nicht sicher.
  4. Ralf Hand: Diese neue Version finde ich besser. Dolde besser nur nebenbei erwähnen, da viele Normalnutzer ganz unterschiedliche Vorstellungen haben, was das ist.
  5. Gregor Hagedorn: Ralf Hand schlägt außerdem noch vor, den Fall nur einer einzige Blüte unabhängig von der Größe stets einem Zustand zuzuordnen: „oder nur eine einzige Blüte je Blütenstängel“. Ich finde dies einerseits verwirrend, andererseits könnte das „Blüten voneinander getrennt“ verwirren. Ich habe eine Anmerkung. (Anmerkung: „Blüten deutlich voneinander getrennt“ schließt stets den Fall ein, dass nur eine Blüte je Blütenstängel existiert.) hinzugefügt, bin aber nicht glücklich. Bessere Idee?
  6. Andreas: „Blütenstand nicht blumenähnlich“ bei der ersten Zustandsbeschreibung sollte vielleicht noch anders ausgedrückt werden „Blütenstand nicht blumenähnlich, unscheinbar grün, blass“ oder dergleichen.
    1. Gregor Hagedorn: Im Prinzip ja, aber ist schwierig. Ist nicht immer grünlich, kann weißlich, gelblich. Vorschlag einer genauen Formulierung des Zustandes insgesamt?
  7. H. Reichert: Ich meine, dass der Benutzer vor dem Einstieg in den Blüten-Abschnitt des Schlüssels durch ein Vorwort mit instruktiven Bildern darüber informiert werden muss, dass bei den meisten Pflanzen mehrere bis viele Blüten zur Erhöhung der Schauwirkung mehr oder weniger dicht zusammengerückt sind. Der Begriff Blütenstand kann bei dieser Gelegenheit eingeführt werden. Es folgt der Hinweis, dass dichte Blütenstände von Laien in ihrer Gesamtheit als Blume betrachtet werden, dass es aber im Bestimmungsschlüssel in der Regel um die einzelne Blüte geht (Illustrierende Fotos: Bild der Dolde eines Doldenblütlers mit Pfeil, der auf eine einzelne Blüte zeigt, entsprechende Bilder von Plantago, Rhinanthus, Sanguisorba, Trifolium). Dann wird der Blütenkorb der Korbblütler (evtl. auch der Blütenkopf von Knautia) als Extremfall vorgestellt, da hier am stärksten eine einzelne Blüte vorgetäuscht wird. So sehr, dass hier bei der Frage nach der Blütenfarbe nur Blütenblatt-ähnliche, zungenförmige Blüten (bei Carlina sind es Hochblätter) und nicht kleine, röhrenförmige Blüten berücksichtigt werden. Gerade wenn man den problematischen Fall "Schafgarbe" vor Augen hat, erkennt man die Wichtigkeit dieser Vorabklärung. Sie nimmt zwar den Abschnitt 5 teilweise vorweg. Das stört aber m. E. nicht.
    1. Gregor Hagedorn: Einleitung ist auf jeden Fall sehr gewünscht - die Merkmale sollen im Idealfall dazu anregen sich weiter mit dem Thema auseinanderzusetzen. Man kann dazu aber nur anregen, es nicht wirklich erzwingen. Je intuitiver die Merkmale beschrieben werden, desto besser. Würden Sie unter diesem Gesichtspunkt, und eine Einleitung vorausgesetzt, die Zustände anders trennen oder beschreiben?


6.a Blütensymmetrie der Einzelblüten (Vereinfachter Vorschlag Gregor Hagedorn): (Mehrfachnennung möglich, z. B. wenn Sporn Bilateralsymmetrie streng genommen aufhebt)

  • radiärsymmetrisch, (3- bis vielstrahlig)
    Blüte 3-stralig: Gewöhnlicher Froschlöffel Alisma plantago-aquaticaBlüte 4-stralig: Schöllkraut Chelidonium majusBlüte 5-stralig: Gemeiner Borretsch Borago officinalisBlüte 6-stralig: Bärlauch Allium ursinumBlüte 6-8 stralig: Verwachsenblättriger Bitterling Blackstonia perfoliata
  • spiegelsymmetrisch (= bilateralsymmetrisch, zygomorph)
    Blüte spiegelsymmetrisch: Stechender Hohlzahn Galeopsis tetrahitBlüte spiegelsymmetrisch: Platterbse Lathyrus (1: Fahne, 2: Flügel,  3: Schiffchen).Blüte spiegelsymmetrisch: Rotes Waldvöglein Cephalanthera rubra
  • anders (asymmetrisch, disymmetrisch etc.)
  • unbekannt/nicht erkennbar
Kommentare:
  1. Karl Sauerbrey: könnte entfallen, wenn die Blütenformen aufgenommen werden.
    1. Gregor Hagedorn: Ist als Alternative gedacht, anstelle von 6.b. Die Formen der Einzelblüten (glockenförmig, Trichterförmig, röhrenförmig, Stielteller, etc.) sind im Moment als „zurückgestellt“ markiert, da es hier ein reiche Terminologie mit vielen Übergangsformen gibt.
  2. H. Wolf: 3-zählig extra aufführen, wenn das auch nur bei wenigen Arten auftritt. (Froschlöffel z.B.)
  3. H. Reichert: Es ist die Frage, was didaktisch günstiger ist. Wenn man im Schlüssel zunächst die einfachere Aufgliederung der Symmetrie nach Herrn Hagedorn wählt (anstelle der Variante mit Spiegelebenen, s.u.), wird man wohl weiter hinten im Schlüssel weitere Differenzierungen vornehmen wollen. Oder kommt man ganz ohne sie aus? Es gibt wohl fragen die sich erst bei der konkreten Ausarbeitung des Schlüssels klären lassen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch der Kommentar von Herrn Hagedorn zu 6 c.
    1. Gregor Hagedorn: Meines Erachtens ist es einfacher später separat die Zahl der Petalen/Tepalen/Sepalen abzufragen, als es wie in 6b vorgeschlagen, zu vermengen. Dies bedarf aber m.E. eine breiten Abstimmung; sicher bin ich mir nicht, welche Variante sowohl Anfängern als auch Fortgeschrittenen letztlich am besten dient.


6.b Blütensymmetrie (inkl. Zahl der Blütenblätter (= Kron- oder Perigonblätter), mit Berücksichtigung der Staubbeutel, ohne Berücksichtigung der Narben oder eines Sporns): (Beispiele in Klammern, nicht vollständig)

  • Blüte mit nur einer Spiegelebene, ohne Blütenblätter (z. B. Osterluzeigewächse)
    ??nur einer Spiegelebene, ohne Blütenblätter Osterluzei Aristolochia clematitis
  • Blüte mit nur einer Spiegelebene, fünf Blütenblätter (z. B. Veilchen)
    eine Spiegelebene, fünf Blütenblätter: Weißes Veilchen Viola albaeine Spiegelebene, fünf Blütenblätter: Violette Königskerze Verbascum phoeniceumeine Spiegelebene, fünf Blütenblätter: Wasser Lobelie Lobelia dortmanna
  • Blüte mit nur einer Spiegelebene, sechs Blütenblätter (z. B. Orchideen)
    ...
  • Blüte mit nur einer Spiegelebene, Anzahl der verwachsenen Blütenblätter nicht erkennbar (z. B. Eisenhut, Lippenblütler etc.)
    Nur eine Spiegelebene, Anzahl der verwachsenen Blütenblätter nicht erkennbar: Blauer Eisenhut Aconitum napellus
  • Blüte mit zwei Spiegelebenen, vier Blütenblätter und sechs Staubbeutel (z. B. Kreuzblütler)
    Zwei Spiegelebenen, vier Blütenblätter und sechs StaubbeutelNur eine Spiegelebene, Anzahl der verwachsenen Blütenblätter nicht erkennbar: Garten-Senfrauke Eruca sativa
  • Blüte mit drei Spiegelebenen, sechs überlappende Blütenblätter (z. B. Irisgewächse)
    Blüte mit drei Spiegelebenen: Gewöhnlicher Froschlöffel Alisma plantago-aquaticaBlüte mit drei Spiegelebenen: Schneeglöckchen Galanthus nivalis
  • Blüte mit fünf Spiegelebenen, fünf Blütenblätter (z. B. Nelkengewächse)
    Blüte mit fünf Spiegelebenen: Gemeiner Borretsch Borago officinalisBlüte mit fünf Spiegelebenen: Waldsauerklee Oxalis acetosellaBlüte mit fünf Spiegelebenen: Karthäusernelke
  • Blüte mit sechs Spiegelebenen, sechs Blütenblätter (z. B. Hahnenfußgewächse)
    Blüte 6-stralig: Bärlauch Allium ursinum
  • Sammelblüte mit vielen Spiegelebenen
    Südliches Gänseblümchen: Bellis sylvestris
  • anders
  • unbekannt/nicht erkennbar
Kommentare:
  1. Gregor Hagedorn: Oben müsste klargestellt werden, wie genau die Symmetrieebenen gedacht sind. Zählt Sporn mit? Schiefer Sporn? Wieso hat eine strikt 4zählige Blüte nicht 4 Spiegelachsen (Diagonalen sind hier m.E., im Unterschied zu Kreuzblütlern, Symmetrieebenen).
    1. Manfred Hennecke: Sporn interessiert nicht. Wenn es strikt 4zählige Blüten gibt, ist das Argument richtig. Dann „Blüte mit vier Spiegelebenen“ aufnehmen.
    2. H. Reichert: Beispiel Galium
      1. Gregor Hagedorn: Benennung geändert, um Ignorieren des Sporn klarzustellen.
  2. Dieter: Mit der Lupe im Gelände OK. Aber, wenn es darum geht, zufällig ausgewählten Fotos Merkmale zuzuweisen, dann halte ich das so für zu kompliziert weil zu detailliert. Die Kriterien werden von Laien möglicherweise oft nicht korrekt zuzuordnen sein. Die Anzahl der Blütenblätter wird ja weiter unten ohnehin noch abgefragt, ebenso ob verwachsen oder nicht. Daher würde ich die schlanke Variante (s.u., Punkt 3) bevorzugen
    1. Ralf Hand: Dem letzten Kommentar würde ich mich anschließen.
    2. Manfred Hennecke: um die Spiegelebenen zu erkennen, brauche ich eine Lupe nur in den seltensten Fällen. Ich finde dieses Merkmal das Wichtigste für interessierte Anfänger.
    3. H. Reichert: Ich auch
      1. Gregor Hagedorn: Da die Staubblätter hier bezüglich der Symmetrie mitgewertet werden, muss man m.E. leider kleine Blüten stets mit der Lupe untersuchen. Wir erkennen natürlich die Kreuzblütler meist schon so und wissen dass sie eine wesentliche Ausnahme bilden, aber das kann man m.E. nicht für Anfänger voraussetzen.
  3. H. Wolf: Das ist kompliziert und schon gar nicht für Laien nutzbar
  4. Gregor Hagedorn: „Anzahl der verwachsenen Blütenblätter nicht erkennbar“ müsste klarer ausgedrückt werden, ab welcher Komplexität gibt dies? Außerdem spielt hier das Wissen stark mit: Ich weiß das Lamiaceae 5 Kronblätter haben, also „sehe“ ich sie auch". Umgekehrt ist die bei manchen Orchideen nicht mehr so einfach
    • Andreas: dem stimme ich zu, habe auch etwas Schwierigkeiten Bilder herauszusuchen: Orchideenblüte vs. „Blüte mit nur einer Spiegelebene, Anzahl der verwachsenen Blütenblätter nicht erkennbar“
  5. Andreas: macht es Sinn „Blüte mit zwei Spiegelebenen“ gleichzeitig als „vier Blütenblätter und sechs Staubbeutel„ zu führen? Wo ordne ich dann Epilobium ein?
  1. H. Reichert: Was ist der Grund für die Sonderbehandlung der Aristolochiaceae? Aristolochia kann m. E. der Kategorie 4 (mit Eisenhut und Lippenblütlern) zugefügt werden.


6.c „Blütensymmetrie und Zahl der Blütenblätter (= Kron- oder Perigonblätter), vereinfacht“: (Vorschlag Andreas nach Schauer & Caspari 2005)

  • Blüten radiär, Blütenblätter 4 oder weniger
    Blüte 3-stralig: Gewöhnlicher Froschlöffel Alisma plantago-aquaticaBlüte 4-stralig: Schöllkraut Chelidonium majus
  • Blüten radiär, Blütenblätter 5 oder mehr
    Blüte 5-stralig: Gemeiner Borretsch Borago officinalisBlüte 6-stralig: Bärlauch Allium ursinumBlüte 6-8 stralig: Verwachsenblättriger Bitterling Blackstonia perfoliata
  • Blüten zygomorph (= spiegelsymmetrisch, bilateralsymmetrisch)
    Blüte spiegelsymmetrisch: Stechender Hohlzahn Galeopsis tetrahitBlüte spiegelsymmetrisch: Platterbse Lathyrus (1: Fahne, 2: Flügel,  3: Schiffchen).Blüte spiegelsymmetrisch: Rotes Waldvöglein Cephalanthera rubra
  • dichte Blütenstände (Scheinblüten, Dolden, ...)
    Edel Schafgarbe Achillea nobilisGewöhnlicher Wasserdost Eupatorium cannabinumSüdliches Gänseblümchen: Bellis sylvestrisWeiß-Klee: Trifolium repens
Kommentare:
  1. Gregor Hagedorn: Im Buch ging es darum möglichst grob zu fragen um große Seitenbereiche zu bilden. Ich finde wir können hier etwas genauer fragen (in Bezug auf die Zahl der Blütenblätter) und dadurch bessere Trennung erreichen. Bei gröberen Gruppen verliert man „Trennschärfe“ (d.h. die Ergebnismengen sind deutlich größer). Im Buch hat dies allerdings den Vorteil dass das Layout der Seiten aufgrund der größeren Zahl Pflanzen leichter zu erstellen ist.
    Die Wahl dieser Variante impliziert m.E. dass die Zahl der Blütenblätter


7. Zahl der Blütenblätter (= Kron- oder Perigonblätter) je Einzelblüte: (Mehrfachnennung für Variabilität möglich)

  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7 bis viele
  • unbekannt/nicht erkennbar

8. Zahl der wahren oder scheinbaren farbigen „Blütenblätter“ einer Blume (Kron- oder Perigonblätter, auch Blütenblättartige Hochblätter): (Mehrfachnennung für Variabilität möglich)

  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
  • 6
  • 7 bis viele
  • unbekannt/nicht erkennbar
Kommentare:
  1. Gregor Hagedorn: Fachausdruck für farbige Blütenblätter ist problematisch. Der Laie zählt Blütenblätter. Das sind meist die farbigen „Blütenblätter“, egal ob Petalen oder Tepalen. Oder, wenn halt nix farbig ist, zur Not auch die grüne kronblattähnlichen Blätter, egal ob es Petalen, Tepalen, oder Sepalen sind. Das ist ja auch ok so. Aber wie drückt man es aus? Es scheint keinen Begriff dafür zu geben. Blütenhüllblätter sind Kelch, Krone, Perigon. Ich hatte ursprünglich „Blütenkronblätter“ versucht, aber wurde kritisiert, dass es fachlich nicht genau ist, den Kronblätter (Petalen) setzen Kelchblätter voraus. Sonst Tepalen. Stimmt ja.
    1. Manfred Hennecke: unser Klientel sind keine Studierenden der Botanik. Die Sprache und Denke muss für einen interessierten Laien klar sein. Kompliziert wird es bis zur Art eh.
      1. Gregor Hagedorn: keine Frage, aber m.E. sollte es vereinfacht und intuitiv verständlich, aber nicht „falsch“ werden. Meine Frage ist hier ob der Kompromiss „farbigen Blütenblätter (Kron- oder Perigonblätter)“ dem gerecht wird oder nicht.
  2. Hans Reichert: Es geht um einen praktikablen Begriff für nicht homologe Organe: Petalen, Sepalen, Staminodien, beim Wolfsmilch-Cyathium sogar um ein Gebilde, das nach neuen Erkenntnissen eine Chimäre zwischen Blütenstands-Vorblättern und Blütenhülle darstellt und gemeinsam von ansonsten total funktionsverschiedenen Genen gesteuert wird. Ich halte deshalb die von Ihnen zur Diskussion gestellte Alternative „Blütenblätter“ für die Geeignete. Es handelt sich um einen populären Begriff, der den Vorteil hat, nicht wissenschaftlich definiert zu sein. Er ist das, was man heute wohl als informell bezeichnet. Es kann deshalb meines Erachtens niemand etwas dagegen haben, wenn der Begriff eigens zum Gebrauch in Ihrem Schlüssel definiert wird.
    Ich stelle folgende Definition zur Diskussion. Ich bin noch nicht ganz sicher, ob sie allen Eventualitäten standhält:
    Als Blütenblätter werden die meist zarten und auffällig gefärbten, blattartigen Organe bezeichnet, welche die Staubblätter und den oder die Stempel unmittelbar umgeben. Sie können als getrennte Organe ausgebildet oder zu becherförmigen oder röhrenförmigen Gebilden verwachsen sein. Meist kann man anhand von Zipfeln oder Einschnitten erkennen, aus wie vielen Blütenblättern solche Becher oder Röhren verwachsen sind.
  3. Ralf Hand: Vielleicht einfach die Blütenblätter in Anführungszeichen setzen und später in einer Einleitung betonen, dass man nicht immer der reinen Lehre folgt. Verwirrung könnte stiften, dass auch sehr große „Blütenblätter“ grün sein können (z. B. Helleborus foetidus).
    1. Gregor Hagedorn: Ja. Außerdem Probleme bei Sammelblüten (hat Gänseblümechen 5 oder viele „Blütenblätter“?) und farbigen blumenbildenden Hochblättern (s. File:IMG 1527Dogwood.JPG Cornus florida). Merkmal jetzt geteilt, als Versuch sowohl genaue als auch scheinbare Zustände zu erfassen.

9. Spitze der farbigen Blütenblätter (Kron- oder Perigonblätter): (Mehrfachnennung für Zwischenformen oder Variabilität möglich)

  • spitz zulaufend oder bespitzt Abbildung nötig
  • abgerundet oder gerade abgeschnitten
  • ausgerandet Abbildung nötig
  • bis zu 1/3 einfach eingeschnitten
  • > 1/3 tief einfach eingeschnitten
  • mehrfach eingeschnitten, tief gezahnt oder ausgefranst
  • unbekannt/nicht erkennbar
  1. Ralf Hand: Da fehlt mit noch mindestens eine Kategorie „spitzlich, zugespitzt, bespitzt“ oder wie auch immer.
    1. Gregor Hagedorn: Absolut, Danke!


SPÄTER: Blütentyp: (Mehrfachnennung?, z. B. wenn ein Hochblattkreis mit Kelchblätter verwechselt werden kann?)

  • typische Blüte mit ± grünlichen Kelchblättern und farbigen Kronblättern
  • typische Blüte, aber Kelchblätter fehlen (evtl. nur scheinbar).
  • Blütenaufbau anders
  • unbekannt/nicht erkennbar
Kommentare:
  1. Manfred Hennecke: nicht unter die ersten Merkmale nehmen
  2. Dieter: Kelchblätter auf Fotos oft nicht erkennbar – ist das zur Eingrenzung überhaupt wichtig – was ist mit hinfälligen Kelchblättern, die vielleicht beim Aufblühen noch dran sind, aber dann schnell abfallen? Und weiß wohl jeder, was überhaupt ein Kelch ist?
  3. H. Reichert: Pflanzen mit hinfälligen Kelchblättern kann man doppelt verschlüsseln. Auch für Kelchblätter muss wohl eine praktikable und nicht ganz wissenschaftliche Definition vorangestellt werden: Grüne Blütenblätter außerhalb (unterhalb) der farbigen (mit instruktiver Abbildung)

SPÄTER: Blüte verwachsenblättrig:

  • Blütenblätter (Kron- oder Perigonblätter) völlig voneinander getrennt (bitte auswählen, falls separat bekannt)
  • Blütenblätter (Kron- oder Perigonblätter) voneinander getrennt erscheinend, evtl. am Grund verwachsen (falls anhand der Fotos ausgewählt)
  • Blütenblätter (Kron- oder Perigonblätter) deutlich sichtbar miteinander verwachsen (z. B. röhrig oder glockig)
  • unbekannt/nicht erkennbar


10. Zahl der Staubblätter:

  • Staubblätter klein, undeutlich oder fehlend
  • 4 oder weniger
  • 5
  • 6
  • 7 bis 10
  • mehr als 10
  • unbekannt/nicht erkennbar


SPÄTER: Blütenformen von Einzelblüten:

  • glockig
  • trichterförmig
  • becherförmig
  • stieltellerförmig
  • radförmig
  • lippen- oder rachenblütig
  • Orchideenblüte
  • Schmetterlingsblüte
  • unscheinbar
  • mit Sporn
Kommentare:
  1. Gregor Hagedorn: Evtl. Komplizierte Begrifflichkeit, für Anfänger noch nicht aufnehmen.
    1. Manfred Hennecke: stimme zu.
    1. H. Reichert: Das Problem ist durch instruktive Abbildungen zu beheben.
  1. H. Wolf: OK, so lassen

SPÄTER: Blütenstandsformen:

  • Nur eine Blüte je Trieb
  • Blüten einzeln in Blattachseln
  • Blüten paarig in Blattachseln
  • Ähre
  • Kolben
  • allseitswendige Traube
  • einseitwendige Traube
  • Wickel
  • Schraubel
  • Rispe
  • Dolde mit Hülle
  • Zusammengesetzte Dolde mit Hülle und Hüllchen
  • Quirle
  • Gabelstand (Dichasium)
  • Doldentraube
  • Doldenrispe
  • Spirre
  • Köpfchen/Kopfig zusammengezogen
  • Körbchen
  • Kätzchen
  • Zapfen
Kommentare:
  1. Karl Sauerbrey: nach Kosmos: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas Band 1.
  2. Gregor Hagedorn: Komplizierte Begrifflichkeit, für Anfänger noch nicht aufnehmen.
  3. Gregor Hagedorn: Zyme = Pleiochasium, Dichasium, Monochasium. Erfasst? Ist Knäuel erfasst?
  4. Siehe auch http://www.amleto.de/pflanzen/fachbegr/21_bluet2.htm
  5. H. Wolf: Schraubel, Doldentraube, Doldenrispe, Spirre muss nicht unbedingt sein.
  6. H. Reichert: Durch instruktive Abbildungen werden die Begriffe verständlich.

SPÄTER: Fruchtknoten:

  • Fruchtknoten oberständig
  • Fruchtknoten mittelständig
  • Fruchtknoten unterständig
  • unbekannt/nicht erkennbar
Kommentare:
  1. Dieter: Sicher kein Laienmerkmal und auf Fotos wohl nur selten richtig erkennbar – halte ich für verzichtbar
  2. Gregor Hagedorn: Für Fotoerfassung nicht gut geeignet, vielleicht in zweiter Runde durch Experten erfassbar? Manfred Hennecke hat es für die erste Runde vorgeschlagen.
  3. H. Wolf: Komplizierte Sache, nichts für Laien
  4. H. Reichert: Kann durch instruktive Photos oder Zeichnungen durchaus zum Laienmerkmal gemacht werden

SPÄTER: Behaarung der Blüten

  • Blütenstiele auffällig behaart
  • Kelchblätter auf der Fläche, an Nerven oder am Rand auffällig behaart
  • Farbige Blütenblätter auf der Fläche, an Nerven oder am Rand auffällig behaart
  • unbekannt/nicht erkennbar


SPÄTER: Zweihäusigkeit

  • einhäusig
  • zweihäusig
  • unbekannt/nicht erkennbar

Merkmale der Frucht

11. Typ der Frucht

  • fleischige Beeren, Sammelbeeren, Steinfrüchte, Butten etc.
  • Hülsen oder Schoten (Schmetterlingsblütler, Kreuzblütler, oder ähnliche Früchte)
  • holzige typische „Nüsse“
  • Früchte (oder Samen) mit Widerhaken oder Klettenhaaren
  • flugfähige Früchte (oder Samen; Ahorn, Linde, Pappel, Löwenzahn etc.)
  • anders, z. B. feste, mehr oder weniger trockene Kapseln, Nüsschen oder ähnlich
  • unbekannt/nicht erkennbar
Kommentare:
  1. Gregor Hagedorn: Fehlt hier ein wichtiger Fruchttyp? Notiz: Einschluss von Samen um Laien nicht überfordern.
  2. Manfred Hennecke: Die Anfänger sind auf Blüten fixiert. Eine Pflanze, deren Früchte bestimmungsrelevant sind, wird nicht ein zweites Mal deswegen aufgesucht.
    1. Gregor Hagedorn: andererseits sammeln Laien Früchte – ob nicht gerade deshalb an etwas grobem wie Frucht fleischig und vielleicht auch Fruchtfarbe Interesse besteht?
      1. Dieter: Stimmt – die Fruchtfarbe sollte auch noch auswählbar sein! Ansonsten hatte ich die Früchte vor allem aus einem Grund ins Spiel gebracht: Auffällig fruchtende Arten werden oft und gerne fotografiert und somit werden (bei den aus naturgucker.de nach dem Zufallsprinzip angebotenen Bildern zur Merkmalserhebung) immer wieder Bilder präsentiert werden, die kaum andere erkennbare Merkmale wiedergeben als eben die Früchte.
  3. Sabine: Ich finde Früchte auch wichtig! Evtl. noch aufnehmen: Spaltfrüchte (Früchte, die bei Reife in zwei oder mehr Teilfrüchte zerfallen) – Ahorngewächse, Doldenblütler, Malvengewächse, Storchschnabelgewächse
    1. Gregor Hagedorn: Spaltfrüchte erfordern m.E. relativ viel Wissen, das wäre dann vielleicht etwas für ein Fortgeschrittenenmerkmal? Im Moment wird eher eine Grobeinteilung versucht.
    2. Sabine: Viele Frucht-Merkmale wie z. B. „Früchte mit Widerhaken oder Klettenhaftung“ oder „Früchte/Samen flugfähig“ sind sehr schön erkennbar, aber „leider“ mehrfach unabhängig in vielen Gruppen entstanden und somit nicht besonders gut geeignet, um taxonomische Gruppen (Familien, Gattungen) abzutrennen.
  4. Dieter: Spaltfrüchte sind von Laien sicher nicht immer als solche erkennbar – ich würde darauf verzichten. Den Vorschlag mit den flugfähigen Samen und Klettsamen finde ich dagegen sehr gut und praktikabel.
  5. Sabine: OK, finde ja grundsätzlich Flug- und Klettfrüchte auch gut. Bin gespannt, wie hilfreich es tatsächlich als Abtrennungsmerkmal ist. Für einige Gattungen sollte es aber funktionieren.
  6. Karl von Sauerbrey: Entgegen einiger Diskussionspunkte sind Früchte sehr wichtig und häufig das einzige Kriterium für eine genaue Bestimmung (z.B. Rumex, Dolden usw.). Die einzelnen Fruchtkerne mit dem Erscheinungsbild für die Verbreitung (Flugapparat, Widerhaken usw.) wäre ein neues Thema und nicht in diesem Punkt unterzubringen, das würde den Rahmen sprengen und wenn es aufgenommen werden sollte, dann unter „Kern“, also klar zwischen Frucht und Kern unterscheiden. Aus eigener Erfahrung ist es zum Beispiel NUR anhand des Kerns bei einigen Epilobium-Arten eine genaue Zuordnung mittels Mikroskop möglich – aber sind das noch Anfänger?
  7. Ralf Hand: Sondertypen (Klettfrüchte, auffallend gefärbte fleischige Früchte …) vorab abzusondern finde ich strategisch gut. Bei der großen Masse wird man beim 6. Punkt landen, durch Kombination mit doldenartigem Fruchtstand aber beispielsweise fast alle Doldenblütler auch im Fruchtstadium ausschlüsseln können, so dass „Minenfelder“ wie Spaltfrucht umgangen werden können.
  8. H. Wolf: Haben wir in unserer HP auch aufgeführt, doch wer prüft das tatsächlich. Es liegt meist zu viel Zeit zwischen Blüh- und Fruchtperiode.

12. Fruchtfarbe

  • schwarz, blauschwarz, violettschwarz etc.
  • grün
  • hellrot bis dunkelrot
  • gelblich bis orange
  • beige bis dunkelbraun
  • weiß
  • anders
  • unbekannt/nicht erkennbar
Kommentare:
  1. Karl Sauerbrey: Weitere wünschenswerte Fruchtmerkmale sind: Fruchtgröße, Oberfläche der Frucht, Fruchtformen, Fruchttypen: a) Balg, b) Hülse, c) Schote/Schötchen, d) Kapsel/Zapfen, e) Beere/Beerenzapfen, f) Nuss / Nüsschen, g) Sammelnussfrucht, h) Steinfrucht, i) Sammelsteinfrucht, j) Frucht mit Kerngehäuse (z.B. Apfelfrucht); (glatt, rau, gerippt usw.)


Merkmale des Blattes

13. Zusammensetzung Teilung der Blätter: (Mehrfachnennung möglich)

  • einfach, ungeteilt oder zu höchstens 1/3 eingeschnitten oder gelappt
    Blatt: einfach, ungeteilt oder zu höchstens 1/3 eingeschnitten oder gelappt
  • einfach, aber mindestens 1/3 handförmig geteilt
    Blatt: einfach, aber zu mindestens 1/3 handförmig geteiltBlatt: einfach, aber zu mindestens 1/3 handförmig geteiltBlatt: einfach, aber zu mindestens 1/3 handförmig geteilt
  • einfach, aber mindestens 1/3 fiederförmig geteilt
    Blatt: einfach, aber zu mindestens 1/3 fiederförmig geteiltBlatt: einfach, aber zu mindestens 1/3 fiederförmig geteiltBlatt: einfach, aber zu mindestens 1/3 fiederförmig geteiltBlatt: einfach, aber zu mindestens 1/3 fiederförmig geteilt
  • dreiteilig (gefiedert oder gefingert)
    Blatt: dreiteiligBlatt: dreiteiligBlatt: einfach, aber zu mindestens 1/3 fiederförmig geteilt
  • unpaarig gefiedert (5, 7, 9 etc. Teilblätter)
    Blatt: unpaarig gefiedert
  • paarig gefiedert (4, 6, 8 etc. Teilblätter)
    Blatt: paarig gefiedert
  • paarig gefiedert mit Ranke an der Spitze
    Blatt: paarig gefiedert mit Ranke an der Spitze
  • doppelt oder mehrfach gefiedert (die Fiedern sind wiederum gefiedert)
    Blatt: doppelt oder mehrfach gefiedertBlatt: doppelt oder mehrfach gefiedertBlatt: doppelt oder mehrfach gefiedertBlatt: doppelt oder mehrfach gefiedert
  • anders
  • unbekannt/nicht erkennbar
Kommentare:
  1. Gregor Hagedorn: bei gelappt könnte man noch separat fragen, ob die Lappen an der Spitze rund oder spitz sind. Im Moment nicht gemacht um es nicht noch komplexer zu machen. Nach Buchten/spitzen Einschnitten hingegen vermutlich zu selten sinnvoll.
    1. H. Wolf: OK
  2. Karl Sauerbrey: noch „unterbrochen gefiedert“ und „gefingert oder schildförmig gefiedert“ hinzufügen.
    1. Gregor Hagedorn: wenn nach Illustrierung klar genug erkennbar. „Schildförmig gefiedert“ mir im Moment selbst unbekannt.


14.a Blattform insgesamt (bezogen auf einfache Blätter und Teilblätter zusammengesetzter Blätter): (Mehrfachnennung möglich)

  • schuppenförmig (oder Blätter fehlend)
    Blätter: schuppenförmig
  • nadel-, binsen- oder borstenförmig
    Blätter: nadel- oder borstenförmigBlätter: nadel- oder borstenförmig
  • lange schmale gras-, binsen- oder sauergrasartige Blätter
    Blätter lang und schmal gras-, binsen- oder sauergrasartigBlätter lang und schmal gras-, binsen- oder sauergrasartig
  • breit linealisch (Seitenränder verlaufen im Mittelteil parallel)
    Blatt: breit linealisch
  • lanzettlich, spatelförmig, elliptisch, eiförmig oder verkehrt eiförmig (länger als breit)
    Blatt: lanzettlichBlatt: spatelförmigBlatt: +/- elliptisch (Mentha aquatica)Blatt: +/- elliptisch (Breitwegerich Plantago major)Blatt: +/- eiförmig, Punktierter Gilbweiderich (Lysimachia punctata)Blatt: verkehrt eiförmig
  • annähernd kreisrund oder querelliptisch bis nierenförmig (so breit oder breiter als lang)
    Blatt: annähernd kreisrund oder querelliptisch bis nierenförmigBlatt: annähernd kreisrund Froschbiss Hydrocharis morsus-ranae
  • herzförmig bis dreieckig, rautenförmig, pfeilförmig
    Blatt: herzförmigBlatt: herzförmig (Knoblauchsrauke Alliaria petiolata)Blatt: rautenförmig
  • tief fiederschnittig oder gelappt
    Blatt: tief fiederschnittig oder gelapptBlatt: tief fiederschnittig oder gelappt
  • anders
  • unbekannt/nicht erkennbar
Kommentare:
  1. Andreas: es fehlen Pfeil- oder Dreieicksformen vielleicht einschließlich herzförmig? Andreas Plank 18:44, 29. Dez. 2010 (CET)
    1. Gregor Hagedorn: Ja, ergänzt.
      1. H. Wolf: OK
  2. Ralf Hand: lanzettlich ist “gefährlicher” Terminus; siehe etwa Fischer-Flora p. 82; müsste wohl schon hier kurz definiert werden – so wie die anderen auch.
    1. Gregor Hagedorn: Vorschlag zur Behebung: lanzettlich mit elliptisch etc. vereint. So sinnvoll? Die Spitze und Grund wird bei 14.a (im Unterschied zu 14.b ja separat abgefragt).
      1. H. Wolf: Nein


14.b Blattformtypus (alternativer Vorschlag Karl Sauerbrey, klassische komplexer Type in größerer Zahl): (Mehrfachnennung möglich)

  • nadelförmig
    Blätter: nadelförmig
  • binsenförmig, borstenartig
    Blätter: binsenförmig, borstenartig
  • linear, grasartig
    Blätter lang und schmal gras-, binsen- oder sauergrasartigBlätter lang und schmal gras-, binsen- oder sauergrasartig
  • lanzettlich
    Blatt: lanzettlich
  • spatelförmig
    Blatt: spatelförmig
  • eiförmig
    Blatt: eiförmig
  • verkehrt eiförmig
    Blatt: verkehrt eiförmig
  • elliptisch
    Blatt: elliptisch
  • kreisrund
    Blatt: kreisrund
  • schildförmig
    Blatt: schildförmig
  • rautenförmig
    Blatt: rautenförmigBlatt: rautenförmig
  • nierenförmig
    Blatt: nierenförmigBlatt: nierenförmig
  • herzförmig
    Blatt: herzförmig
  • pfeilförmig
    Blatt: pfeilförmigBlatt: pfeilförmig
  • spießförmig
    Blatt: spießförmig
  • schwertförmig
    Blatt: schwertförmig
Kommentare:
  1. Gregor Hagedorn: breit linealisch fehlt, vermutlich noch weitere. Schildförmig ist auf Blattansatz bezogen, nicht Form. Ob dies oder die Einzelfragen einfacher sind, hängt vermutlich auch von den Illustrationen ab.
    1. Ralf Hand: Sehe ich auch so. Die Abb. macht’s. Dann könnte man auch sehr seltene Typen wie panduriform abdecken.
  2. Ralf Hand: lanzettlich ist “gefährlicher” Terminus; siehe etwa Fischer-Flora p. 82; müsste wohl schon hier kurz definiert werden – so wie die anderen auch.
  3. H. Wolf: Besser als 14.a

15. Blattspitze:

  • gerade abgeschnitten oder ausgerandet
    Blattspitze: gerade abgeschnitten, gestutztBlattspitze: gerade abgeschnitten, gestutzt
  • abgerundet
    Blattspitze: abgerundet
  • spitz zulaufend
    Blattspitze: spitz zulaufend
  • bespitzt, bestachelt oder begrannt
    Blattspitze: bespitzt, bestachelt oder begrannt
  • kapuzenförmig zusammengezogen
    Blattspitze: kapuzenförmig
  • anders
  • unbekannt/nicht erkennbar
Kommentare:
  1. Karl Sauerbrey: erforderlich? Ist meines Erachtens bei Blattform integriert.
    1. Gregor Hagedorn: Ich glaube bei z.B. „elliptischem“ oder „breit linealischem Blatt“ ist nicht festgelegt ob die Spitze rundlich, zugespitzt, oder sogar ausgerandet ist.
      1. Ralf Hand: Letzteres kann ich nur bekräftigen.
  2. Gregor Hagedorn: Ich versuche einen Ansatz vorzuschlagen, der stärker zwischen Gesamtform, und Spitze/Grund differenziert. Dies ist aber zweifellos schwierig.
  3. H. Wolf: OK

16. Grund der Blattspreite:

  • abgerundet oder abgebissen ##BILD nötig##
  • keilförmig verschmälert
  • herzförmig oder rundlich-geöhrt
  • pfeilförmig oder spitzlich-geöhrt
  • anders
  • unbekannt/nicht erkennbar


17. Blattansatz und Blattstiel:

  • gestielt (Stiel > 1 mm lang)
  • ungestielt ohne Besonderheiten
  • ungestielt, Blattgrund oder Öhrchen am Stängel herablaufend
  • ungestielt, stängelumfassend, durchwachsen oder verwachsenblättrig
  • anders
  • unbekannt/nicht erkennbar
Kommentare:
  1. H. Wolf: OK
  2. Ralf Hand: Manchmal laufen auch die Öhrchen herab (Lactuca viminea); muss man aber vielleicht nicht erwähnen.

18. Nebenblätter

  • vorhanden
  • nicht vorhanden
  • unbekannt/nicht erkennbar
Kommentare:
  1. H. Wolf: OK
  2. Manfred Hennecke: weiß niemand
  3. Ralf Hand: Seltene Sonderfälle wie bei Lathyrus aphaca sollte man wohl lieber verschweigen (das, was man als Blatt wahrnimmt, ist ein Nebenblatt …).
    1. Gregor Hagedorn: In diesen Fällen ist es sinnvoll sowohl „vorhanden“ als auch „nicht vorhanden“ anzuwählen.

19. Blattrand (bei tief geteilten Blättern: Rand der Blattlappen; Mehrfachnennung möglich):

  • ganzrandig
  • wellig oder buchtig
  • gekerbt
  • „gezackt“: gesägt, gezähnt etc.)
  • unbekannt/nicht erkennbar
Kommentare:
  1. Gregor Hagedorn: Beim Blattrand des Einzelblatt gibt es das Problem tiefer Teilung, z.B. handförmig. Unabhängig von dieser Teilung kann es an den Lappen Sägung, etc. geben. Teilung ist unter früherem Merkmale erfasst, hier dann die Randform der Lappen, siehe Kommentar.
  2. H. Wolf: Kann man so machen. Besser wäre gesägt und gekerbt zu unterscheiden.


20. Blattstellung (Grundblätter/untere Stängelblätter, Kombinationen möglich, z. B. rosettig und gegenständig):

  • grundständig in Rosette
  • wechselständig (1 Stängelblatt je Knoten)
  • gegenständig (2 gegenüberstehende Stängelblätter je Knoten)
  • wirtelig (oder „quirlständig“, > 2 Blätter je Knoten)
  • Blätter fehlend
  • unbekannt/nicht erkennbar
Kommentare:
  1. Sabine: Wäre es evtl. sinnvoll, zweizeilig (distich) mit aufzunehmen? Ist zwar ein Spezialfall der wechselständigen Phyllotaxis, aber recht häufig (viele Monokotyle) und evtl. ganz gut geeignet für eine Abtrennung.
  2. Dieter: Wenn´s gut illustriert wird, warum nicht!
  3. Ralf Hand: Nicht nur Mehrfachnennung, auch Kombination [Rosette + wechselständig] sollte möglich sein oder wäre terminologisch besser.
  4. H. Wolf: Kreuzgegenständig aufnehmen
  5. H. Reichert: Bin auch für die Hinzunahme von "zweizeilig".
    1. Gregor Hagedorn: Erster Vorschlag: Dies hieße, "* gegenständig (2 gegenüberstehende Stängelblätter je Knoten)" wird ersetzt durch 3 Zustände:
      • kreuzgegenständig (2 gegenüberstehende Stängelblätter je Knoten, abwechseln im Winkel von 90° alternierend)
      • zweizeilig gegenständig (2 gegenüberstehende Stängelblätter je Knoten, stets in gleicher Orientierung)
      • unregelmäßig oder anders gegenständig angeordnet
    2. Gregor Hagedorn: Ich bin unsicher. Es scheint mir sehr kompliziert. Wie viele Arten mit gegenständiger (aber nicht kreuzgegenständiger) Blattstellung gibt es wirklich? Außerdem gibt es ähnliche Fragen dann auch bei wechselständig (zweizeilig auch dort vorhanden). Macht jemand noch einen vollständigen Vorschlag zu "Blattstellung"?
  6. H. Reichert: Vielleicht sollte man die Kategorie 1 auf "nur grundständig, am Stängel höchstens schuppenförmige Blätter" einengen. Das erspart etliche Mehrfachnennungen.
    1. Gregor Hagedorn: Müsste dann nicht eine weitere Kategorie "Rosette mit Stängelblättern kombiniert" hingefügt werden?


21. Blätter zur Blütezeit:

  • vorhanden und grün
  • fehlend (oder verwelkt/braun)
  • unbekannt/nicht erkennbar
Kommentare:
  1. Sabine: aufnehmen
    1. Karl Sauerbrey: Ist das in den Griff zu bekommen?, da oft auch der Standort für den Zeitpunkt Verwelken der Grundblätter und Erblühen eine wichtige Rolle spielt, verschieben sich häufig diese Zeiten (eigene Erfahrungen im Vergleich zu Beschreibungen in der Literatur).
      1. Gregor Hagedorn: Ich würde vielleicht erläutern: Zur Blütezeit (mindestens etliche Tage lang) fehlen Blätter regelmäßig. Dies muss nicht unbedingt in allen Jahren der Fall sein.
  2. Manfred Hennecke: Zustandsbeschreibungen von „vorhanden“ versus „fehlend“ zu „vorhanden und grün“ versus „fehlend (oder verwelkt/braun)“ ergänzt
  3. Ralf Hand: Bin auch für die Aufnahme. Ein paar Sonderfälle kann man darüber aussortieren, nicht notwendigerweise Taxa (Cornus mas – sonstige Cornus-Sippen).

22: Nervatur des Blattes:

  • Blatt parallel- oder handnervig
  • Blatt fieder- oder netznervig
  • anders
  • unbekannt/nicht erkennbar
Kommentare:
  1. Manfred Hennecke: Finde ich für interessierte Anfänger am wichtigsten
    1. Gregor Hagedorn: Ist dies in der Fotoerfassung erkennbar? Das heißt, haben wir genug Makrofotos von Blättern auf denen Nervatur erkennbar ist?

Stängelmerkmale

23. Dornen oder Stacheln:

  • vorhanden
  • fehlen
  • unbekannt/nicht erkennbar
  1. Karl Sauerbrey: Ist meiner Meinung nach nicht so wichtig, ist eher für die Dornenform ein Spezialgebiet z. B. bei der Gruppe Rosaceae, (Rosa und Rubus) und das ist nur etwas für sehr gut Fortgeschrittene. Kann meiner Meinung nach entfallen.
  2. H. Reichert: Ist es nicht so, dass diese Merkmalskategorie die Schlüsselwege zu einer größeren Zahl von Gattungen oder Arten stark verkürzen kann? Dann wäre sie sehr wichtig.


24. Querschnitt von Stängeln: (Vorschlag Manfred Hennecke, modifiziert Gregor Hagedorn)

  • mehr oder weniger stielrund, glatt (ohne auffällige Rillen, Furchen, Rippen oder Kanten)
  • mehr oder weniger stielrund, nicht glatt (mit auffälligen Rillen, Furchen, oder Rippen)
  • zusammengedrückt oder zweischneidig (2 stumpfe oder scharfe Kanten oder Flügel)
  • dreikantig (3 stumpfe oder scharfe Kanten oder Flügel)
  • vierkantig (4 stumpfe oder scharfe Kanten oder Flügel)
  • anders (z. B. halbstielrund/halbzylindrisch etc.)
  • unbekannt/nicht erkennbar
Kommentare:
  1. Sabine: ist Fortgeschrittenen-Merkmal. Begriffe schwierig. Wer kennt da schon die genauen Unterschiede. Ich würde das Merkmal rausschmeißen.
    1. Karl Sauerbrey: Diese Meinung teile ich nicht, ein Anfänger erkennt diese besser, als sich mit den Definitionen der Blattformen zurecht zu finden oder gar einiger Blütenformen (s.u.).
      1. Manfred Hennecke: stimme zu
      2. H. Reichert: Stimme ebenfalls zu. Man sollte allerdings nur in klaren Fällen davon Gebrauch machen.
  2. Dieter: Aber schon sinnvoll! Vielleicht ein wenig abspecken und auf rund, kantig und evtl. noch geflügelt…reduzieren. Viel mehr ist auf Bildern oft eh nicht zu erkennen.
    1. H. Wolf: OK
  3. Sabine: in der reduzierten Version finde ich das Merkmal OK, v.a. wegen der Lamiaceae
  4. Gregor Hagedorn: (bezüglicher einer älteren Fassung der Merkmale:) Hierzu noch eine Variante mit „gefurcht, gerinnt, oder gerillt“ hinzufügen? Ansonsten wären alle stielrund mit Rillen, Furchen oder Kanten unter „anders“ zu erfassen.
  5. Dieter: Punkt 1 vielleicht so: „mehr oder weniger stielrund, mit oder ohne Rillen, Furchen o.ä.“, die abgespeckte Version würde ich dann übernehmen
  6. Ralf Hand: Ist in Ordnung. Ich sehe nur das altbekannte Problem: Wo beginnt eine Rippe und wo hört eine Rinne auf? Vielleicht die Rippen noch zu den Furchen etc. Und den einen Punkt auf Flügel und Leisten begrenzen? Bei einer guten begleitenden Bebilderung kann man das Problem aber ohnehin umschiffen.
    1. Manfred Hennecke: Vorschlag: glatt oder nicht glatt (rinnig, rippig, gerillt, etc.)
    2. H. Reichert: Schließe mich an
      1. Gregor Hagedorn: Mir im Moment noch unklar, wie der Vorschlag gemeint ist: Nur diese beiden Oberflächenzustände, unter Aufgabe der Zweischneidigkeit/Kantigkeit? Oder ist die momentane Fassung so in Ordnung?


SPÄTER: Innenbereich der Stängel oder Äste im Querschnitt (deutlich oberhalb des Bodens und vom Stängel-/Astende entfernt

  • eine zentrale, runde oder vieleckige Höhlung
  • regelmäßig gekammert (z. B. Schachtelhalm, Equisetum)
  • mit unregelmäßigen Hohlräumen
  • mit Mark (aufführen? Mark könnte wiederum gekammert sein)
  • mit normalem Gewebe gefüllt
  • unbekannt/nicht erkennbar


SPÄTER: Stängelbehaarung: (beobachtet im Bereich unterhalb des Blütenstandes)

  • deutlich (filzig oder zottig) behaart (ohne gut sichtbare Drüsenhaare)
  • deutlich behaart, ausschließlich oder mit deutlichem Anteil an Drüsenhaaren
  • Behaarung nur mit Lupe gut sichtbar
  • unbehaart (kahl)
  • unbekannt/nicht erkennbar
Kommentare:
  1. Sabine: Stängelbehaarung könnte entfallen.
  2. Karl Sauerbrey: meines Erachtens nein, ist oft sehr wichtig und einziges sicheres Unterscheidungskriterium; besonders ob Drüsenhaare und deren Farbe
  3. Dieter: Ich dachte nur an wirklich auffällig behaarte Arten – das ist schon ein Kriterium, dass eine gute Einschränkung erlaubt. Vielleicht einfach zusammenziehen: Dornen, Stacheln und Behaarung: Auffällig behaart – Unauffällig aber deutlich erkennbar behaart – unbehaart
    1. Manfred Hennecke: Gute Idee
  4. Sabine: Auffällige Behaarung bei Dornen/Stacheln mit reinzunehmen, finde ich grundsätzlich gar nicht so schlecht, aber wie unterscheidet man (reproduzierbar!) zwischen auffällig behaart und unauffällig, aber deutlich erkennbar behaart?
  5. Dieter: Vorschlag zur Modifikation – und dann die Punkte bei Dornen, Stacheln integrieren
    1. Gregor Hagedorn: Habe Probleme mit Integration der Dornen und Stacheln. Stacheln sind tatsächlich verwandt mit Haaren (Epidermisbildungen), Dornen jedoch überhaupt nicht (z.B. Zweigenden). Das ist für Anfänger zu schwierig, aber genau darin sehe ich das Problem. Wenn man aber Dornen und Stacheln hier trennt, bekommen Anfänger damit m.E. Probleme. Wenn nicht, lernt man zunächst falsches. im Laufe der Zeit soll das Wissen ja wachsen und dann sollte das „Alte Wissen“ nicht falsch sein.
  6. H. Wolf: Verweise auf unsere Merkmalsgliederung. Ich empfehle: „Behaarung nur mit Lupe gut sichtbar“ wegzulassen und nur bei der betreffenden Pflanze aufführen. In unserer Excel-Datei fügen wir dazu einen Kommentar ein.
    1. Gregor Hagedorn: Kommentare sind in der Ersterfassung nicht möglich. Später könnte man es dann aber so ändern, wenn zunächst getrennt erfasst.
  7. H. Wolf: Wir haben die Spalte bei uns jetzt von „Behaarung“ in „behaart/dornig“ umbenannt.

Allgemeine Diskussionen

  1. Dieter: „Vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn der Katalog sich selbständig gemäß bereits gemachter Grund-Angaben anpassen würde. z. B. wenn Bilateralsymmetrie angeklickt wurde, ist die Abfrage von bestimmten Merkmalen zum Perianth evtl. nicht mehr sinnvoll (siehe die von mir oben vorgeschlagene Frage nach der Ausrandung von Blütenblättern, die ja mehr auf Primulaceen oder Caryophyllaceen abzielt) Oder, anderes Beispiel – wenn „unbeblättert“ angekreuzt wird, könnten alle weiteren Fragen zu Blättern automatisch ausgeblendet werden.“
  2. Gregor Hagedorn: Wäre ideal, ist aber im Moment mit den vorhandenen Mitteln nicht praktikabel. Wir könnten als Option „nicht zutreffend“ aufnehmen – dann könnte man etwas sinnvolles sagen. Frage ist, ob es die Eingabe-Freiwilligen nicht überfordert?

Gregor Hagedorn: Wenn alle „SPÄTER“ so bleiben, sind 24 Fragen immer noch zu viel für einen Erfassungsdurchgang. 8-11 Fragen sind vermutlich das Maximum für die Datenerfassung (die Theorie sagt, bereits ab 8 Fragen nimmt die Bereitschaft der Nutzer zu antworten stark ab). Daher im Moment erst mal Auswahlmaterial für die Fragen für die „Ersterfassung“. Idee: Zwei Fragengruppen bilden!

Quellen


(Siehe auch Bestimmungstabellen mit freier Merkmalswahl für andere Gruppen.)

Quelle: Offene Naturführer, Das Wiki zu Bestimmungsfragen: Basismerkmale für Pflanzen (Zuletzt geändert:
Dieses Attribut ist ein Spezialattribut in diesem Wiki.
17 Dezember 2013 12:33:40). Abgerufen am 23. Dezember 2024, 08:17 von https://offene-naturfuehrer.de/web/Basismerkmale_für_Pflanzen