Caltha palustris L., die Sumpfdotterblume, gehört zur Familie der Ranunculaceae (Hahnenfußgewächse). Die englischen Namen sind Marsh Marigold, Kingcup, Cowslip. EPPO-Code CTAPA.
Die Sumpfdotterblume ist in Europa und Asien bis nach China und Japan heimisch, sowie in Nordamerika. Sie wächst noch nördlich des Polarkreises, und zwar viel. Auch in Deutschland ist sie weit verbreitet. Sie ist eine typische Pflanze des Nordens der nördlichen Hemisphäre, die aber in den Süden verschleppt wurde, wohl absichtlich aus pharmazeutischen Gründen. In Australien wächst sie nur wenig, eher noch in Neuseeland.
Sie bevorzugt feuchte Standorte, wie schon der Name sagt und ist viel auf Feuchtwiesen, an Bach- und Grabenrändern zu finden. Im Mai konnte sie auf nicht richtig gepflegten Wiesen und Weiden mit einem ersten, dichten, leuchtend dottergelben Blütenflor farbgebend sein. Aber sie war unerwünscht, da sie giftig ist. Im Heu sind die Toxine allerdings inaktiviert. Heute steht sie in einigen Bundesländern als gefährdete Art auf den Roten Listen.
Die Sumpfdotterblume wird als giftig eingestuft, da sie Protoanemonin (0,26 μg/g Feuchtgewicht) enthält, außerdem Alkaloide, Flavonglykoside und Saponine. Todesfälle sind aber selten. Ein Rind muss dazu 120 – 200 mg/kg Körpergewicht aufnehmen. Sie wurde in der Pharmacie eingesetzt, obwohl es auch immer Stimmen gab, die ihr keine Bedeutung beimaßen. Die Knospen wurden wie Kapern eingelegt und als Gewürz verwendet.
| Eine der nur noch selten zu sehenden Wiesen mit vielen Sumpfdotterblumen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die bis zu 50 cm hohen Pflanzen fallen aufgrund ihres kompakten Wuchses und der leuchtend gelben, recht großen Blüten sofort auf. (Bild: W. Wohlers) |
| Sumpfdotterblumen werden viel in Gärtnereien verkauft und häufig in naturnahen Schwimmteichen angepflanzt. Vor der Brücke der Filterteich. (Bild: W. Wohlers) |
| Gefüllte Sumpfdotterblumen, bei denen Antheren und Filamente zu gelben Blütenblättern wurden, sind auch im Handel. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine Pflanze Mitte März mit den ersten, typisch glänzenden Blättern. (Bild: W. Wohlers) |
| Die 8cm breiten Blätter der Sumpfdotterblume sind herzförmig mit häufig nach oben weisenden Rändern wie eine Schale. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Sieben Hauptadern. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Ein gerade erscheinendes Blatt, noch aufgerollt. Am Stängel links daneben die braunen Reste der sogenannten Tute. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine verbräunte, vertrocknete Ochrea oder Tute am Grund eines Blattstängels; es sind Nebenblätter. Der schwarze Rest ist wohl noch vom Vorjahr. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Grundblätter haben unterschiedlich lange Stiele; der längste in der Mitte misst 16 cm. (Bild: W. Wohlers) |
| Der neue Trieb ist ganz von der Tute umhüllt, die unterhalb der Knospe bereits verbräunt ist. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Trieb streckt sich und wird größer. Er hat die Tute zerrissen. (Bild: W. Wohlers) |
| Das erste Blatt hat sich entfaltet. In den Zähnen des Blattrandes endet immer eine Ader. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Stängel sind meistens gebogen und die Knospen neigen sich nach unten. (Bild: W. Wohlers) |
| Aus der Blattachsel entsprießt immer ein zweiter Trieb. (Bild: W. Wohlers) |
| Blattunterseite. Das Blatt ist ca 7 cm breit. Die Pflanze ist völlig unbehaart. (Bild: W. Wohlers) |
| Die beiden Triebe haben ein Tragblatt, jeder Trieb aber noch ein weiteres Blatt. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Tute hatte die beiden Triebe, aber nicht das Blatt umhüllt. (Bild: W. Wohlers) |
| Statt eines richtigen Blattes hier ein gelbes Vorblatt, das denen der Knospe ähnelt. Die Blüte hatte dann nur fünf Blätter. (Bild: W. Wohlers) |
| Ein Vorblatt ist meistens nicht vorhanden. Die Blüte hat dann sechs Blätter. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Tute kann 1 cm lang sein. (Bild: W. Wohlers) |
| Hier ist die Tute kürzer und stärker geschrumpft. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Stängel sind vor allem unten rötlich gefärbt und können 1cm dick sein. (Bild: W. Wohlers) |
| Das Wachstum der beiden Triebe kann sehr unterschiedlich sein. Auch können sich nochmal zwei Knospen bilden. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Knospen sind fest und ähneln tatsächlich Kapern, als deren Ersatz sie auch verwendet wurden. (Bild: W. Wohlers) |
| Ein leuchtend gelbes Perigon: keine Kelch- und Blütenblätter. Die Narben und die vielen Antheren sind alle gelb. (Bild: W. Wohlers) |
| Bei den ersten Antheren am Rand haben sich die Filamente gestreckt und die Antheren über die Narben in der Mitte geschoben. (Bild: W. Wohlers) |
| Auch die Pollen sind gelb, hier erscheinen sie nur weißlich. Sie kleben aneinander. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Narben ragen über die Antheren hinaus. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Hier stehen die Narben auf gleicher Höhe wie die noch geschlossenen Antheren. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine kleine Schwebfliege macht sich über die Pollen her. Die Art ist nicht zu bestimmen, da nicht im Fokus, aber an den Augen sieht man selbst hier, es ist ein Weibchen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Das Perigon ist paralellelnervig. (Bild: W. Wohlers) |
| Die weit geöffnete Blüte misst bis zu 5 cm im Durchmesser. Alle Antheren haben die Pollen ausgeschüttet. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blüten können fünf, sechs, aber auch mal sieben Perigonblätter haben. (Bild: W. Wohlers) |
| Ein typischer Blütenstiel mit vier Blüten und drei Stängelblättern. Blütenstiele mit drei, zwei oder nur einer Blüte gibt es auch. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Antheren fangen an zu verbräunen, die Fruchtanlagen beginnen zu wachsen. (Bild: W. Wohlers) |
| Unreife Früchte mit vertrockneten Blütenblättern und Antheren. (Bild: W. Wohlers) |
| In den reifen Balgfrüchte sind die Samen zu erkennen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Balgfrüchte öffnen sich nach oben. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Samen sind parallel angeordnet. Oben sind die Beine einer Blattlaus zu sehen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Samen verschieben sich gegeneinander. (Bild: W. Wohlers) |
| Nur die frischen Samen sind grün, sie verbräunen nach ein paar Tagen. Größe 2,5 mm. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine abgereifte Pflanze. (Bild: W. Wohlers) |
| Sechs Wochen nach dem Abreifen sind die Triebe mit den Früchten vergilbt, die leeren Früchte völlig verbräunt, aber nicht abgefallen. (Bild: W. Wohlers) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. April 2023.
Fotos vom Pollen der Sumpfdotterblume siehe bei PalDat, einer palynologischen Datenbank, zu sehen.
Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.