Fallopia japonica (= Reynoutria japonica, Polygonum cuspidatum), der Japanische Staudenknöterich, auch Japanischer Flügelknöterich, Spieß-Knöterich, gehört zur Familie der Polygonaceae (Knöterichgewächse). Der englische Name ist Japanese Knotweed. EPPO-Code POLCU.
Der Japanische Staudenknöterich wächst nicht nur in Japan, sondern in ganz Ostasien. Und heute auch in Nordamerika sowie Australien, Neuseeland und Europa. Anfang des 19ten Jahrhundert wurde er nach Deutschland gebracht und stand als Zierpflanze in vielen Gärten. Von dort verbreitete er sich entlang von Flussläufen und ist heute fast überall zu finden. Er liebt feuchte Auen und Waldränder und ist aufgrund seines hohen Wuchses und der dichten Beschattung ein Konkurrent zu vielen heimischen Pflanzen.
Der Japanische Staudenknöterich ist eine mehrjährige Staude, die sich sowohl über Wurzelausläufer als auch mit Samen verbreitet. Aus dem Wurzelstock sprießt im Frühjahr ein 2 cm dicker, anfangs rötlich gefärbter Stängel, der bei ausreichend warmen Wetter 10 cm oder mehr pro Tag wachsen kann. Die Blätter sind ganzrandig, zugespitzt und haben einen gestutzten Spreitengrund bei einer Länge von 15 cm und einer Breite von knapp 10 cm. Nach dem Abschluss des Längenwachstums im August bei 2 oder auch 3 m, je nach Bodenbedingungen, bildet die Pflanze einen schon von weitem auffallenden weißen Blütenflor, der sie auch heute noch als Zierpflanze für viele Leute attraktiv macht. Vielfach wird beschrieben, dass die Pflanze zweihäusig ist, dass sich männliche und weibliche Blüten auf unterschiedlichen Pflanzen finden. Im Unkrautgarten des JKI stehen Pflanzen, deren Blüten sowohl eine Narbe haben als auch Antheren.
Die Pflanze selbst ist frostempfindlich. Die Blätter werden nach dem ersten Frost braun und hängen herab. Später bleiben nur noch die kahlen Stängel stehen. Die als Sichtschutz gepflanzte Hecke von Fallopia japonica bietet daher nur im Sommer Schutz. In Japan gibt es eine kleine Sorte, Fallopia japonica var. compacta, die nur 60 cm hoch wird und rosa Blüten hat. Sie wird als Bodendecker verwendet.
Der Japanische Staudenknöterich wird sowohl in der asiatischen Küche verwendet als auch in der asiatischen Medizin eingesetzt.
| Der Bestand ist im Unkrautgarten nicht ganz so hoch wie in der freien Wildbahn. Vorne links Blätter des Sachalin-Staudenknöterichs. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Vom Feldrand kann er in den Acker hinein wachsen, hier 5 m. (Bild: W. Wohlers) |
| Seine frischgrüne Farbe macht den Japanischen Staudenknöterich als Zierpflanze attraktiv. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Anfang Mai kann er schon einen halben Meter hoch sein. Hier stehen noch die alten Strünke vom Vorjahr. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Im August sieht die gleiche Stelle dann so aus. Vorne wird ab und zu gemäht. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Blätter mit dem arttypisch gestutzten Spreitengrund. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blattadern sind versenkt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Aus den Blattachseln entsprießen die Blütenstände. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Blätter und die roten Stängel sind kahl. Die Blütenstände haben kleine Vorblätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die braunen Nebenblätter bilden eine Scheide, die sogenannte Tute. Hier noch ein kleines Vorblatt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine sich entwickelnde Blütentraube mit den auffallenden braunen Tuten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die unterste Tute ist besonders groß. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Knospen schieben sich aus den Tuten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die ersten Knospen sind ausgewachsen und öffnen sich. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blütentrauben werden so lang wie die Blätter. Sie sind dicht mit Blüten besetzt.(Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die kleinen Blüten haben fünf Blütenblätter, die Narbe ist dreiästig. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blütenblätter sind meistens umgebogenen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Same beginnt sich zu entwickeln. Die Antheren sind verbräunt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| In den Blüten erscheint der hier noch grüne Samen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Ein Triebende mit den langen Blütenständen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Ein besonders blütenreicher Trieb. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der 3 mm lange Same ist botanisch eine Nuss. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die ersten Schösslinge im Frühjahr. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Schösslinge ca eine Woche nach dem Treiben. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter wachsen unter den Tuten hervor. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die ersten Blätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. Juni 2021.
Fotos vom Pollen des Japanischen Staudenknöterichs siehe bei PalDat, einer palynologischen Datenbank.
Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.