Erodium cicutarium – Gewöhnlicher Reiherschnabel (JKI-Pflanzenportraits): Unterschied zwischen den Versionen

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'''''Erodium cicutarium''''', der '''Gewöhnliche''' oder '''Schierlings-Reiherschnabel''' gehört zur Familie der Geraniaceae (Storchschnabelgewächse). Der englische Name ist '''Common Storksbill'''. EPPO Code EROCI.
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'''''Erodium cicutarium''''', der '''Gewöhnliche''' oder '''Schierlings-Reiherschnabel''' gehört zur Familie der Geraniaceae (Storchschnabelgewächse). Der englische Name ist '''Common Storksbill'''. [https://gd.eppo.int/taxon/EROCI EPPO Code EROCI.]
  
Der Gewöhnliche Reiherschnabel kommt wohl ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, ist heute aber auf der ganzen Welt zu finden. [http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=2197 In Deutschland kann man ihn viel sehen.] In Nordamerika wächst er vor allem [https://plants.usda.gov/core/profile?symbol=ERCI6 in den westlichen Staaten,] in [http://bie.ala.org.au/species/http://id.biodiversity.org.au/node/apni/2903803 Australien im Süden, in Neuseeland] nur vereinzelt. Im Norden kommt er [http://koivu.luomus.fi/kasviatlas/maps.php?taxon=42296 bis zum 63sten Breitengrad vor,] vereinzelt auch weiter nördlich. Er gedeiht auf trockenen oder halbtrockenen Sandböden, ist wärmeliebend und ein Stickstoffanzeiger. Er kommt in Gärten, Weinbergen und an Wegrändern vor. Die gesamte Pflanze ist essbar mit einem starken Petersiliengeschmack, wenn sie jung gepflückt wird. Der Name Schierling ist daher irreführend; er bezieht sich nur auf die Form der Blätter.
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Der Gewöhnliche Reiherschnabel kommt wohl ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, ist heute aber auf der ganzen Welt zu finden. [http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=2197 In Deutschland kann man ihn viel sehen.] In Nordamerika wächst er vor allem [https://plants.sc.egov.usda.gov/home/plantProfile?symbol=ERCI6 in den westlichen Staaten,] in [https://bie.ala.org.au/species/https://id.biodiversity.org.au/node/apni/2903803 Australien im Süden, in Neuseeland] nur vereinzelt. Im Norden kommt er [http://koivu.luomus.fi/kasviatlas/maps.php?taxon=42296 bis zum 63sten Breitengrad vor,] vereinzelt auch weiter nördlich. Er gedeiht auf trockenen oder halbtrockenen Sandböden, ist wärmeliebend und ein Stickstoffanzeiger. Er kommt in Gärten, Weinbergen und an Wegrändern vor. Die gesamte Pflanze ist essbar mit einem starken Petersiliengeschmack, wenn sie jung gepflückt wird. Der Name Schierling ist daher irreführend; er bezieht sich nur auf die Form der Blätter.
  
 
Die ein- oder zweijährige, selten mehrjährige Pflanze bildet anfangs eine flache Rosette. Die Stängel können 30 bis 40 cm lang werden und tragen mehrere rosa oder lila Blüten in einer Art Dolde mit einem basalen Blatt. Blütezeit ist von April bis Juli. Die Blütenstiele biegen sich bei fortschreitender Reife zurück und erinnern an die Kopfhaltung von Reihern. Daher der Name. Die ganze Teilfrucht löst sich mit dem Samen ab. Je nach Feuchtigkeit rollt sie sich spiralig auf oder streckt sich wieder.  
 
Die ein- oder zweijährige, selten mehrjährige Pflanze bildet anfangs eine flache Rosette. Die Stängel können 30 bis 40 cm lang werden und tragen mehrere rosa oder lila Blüten in einer Art Dolde mit einem basalen Blatt. Blütezeit ist von April bis Juli. Die Blütenstiele biegen sich bei fortschreitender Reife zurück und erinnern an die Kopfhaltung von Reihern. Daher der Name. Die ganze Teilfrucht löst sich mit dem Samen ab. Je nach Feuchtigkeit rollt sie sich spiralig auf oder streckt sich wieder.  
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|File:Erodium cicutarium 27 Kelchblatt Haare IMG 8305 Wohlers.JPG| Auf den Kelchblätter ist die Reihe kurzer, anliegender Haare gut zu sehen, außerdem der häutige, bewimperte Rand. (Bild: W. Wohlers)
 
|File:Erodium cicutarium 27 Kelchblatt Haare IMG 8305 Wohlers.JPG| Auf den Kelchblätter ist die Reihe kurzer, anliegender Haare gut zu sehen, außerdem der häutige, bewimperte Rand. (Bild: W. Wohlers)
 
|File:Erodium cicutarium 28 Kelchblatt Haare IMG 8767 Wohlers.JPG| Auf dem weißen, versenkten Streifen des Kelchblattes stehen die kurzen Haare, auf dem grünen lange Haare. (Bild: W. Wohlers)
 
|File:Erodium cicutarium 28 Kelchblatt Haare IMG 8767 Wohlers.JPG| Auf dem weißen, versenkten Streifen des Kelchblattes stehen die kurzen Haare, auf dem grünen lange Haare. (Bild: W. Wohlers)
|File:Erodium cicutarium 29 Kelchblätter Haare IMG 8328 Wohlers.JPG| Die noch geschlossene Knospe zeigt fünf Spitzen an der Kelchblättern mit nur wenigen Haaren. (Bild: W. Wohlers)
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|File:Erodium cicutarium 29 Kelchblätter Haare IMG 8328 Wohlers.JPG| Die noch geschlossene Knospe zeigt fünf Spitzen an den Kelchblättern mit nur wenigen Haaren. (Bild: W. Wohlers)
 
|File:Erodium cicutarium 30 Kelchblätter IMG 1353 Wohlers.JPG| Die Kelchblätter enden in einem Büschel kurzer Haare, davor die Spitze mit nur wenigen Haaren. (Bild: W. Wohlers)
 
|File:Erodium cicutarium 30 Kelchblätter IMG 1353 Wohlers.JPG| Die Kelchblätter enden in einem Büschel kurzer Haare, davor die Spitze mit nur wenigen Haaren. (Bild: W. Wohlers)
 
|File:Erodium cicutarium 31 Knospe öffnend IMG 1397 Wohlers.JPG| Die dunkel violett gefärbten Antheren und Narbe werden bereits in der leicht geöffneten Blüte sichtbar. (Bild: W. Wohlers)
 
|File:Erodium cicutarium 31 Knospe öffnend IMG 1397 Wohlers.JPG| Die dunkel violett gefärbten Antheren und Narbe werden bereits in der leicht geöffneten Blüte sichtbar. (Bild: W. Wohlers)
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|File:Erodium cicutarium 34 Kronblätter IMG 4949 Wohlers.JPG| Die Kronblätter weisen am Grund einen weißen Fleck mit kleinen schwarzen Punkten auf. (Bild: W. Wohlers)
 
|File:Erodium cicutarium 34 Kronblätter IMG 4949 Wohlers.JPG| Die Kronblätter weisen am Grund einen weißen Fleck mit kleinen schwarzen Punkten auf. (Bild: W. Wohlers)
 
|File:Erodium cicutarium 35 Blüte seitlich IMG 8398 Wohlers.JPG| Der Grund der Kronblätter ist stark behaart. (Bild: W. Wohlers)
 
|File:Erodium cicutarium 35 Blüte seitlich IMG 8398 Wohlers.JPG| Der Grund der Kronblätter ist stark behaart. (Bild: W. Wohlers)
|File:Erodium cicutarium 36 Narbe IMG 8500 Wohlers.JPG| Die Anthere ist hell violett gefärbt und hat fünf Äste. (Bild: W. Wohlers)
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|File:Erodium cicutarium 36 Narbe IMG 8500 Wohlers.JPG| Die Narbe ist hell violett gefärbt und hat fünf Äste. (Bild: W. Wohlers)
 
|File:Erodium cicutarium 37 Pollen IMG 8216 Wohlers.JPG| Der Pollen ist rostrot. (Bild: W. Wohlers)
 
|File:Erodium cicutarium 37 Pollen IMG 8216 Wohlers.JPG| Der Pollen ist rostrot. (Bild: W. Wohlers)
 
|File:Erodium cicutarium 38 Antheren Pollen IMG 3030 Wohlers.JPG| Die leeren Antheren färben sich häufig blau und sind geriffelt. (Bild: W. Wohlers)
 
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|File:Erodium cicutarium 52 Samen blieb hängen IMG 4132 Wohlers.JPG| Die Haare auf dem Inneren des Katapults müssen abtrocknen, um den Mechanismus auszulösen – nehme ich an. (Bild: W. Wohlers)
 
|File:Erodium cicutarium 52 Samen blieb hängen IMG 4132 Wohlers.JPG| Die Haare auf dem Inneren des Katapults müssen abtrocknen, um den Mechanismus auszulösen – nehme ich an. (Bild: W. Wohlers)
 
|File:Erodium cicutarium 52a Haare auf Innenseite Katapult IMG 6349 Wohlers.JPG| Der Katapult ist bis zur Spitze an der Innenseite behaart. (Bild: W. Wohlers)
 
|File:Erodium cicutarium 52a Haare auf Innenseite Katapult IMG 6349 Wohlers.JPG| Der Katapult ist bis zur Spitze an der Innenseite behaart. (Bild: W. Wohlers)
|File:Erodium cicutarium 52b Palomena prasina 2 LS IMG 7161 Wohlers.JPG| Ob die kleinen Larven der Grünen Baumwanze ''Palomena prasina'', mit wegkatapultiert wurden, habe ich nicht abgewartet. (Bild: W. Wohlers)
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|File:Erodium cicutarium 52b Palomena prasina 2 LS IMG 7161 Wohlers.JPG| Ob die kleinen Larven der Grünen Baumwanze ''Palomena prasina'' mit wegkatapultiert wurden, habe ich nicht abgewartet. (Bild: W. Wohlers)
 
|File:Erodium cicutarium 52c Pflanze reif IMG 9956 Wohlers.JPG| Eine alte Pflanze im Juli, deren Stängel 50 cm lang sind. (Bild: W. Wohlers)
 
|File:Erodium cicutarium 52c Pflanze reif IMG 9956 Wohlers.JPG| Eine alte Pflanze im Juli, deren Stängel 50 cm lang sind. (Bild: W. Wohlers)
 
|File:Erodium cicutarium 53 Samen 3mm IMG 4306 Wohlers.JPG| Der Samen bleibt vom Behälter fest umschlossen, hier zwei herausgelöst. Sie sind nur 3mm lang. (Bild: W. Wohlers)
 
|File:Erodium cicutarium 53 Samen 3mm IMG 4306 Wohlers.JPG| Der Samen bleibt vom Behälter fest umschlossen, hier zwei herausgelöst. Sie sind nur 3mm lang. (Bild: W. Wohlers)

Aktuelle Version vom 17. April 2023, 22:07 Uhr

Unkrautgarten
Aus dem Unkrautgarten des Julius Kühn-Institutes
Logo des Julius Kühn-Instituts (c) JKI
(Bild: W. Wohlers, JKI)

Erodium cicutarium, der Gewöhnliche oder Schierlings-Reiherschnabel gehört zur Familie der Geraniaceae (Storchschnabelgewächse). Der englische Name ist Common Storksbill. EPPO Code EROCI.

Der Gewöhnliche Reiherschnabel kommt wohl ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, ist heute aber auf der ganzen Welt zu finden. In Deutschland kann man ihn viel sehen. In Nordamerika wächst er vor allem in den westlichen Staaten, in Australien im Süden, in Neuseeland nur vereinzelt. Im Norden kommt er bis zum 63sten Breitengrad vor, vereinzelt auch weiter nördlich. Er gedeiht auf trockenen oder halbtrockenen Sandböden, ist wärmeliebend und ein Stickstoffanzeiger. Er kommt in Gärten, Weinbergen und an Wegrändern vor. Die gesamte Pflanze ist essbar mit einem starken Petersiliengeschmack, wenn sie jung gepflückt wird. Der Name Schierling ist daher irreführend; er bezieht sich nur auf die Form der Blätter.

Die ein- oder zweijährige, selten mehrjährige Pflanze bildet anfangs eine flache Rosette. Die Stängel können 30 bis 40 cm lang werden und tragen mehrere rosa oder lila Blüten in einer Art Dolde mit einem basalen Blatt. Blütezeit ist von April bis Juli. Die Blütenstiele biegen sich bei fortschreitender Reife zurück und erinnern an die Kopfhaltung von Reihern. Daher der Name. Die ganze Teilfrucht löst sich mit dem Samen ab. Je nach Feuchtigkeit rollt sie sich spiralig auf oder streckt sich wieder.

Verfasser: Wohlert Wohlers. Juni 2017.

Fotos vom Pollen des Gewöhnlichen Reiherschnabels gibt es bei PalDat, einer palynologischen Datenbank, zu sehen.

Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.

Quelle: Offene Naturführer, Das Wiki zu Bestimmungsfragen: Erodium cicutarium – Gewöhnlicher Reiherschnabel (JKI-Pflanzenportraits) (Zuletzt geändert:
Dieses Attribut ist ein Spezialattribut in diesem Wiki.
17 April 2023 20:07:55). Abgerufen am 2. Juni 2025, 11:53 von https://offene-naturfuehrer.de/web/Erodium_cicutarium_–_Gewöhnlicher_Reiherschnabel_(JKI-Pflanzenportraits)