Erodium cicutarium – Gewöhnlicher Reiherschnabel (JKI-Pflanzenportraits): Unterschied zwischen den Versionen
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[[File:Erodium cicutarium 0 Blüten IMG 8788 Wohlers.JPG| thumb| rechts | (Bild: W. Wohlers, JKI)]] | [[File:Erodium cicutarium 0 Blüten IMG 8788 Wohlers.JPG| thumb| rechts | (Bild: W. Wohlers, JKI)]] | ||
− | '''''Erodium cicutarium''''', der '''Gewöhnliche''' oder '''Schierlings-Reiherschnabel''' gehört zur Familie der Geraniaceae (Storchschnabelgewächse). Der englische Name ist '''Common Storksbill'''. EPPO Code EROCI. | + | '''''Erodium cicutarium''''', der '''Gewöhnliche''' oder '''Schierlings-Reiherschnabel''' gehört zur Familie der Geraniaceae (Storchschnabelgewächse). Der englische Name ist '''Common Storksbill'''. [https://gd.eppo.int/taxon/EROCI EPPO Code EROCI.] |
− | Der Gewöhnliche Reiherschnabel kommt wohl ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, ist heute aber auf der ganzen Welt zu finden. [http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=2197 In Deutschland kann man ihn viel sehen.] In Nordamerika wächst er vor allem [https://plants.usda.gov/ | + | Der Gewöhnliche Reiherschnabel kommt wohl ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, ist heute aber auf der ganzen Welt zu finden. [http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=2197 In Deutschland kann man ihn viel sehen.] In Nordamerika wächst er vor allem [https://plants.sc.egov.usda.gov/home/plantProfile?symbol=ERCI6 in den westlichen Staaten,] in [https://bie.ala.org.au/species/https://id.biodiversity.org.au/node/apni/2903803 Australien im Süden, in Neuseeland] nur vereinzelt. Im Norden kommt er [http://koivu.luomus.fi/kasviatlas/maps.php?taxon=42296 bis zum 63sten Breitengrad vor,] vereinzelt auch weiter nördlich. Er gedeiht auf trockenen oder halbtrockenen Sandböden, ist wärmeliebend und ein Stickstoffanzeiger. Er kommt in Gärten, Weinbergen und an Wegrändern vor. Die gesamte Pflanze ist essbar mit einem starken Petersiliengeschmack, wenn sie jung gepflückt wird. Der Name Schierling ist daher irreführend; er bezieht sich nur auf die Form der Blätter. |
Die ein- oder zweijährige, selten mehrjährige Pflanze bildet anfangs eine flache Rosette. Die Stängel können 30 bis 40 cm lang werden und tragen mehrere rosa oder lila Blüten in einer Art Dolde mit einem basalen Blatt. Blütezeit ist von April bis Juli. Die Blütenstiele biegen sich bei fortschreitender Reife zurück und erinnern an die Kopfhaltung von Reihern. Daher der Name. Die ganze Teilfrucht löst sich mit dem Samen ab. Je nach Feuchtigkeit rollt sie sich spiralig auf oder streckt sich wieder. | Die ein- oder zweijährige, selten mehrjährige Pflanze bildet anfangs eine flache Rosette. Die Stängel können 30 bis 40 cm lang werden und tragen mehrere rosa oder lila Blüten in einer Art Dolde mit einem basalen Blatt. Blütezeit ist von April bis Juli. Die Blütenstiele biegen sich bei fortschreitender Reife zurück und erinnern an die Kopfhaltung von Reihern. Daher der Name. Die ganze Teilfrucht löst sich mit dem Samen ab. Je nach Feuchtigkeit rollt sie sich spiralig auf oder streckt sich wieder. | ||
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|File:Erodium cicutarium 1 Pflanze IMG 4955 Wohlers.jpg| Der Gewöhnliche Reiherschnabel im hohen Gras. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |File:Erodium cicutarium 1 Pflanze IMG 4955 Wohlers.jpg| Der Gewöhnliche Reiherschnabel im hohen Gras. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
|File:Erodium cicutarium 3 im Rasen DSC00731 Wohlers.JPG| In einem wenig gemähten Rasen kann er sich halten, kommt aber kaum zur Samenbildung, je nachdem, wie häufig gemäht wird. (Bild: W. Wohlers) | |File:Erodium cicutarium 3 im Rasen DSC00731 Wohlers.JPG| In einem wenig gemähten Rasen kann er sich halten, kommt aber kaum zur Samenbildung, je nachdem, wie häufig gemäht wird. (Bild: W. Wohlers) | ||
+ | |File:Erodium cicutarium 3a Rasen IMG 0902 Wohlers.JPG| Hier konnte er sich in einem Rasen aussäen und blühte im nächsten Frühjahr. (Bild: W. Wohlers) | ||
|File:Erodium cicutarium 4 Rosette IMG 9817 Wohlers.JPG| Im Frühjahr bildet er eine Rosette mit bis zu 30 Blättern (Bild: W. Wohlers) | |File:Erodium cicutarium 4 Rosette IMG 9817 Wohlers.JPG| Im Frühjahr bildet er eine Rosette mit bis zu 30 Blättern (Bild: W. Wohlers) | ||
− | |File:Erodium cicutarium 2 junge Pfl IMG 7464 Wohlers.jpg| Die Blätter können 16 cm lang werden. (Bild: W. Wohlers, JKI) | + | |File:Erodium cicutarium 2 junge Pfl IMG 7464 Wohlers.jpg| Die Blätter können 16 cm lang werden. Hier sind die Fieder paarig, häufig sind die unteren jedoch unpaarig angeordnet. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
|File:Erodium cicutarium 6 Blatt IMG 1453 Wohlers.JPG| Meistens gibt es fünf Fiederpaare, hier sind nur vier zu sehen, die doppelt oder dreifach gefiedert sind. (Bild: W. Wohlers) | |File:Erodium cicutarium 6 Blatt IMG 1453 Wohlers.JPG| Meistens gibt es fünf Fiederpaare, hier sind nur vier zu sehen, die doppelt oder dreifach gefiedert sind. (Bild: W. Wohlers) | ||
|File:Erodium cicutarium 7 Leptophyes punctatissima IMG 1452 Wohlers.JPG| Ganz unten sitzt im vorigen Foto eine Heuschrecke, eine Larve der Punktierten Laubschrecke ''Leptophyes punctatissima''. (Bild: W. Wohlers) | |File:Erodium cicutarium 7 Leptophyes punctatissima IMG 1452 Wohlers.JPG| Ganz unten sitzt im vorigen Foto eine Heuschrecke, eine Larve der Punktierten Laubschrecke ''Leptophyes punctatissima''. (Bild: W. Wohlers) | ||
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|File:Erodium cicutarium 12 Triebe IMG 8843 Wohlers.JPG| Die Pflanze bildet im Juni Schosser, die 30 oder 40 cm lang werden können. (Bild: W. Wohlers) | |File:Erodium cicutarium 12 Triebe IMG 8843 Wohlers.JPG| Die Pflanze bildet im Juni Schosser, die 30 oder 40 cm lang werden können. (Bild: W. Wohlers) | ||
|File:Erodium cicutarium 13 Trieb lang IMG 1884 Wohlers.JPG| Der Trieb hat sich gestreckt und weiter entwickelt. (Bild: W. Wohlers) | |File:Erodium cicutarium 13 Trieb lang IMG 1884 Wohlers.JPG| Der Trieb hat sich gestreckt und weiter entwickelt. (Bild: W. Wohlers) | ||
+ | |File:Erodium cicutarium 13a Trieb kriechend IMG 8070 Wohlers.JPG| Häufig sind die Triebe liegend, zumindest, wenn keine Konkurrenz da ist. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
|File:Erodium cicutarium 14 Seitentrieb IMG 1749 Wohlers.JPG| An jedem Knoten stehen zwei Blätter, ein Blütenstand und an den unteren Trieben auch ein Nebentrieb. (Bild: W. Wohlers) | |File:Erodium cicutarium 14 Seitentrieb IMG 1749 Wohlers.JPG| An jedem Knoten stehen zwei Blätter, ein Blütenstand und an den unteren Trieben auch ein Nebentrieb. (Bild: W. Wohlers) | ||
|File:Erodium cicutarium 15 Braktée Blatt IMG 1843 Wohlers.JPG| An den Knoten stehen zwei Tragblätter, die weiß und häutig sind. (Bild: W. Wohlers) | |File:Erodium cicutarium 15 Braktée Blatt IMG 1843 Wohlers.JPG| An den Knoten stehen zwei Tragblätter, die weiß und häutig sind. (Bild: W. Wohlers) | ||
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|File:Erodium cicutarium 19 Knospen IMG 8674 Wohlers.JPG| Die nickenden Knospen stehen auf einem langen Stiel. (Bild: W. Wohlers) | |File:Erodium cicutarium 19 Knospen IMG 8674 Wohlers.JPG| Die nickenden Knospen stehen auf einem langen Stiel. (Bild: W. Wohlers) | ||
|File:Erodium cicutarium 20 Knospen aufrecht IMG 8557 Wohlers.JPG| Vor dem Aufblühen richtet sich der Blütenstand auf, aber nicht immer. (Bild: W. Wohlers) | |File:Erodium cicutarium 20 Knospen aufrecht IMG 8557 Wohlers.JPG| Vor dem Aufblühen richtet sich der Blütenstand auf, aber nicht immer. (Bild: W. Wohlers) | ||
− | |File:Erodium cicutarium 21 | + | |File:Erodium cicutarium 21 Braktéen Blüten von unten IMG 2008 Wohlers.JPG| Die Blüten haben gemeinsam mehrere zusammengewachsene Tragblätter, deren Anzahl und die der Blüten ist gleich. (Bild: W. Wohlers) |
|File:Erodium cicutarium 22 Stängel Haare Braktee IMG 8269 Wohlers.JPG| Unterhalb des Tragblattes sind die Haare entweder kurz oder lang bis sehr lang, meistens drüsig. (Bild: W. Wohlers) | |File:Erodium cicutarium 22 Stängel Haare Braktee IMG 8269 Wohlers.JPG| Unterhalb des Tragblattes sind die Haare entweder kurz oder lang bis sehr lang, meistens drüsig. (Bild: W. Wohlers) | ||
|File:Erodium cicutarium 23 Braktee IMG 8526 Wohlers.JPG| Die Tragblätter sind bewimpert und weiß durchsichtig mit einem grünen Längsstreifen in der Mitte. (Bild: W. Wohlers) | |File:Erodium cicutarium 23 Braktee IMG 8526 Wohlers.JPG| Die Tragblätter sind bewimpert und weiß durchsichtig mit einem grünen Längsstreifen in der Mitte. (Bild: W. Wohlers) | ||
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|File:Erodium cicutarium 25 Knospen Blüten IMG 1312 Wohlers.JPG| Die Knospen sind doldig angeordnet. (Bild: W. Wohlers) | |File:Erodium cicutarium 25 Knospen Blüten IMG 1312 Wohlers.JPG| Die Knospen sind doldig angeordnet. (Bild: W. Wohlers) | ||
|File:Erodium cicutarium 26 Knospe IMG 1390 Wohlers.JPG| Die Knospe öffnet sich, noch nach unten weisend. (Bild: W. Wohlers) | |File:Erodium cicutarium 26 Knospe IMG 1390 Wohlers.JPG| Die Knospe öffnet sich, noch nach unten weisend. (Bild: W. Wohlers) | ||
− | |File:Erodium cicutarium 27 Kelchblatt Haare IMG 8305 Wohlers.JPG| Auf den Kelchblätter ist die Reihe kurzer, anliegender Haare gut zu sehen, | + | |File:Erodium cicutarium 27 Kelchblatt Haare IMG 8305 Wohlers.JPG| Auf den Kelchblätter ist die Reihe kurzer, anliegender Haare gut zu sehen, außerdem der häutige, bewimperte Rand. (Bild: W. Wohlers) |
|File:Erodium cicutarium 28 Kelchblatt Haare IMG 8767 Wohlers.JPG| Auf dem weißen, versenkten Streifen des Kelchblattes stehen die kurzen Haare, auf dem grünen lange Haare. (Bild: W. Wohlers) | |File:Erodium cicutarium 28 Kelchblatt Haare IMG 8767 Wohlers.JPG| Auf dem weißen, versenkten Streifen des Kelchblattes stehen die kurzen Haare, auf dem grünen lange Haare. (Bild: W. Wohlers) | ||
− | |File:Erodium cicutarium 29 Kelchblätter Haare IMG 8328 Wohlers.JPG| Die noch geschlossene Knospe zeigt fünf Spitzen an | + | |File:Erodium cicutarium 29 Kelchblätter Haare IMG 8328 Wohlers.JPG| Die noch geschlossene Knospe zeigt fünf Spitzen an den Kelchblättern mit nur wenigen Haaren. (Bild: W. Wohlers) |
|File:Erodium cicutarium 30 Kelchblätter IMG 1353 Wohlers.JPG| Die Kelchblätter enden in einem Büschel kurzer Haare, davor die Spitze mit nur wenigen Haaren. (Bild: W. Wohlers) | |File:Erodium cicutarium 30 Kelchblätter IMG 1353 Wohlers.JPG| Die Kelchblätter enden in einem Büschel kurzer Haare, davor die Spitze mit nur wenigen Haaren. (Bild: W. Wohlers) | ||
|File:Erodium cicutarium 31 Knospe öffnend IMG 1397 Wohlers.JPG| Die dunkel violett gefärbten Antheren und Narbe werden bereits in der leicht geöffneten Blüte sichtbar. (Bild: W. Wohlers) | |File:Erodium cicutarium 31 Knospe öffnend IMG 1397 Wohlers.JPG| Die dunkel violett gefärbten Antheren und Narbe werden bereits in der leicht geöffneten Blüte sichtbar. (Bild: W. Wohlers) | ||
− | |File:Erodium cicutarium | + | |File:Erodium cicutarium 32 Blüten IMG 8589 Wohlers.JPG| Die Blüten sind fünfzählig und je nach Licht lila oder rosa. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
− | |File:Erodium cicutarium | + | |File:Erodium cicutarium 33 Blüten IMG 4937 Wohlers.JPG| Die Kronblätter sind 5 bis 9 mm lang; eine Blüte misst also in etwa 1,5 cm im Durchmesser. (Bild: W. Wohlers) |
− | |File:Erodium cicutarium | + | |File:Erodium cicutarium 34 Kronblätter IMG 4949 Wohlers.JPG| Die Kronblätter weisen am Grund einen weißen Fleck mit kleinen schwarzen Punkten auf. (Bild: W. Wohlers) |
− | |File:Erodium cicutarium | + | |File:Erodium cicutarium 35 Blüte seitlich IMG 8398 Wohlers.JPG| Der Grund der Kronblätter ist stark behaart. (Bild: W. Wohlers) |
− | |File:Erodium cicutarium | + | |File:Erodium cicutarium 36 Narbe IMG 8500 Wohlers.JPG| Die Narbe ist hell violett gefärbt und hat fünf Äste. (Bild: W. Wohlers) |
− | |File:Erodium cicutarium | + | |File:Erodium cicutarium 37 Pollen IMG 8216 Wohlers.JPG| Der Pollen ist rostrot. (Bild: W. Wohlers) |
− | |File:Erodium cicutarium | + | |File:Erodium cicutarium 38 Antheren Pollen IMG 3030 Wohlers.JPG| Die leeren Antheren färben sich häufig blau und sind geriffelt. (Bild: W. Wohlers) |
− | |File:Erodium cicutarium | + | |File:Erodium cicutarium 39 Filamente IMG 4901 Wohlers.JPG| Neben den Filamenten mit Antheren stehen fünf weitere Filamente, die keine Antheren tragen. (Bild: W. Wohlers) |
− | |File:Erodium cicutarium | + | |File:Erodium cicutarium 40 verblüht Nektarien IMG 4896 Wohlers.JPG| Wenn die Kronblätter abfallen, werden die dunklen Nektarien sichtbar. (Bild: W. Wohlers) |
− | |File:Erodium cicutarium | + | |File:Erodium cicutarium 41 verblüht IMG 8298 Wohlers.JPG| Die Kelchblätter schließen sich. (Bild: W. Wohlers) |
+ | |File:Erodium cicutarium 42 verblüht Narbe IMG 8366 Wohlers.JPG| Zwischen den Kelchblättern ist die Narbe mit den verblichenen Pollen zu sehen. (Bild: W. Wohlers) | ||
+ | |File:Erodium cicutarium 43 Schnabel wächst IMG 8762 Wohlers.JPG| Der Schnabel streckt sich über die Kelchblätter hinaus. (Bild: W. Wohlers) | ||
+ | |File:Erodium cicutarium 44 Schnabel Narbe IMG 8769 Wohlers.JPG| Die Narben bleiben als dunkle Spitze des Schnabels erhalten. (Bild: W. Wohlers) | ||
+ | |File:Erodium cicutarium 45 Samenstand IMG 8285 Wohlers.JPG| Die Stiele der reifenden Frucht senken sich, während die Frucht aufrecht steht. Das ähnelt der Kopfhaltung eines Reihers! (Bild: W. Wohlers) | ||
+ | |File:Erodium cicutarium 46 Samenstände IMG 4951 Wohlers.JPG| Pro Fruchtstand können bis zu zehn Früchte vorhanden sein, hier nur sieben. (Bild: W. Wohlers) | ||
+ | |File:Erodium cicutarium 47 Samenstände unreif IMG 4957 Wohlers.JPG| Die Früchte richten sich immer zu einer Seite aus. (Bild: W. Wohlers) | ||
+ | |File:Erodium cicutarium 47a Palomena prasina 2 LS IMG 7136 Wohlers.JPG| Mit der Reife beginnen sich die Früchte zu verfärben, die Spitze des Kelchblattes wird rot. Dazu eine Gruppe von Pentatomiden, die Grüne Baumwanze ''Palomena prasina'', 2tes Larvenstadium. (Bild: W. Wohlers) | ||
+ | |File:Erodium cicutarium 48 Fruchtstand aufrecht IMG 4124 Wohlers.JPG| Mit der Reife richten sich die Samenstände auf. (Bild: W. Wohlers) | ||
+ | |File:Erodium cicutarium 49 Samen im Fruchtstand IMG 4168 Wohlers.JPG| Die Kelchblätter sind vertrocknet, die stark behaarten Samenbehälter sind schon zu sehen. (Bild: W. Wohlers) | ||
+ | |File:Erodium cicutarium 50 reif IMG 4204 Wohlers.JPG| Die Kelchblätter öffnen sich. (Bild: W. Wohlers) | ||
+ | |File:Erodium cicutarium 14 Samen IMG 4920 Wohlers.jpg| Der Samen samt Behälter wird wegkatapultiert, bleibt aber manchmal hängen. Die Mittellamelle bleibt stehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
+ | |File:Erodium cicutarium 52 Samen blieb hängen IMG 4132 Wohlers.JPG| Die Haare auf dem Inneren des Katapults müssen abtrocknen, um den Mechanismus auszulösen – nehme ich an. (Bild: W. Wohlers) | ||
+ | |File:Erodium cicutarium 52a Haare auf Innenseite Katapult IMG 6349 Wohlers.JPG| Der Katapult ist bis zur Spitze an der Innenseite behaart. (Bild: W. Wohlers) | ||
+ | |File:Erodium cicutarium 52b Palomena prasina 2 LS IMG 7161 Wohlers.JPG| Ob die kleinen Larven der Grünen Baumwanze ''Palomena prasina'' mit wegkatapultiert wurden, habe ich nicht abgewartet. (Bild: W. Wohlers) | ||
+ | |File:Erodium cicutarium 52c Pflanze reif IMG 9956 Wohlers.JPG| Eine alte Pflanze im Juli, deren Stängel 50 cm lang sind. (Bild: W. Wohlers) | ||
+ | |File:Erodium cicutarium 53 Samen 3mm IMG 4306 Wohlers.JPG| Der Samen bleibt vom Behälter fest umschlossen, hier zwei herausgelöst. Sie sind nur 3mm lang. (Bild: W. Wohlers) | ||
+ | |File:Erodium cicutarium 54 Keimblätter IMG 8005 Wohlers.JPG| Die 1 cm langen Keimblätter plus Stiel sind behaarten und charakteristisch dreigeteilt, etwas unsymmetrisch. (Bild: W. Wohlers) | ||
+ | |File:Erodium cicutarium 55 Keim Primärblätter IMG 8685 Wohlers.JPG| Die ersten Blätter sind noch nicht gefiedert, nur gelappt. (Bild: W. Wohlers) | ||
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Verfasser: Wohlert Wohlers. Juni 2017. | Verfasser: Wohlert Wohlers. Juni 2017. |
Aktuelle Version vom 17. April 2023, 22:07 Uhr
Aus dem Unkrautgarten des Julius Kühn-Institutes |
Erodium cicutarium, der Gewöhnliche oder Schierlings-Reiherschnabel gehört zur Familie der Geraniaceae (Storchschnabelgewächse). Der englische Name ist Common Storksbill. EPPO Code EROCI.
Der Gewöhnliche Reiherschnabel kommt wohl ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, ist heute aber auf der ganzen Welt zu finden. In Deutschland kann man ihn viel sehen. In Nordamerika wächst er vor allem in den westlichen Staaten, in Australien im Süden, in Neuseeland nur vereinzelt. Im Norden kommt er bis zum 63sten Breitengrad vor, vereinzelt auch weiter nördlich. Er gedeiht auf trockenen oder halbtrockenen Sandböden, ist wärmeliebend und ein Stickstoffanzeiger. Er kommt in Gärten, Weinbergen und an Wegrändern vor. Die gesamte Pflanze ist essbar mit einem starken Petersiliengeschmack, wenn sie jung gepflückt wird. Der Name Schierling ist daher irreführend; er bezieht sich nur auf die Form der Blätter.
Die ein- oder zweijährige, selten mehrjährige Pflanze bildet anfangs eine flache Rosette. Die Stängel können 30 bis 40 cm lang werden und tragen mehrere rosa oder lila Blüten in einer Art Dolde mit einem basalen Blatt. Blütezeit ist von April bis Juli. Die Blütenstiele biegen sich bei fortschreitender Reife zurück und erinnern an die Kopfhaltung von Reihern. Daher der Name. Die ganze Teilfrucht löst sich mit dem Samen ab. Je nach Feuchtigkeit rollt sie sich spiralig auf oder streckt sich wieder.
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Verfasser: Wohlert Wohlers. Juni 2017.
Fotos vom Pollen des Gewöhnlichen Reiherschnabels gibt es bei PalDat, einer palynologischen Datenbank, zu sehen.
Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.