Geranium pratense – Wiesen-Storchschnabel (JKI-Pflanzenportraits): Unterschied zwischen den Versionen

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'''''Geranium pratense''''' L., der '''Wiesen-Storchschnabel''' oder '''Blaues Schnabelkraut''', gehört zur Familie der Geraniaceae (Storchschnabelgewächse). Der englische Name ist '''Meadow Cranesbill'''. [https://gd.eppo.int/taxon/GERPR EPPO-Code GERPR.]
 
'''''Geranium pratense''''' L., der '''Wiesen-Storchschnabel''' oder '''Blaues Schnabelkraut''', gehört zur Familie der Geraniaceae (Storchschnabelgewächse). Der englische Name ist '''Meadow Cranesbill'''. [https://gd.eppo.int/taxon/GERPR EPPO-Code GERPR.]
  
Der Wiesen-Storchschnabel ist in Europa und Asien verbreitet. [http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=2685 In Deutschland findet man ihn] vor allem im Mittelgebirgsraum, weniger in der norddeutschen Tiefebene. Nach [https://plants.usda.gov/core/profile?symbol=GEPR4 Nordamerika wurde er verschleppt,] kommt dort aber nur im Nordosten und nur wenig vor. In [https://bie.ala.org.au/species/NZOR-6-85447 Australien wächst er im botanischen Garten Melbourne] als Zierpflanze und ist wohl noch nicht ausgebüchst; er ist weltweit in vielen Gärten zu sehen. In Skandinavien wächst er wild [http://linnaeus.nrm.se/flora/di/gerania/geran/gerapra.html wohl nur an der Westküste Schwedens,] verwildert aus Gärten [http://koivu.luomus.fi/kasviatlas/maps.php?taxon=42277 in Finnland vor allem an Dorfrändern,] hält sich aber bis zum Polarkreis hoch. Der Wiesen-Storchschnabel ist ursprünglich an Flussläufen häufig, kann sich aber auf Wiesen ausbreiten, wenn zu spät gemäht wird. Mit Gülle- und Jauchedüngungen werden dann die Samen ausgebracht. Wegen seines Geruchs wird er kaum gefressen. Bei mehr als 10 % des Ertrags sollten Maßnahmen ergriffen werden, wie frühe und regelmäßige Mahd. Auch das Walzen der befallenen Flächen hilft, weil er auf Quetschungen der Wurzel empfindlich reagiert.  
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Der Wiesen-Storchschnabel ist in Europa und Asien verbreitet. [http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=2685 In Deutschland findet man ihn] vor allem im Mittelgebirgsraum, weniger in der norddeutschen Tiefebene. Nach [https://plants.sc.egov.usda.gov/home/plantProfile?symbol=GEPR4 Nordamerika wurde er verschleppt,] kommt dort aber nur im Nordosten und nur wenig vor. In Neuseeland ist er kaum zu finden und in [https://bie.ala.org.au/species/NZOR-6-85447 Australien wächst er nur im botanischen Garten Melbourne] als Zierpflanze und ist wohl noch nicht ausgebüchst; er ist weltweit in vielen Gärten zu sehen. In Skandinavien wächst er wild [http://linnaeus.nrm.se/flora/di/gerania/geran/gerapra.html wohl nur an der Westküste Schwedens,] verwildert aus Gärten [http://koivu.luomus.fi/kasviatlas/maps.php?taxon=42277 in Finnland vor allem an Dorfrändern,] hält sich aber bis zum Polarkreis hoch. Der Wiesen-Storchschnabel ist ursprünglich an Flussläufen häufig, kann sich aber auf Wiesen ausbreiten, wenn zu spät gemäht wird. Mit Gülle- und Jauchedüngungen werden dann die Samen ausgebracht. Wegen seines Geruchs wird er kaum gefressen. Bei mehr als 10 % des Ertrags sollten Maßnahmen ergriffen werden, wie frühe und regelmäßige Mahd. Auch das Walzen der befallenen Flächen hilft, weil er auf Quetschungen der Wurzel empfindlich reagiert.  
  
 
Die mehrjährige Pflanze kann bis zu 1 m hoch werden und ebenso breit. Sie bildet eine Rosette von großen, runden und lang gestielten Blättern. Die Blätter sind fast bis zum Grund geschlitzt und sieben- bis neunlappig. Die Stängelblätter sind kleiner mit ausgeprägten, meistens roten Nebenblättern, die es auch bei den Blüten gibt. Die Stängel sind dicht und kurz drüsig behaart. Die ca 4 cm großen Blüten öffnen sich weit und stehen immer zu zweit. Sie sind meistens blau oder blauviolett; es gibt auch weißblühende Pflanzen, zumindest in Skandinavien. Blütezeit ist Juni bis September.
 
Die mehrjährige Pflanze kann bis zu 1 m hoch werden und ebenso breit. Sie bildet eine Rosette von großen, runden und lang gestielten Blättern. Die Blätter sind fast bis zum Grund geschlitzt und sieben- bis neunlappig. Die Stängelblätter sind kleiner mit ausgeprägten, meistens roten Nebenblättern, die es auch bei den Blüten gibt. Die Stängel sind dicht und kurz drüsig behaart. Die ca 4 cm großen Blüten öffnen sich weit und stehen immer zu zweit. Sie sind meistens blau oder blauviolett; es gibt auch weißblühende Pflanzen, zumindest in Skandinavien. Blütezeit ist Juni bis September.
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|File:Geranium pratense 1 in Wiese IMG 4649 Wohlers.JPG| Eine noch recht junge, kleine Pflanze mit nur drei Trieben. (Bild: W. Wohlers, JKI)
 
|File:Geranium pratense 1 in Wiese IMG 4649 Wohlers.JPG| Eine noch recht junge, kleine Pflanze mit nur drei Trieben. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Geranium pratense 1a große Pflanze IMG 1685 Wohlers.jpg| Eine Gruppe blühender Pflanzen. (Bild: W. Wohlers)
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|File:Geranium wallichianum Sorte Rozanne IMG 3908 Wohlers.jpg| Die sehr ähnliche, als Geranium-Hybride verkaufte Zierpflanze der Sorte Rozanne ist nicht ''Geranium pratense'', sondern ''G. wallichianum'' aus dem Himalaya. (Bild: W. Wohlers)
 
|File:Geranium pratense 4 nach Mahd IMG 4318 Wohlers.JPG| Nach einer Mahd treibt der Wiesen-Storchschnabel wieder aus und bildet erst nur Grundblätter. (Bild: W. Wohlers, JKI)
 
|File:Geranium pratense 4 nach Mahd IMG 4318 Wohlers.JPG| Nach einer Mahd treibt der Wiesen-Storchschnabel wieder aus und bildet erst nur Grundblätter. (Bild: W. Wohlers, JKI)
|File:Geranium pratense 5 Blatt IMG 4154 Wohlers.JPG| Ein Grundblatt von 15 Breite mit sieben Lappen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Geranium pratense 4a Tragblätter Grundbl IMG 1884 Wohlers.JPG| Zwei kleine Blätter zwischen eingetrockneten Vorblättern. (Bild: W. Wohlers)
 
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|File:Geranium pratense 4b junges Blatt IMG 1789 Wohlers.JPG| Der Stiel der Blätter streckt sich, bevor sich das Blatt entfaltet. (Bild: W. Wohlers)
 
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|File:Geranium pratense 4c Haare junges Blatt IMG 1680 Wohlers.JPG| Die Haare auf der Blattunterseite weisen zur Blattspitze. (Bild: W. Wohlers)
 
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|File:Geranium pratense 4d Haare Stängel jung IMG 1898 Wohlers.JPG| Kurze Haare am Blattstiel. (Bild: W. Wohlers)
6. Ein Trieb mit vielen Knospen und einer Blüte. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Geranium pratense 4e erstes Blatt IMG 3785 Wohlers.JPG| Das erste Blatt der Staude im Frühjahr. (Bild: W. Wohlers)
7. Die unteren Stängelblätter sind noch kurz gestielt und etwas kleiner als die Grundblätter. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Geranium pratense 5 Blatt IMG 4154 Wohlers.JPG| Ein Grundblatt von 15 Breite mit sieben Lappen im Sommer. (Bild: W. Wohlers, JKI)
8. In der zweiten Etage bilden die Blätter und Knospen anfangs ein dichtes Knäuel. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Geranium pratense 6 Trieb Blüte IMG 4353 Wohlers.JPG| Ein Trieb mit vielen Knospen und einer Blüte. (Bild: W. Wohlers, JKI)
9. Die Blätter sind oben nur noch sehr kurz gestielt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Geranium pratense 7 Stängelblatt unten IMG 3979 Wohlers.JPG| Die unteren Stängelblätter sind noch kurz gestielt und etwas kleiner als die Grundblätter. (Bild: W. Wohlers, JKI)
10. Die Stängelblätter haben immer zwei Nebenblätter, hier rot gefärbt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Geranium pratense 8 Trieb Knospen IMG 4366 Wohlers.JPG| In der zweiten Etage bilden die Blätter und Knospen anfangs ein dichtes Knäuel. (Bild: W. Wohlers, JKI)
11. Die Knospen sind abgesenkt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Geranium pratense 9 Stängelblätter oben IMG 3991 Wohlers.JPG| Die Blätter sind oben nur noch sehr kurz gestielt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
12. Aus den Achseln des Blattpaars sprießt neben dem ersten Blütenpaar noch ein weiterer Trieb. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Geranium pratense 10 Stängelblatt oben Stipulae IMG 4052 Wohlers.JPG| Die Stängelblätter haben immer zwei Nebenblätter, hier rot gefärbt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
13. Ganz oben sind die Stängelblätter sehr stark reduziert. Hier fliegt gerade eine kleine Haarmücke (Bibionidae) an. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Geranium pratense 11 Trieb jung Knospen IMG 4453 Wohlers.JPG| Die Knospen sind abgesenkt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
14. Ein Trieb mit zwei Seitentrieben und einem zentralen Blütenpaar. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Geranium pratense 12 Stängelblätter Knospen IMG 4554 Wohlers.JPG| Aus den Achseln des Blattpaars sprießt neben dem ersten Blütenpaar noch ein weiterer Trieb. (Bild: W. Wohlers, JKI)
15. Die Stängel sind dicht mit kurzen Drüsenhaaren besetzt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Geranium pratense 13 Stängelblatt oben IMG 4563 Wohlers.JPG| Ganz oben sind die Stängelblätter sehr stark reduziert. Hier fliegt gerade eine kleine Haarmücke (Bibionidae) an. (Bild: W. Wohlers, JKI)
16. Stipulae der Blüten bzw Knospen  fehlt
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|File:Geranium pratense 14 Trieb IMG 4480 Wohlers.JPG| Ein Trieb mit zwei Seitentrieben und einem zentralen Blütenpaar. (Bild: W. Wohlers, JKI)
17. Die Kelchblätter sind mit Reihen von Drüsenhaaren besetzt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Geranium pratense 15 Haare Stängel IMG 4413 Wohlers.JPG| Die Stängel sind dicht mit kurzen Drüsenhaaren besetzt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
18. Die Kelchblätter haben drei drüsig behaarte Adern. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Geranium pratense 17 Knospe IMG 4332 Wohlers.JPG| Die Kelchblätter sind mit Reihen von Drüsenhaaren besetzt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
19. Gerade sich entfaltende Blüte fehlt
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|File:Geranium pratense 18 Kelchblatt Haare IMG 4387 Wohlers.JPG| Die Kelchblätter haben drei drüsig behaarte Adern. (Bild: W. Wohlers, JKI)
20. Die Kelchblätter laufen lang und spitz aus. Jeder Blütenstiel hat zwei kleine Stipulae, hier rote Blättchen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Geranium pratense 20 Kelchblätter IMG 4558 Wohlers.JPG| Die Kelchblätter laufen lang und spitz aus. Jeder Blütenstiel hat zwei kleine Stipulae, hier rote Blättchen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
21. Die Blüten sind 4 cm groß. Die Kronblätter haben einen runden Rand. Helle Adern fallen auf. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Geranium pratense 21 Blüte 4 cm IMG 4501 Wohlers.JPG| Die Blüten sind 4 cm groß. Die Kronblätter haben einen runden Rand. Helle Adern fallen auf. (Bild: W. Wohlers, JKI)
22. Eine Blüte von der Seite, von dunklen Antheren überragt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Geranium pratense 22 Stipulae Blüte Knospe IMG 4387 Wohlers.JPG| Eine Blüte von der Seite, von dunklen Antheren überragt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
23. Eine fünfästige Narbe, hier noch geschlossen, und zweimal fünf Antheren. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Geranium pratense 23 Antheren Narbe IMG 4632 Wohlers.JPG| Eine fünfästige Narbe, hier noch geschlossen, und zweimal fünf Antheren. (Bild: W. Wohlers, JKI)
24. Die Filamente setzen in der Mitte der Antheren an. Diese sind violett gefärbt mit einer dunklen Naht. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Geranium pratense 24 Antheren Filament IMG 4570 Wohlers.JPG| Die Filamente setzen in der Mitte der Antheren an. Diese sind violett gefärbt mit einer dunklen Naht. (Bild: W. Wohlers, JKI)
25. Die Filamente haben eine breite Basis. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Geranium pratense 25 Anthere Filamente IMG 4646 Wohlers.JPG| Die Filamente haben eine breite Basis. (Bild: W. Wohlers, JKI)
26. Die ersten Antheren sind aufgerissen; sie haben sich dunkelblau gefärbt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Geranium pratense 26 Antheren Narbe IMG 4596 Wohlers.JPG| Die ersten Antheren sind aufgerissen; sie haben sich dunkelblau gefärbt. (Bild: W. Wohlers, JKI)
27. Alle Antheren sind geöffnet, die Narbe ist noch geschlossen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Geranium pratense 27 Antheren Pollen IMG 4447 Wohlers.JPG| Alle Antheren sind geöffnet, die Narbe ist noch geschlossen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
28. Der Pollen ist weiß. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Geranium pratense 28 Anthere Pollen IMG 4447 Wohlers.JPG| Der Pollen ist weiß. (Bild: W. Wohlers, JKI)
29. Eine geöffnete Blüte mit leeren Antheren und noch geschlossener Narbe. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Geranium pratense 29 Blüte IMG 4362 Wohlers.JPG| Eine geöffnete Blüte mit leeren Antheren und noch geschlossener Narbe. (Bild: W. Wohlers, JKI)
30. Die Narbe hat sich geöffnet, die Antheren sind abgefallen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Geranium pratense 30 Blüte Narbe IMG 4550 Wohlers.JPG| Die Narbe hat sich geöffnet, die Antheren sind abgefallen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
31. Beim Verblühen schließen sich die Kelchblätter wieder; ein vertrocknetes Kronblatt hängt noch dran. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Geranium pratense 31 verblüht IMG 3974 Wohlers.JPG| Beim Verblühen schließen sich die Kelchblätter wieder; ein vertrocknetes Kronblatt hängt noch dran. (Bild: W. Wohlers, JKI)
32. Manchmal bleiben auch die Antheren länger erhalten. Die Vorblättchen sind gut zu zählen. Hier stehen ausnahmsweise drei Blüten zusammen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Geranium pratense 32 verblüht IMG 4379 Wohlers.JPG| Manchmal bleiben auch die Antheren länger erhalten. Die Vorblättchen sind gut zu zählen. Hier stehen ausnahmsweise drei Blüten zusammen. (Bild: W. Wohlers, JKI)
33. Die vertrocknende Narbe wächst aus den Kelchblättern heraus. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Geranium pratense 32a verblüht IMG 3759 Wohlers.JPG| Hier ist die Blüte noch geöffnet. Ein Foto von Ende September; da werden die Samen kaum noch reif. (Bild: W. Wohlers)
34. Der Schnabel ist drüsig behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Geranium pratense 32b verblüht IMG 3777 Wohlers.JPG| Der dünnhäutige Rand der Kelchblätter ist hier gut zu erkennen. (Bild: W. Wohlers)
35. Reife Früchte. Die Kelchblätter haben sich geöffnet. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Geranium pratense 33 Schnabel wächst IMG 4018 Wohlers.JPG| Die vertrocknende Narbe wächst aus den Kelchblättern heraus. (Bild: W. Wohlers, JKI)
36. Auch die reifen Hüllen der Samen sind drüsig behaart. Hier sind noch trockene Antheren hängengeblieben. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Geranium pratense 34 Früchte unreif IMG 4006 Wohlers.JPG| Der Schnabel ist drüsig behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI)
37. Vier der fünf Samen wurden vom Katapult weggeschleudert. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Geranium pratense 34a Früchte reifend IMG 3825 Wohlers.JPG| Fast reife, noch grüne Früchte. Die Kelchblätter haben sich geöffnet. (Bild: W. Wohlers)
38. Das Katapult mit der leeren Samenhülle. (Bild: W. Wohlers, JKI)
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|File:Geranium pratense 35 Früchte reif IMG 4055 Wohlers.JPG| Reife Früchte.  (Bild: W. Wohlers, JKI)
39. Samen fehlt
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|File:Geranium pratense 36 reif IMG 4183 Wohlers.JPG| Auch die reifen Hüllen der Samen sind drüsig behaart. Hier sind noch trockene Antheren hängengeblieben. (Bild: W. Wohlers, JKI)
40. Keimpflanze fehlt
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|File:Geranium pratense 37 leer IMG 4144 Wohlers.JPG| Vier der fünf Samen wurden vom Katapult weggeschleudert. (Bild: W. Wohlers, JKI)
41. Primärblätter fehlt
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|File:Geranium pratense 38 leere Hülle IMG 4105 Wohlers.JPG| Das Katapult mit der leeren Samenhülle, die knapp 5 mm lang ist. (Bild: W. Wohlers, JKI)
42. Ein junges Blatt, das sich gerade entfaltet. (Bild: W. Wohlers)
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|File:Geranium pratense 39 Samen 3mm IMG 4064 Wohlers.JPG| Der ca 3 mm lange Samen hat eine leicht strukturierte Oberfläche. (Bild: W. Wohlers)
43. Die Haare weisen am Blatt zur Blattspitze. (Bild: W. Wohlers)
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44. Die Stängel einer kleinen Pflanze sind noch nicht drüsig behaart, die Haare weisen nach unten. (Bild: W. Wohlers)
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45. Auch die Grundblätter, hier von einer kleinen Pflanze, haben Tragblätter. Daneben das erste Blatt einer Seitensprosse. (Bild: W. Wohlers)
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Verfasser: Wohlert Wohlers. November 2019.
 
Verfasser: Wohlert Wohlers. November 2019.

Aktuelle Version vom 27. Oktober 2022, 08:00 Uhr

Unkrautgarten
Aus dem Unkrautgarten des Julius Kühn-Institutes
Logo des Julius Kühn-Instituts (c) JKI
(Bild: W. Wohlers, JKI)

Geranium pratense L., der Wiesen-Storchschnabel oder Blaues Schnabelkraut, gehört zur Familie der Geraniaceae (Storchschnabelgewächse). Der englische Name ist Meadow Cranesbill. EPPO-Code GERPR.

Der Wiesen-Storchschnabel ist in Europa und Asien verbreitet. In Deutschland findet man ihn vor allem im Mittelgebirgsraum, weniger in der norddeutschen Tiefebene. Nach Nordamerika wurde er verschleppt, kommt dort aber nur im Nordosten und nur wenig vor. In Neuseeland ist er kaum zu finden und in Australien wächst er nur im botanischen Garten Melbourne als Zierpflanze und ist wohl noch nicht ausgebüchst; er ist weltweit in vielen Gärten zu sehen. In Skandinavien wächst er wild wohl nur an der Westküste Schwedens, verwildert aus Gärten in Finnland vor allem an Dorfrändern, hält sich aber bis zum Polarkreis hoch. Der Wiesen-Storchschnabel ist ursprünglich an Flussläufen häufig, kann sich aber auf Wiesen ausbreiten, wenn zu spät gemäht wird. Mit Gülle- und Jauchedüngungen werden dann die Samen ausgebracht. Wegen seines Geruchs wird er kaum gefressen. Bei mehr als 10 % des Ertrags sollten Maßnahmen ergriffen werden, wie frühe und regelmäßige Mahd. Auch das Walzen der befallenen Flächen hilft, weil er auf Quetschungen der Wurzel empfindlich reagiert.

Die mehrjährige Pflanze kann bis zu 1 m hoch werden und ebenso breit. Sie bildet eine Rosette von großen, runden und lang gestielten Blättern. Die Blätter sind fast bis zum Grund geschlitzt und sieben- bis neunlappig. Die Stängelblätter sind kleiner mit ausgeprägten, meistens roten Nebenblättern, die es auch bei den Blüten gibt. Die Stängel sind dicht und kurz drüsig behaart. Die ca 4 cm großen Blüten öffnen sich weit und stehen immer zu zweit. Sie sind meistens blau oder blauviolett; es gibt auch weißblühende Pflanzen, zumindest in Skandinavien. Blütezeit ist Juni bis September.

Aufgrund der großen, leuchtend blauen Blüten war der Wiesenstorchschnabel schon früh eine Zierpflanze. Es gibt heute Formen in unterschiedlichen Blau- und Violetttönen, ebenso in Weiß und auch gefüllte Sorte.

Verfasser: Wohlert Wohlers. November 2019.

Fotos vom Pollen des Wiesen-Storchschnabels siehe bei PalDat, einer palynologischen Datenbank.

Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.

Literatur: Mielke H, Wohlers W (2019) Praxishandbuch Grünland. Nutzung und Pflege. 2. Auflage. Verlag Agrimedia.

Quelle: Offene Naturführer, Das Wiki zu Bestimmungsfragen: Geranium pratense – Wiesen-Storchschnabel (JKI-Pflanzenportraits) (Zuletzt geändert:
Dieses Attribut ist ein Spezialattribut in diesem Wiki.
27 Oktober 2022 06:00:29). Abgerufen am 2. Juni 2025, 11:36 von https://offene-naturfuehrer.de/web/Geranium_pratense_–_Wiesen-Storchschnabel_(JKI-Pflanzenportraits)