Die Gattung Sisyrinchium in Deutschland (Gregor Stolley)

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Hinweis: Dieser Schlüssel ist mit dem Autornamen gekennzeichnet und die Mitarbeit ist auf Gregor Stolley beschränkt. Auf der Diskussionsseite sind Kritik und Verbesserungsvorschläge willkommen! Direkte Verbesserungen und Illustrationen sind insbesondere in der frei veränderlichen Version in offener Zusammenarbeit erwünscht: Sisyrinchium (Deutschland).
Diese Arbeit ist eine Originalarbeit, die erstmalig hier publiziert ist.
Zitiervorschlag: Teil von: Stolley, Gregor 2010. Die wilden, verwildernden und das ökologische Potenzial zu verwildern besitzenden Schwertliliengewächse (Iridaceae), exklusive der Gattung Iris, in Deutschland. http:/​/​offene-naturfuehrer.​de/​wiki/​Die_​wilden,_​verwildernden_​und_​das_​ökologische_​Potenzial_​zu_​verwildern_​besitzenden_​Schwertliliengewächse_​(Iridaceae),_​exklusive_​der_​Gattung_​Iris,_​in_​Deutschland_​(Gregor_​Stolley)

Sisyrinchium angustifolium Miller 1768 – Gewöhnliches Blauauge

[Synonyma: Sisyrinchium anceps Cavanilles 1788, Sisyrinchium bermudianum L. 1753 pro parte nomen ambiguum, Sisyrinchium graminoides E. P. Bicknell 1896]

Die Art wird möglicherweise bereits seit dem 17. Jahrhundert als Gartenpflanze kultiviert. Die Art wird hier aus zwei Gründen sicherheitshalber aufgeführt: 1. Diese Art wurde und wird oft mit Sisyrinchium montanum E. L. Greene 1899, dem Berg-Blauauge verwechselt! 2. Diese Art gilt als die winterhärteste von allen und erträgt problemlos Temperaturen bis zu –15 °C. Zudem verbreitet sie sich durch Selbstaussaat. All diese Eigenschaften machen die Art zu einem ausgezeichneten Kandidaten für eventuelle Verwilderungen. Es ist also eingehend zu prüfen, ob vielleicht auch diese Art in Deutschland verwildert. Weitere deutsche Namen für diese Art sind Gewöhnliches Blauaugengras, Gewöhnliche Binsenlilie, Gewöhnliches Grasschwertel, Schmalblättriges Blauauge, Schmalblättriges Blauaugengras, Schmalblättrige Binsenlilie und Schmalblättriges Grasschwertel. Die Art wird vom Gartenhandel oft fälschlich als „Sisyrinchium bermudianum“ und „Sisyrinchium bermudiana“ verbreitet. Die Chromosomenzahlen der Art sind 2n = 64, 88, 96 (Stace 2010). Die Angabe von eben diesen Chromosomenzahlen bei Oberdorfer (1994) unter dem Namen „Sisyrinchium montanum“ lässt den Schluss zu das ihm in Wahrheit Sisyrinchium angustifolium Miller 1768, das Gewöhnliches Blauauge vorlag. Willi Christiansen (1953: 138) gibt in seiner „Neuen kritischen Flora von Schleswig-Holstein“ diese Art als „hin u. wieder verschleppt“ an und nennt als Fundort „z. B. Eppendorfer Moor“. In ihrer Heimat wächst sie in feuchten Wiesen, feuchten, offenen Wäldern, an Bachufern und in Sümpfen (Jäger 2008).)

Sisyrinchium montanum E. L. Greene 1899 – Berg-Blauauge

[Synonyma: Sisyrinchium angustifolium auctorum pro parte non Miller 1768, Sisyrinchium bermudianum L. 1753 pro parte nomen ambiguum]

Die Art wird bereits seit 1639 als Gartenpflanze kultiviert. Die Chromosomenzahlen der Art sind 2n = 32, 96 (Stace 2010). In West- und Zentral-Europa gilt die Art als eingebürgert. Weitere deutsche Namen dieser Art sind Berg-Blauaugengras, Berg-Binsenlilie und Berg-Grasschwertel. In ihrer Heimat wächst die Art in feuchten Wiesen, an Ufern, in offenen Wäldern und Felsspalten (Jäger 2008). Nach Haeupler & Muer (2000 & 2007) kommt unter Umständen nur diese Art in Deutschland vor. Dies bedarf jedoch noch einer genauen Überprüfung.

Literatur

  • Christiansen, Willi (1953): Neue kritische Flora von Schleswig-Holstein. – 532 S. + 40 S. Tafeln mit Verbreitungskarten + 1 S. mit ausklappbarer Übersichtskarte, Heinrich Möller u. Söhne, Rendsburg.
  • Haeupler, H. & Muer, T. (2000): Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – 759 S., Ulmer, Stuttgart.
  • Haeupler, H. & Muer, T. (2007): Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. – 2. Auflage, 789 S., Ulmer, Stuttgart.
  • Jäger, E. J. (2008): Familie Schwertliliengewächse – Iridaceae Juss. In: Jäger, E. J.; Ebel, F.; Hanelt, P. & Müller, G. K. (eds.): Exkursionsflora von Deutschland Band 5 – Krautige Zier- und Nutzpflanzen: 740–751, Springer, Berlin.
  • Oberdorfer, E. (1994): Pflanzensoziologische Exkursionsflora. – 7. Auflage, 1050 S., Eugen Ulmer, UTB 1828, Stuttgart.
  • Stace, C. A. (2010): New Flora of the British Isles. – 3rd edition, 1231 S., Cambridge University Press, Cambridge.
Quelle: Offene Naturführer, Das Wiki zu Bestimmungsfragen: Die Gattung Sisyrinchium in Deutschland (Gregor Stolley) (Zuletzt geändert:
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2 August 2015 13:34:16). Abgerufen am 12. Dezember 2024, 23:56 von https://offene-naturfuehrer.de/web/Die_Gattung_Sisyrinchium_in_Deutschland_(Gregor_Stolley)