Hieracium pilosella L. (= Pilosella officinarum), das Kleine oder Langhaarige Habichtskraut, gehört zur Familie der Asteraceae, früher Compositae (Korbblütler). Der englische Name ist Mouse-ear Hawkweed. EPPO-Code HIEPI.
Das Kleine Habichtskraut ist häufig in Europa und Asien zu finden, nach Nordamerika wurde es verschleppt, ebenso nach Neuseeland. Es wächst an sonnigen Wegrändern, auch auf verdichteten Böden. Es gedeiht gut in Rasen und kann dort wegen seiner hohen Schnittresistenz lästig werden.
Die mehrjährige Pflanze bleibt mit nur 10 cm großen Rosetten klein, breitet sich aber mit Ausläufern aus und besiedelt dadurch größere Flächen, die sofort auffallen. Die Blätter des Kleinen Habichtskrauts tragen auf der Oberseite nur wenige, etwa 1 cm lange Haare. Die Unterseite ist filzig weiß behaart, ebenso die Blütenstängel. Die ca. 1,5 cm großen Blüten stehen einzeln auf bis zu 30 cm hohen Stängeln, sie werden ab Mai bis zum Frost gebildet. Die braunen, längs geriffelten Samen werden von ihrem hell beigefarbenen Pappus durch den Wind verbreitet.
Die Bezeichnung „officinarum“ im Synonym weist auf eine Nutzung als Heilpflanze hin. Es wurde früher gegen Atemwegserkrankungen eingesetzt. Tatsächlich enthält das Habichtskraut Umbelliferon, das dem Kumarin ähnelt.
| Ein Bestand des Kleinen Habichtskrauts im Rasen von fast 1 m Länge. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die 5 cm langen lanzettlichen Blätter haben nur wenige, kleine Zähne am Rand. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Aus Warzen sprießen die langen Haare. Das noch zusammengerollte, junge Blatt ist weiß behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blattunterseite ist filzig behaart. Daneben ein Blütenstängel. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Ausläufer können 10 cm oder länger werden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Ausläufer sind lang behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüten sind leuchtend gelb. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Durchmesser eines Blütenkorbes beträgt bis zu 2 cm. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Das Kleinen Habichtskraut bildet ausschließlich Zungenblüten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die äußeren Zungenblüten sind von unten meistens rötlich. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Hüllblätter sind mit schwarzen Drüsenhaaren besetzt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Auch der Blütenstängel trägt Drüsenhaare. Hier eines der wenigen Blattschuppen am Stängel. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Samenstand misst ca. 1,5 cm im Durchmesser. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen sind 2 mm lang, die einfachen Flughaare 6 mm. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Keimblätter sind oval und mit Stiel 5 mm lang. Die ersten kleinen Blättchen sind bereits lang behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
|
Verfasser: Wohler Wohlers, JKI. November 2012.