Libellenlarve
Deutscher Name: | Libellenlarven |
Wissensch. Name: | Larven der Odonata |
Großgruppe: | Insekten |
Taxonomie: | Ordnung Odonata / Familie |
(abgerufen am 14.07.2017) Deutsche Wikipedia-Seite |
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
- langes Abdomen, 10 Segmente
- 3 Beinpaare
- paarige Flügelanlagen
- am Hinterleib 3 große, blattförmige oder 5 kurze, spitze Anhänge
Die Libellen werden in Kleinlibellen (Zygoptera) und Großlibellen (Anisoptera) unterteilt. Der Hinterleib der Großlibellenlarven ist kräftig und zigarrenförmig mit fünf spitzen, kurzen Anhängen. Der Hinterleib der Kleinlibellenlarven ist schmal und langgestreckt und besitzt drei große blattförmige Anhänge. Die Larven der Großlibellen tragen oft Dornen am Hinterleib. Die frisch geschlüpften Larven der Libellen nennt man Prolarven. Sie unterscheiden sich deutlich von den späteren Larven (sie sind meist länger und haben unbewegliche Gliedmaßen) und häuten sich schon nach wenigen Sekunden oder Stunden nach dem Schlüpfen.
Bilder
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Beschreibung
Ausführliche Beschreibung: Die verschiedenen Larven besitzen unterschiedlich große, gut entwickelte Facettenaugen. Die Unterlippe der Larven bildet eine Fangmaske. Diese besteht aus einem langen, in Ruhe nach hinten gerichteten
Grundglied und einem etwa gleichlangen, in Ruhe nach vorne gerichteten Endglied, welches zwei platten- oder baggerschaufelartige Seitenlappen als Greiforgan besitzt. Die Seitenlappen verdecken in Ruhe mehr oder weniger das Gesicht („Maske“).
Das letzte sichtbare Segment (Segment 10) des Hinterleibs ist kürzer als die anderen Segmente. An diesem Segment befinden sich bei den Larven der Großlibellen fünf nach hinten gerichtete Anhänge. Ein oberer und zwei untere Anhänge umgeben die zwei deutlich kleineren spitzen Anhänge. Bei den Kleinlibellenlarven befinden sich am letzten Segment drei langgestreckte, blattförmige Anhänge.
Lebensweise und Fortpflanzung: Libellenlarven leben im Wasser und ernähren sich räuberisch. Sie lauern im Wasser auf ihre Beute wie Wasserflöhe, Flohkrebse, Wasserasseln, Insektenlarven oder sogar kleine Kaulquappen und können sie mit ihrer Fangmaske schnell packen und anschließend verzehren. Die Larven schützen sich vor Feinden, indem sie sich vergraben oder an den Untergrund anpassen (Tarnung). Die Larven atmen über ein Tracheensystem, in das der Sauerstoff über Kiemen gelangt. Kleinlibellen besitzen an ihrem Hinterleib drei blattförmige Tracheenkiemen, die zugleich als Ruderplättchen vor allem beim Fluchtschwimmen dienen. Bei Großlibellenlarven sind die Tracheenkiemen nicht sichtbar. Die Atmung erfolgt über den sehr stark mit Tracheen versorgten Enddarm. Durch ruckartiges Ausstoßen des Atemwassers können die Großlibellenlarven sich fortbewegen (Rückstoßschwimmen).
Lebensraum: Da Libellenlarven auf Wasser als Lebensraum angewiesen sind, sind die Larven in Tümpeln, Seen, Teichen und Fließgewässern zu finden. Manche Libellenlarven finden sich sogar in feuchtem Waldboden.
Verbreitung nach Bundesland:
ganz Deutschland
Mensch und Stadt
Da Libellenlarven auf Wasser als Lebensraum angewiesen sind, sind die Larven in Tümpeln, Seen, Teichen und Fließgewässern zu finden. Manche Libellenlarven finden sich sogar in feuchtem Waldboden.
Wissenswertes
- Die Larven häuten sich etwa 10-15 mal, wobei sich die Flügelanlagen mit jeder Häutung vergrößern. Die Gesamtentwicklung dauert wenige Monate bis mehrere Jahre.
- Die ausgewachsenen Larven verlassen das Gewässer über aus der Wasseroberfläche ragende Strukturen wie Hölzer, Blätter etc. und häuten sich ein letztes Mal. Die geschlüpfte Libelle befreit sich aus der Larvenhaut und tritt nach kurzer Zeit ihren Jungfernflug an.
- Kleine Fische sind überlegene Nahrungskonkurrenten der Libellenlarven, da ihre Fangeffektivität für z.B. Wasserflöhe deutlich höher ist als die der Libellenlarven.
- Alle Arten stehen unter strengem Artenschutz und dürfen daher nicht aus Gewässern entnommen werden. Das Sammeln der Larvenhäute ist zulässig.
Quellen, Literatur, Weblinks
- R. Bährmann, G. Köhler, H. J. Müller: Bestimmung wirbelloser Tiere, Bildtafeln für zoologische Bestimmungsübungen und Exkursionen, 7. Auflage, 2015, Springer-Verlag Berlin Heidelberg.
- B. Klausnitzer: Stresemann - Exkursionsfauna von Deutschland, Band 2: Wirbellose: Insekten, 11. Auflage, 2011, Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg, S. 86–98.
- K. Dettner, W. Peters: Lehrbuch der Entomologie Teil 1, 2. Auflage, 2011, Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg, S. 769–772.
- https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/libellen/02531.html
(abgerufen am 14.07.2017)
- http://www.insektenbox.de/fibel/hem/libell.htm (abgerufen am 14.07.2017)
An diesem Artikel sind folgende Autoren beteiligt: Katharina V., Lisa F., Stephanie R.