Quelltext der Seite Gemeine Schafgarbe (Pflanzentafel Natura Miriquidica e.V.)/Wissenswertes

{{Pflanzentafel - Natura Miriquidica e.V./Unterseiten Verwendung, Wissenswertes u.ä. aufklappen}}<!-- 
 -->{{nicht drucken|1={{Unterseite}}}}<!-- 
 -->{{ZITATFORMAT Kapitälchen}}<!--
 -->{{Pflanzentafel - Natura Miriquidica e.V./Abfrage → Datenvariablen bereitstellen}}

Siehe auch 
* [[{{TALKPAGENAME}}#Bedeutung und Herkunft des Namens Schafgarbe|zur Bedeutung und Herkunft des Namens „Schafgarbe“ auf der Diskussionsseite]]

{{#vardefine: Tabellenspalte_ausblenden|Pflanze}}
{{Pflanzenwissenswertes Einträge
|CSS class=javascript-silbentrennung
|Eintrag={{Pflanzenwissenswertes Einträge/Eintrag
|Teil der Pflanze mit Stichworten=gesamte Pflanze: Namensherkunft; umgangssprachliche Artnamen; Etymologie des Artnamens;
|Quellenangaben={{Zitat | Graßmann - Deutsche Pflanzennamen 1870| Graßmann 1870, S.134, Nr.371}}: »'''371. Achillêa die Garbe'''<br/>[{{SC|Fu., Lo.}} u. ſ. w.], ſchon althochdeutſch {{serifenlos|garawa}} und {{serifenlos|garwa}} angelſächſiſch {{serifenlos|gearve}} [{{SC|N., Eltm.}}], altſächſiſch {{serifenlos|gare}} [{{SC|Graff}}], alſo ein uralter Name; in ihm iſt, da alle älteren Formen {{serifenlos|w}} (nicht {{serifenlos|b}}) haben, wie auch Garwe [{{SC|Ho.}}], Gerwel [{{SC|Lo., Djef.}}], {{serifenlos|-wa}} als Ableitendung zu betrachten. Ueber die Abſtammung giebt uns das Angelſächſiſche Auskunft. Dort bedeutet {{serifenlos|gearve}} ({{serifenlos|fem.}}) {{serifenlos|Achillea millefolium}}, {{serifenlos|gearva}} ({{serifenlos|masc.}}) das Kleid, den Umwurf, {{serifenlos|gearva}} ({{serifenlos|adverb.}}) fertig, vollendet, ſchön [ſ. {{SC|Ettm}}]; ähnlich im Altnordischen {{serifenlos|gerva}} oder {{serifenlos|gjörva}} ({{serifenlos|adv.}}) fertig u. ſ. w, {{serifenlos|gervi}} oder {{serifenlos|gjörvi}} ({{serifenlos|fem.}}) die Bekleidung, ins Beſondere Alles, was zur vollen Ausrüſtung z.B. eines Zugthieres, Schiffes, eines Reiſenden gehört (vergleiche {{serifenlos|gera}}, {{serifenlos|gjöra}} fertig machen, thun, ſowie die bei {{SC|Curtius}} {{serifenlos|n.}} 189 aufgeführten Wörter). Es ſcheint die Pflanze durch ihre zahlreichen und zierlichen Blätter den Eindruck der ſchön und vollſtändig ausgerüſteten gemacht zu haben. Weniger verbreitet ſind die Namen: die {{gesperrt|Rippel}} [{{SC|N.}}], {{gesperrt|Ribbe}}, althochdeutſch {{serifenlos|ribba}}, enthalten auch in {{gesperrt|Schafrippe}} [{{SC|Lo.}}], wohl nach den wie mit Rippen versehenen Blättern benannt [{{SC|N.}}]; die {{gesperrt|Röhlke}} [{{SC|N., Ad.}}], mit zahlreichen Nebenformen [{{SC|N., Dief, Dähn., Ηο.}}], däniſch {{serifenlos|röllike}} [{{SC|Oed.}}], ſchwediſch {{SC|rölleka}} [{{SC|Oed.}}], und durch andere Ableitendungen gebildet: die {{gesperrt|Rölſe}} [{{SC|N.}}], auch {{gesperrt|Rüls}} genannt [bei Brauuschweig und Halberstadt nach Prof. {{SC|Schmidt}} in Stettin], rêlitz [{{SC|Danneil}}], von unbekanntem Ursprung (nach {{SC|Nemnich}} wäre die Pflanze von den ſich lockenartig einrollenden Blättern so genannt); die {{gesperrt|Faſe}} [{{SC|Ho.}}], wohl von den Faſen (d. h. Fäden, Faſern) entweder der feinzertheilten Blätter oder der Wurzeln („ſie ſchleicht hinab mit Faſen im Erdreich“ {{SC|Lo.}} 321 {{serifenlos|d}}). Andere Namen ſind von andern Gattungen hier übertragen, wie Gränſing [{{SC|N.}}] (ſ. 191), Schabab [{{SC|N.}}] ſ. 14, Kelke [{{SC|Lo., N.}}] ſ. 314. Dunkel ſind die Namen: Gachel, Genge, Schenken [{{SC|Ho.}}]. Alle angeführten Namen gelten ursprünglich für {{serifenlos|A. Millefolium}}, werden aber auch theilweiſe auf die ganze Gattung übertragen. Bei den übrigen Arten kommen keine eigenthümlichen einfachen Namen vor, sondern nur solche, die von andern Pflanzen hier übertragen ſind (Bertram, Mettram oder Metter, Genepi, Raut, Dragun, Dorant).«
|Anmerkungen=
}}{{Pflanzenwissenswertes Einträge/Eintrag
|Teil der Pflanze mit Stichworten=gesamte Pflanze: Namensherkunft; umgangssprachliche Artnamen; Etymologie des Artnamens;
|Quellenangaben={{Zitat | Köhler & Müller 1887| Köhler & Müller 1887, S.70 }}: »'''Name und. Geschichtliches.''' Der Name Garbe (althochdeutsch ''garawa'', ''garva‚'', ''harwe'', angelsächsissh ''gearve'', mittelhochdeutsch ''Gärwel'', ''Gahel'', ''Garb'', ''Garwe'', ''Gertel'', ''Gabl'', ''Barbune'', ''Grausinc'', ''Schofgarb'', bei {{SC|Tabernaemontanus}} ''Wilder Bienenpfeffer'', ''Schapfgerwe'', bei {{SC|Cordus}} ''Garbe'', ''Feldgarbe'', ''Grünsingkraut'', ''Relicken'', bei {{SC|Hildegard}} ''Garwa'', bei {{SC|Fuchs}} ''Gerbel'', ''Schafgarbe'', bei {{SC|Bock}} und {{SC|Gessner}} ''Schafrippe'', ''Gerwel'', ''Jungfrauaugbroen'') ist nach {{SC|Grassmann}} ein uralter Name und wird von ihm auf das Altnordische zurückgeführt. Nach dem Angelsächsischen heisst ''gearve'' (fem.) unsere Schafgarbe, ''gearva'' (masc.) das Kleid, der Umwurf, ''gearva'' (Adv.) fertig, vollendet, schön, altnordisch ''gerva'', ''gjörva'' fertig, ''gervi'', ''gjörvi'' die Bekleidung, überhaupt alles was zur vollständigen Ausrüstung von Zugthieren, Schiffen, Reisenden gehört. Der Name würde demnach auf den Eindruck des Schönen, Fertigen, vollständig Ausgerüsteten zurückzuführen sein, den die Pflanze bezüglich der Zierlichkeit und Form ihrer Blätter macht. ''Achillea'' (ἀχιλλεια) soll nach {{SC|Plinius}} von {{SC|Achilles}}, dem Schüler des Chiron abgeleitet sein, welcher die Heilkräfte der Schafgarbe zuerst erkannte und zur Heilung von Wunden verwendet haben soll. ''Millefolium'', Tausendblatt, wegen der fiedertheiligen Blätter.

''Achillea'' ist ein sehr altes und zur Heilung von Wunden äusserlich längst benutztes Arzneimittel. Obgleich schon {{SC|Dioscorides}} von der Anwendung gegen Profluvien spricht, so ist die innerliche Benutzung der Garben doch erst seit vorigem Jahrhundert und zwar auf die Empfehlungen von {{SC|Stahl}} im Gebrauch. ''Millefolium'' des {{SC|Plinius}} und ''Herba foliis mille'' des {{SC|Serenus Samonicus}} (3. Jahrhundert) ist nach {{SC|Flückiger}} wahrscheinlich unsere ''Achillea Millefolium''. In früheren Zeiten wurde die Schafgarbe in Scandinavien an Stelle des Hopfens zur Bierbrauerei verwendet.«
|Anmerkungen=
}}{{Pflanzenwissenswertes Einträge/Eintrag
|Teil der Pflanze mit Stichworten=oberirdische Pflanzenteile: umgangssprachliche Artnamen;
|Quellenangaben={{Zitat | Hegi Bd.6-2 Dicotyledones 1929| Hegi u.a. Bd. 6.2 (1929)}}, S.{{nnbsp}}569f.: »Der Name {{gesperrt|Schafgarbe}} (hier und da auch volkstümlich) bezieht sich in seinem ersten Bestandteil wohl darauf, dass die Pflanze gern von Schafen gefressen wird und häufig auf Schafweiden wächst, der zweite Bestandteil „Garbe“ (althochdeutsch garwa, angels. gearewe, engl, yarrow) ist nach seiner Bedeutung unsicher; er begegnet uns auch als {{gesperrt|Garbe}} (Gotha), {{gesperrt|Garbakraut}} (Schwäbische Alb), {{gesperrt|Garbe-Chrut}} (Schweiz). {{gesperrt|Gerreworzel}} (Nahegebiet) gehört wohl auch hierher. Den niederdeutschen Mundarten gehören an (vgl. dänisch röllike, schwedisch rölleka): {{gesperrt|Rölk}}, {{gesperrt|Relek}}, {{gesperrt|Rählk}} (plattdeutsch); {{gesperrt|Rolegg'n}}, {{gesperrt|Rulk}} (Münsterland), {{gesperrt|Relitz}} (Altmark), {{gesperrt|Rėls}}, {{gesperrt|Rils}}, {{gesperrt|Rüls}}, {{gesperrt|Rėdlse}} (Braunschweig), {{gesperrt|Reuelk}} (Alte Land), {{gesperrt|Reelergen}} (Achim), {{gesperrt|Releppe}}, {{gesperrt|Rolepper}} (Bassum in Hannover). Unsicher ist die Herkunft der bayerisch-österreichischen Benennungen {{gesperrt|Kachel}}, {{gesperrt|Kach'lkraut}} (Kärnten), {{gesperrt|Gachelkraut}} (Niederösterreich) und {{gesperrt|Schowo}}, {{gesperrt|Schab'ab}} (Böhmerwald). Die besonders im Mitteldeutschen gebrauchte Benennung {{gesperrt|Grensing}} (z.B. Nordthüringen, auch braunschweigisches Wesergebiet, Göttingen) kommt bereits im Althochdeutschen als grensinc vor, bedeutet aber hier meist ''Potentilla Anserina'' (vgl. Bd. IV/2, pag. 889), mit der die Schafgarbe entfernt ähnlich gefiederte Blätter gemeinsam hat; auch {{gesperrt|Gränsing}}, {{gesperrt|Gränseng}}, {{gesperrt|Gränsel}} (Gotha), {{gesperrt|Krinsing}} (Nordthüringen) gehören hierher. Auf die Gestalt der Blätter (Umriss, zarte Fiederung, leiter- oder rippenähnliche Anordnung der Fiedern) nehmen Bezug: {{gesperrt|Schafzunge}} (Eifel), {{gesperrt|Gänsezunge}} (Schmalkalden), {{gesperrt|Lämmlizunge}} (St. Gallen), {{gesperrt|Dusendblad}} (Oldenburg, Ostfriesland), {{gesperrt|Dusendtacken}} (Westfalen), {{gesperrt|Tausendblättche}} (Eifel), {{gesperrt|Ripplichrut}} (Aargau), {{gesperrt|Schåpsribbe}}, {{gesperrt|Schaoprippken}} (Westfalen), {{gesperrt|Schafrippe}} (rheinisch), {{gesperrt|Schoprebben}} (Elberfeld), {{gesperrt|Hunderribbe}} (Anhalt), {{gesperrt|Leiterlichrut}} (Schweiz), {{gesperrt|Mausleiterl}} (bayerisch-österreichisch). Auch die Namen {{gesperrt|Katzenzohl}} (Eifel), {{gesperrt|Katzenschwanzl}} (Egerland) beziehen sich wohl auf die zarten Blätter (vgl. Equisetum Bd. I, pag. 53). Die weissen Blüten haben wahrscheinlich die Namen {{gesperrt|Grüttblöm}} (Mecklenburg), {{gesperrt|Grützblume}} (Danzig) veranlasst. Da sich an den sonnigen Standorten der Schafgarbe oft Grillen aufhalten, heisst sie im Salzburgischen und in Niederösterreich auch {{gesperrt|Grillenkrautgras}}. {{gesperrt|Bibhennerlkraut}} nennt das Volk in Niederbayern unsere Pflanze, weil mit ihr die jungen „Bibhennen“ (Truthühner) gefüttert werden. In der Volksmedizin erfreut sich die Schafgarbe grosser Beliebtheit (pag. 572); daher wird sie auch {{gesperrt|Thee}}, {{gesperrt|Theekrout}} (Nördliches Braunschweig), {{gesperrt|Bauchwehkraut}} (Steiermark, Niederösterreich), {{gesperrt|Blut}}-, {{gesperrt|Blutstellkraut}} (Steiermark) genannt. Im Allgäu kommt die Pflanze in die „Sang“ (der an Mariä Himmelfahrt geweihte Kräuterbüschel) und heisst dort daher {{gesperrt|Zangebluma}}. {{gesperrt|Weiss Zangekraut}}. — Im romanischen Graubünden heisst die Schafgarbe {{gesperrt|puleg signuria}} (Engadin), {{gesperrt|flours–tgaval}} (Bravuogn), im Puschlav {{gesperrt|trementina}}, {{gesperrt|erba trementina}}, in Gröden {{gesperrt|cautes}}, {{gesperrt|millefoliè}}, in Pieve {{gesperrt|i ciari mac}}, im Friaul {{gesperrt|jerbe tajadore}}, {{gesperrt|jerbe tajaròle}}, im Tessin {{gesperrt|erba del tai}}, {{gesperrt|zerla}} (Losone), {{gesperrt|erba de foenj}}, {{gesperrt|cent foenj}}, im Wallis {{gesperrt|Quavuvaz atzsa}}, {{gesperrt|vibja}} (Zermatt), {{gesperrt|miefer}} (Unterwallis).«
|Anmerkungen=
}}{{Pflanzenwissenswertes Einträge/Eintrag
|Teil der Pflanze mit Stichworten=gesamte Pflanze: umgangssprachliche Artnamen; Namensherkunft;
|Quellenangaben={{Zitat | Reling & Bohnhorst - Unsere Pflanzen - 1889 |Reling & Bohnhorst (1889)}}, S. 175&#8239;f.: »61. Die Schafgarbe.<br />(''Achillea millefolium'')

Wie {{SC|Plinius}} erzählt, erinnert der botanische Name ''Achillea'' an Achilles, einen Schüler des heilkundigen Centauren Chiron, welcher zuerst diese Pflanze als ein Heilmittel bei Wunden in Anwendung brachte. Der deutsche Name {{gesperrt|Garbe}} wird in verschiedener Weise abgeleitet. Nach {{SC|Wiärda}} soll er von {{serifenlos|carmen}} abstammen, welches so viel wie einschneiden, kerben bedeutet, weil die Blätter fein gekerbt sind. {{SC|Schwenk}} deutet ihn auf den Geschmack der Pflanze und meint, Garbe käme her von herb (altd. {{serifenlos|garbe}}) und bezeichne ein herbes Gewächs. Eine dritte Erklärung nimmt auf den garbenförmig zusammengestellten Blütenstand Rücksicht. Weil dieses Kraut ein Lieblingsfutter der Schafe ist, hat es den Namen {{gesperrt|Schafgarbe}} bekommen. Andere Volksnamen der Pflanze sind: {{gesperrt|Rölleke}}, {{gesperrt|Relek}}, {{gesperrt|Röhlk}}, {{gesperrt|Relitz}}, {{gesperrt|Rels}} und viele ähnliche. {{SC|Remnich}} vermutet, daß der Name Rölleke seine Erklärung in dem Umstande findet, daß die Blätter in der Knospenlage ''gerollt'' erscheinen.«
|Anmerkungen=
}}
}}

{{Literaturverzeichnis}}