Die Welt ist schön (Friedrich Rückert)

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Die ie Welt iſt ſchön, die Welt iſt gut, gefehn als Ganzes,
Der Schöpfung Frühlingspracht, das Heer des Sternentanzes.

Die Welt iſt ſchön, iſt gut, geſehn im einzelſt Kleinen;
Ein jedes Tröpfchen Thau kann Gottes Spiegel ſcheinen.

Nur wo du Einzelnes auf Einzelnes beziehſt,
O wie vor lauter Streit du nicht den Frieden ſiehſt!

Der Frieden iſt im Kreis, im Mittelpunkt iſt er,
Drum iſt er überall, doch ihn zu ſehn iſt ſchwer.

Es iſt die Eintracht, die ſich aus der Zwietracht baut,
Wo mancher, vom Gerüſt verwirrt, den Plan nicht ſchaut.

Drum denke, was dich ſtört, daß dich ein Schein bethört,
und was du nicht begreifſt, gewiß zum Plan gehört.

Such’ erſt in dir den Streit zum Frieden auszugleichen,
Verſöhnend dann ſoweit du kannſt umherzureichen.

Und wo die Kraft nicht reicht, da halte dich ans Ganze;
Im ew'gen Liebesbund ſteht mit dir Stern und Pflanze.


Eintracht, Frieden, Ganzes, Gottes Spiegel, Pflanze, Mittelpunkt, Kraft, Plan, schön, Sterne, Tautropfen, Welt, Zwietracht


Gedicht von Friedrich Rückert zitiert (nach dem Original) Nr. 72, auf Seite 155 in Die Weisheit des Brahmannen: ein Lehrgedicht in Bruchstücken. Sechstes Bändchen. Leipzig: Weidmannſche Buchhandlung, 1839. (https:/​/​mdz-nbn-resolving.​de/​urn:nbn:de:bvb:12-bsb10117444-7).
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5 Dezember 2021 17:31:34). Abgerufen am 6. März 2025, 13:34 von https://offene-naturfuehrer.de/web/Die_Welt_ist_schön_(Friedrich_Rückert)