Weißstorch – Ciconia ciconia
Deutscher Name: | Weißstorch |
Wissensch. Name: | Ciconia ciconia (Linnaeus, 1758) |
Großgruppe: | Vögel |
Taxonomie: | Ordnung Ciconiiformes / Familie Ciconiidae |
Deutsche Wikipedia-Seite |
Rote Liste Deutschland: | gefährdet |
Rote Liste Berlin: | vom Erlöschen bedroht |
Status: | Brutvogel, Zugvogel |
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
- Schnabel und Beine sind lang und rot
- schnelles lautes Schnabelklappern
Bilder
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Beschreibung
Ausführliche Beschreibung: Weißstörche sind mit einer Größe von 95-105 cm und einem Gewicht von 2600-4400 g große heimische Schreitvögel. Das Körpergefieder ist reinweiß, es wird häufig durch Luftverschmutzung insbesondere auf der Körperunterseite dunkel verfärbt. Das Großgefieder der 54-58 cm langen Flügel ist schwarz, die Flügeldecken jedoch sind reinweiß. Die langen schlanken Beine, sowie der 16-19 cm lange Schnabel sind hellrot. Es ist kein Geschlechtsdimorphismus vorhanden. Jungtiere haben blassere Beine und ihr Schnabel ist erst schwarz und verfärbt sich innerhalb des ersten Lebensjahres rötlich.
Verhalten: Weißstörche fliegen, im Gegensatz zu Reihern und Pelikanen, mit ausgestrecktem Hals. Schwärme haben nie eine erkennbare Flugordnung. Besonders charakteristisch ist das Klappern mit dem Schnabel, welches zur Balz, Imponierung und Kommunikation eingesetzt wird.
Ihre Nahrung besteht aus Amphibien, Fischen und kleinen Säugetieren wie Mäusen, die in Feuchtwiesen, an sumpfigen Gewässern und Teichen gefangen werden. Auch größere Insekten, z.B. Heuschrecken stehen auf dem Speiseplan.
Laute: Störche kommunizieren und imponieren überwiegend mit schnellem lauten Schnabelklappern, insbesondere am Brutplatz. Selten ist ein leises, heiseres und dahin gehauchtes che zu hören.
Lebensweise und Fortpflanzung: Weißstörche sind Zugvögel, die Ende August über Südwest- oder Südosteuropa bis nach Südafrika ziehen und Mitte März nach Deutschland zurückkehren. Zunehmend überwintern Störche, insbesondere von Hand aufgezogene Tiere, auch in Deutschland.
Lebensraum: Weißstörche leben in Kleinstädten und Dörfern, wo sie ihre großen Nester vorzugsweise auf Dächern und Schornsteinen errichten. Auf Nahrungssuche gehen sie an Bächen, Feuchtwiesen und Feldern, Sümpfen.
Verbreitung: Der Weißstorch war früher im gesamten Mitteleuropa ein verbreiteter Brut- und Sommervogel. Im Zuge der Industrialisierung kam es jedoch vor allem im Westen zu großen Bestandsrückgängen. In Polen und Österreiche finden sich mitunter die größten Brutbestände. Heute wird die Zahl der in Duetschland brütenden Storchpaare auf etwa 4500 geschätzt.
Mensch und Stadt
Der Weißstorch brütet oft in Kleinstädten und Dörfern. In der Stadt ist er vor allem in den Randbezirken zu finden. Seine Nahrung (Insekten, Mäuse, Regenwürmer) sucht er teilweise in kilometerweiter Entfernung von seinem Nest. Im Siedlungsbereich sucht er dafür auch Sportflächen auf.
Er errichtet sein Nest vorzugsweise auf Dächern und in Schornsteinen und kommt dadurch in den direkten Kontakt mit Menschen. Von Hand aufgezogene Tiere haben jedoch oft ein verändertes Zugverhalten und überwintern in Deutschland. Daher sollte der natürliche Abstand zwischen Mensch und Tier gewahrt werden.
Wissenswertes
- Name: Der deutschsprachige Name "Weißstorch" bezieht sich auf das überwiegend reinweiße Gefieder dieser Vögel. Das Wort "Storch" leitet sich von altgermanischen Begriff "starr" oder "starrken", beziehungsweise vom niederdeutschen "stork" ab und bezeichnet eine stelzende Fortbewegung. Der umgangssprache Name "Klapperstorch" verweist auf das nicht überhörbare Schnabelklappern dieser Vögel.
- Kulturgeschichte: Volkstümlich und in vielen Tierfabeln werden Störche als "Adebar" bezeichnet, welches aus den altgermanischen Wörtern "auda" für "Glück" und "bera" für "tragen" zusammengesetzt ist. Somit wird seine Rolle als "Glücksbringer" verdeutlicht.
- Literatur: Weißstörche sind Gegenstand vieler Fabeln und Erzählungen. Besonders berühmt ist das Märchen vom Baby bringenden Storch oder die vom Kalif Storch.
- Anders als weit angenommen ernähren sich Weißstörche nicht hauptsächlich von Fröschen. Diese werden nur selten gefressen.
- Lange wurde vermutet, dass Störche im Winter am Grund von Seen Winterschlaf halten, sich in Mäuse verwandeln oder sich gar auf der Rückseite des Mondes verstecken würden.
- Erst in der Neuzeit wurde das Rätsel um das Verschwinden der Störche im Winter gelöst. Mit dem Fund von Störchen, die von Pfeilen afrikanischer Jäger verletzt wurden, wurde klar, dass sie in Afrika überwintern.
- Weißstörche sind Zugvögel, die Ende August über Südwest- oder Südosteuropa bis nach Südafrika ziehen und Mitte März nach Deutschland zurückkehren. Zunehmend überwintern Störche, insbesondere von Hand aufgezogene Tiere, auch in Deutschland.
- Biblische Speisevorschriften (Lev 11,3) verbieten den Verzehr von Störchen, die auf Grund ihrer tierischen Nahrung zu den unreinen Tieren gezählt werden.
Quellen, Literatur, Weblinks
- Vladimir Bejcek (1988): Zugvögel: S.40, Verlag Werner Dausien, Hanau/Main.
- Witt, K. & Steiof, K. (2013): Rote Liste und Liste der Brutvögel von Berlin, 3.Fassung, 15.11.2013. In: Berliner Ornithologische Arbeitsgemeinschaft e.V. (Hrsg.): Berliner Ornithologischer Bericht, Berlin, 23: 1-23.
- Seite „Weißstorch“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 30. Januar 2016, 22:08 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wei%C3%9Fstorch&oldid=150865796 (Abgerufen: 18. Februar 2016, 13:52 UTC)
- Artenfinder (20169 http://arten.deinfo.eu/elearning/voegel/speciesportrait/2831 (Abgerufen: 13.4.2016, 13:33 UTC)
- https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/artenschutz/weissstorch/01450.html
An diesem Artikel sind folgende Autoren beteiligt: Alice Chodura